Kastanienverabschiedung 2010

Den ganzen Vormittag über war ich natürlich vorfreudig…

Als ich gegen halb zwölf vor die Tür komme: feiner Sprühregen. Aber frische, milde Früh- lingsluft. So eine, wo man glatt meint, man atmet sich damit durch und durch sauber.

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Ich brauch‘ keine Sonne.
Mir reicht, dass es heute Frühling wird. Und da sind sie, die ersten Blättchen:
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Und hier:
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Und hier schießen sogar schon die Karotten!
(Deswegen sicher auch das Absperrband. Reine Vorsicht.)
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An „meiner“ Weide angekommen, stehe ich zwar zentimetertief im Matsch, aber damit habe ich gerechnet. Ich lehne mich einfach schön an und rufe: „Prost auf die 3! Und her mit dem Frühling!“
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Dann schraube ich mir das Püllchen auf und gehe in aller Ruhe innerlich die Liste der Mitwerfer durch, wünsche jedem einzelnen Glück & viel Sonne und trinke ein erstmal Schlückchen darauf. Um mich herum tobt ein Konzert aus Meisengezeter, Amselempö- rung und Wildgansgetröte. Man streitet sich vermutlich um die angenehmste Nachbar- schaft, die besten Wohnungen und die tollste Möblierung derselben.

Kurz vor Zwölf hole ich endlich meine Kastanie aus der Tasche und bedanke mich artig für ihren Beistand in den letzten Monaten. Das hat sie gut gemacht.
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Sie bekommt sogar noch ein Küsschen aufgedrückt, die Kirchenglocken beginnen, zum Mittag zu läuten,
– und dann fliiiegt sie!

Ein bisschen ist das, wie wenn man sich als Kind so richtig schön langgesemmelt hat und dann kommen Mama, Papa oder Tante zum Pusten, zeigen irgendwohin und behaup- ten: „Guck! Da fliegt es!“ Und man guckt und strengt sich an, ob man vielleicht noch was erkennen kann und das Weh geht darüber einfach vergessen.

Und ich muss zugeben, mir rollt glatt ein Tränchen, weil ich so erleichtert bin. Und weil mir plötzlich dermaßen das Herz aufgeht, dass ich erstmal schnell noch einen Schluck nehmen muss… Nicht, dass ich plötzlich noch wildfremde Passanten umarme, wegen Frühling und so.
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Da irgendwo liegt sie jetzt. Und es dauert gar nicht mehr lange, dann ist hier eine ganze Blumenwiese drumherum gewachsen…

– Und? Wie war’s bei Euch? (Ich glaub’s fast nicht: just kam hier tatsächlich ein dicker Sonnenstrahl vorbei!)

Sonntag geht der Frühling los! – Kastanienbewegung 2009/10

So.

Eben habe ich ein Kamerateam losgeschickt, um mal rauszukriegen, was denn jetzt ist. Mit Frühling und so. Hier das Ergebnis der Recherche:

Minifruehling

Ich glaube wohl, das geht los… (Jedenfalls in meinen Blumenkästen.)

Deswegen muss unsere liebe Taschenbewohnerin in den nächsten Tagen ausziehen.

Genauer gesagt:
Am Sonntag fliegt sie! Taschenbewohnerin_09

Macht Euch auf, packt Euch vielleicht einen Pikkolo ein, schnallt die Gummistiefel unter, wenn’s sein muss, und sucht Euch ein schönes Plätzchen
zum Werfen. Nett wäre es natürlich, Ihr bedankt
Euch noch mal bei der kleinen Braunen, dass sie Euch durch den Winter (der ja nun aber mal wirklich lang genug… – also, gar nicht davon zu reden… – end-
los, quasi…) getröstet hat.

Und um Punkt12:00 Uhr schenkt ihr die Freiheit wieder. Aber mit ordentlich Ausholen und Schmackes!
Und denn: Ist Frühling. Gefälligst.

Ich freu mich auf Euch…

Bis dann & ganz liebe Grüße, Eure Theo

Sonn’n Tag.

Draußen ist es grau, aber das ist mir heute ausnahmsweise mal so richtig schnurzpiepe. Auf meinem Küchentisch stehen pinkfarbene Ranünkelchen, die ich mir gestern vom Markt mitgebracht habe. Zudem hab‘ ich heute morgen meine drei Blumenkästen auf den Fensterbänken von oller Bröckelerde befreit, schöne neue reingeschaufelt, anschließend breitflächig Bunteblumensamen eingeharkt und ihnen gut zugeredet, dass sie bald ordent- lich wachsen. Während ich das tat, brüllten alle Vögel des Viertels durcheinander und ich hörte sogar ein paar Wildgänse von irgendwo weit oben. – Es wird also, es wird!

Mir geht’s guuut.

Eine Freundin hat mir gute Worte und Gedanken geschickt, ich habe mich vorhin spontan zu einem Wein & Schokolade-Sonntag angemeldet (leider erst im Juni, aber ich bin schon sehr gespannt), ein gemütliches Mittagsschläfchen gemacht, werde wohl gleich mal ein bisschen mit dem lieben Freund M. über die Straße telefonieren und danach das alleraller- allerleckerste Hühnchen in Mandelcurrysauce genießen (hab‘ gestern vorgekocht, also ist es jetzt schön durchgezogen). Hinterher gibt’s leckeren Obstsalat, belgische Pralinen von meinem Lieblings-Chocolatier und ein Buch.

Und den Abend habe ich meiner Badewanne versprochen…

1…, 2…, 3…

Ich habe eine Freundin. Ich weiß gar nicht, wie alt sie ist, aber ich geh‘ sie oft besuchen und habe hier auch schon manchmal von ihr erzählt. Als wir uns vor über 10 Jahren ken- nenlernten sah sie noch ungefähr so aus, eine stolze, alte Dame:

Weide_07

Ich ging zu ihr, wenn ich ein besonders schweres oder leichtes Herz hatte, oder einfach bloß mal so… Dann lehnte ich mich an sie oder kletterte vorsichtig auf ihren Rücken und blieb gern ein halbes Stündchen. Gelegentlich fragte ich sie sogar um Rat und glaubte, dass sie mir eine Antwort andeutete. Und vor zweieinhalb Jahren dachte ich auch mal, es bedeute etwas Bestimmtes, als ich sie von einem schweren Sommersturm niedergebro- chen fand. (Das obige Foto war nur Tage vorher entstanden, als wollte sie sich noch mal in ihrer ganzen Pracht zeigen.) Ich war erschüttert und wusste, es war auch irgendwie ein Zeichen für mich. Doch ich deutete es damals etwas anders, als ich es heute tue.

Vor ein paar Tagen nun war ich wieder bei ihr, denn mich beschäftigt etwas. Sie sieht, besonders jetzt im Winter, auf den ersten und auch zweiten Blick traurig aus:

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Doch ich habe gesehen, dass sie trotz ihres mittendurch gespaltenen Stammes in jedem Frühjahr weiter austreibt und ihre Finger dem Licht und der Wärme entgegenstreckt, und so wird es auch in diesem Jahr sein…

Ich legte mich also neulich in ihre Umarmung und machte meinen Kopf ganz frei.

– Und da war es:

Weiden_3

Es war da, seit Jahren. Aber gesehen habe ich sie jetzt erst, die 3. (Dreien müssen rot sein.)

Haltet mich ruhig für für eine Esoterik-Schwurbeline, aber die 3 tauchte schon in meiner Kindheit immer da auf, wo ich einen Tipp, eine Richtung oder etwas Magie & Mut brauch- te. Sie ist mir viel mehr als eine Lieblingszahl und ich könnte jetzt viel dazu erzählen. Von lustigen, unglaublichen und wunderbaren Begegnungen. Vielleicht ein andermal…

Es gibt jedenfalls ein feines Lied von Wir sind Helden – „Die Zeit heilt alle Wunder, darin:

Zaehl_bis_3

Und darum…

immer_zum_Licht

Kastanienbewegung 2009/10 – Wir wollen jetzt mal Sonne! Gefälligst.

Kaum schreibe ich diese Überschrift, blinkt Madame aus dem Wolken. Hätt‘ ich wohl ruhig mal früher machen sollen… (Allerdings: jetzt sieht man auch den ganzen Staub viel besser, den mir die warme trockene Heizungsluft der letzten Wochen überallhin beschert hat. *g*)

Na, bis wir die Taschenbewohnerin endlich werfen können, wird’s sicher noch ein paar Wochen dauern, ich finde jedoch, es wird langsam Zeit für etwas Vorfreude. So knorrig dieser Winter ist; – er kann sich doch nicht ewig halten. Auf meiner Fensterbank (drinnen) sprießen jedenfalls schon kleine Narzisschen und vom Spaziergang mitgebrachte Zweige, die ich ins Wasser gestellt habe. Und nächste Woche werd‘ ich wohl mal mein Minige- wächshaus rauskramen und da schon mal ein bisschen Blümerei-Saatgut reinstreuen.

So sieht meine Kastanie übrigens inzwischen aus:
Kastanie_Feb10

Kaum geschrumpft, aber dafür schön glattgestreichelt. Als ich sie im Herbst fand, dachte ich noch, es bringe sicher Glück, wenn die Taschenkastanie so ein Prachtexemplar ist. Da wusste ich auch noch nicht, wie kalt der Winter für mich noch werden sollte. Aber die kleine Braune erfüllt ihren tröstenden Zweck prima und darf zur Belohnung jeweils in mei- ner linken, warmen Tasche liegen, dabei oft von meiner Hand umschlossen, denn ich gehe wieder viel mehr spazieren und denke dabei mein Zeug oder summe vor mich hin.

Und? Habt Ihr Eure Kastanien noch?

Rebhuhn? Hauslude? Doc Totte? Pocemon? AndiW? KaterMurr? NetRatJuleikaSansibar? Tara91? Rolline? McMannheimSchnoggel? Einhard?
(Hoffentlich habe ich niemanden vergessen. Falls doch: bitte melden!)

Ich vermute, es wird jetzt noch bis mindestens Mitte März dauern, bis wir draußen etwas frisches Grün und ein paar Farbtupfer bekommen, und wir uns zum diesjährigen Kasta- nienflug verabreden können, aber ich behaupte jetzt mal frech: wir sind im Endspurt.

Und ein bisschen Farbe hab‘ ich hier auch schon mal für Euch:
Valentinsrosen

Einen schönen und hoffentlich sonnigen Sonntag wünsch‘ ich Euch noch!

Liebe Grüße, Eure Theo

Saunier‘ mir! (3)

Ist jetzt zwar auch schon wieder ein paar Tage her, aber ich könnte eigentlich genausogut behaupten, es wär‘ gestern oder sogar gerade eben gewesen, dass Freundin T. und ich erneut in der Sauna waren. Merken würde das doch wahrscheinlich keiner. Aber es würde natürlich gar nicht stimmen…

Egal jetzt. Als wir ins Gebäude kommen, geht’s gleich rund, weil da eine Großfamile rund um den Kassentresen tobt. Also, die Mutter selbst tobt nicht. Sie versucht, mit der nervö- ser werdenden Kassiererin abzurechnen, während ihre Blagen grade das Foyer mit Verve in Schutt und Asche legen. Na, Prost. Ich bin nur froh, dass die offenbar gerade gehen wollen. Freundin T. ist schon durch die Schranke, als eins der Kinder bei meinem Anblick den Alarmknopf drückt, der am Tresen (zugegebenermaßen etwas unglücklich) ange- bracht ist. Die Kassiererin fragt entsetzt: „Hat er jetzt etwa den Alarmknopf gedrückt?!?!“ Die Mutter nur cool: „Ja, klar.“ und wendet sich wieder ihrem Portemonnaie zu, um weitere Berge an Kleingeld rauszufummeln und gemächlich die Münzen miteinander zu vergleichen.

Ich enthalte mich eines Kommentars, wünschte, ich hätte so Werkstatt-Ohrenschützer dabei und warte darauf, dass ich endlich mein Magnetschlüsselbändchen bekomme, um die Szenerie verlassen zu können. Bis es dazu kommt, kann ich aber noch in aller Ruhe begucken, was man sich heutzutage so unter Erziehung vorstellt, nämlich nix. Die Kinder werden weder elterlich kommentiert noch sonstirgendwie strafverfolgt. Außerdem weiß ich jetzt aus eigener Anschauung, was eine „papierne Blässe“ ist, dafür muss ich nur einen Blick auf die Kassiererin werfen, als sie mir endlich das rote Gummiding über’n Tresen schiebt. Das anhaltende Piepen des Alarms scheint sie gar nicht mehr zu bemerken. Bevor eine dunkel geschminkte Sondereinsatztruppe mit quietschenden Reifen vor der Tür halten kann, bin ich aber fix durch die Schleuse zum Saunabereich.

In der Umkleide versuche ich, einen Schrank aufzubekommen, doch alles, woran ich den Schlüssel halte, blinkt rot oder muckst gar nicht erst. Ein Mitarbeiter mit Poloshirt und Geschirrtuch um die Hüften behauptet im Vorbeihuschen, ein freier Schrank müsse grün blinken, ohne dass wir groß nachgefragt hätten. T. hat ihren Schrank natürlich wieder aufgemacht, ohne zu gucken, wierum der jetzt geblinkt hat. Genau so habe ich das sonst auch getan, bloß heute wollte ich’s wohl mal wissen und habe hingesehen…

Währen Freundin T. sich auspellt, laufe ich also wieder raus zum Kassenfrollein und melde, der Schlüssel sei kaputt. Sie behauptet frech das Gegenteil und funkelt mich an. Ich überlege kurz, den Alamknopf auch noch mal zu drücken, kann mich aber gerade noch zusammenreißen. Ich will endlich ins Warme, verdammt noch mal! Stattdessen werde ich belehrt, dass ich den Schlüssel angeblich am Eingang an einen Automaten halten muss, damit der mir freundlicherweise sagt, wo ein Schrank frei ist und mir dessen Nummer anzeigt. Angeblich ist das auch „schon immer“ so.

Na klar, schon im Mittelalter sind die Edelleute vom Ross gestiegen, um sich Automaten- rat einzuholen. Und in der Bibel ist das Ding sicher auch erwähnt: „Und GOtt schuf Himmel und Wasser und den Saunaschlüsseldingsautomaten. Und siehe, es war gut.“ Bloß die Bromine und ihre Freundin latschen jahrelang gedankenlos durch die Schöpfung und reißen Schränke einfach so ohne zu gucken auf wie es ihnen grad‘ frommt.

Ich halte also vorschriftsmäßig den Schlüssel an das magische Dings, und das Dings sagt „332“. Netterweise ist das genau der Schrank neben dem von Freundin T., der eben noch rot geblinkt hatte, als ich was von ihm wollte. Wir stellen also fest: ein freier Schrank blinkt rot. Das ist logisch, das kann man sich prima merken, da hat sich einer was bei gedacht. Zaudern vor roten Lämpchen ist hier nicht angebracht. Mir ist’s egal, Hauptsa- che, ich komme endlich aus meinen Klamotten raus.

Zum Ausgleich für den Anfangsärger sind wenigstens heute mal die Duschen warm, das war beim letzten Mal nämlich nicht so. Da wussten wir auch erstmal, wie gut wir’s zuhause eigentlich haben!

Im Saunabereich geht unser erster Blick auf die Tafel mit den Aufgusszeiten. Schade, M. hat heute keinen Dienst. Der war uns nämlich beim letzten Mal als besonder nett und witzig und nicht unattraktiv aufgefallen. Dann gehen wir eben einfach in die Polarsauna, die ist nicht weit weg, trotz des merkwürdigen Namens schön mollig, und den einzigen Mann darin haben wir bald herausgehühnert. Ich finde das ja immer blöd, dass man in der Sauna und auch in den Ruheräumen nicht reden soll. Wenn ich mir allerdings anhöre, was Andere manchmal so zu erzählen haben, finde ich’s gleich wieder gut. Es müsste meines Erachtens wenigstens einen Ruheraum geben, in dem man komfortabel liegen kann, aber auch leise sprechen darf. Kein Wunder, dass man sonst anfängt, dann eben pantomi- misch Mätzchen zu machen.

Freundin T. und ich sind durch ein Gesellschaftsspiel, das wir früher oft und mit Begeis- terung gespielt haben, in der Lage, uns pantomimisch quasi blind zu verstehen. Eben teilt sie mir mit, dass sie beim Zurücklehnen und -klappen ihrer Liege das typische „ploink!“ vermisst, dass die Gummifüße des Dings normalerweise beim Aufprall auf die Fliesen machen. Ich schlage gleich vor, es noch mal mit richtig Schmackes zu versuchen, auf die Gefahr hin, dass die Stahlrohrliege sich dann in ein Katapult verwandelt und der Rückstoß sie an die verglaste Fensterfront schleudert, wo sie dann hängen bleibt wie diese Plüsch- monster, die Leute sich hinten an ihre Autoscheiben saugnäpfeln. Sie will es auch gleich ausprobieren, kann es aber vor unterdrücktem Gekicher nicht. Und ich hab‘ sowieso die Kamera nicht dabei.

Und so gehen wir mit Genuss abwechselnd ins Warme, ins Kalte, ins Ruhige…

Zwischendrin gehen wir was essen. Und diesmal wird alles sofort und ohne Umschweife gebracht, die Getränke sind kalt, das Essen heiß, es gibt Besteck und Brot und es laufen auch keine Quietschrentner vorbei. Sofort notiere ich mir das Datum.

Bevor wir müde, tiefenentspannt und leergekichert gehen wollen, fällt mir noch Einer auf, auf dessen Handtuch doch tatsächlich „Sc*tch Brite“ steht. Sind das nicht so Topfkratzer, eigentlich? Und ist das dann nicht eine etwas unglückliche Aufschrift für Handtücher? Ich meine, wer muss sich denn schon am ganzen Körper (womöglich angebrannte) Lebens- mittelreste abschrubben? Außer vielleicht junge Mütter nach der Fütterung.

Gut, dass ich so ein Handtuch nie brauchen werde! Schließlich habe ich beim Reinkom- men schon gesehen, was man sich mit Nachwuchs so einbrockt…

Jahreszeitlich bedingter Killefitt.

Wenn sich das Zeug schon überall rumfläzt, kann man’s ja eigentlich auch ruhig sinnvoll einsetzen…

Karnickelautobahn
…indem man Kaninchenautobahnen ausbaut (mehrspurig!)…

Hirsch_unter
…kleine Hirsche zur späteren Verwendung damit zudeckt…

Ts_Schneeauto
Schneeauto basteled and knipsed by: Freundin T.

…oder sich gleich einen heißen Flitzer baut, um damit endlich in den Süden abzuhauen!

Schluss! Aus! – Das war’s!!!

So ein Blog-Reprise ist schön und gut und hat (mir zumindest) reichlich Spaß gemacht, aber jetzt wird gefälligst wieder frisch und der Nase nach gebloggt!

Inzwischen ist bei der Bromine natürlich viel passiert. Also eigentlich sind den ganzen Januar durch ständig irgendwelche Sachen passiert. Aber das ist ja eigentlich immer so, dass im Januar Sachen passieren. Sogar bei anderen Leuten ist das so. Irgendwas ist ja immer. Aber von dem, was hier so passiert ist, habt Ihr eben kaum was mitbekommen. Und das ändert sich jetzt.

Wartet, gleich… – Soll ich?

Na gut. Also, am 1. Januar hab‘ ich…, – am 2. Januar dann…, – und am 3. erst, hoho!
Nein, ich mach‘ nur Witze.

Ich fasse mal lieber eben knappst zusammen: Arbeit, tiefe Freundschaft, Kummer, Lese- berge, glatte Schnitte, Stellensuche, Zankerei, „Eisenbiegerei“, Bewegung, Erkenntnisse, die Neuerfindung des Zwerchfells, innere Ruhe (da wo ich gar keine vermutet hätte), und: Stärke. So ungefähr war bisher mein Januar.

Was den Kummer angeht: Ein paar von Euch haben’s mitgekriegt. Den Anderen muss es eben so reichen.

Außerdem hatte ich Dienstag meinen letzten Arbeitstag. Vertrag ist um. Bisher habe ich fast alles, was mit meinem Job des letzten Jahres zu tun hatte, als „Freundeseintrag“ gepostet, so zur Sicherheit. Der Job war von der Aufgabe her schön, abwechslungsreich, und passte wirklich gut zu mir. Was gar nicht passte, war die einzige Kollegin in der Abteilung, über die ich mich mal lieber nicht weiter auslassen möchte. Jetzt nicht der Sicherheit wegen, sondern weil ich mich sonst bloß gleich wieder aufrege, mir die neue Frisur raufe, hektische Flecken kriege, mir die Galle überläuft… Und das soll ja nun alles mal schnell Vergangenheit werden. Die Verabschiedung war knapp und der aufmerksame Zuhörer hat sicher Steine fallen hören. Zumindest müssten da auch Löcher im Boden sein.

Der Abschied von den Chefs und den Kollegen der anderen Abteilungen war hingegen anerkennend, rührend, herzlich und trotz Allem aufbauend. Wer weiß, vielleicht sieht man sich sogar mal wieder. Nun bin ich also mal wieder auf Stellensuche, schreibe fleißig Bewerbungen, und ein paar Sachen sehen dabei schon besser aus als Andere, deshalb bin ich zuversichtlich, dass auch bald was klappt. In ein paar Tagen fahr‘ ich zum Beispiel in die Wedemark. Da war ich noch nie, aber ein früherer Schwarm von mir ist dort aufge- wachsen, deswegen kann es da ja so schlecht nun nicht sein. Leider ist der Schwarm inzwischen groß und wohnt meines Wissens in Berlin, aber da fahr‘ ich bestimmt auch bald mal wieder hin. (-Um mein Väterchen zu besuchen! Was denkt Ihr denn?)

Zuvor geht’s aber nach Köln, denn es ist bald ISM und ich kann an fast nix anderes mehr denken…

* * * * * * * * *

Doch, an eins noch:
Gestern um 18 Uhr 18 überknackte tatsächlich jemand die Marke der drei Millionen Seitenaufrufe.
3_Mio_u_eins

Diesem 3.000.001. Besucher gebühren selbstverständlich Blumen und Konfetti!

Blumen_u_Konfetti

Und allen weiteren, die hier seit dem 30.4.2007 vorbei- und reingelesen haben, sowieso.
(Meinetwegen sogar den Gockle-Bots…)

Blumen & Konfetti für alle!!!Und natürlich: Danke.

Eure Theo

SCD.

(Erstveröffentlichung: 14. September 2007)

Nee, nicht CSD. Das ist ja was ganz anderes und auch erst im Juni…

SCD kann man immer haben. Wann man will. Ich selbst habe mich noch vor zwei Tagen dabei erwischt, wie ich vor meinem Schrank stand und zu ihm sagte: „Ich hab’ irgendwie garnix anzuziehn!“ Peinlich. Allerdings liegt das daran, dass mir erstens die Mode der letzten paar Jahre oft nicht recht behagt, ich zweitens neulich ganz viel weggeschmis- sen habe und drittens meine Piepen zusammenhalte, wenn’s geht. Aber der Ausspruch rächte sich prompt. Ich hatte nämlich noch am selbigen Tag ein tolles „Magazin“ im Briefkasten: Es heißt „For me“ und ist ein Kundenmagazin von Protector & Gähnbel. Darin zu lesen auf Seite 15 unter folgender Überschrift:

Hilfe

Also, ich als Frau habe natürlich schon von der Anlage her immerzu die dollsten Gefüh- le. Das ist ja bei uns so eingebaut. Ab Werk, quasi. Deswegen müssen wir ja z.B. auch immerzu heulen und können auch keine Bierkisten tragen. (Also, wenn ich mal welche tragen soll, kommen mir jedenfalls immer die Tränen, das hat noch jedes Mal gewirkt.)

Aber es gibt nun wohl ein „Gefühl, das jede Frau kennt.“ Also wahrscheinlich bedeutet das, dass jede Frau dieses Gefühl schon mal hatte (ein viel benutztes, also), und nicht, dass es ein Gefühl gibt, dass so ein dickes Adressbuch hat, dass es alle Frauen kennt. Ist ja auch egal jetzt.

Die Wissenschaft hat es nun aber erforscht, das Gefühl. Es heißt SCD. Und jetzt fest- halten! Denn das bedeutet: Seasonal Clothes Disorder bzw. echt „Jahreszeitlich bedingte Kleidungsstörung“. Ich musste mehrfach lesen, aber das stand da wirklich!

Und damit Ihr mir’s glaubt:
SCD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verdammt, ich muss sofort Vanilletee kaufen, denn ich habe eine Kleidungsstörung!!! Hoffentlich finde ich einen guten Therapeuten! Vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe, denn nicht nur mir geht es so schlecht… Auch diese Frau hier ist total verzweifelt und klagt den Baumwollgöttern ihr Leid.

das_hilft

 

Dabei müsste sie bloß mal nach unten gucken, da steht ja die Lösung. Grob zusammen gefasst, besteht sie aus folgenden Tipps:

1) Accessoires an die gestörte Kleidung pinnen, z.B. Ansteckblüten aus Wildleder (aha).

2) Im Internet einzwei schicke Gürtel ersteigern (soso).

3) Topmoderne Ketten und Ohrringe anbringen (hm, hm).

(Meiner Meinung nach ist das ja eigentlich nur ein Tipp, aber da kommt ja noch was: )

4) Klamottentausch-Party mit Freundinnen machen.

Na, die kennen meine Freundinnen nicht! Die haben doch ganz unterschiedliche Figu- ren, die guten. Bei einer Hose von Freundin T. wären mir die Beine viel zu kurz, bei einem Kleidchen von Freundin M. kriegte ich schomma den Reißverschluss gar nicht zu und Freundin S. wird bestimmt ihre Cowboystiefel nicht rausrücken und stattdessen nach Prosecco und Schnittchen verlangen. Die Freundinnen hätten natürlich ähnliche Probleme mit meiner Garderobe, und großartig was zu bieten hätte ich auch nicht, denn das, was ich kürzlich nicht weggeschmissen habe, will ich ja schließlich behalten. Das gibt doch bloß Gezeter. Muss ich mich wohl mit meiner Störung abfinden.

Vielleicht gibt’s ja bald ein lustiges Medikament dagegen. In Größe 38, bitte.

Neulich bei "Krauses…

(Erstveröffentlichung: 11. Mai 2007 – Freundin T.s liebster…)

Wolf-&-Hase
…Schweinehaus“ versteckte sich der kleine Mülltütenhase vor dem hungrigen Wolf.


Und:

Wenn Frauen zu sehr Kater haben…

(Erstveröffentlichung: 12. Mai 2007 – Freundin T.s liebster…)

„Jetzt sammel hier mal deine Strohballen ein und nimm endlich die Schubkarre aus’m Mund!“ (Freundin S. zu ihrem kleinen Sohn, der das Aufräumen zugunsten von Playmo verbummelt.)

Überhaupt: Freundin S.! Bei Kater: Sie gereizt und patzig; ich spitzfindig und trocken. Unlängst beim Frühstück. Restalkohol und wenig Schlaf gehabt. S. kann nichts essen, hält sich an einer Tasse Brühe fest, ich schneide mir sorgfältig ein Brötchen auf und waide es gewissenhaft aus, indem ich das weiche Zeug herausarbeite.

S. beguckt sich das grimmig, schnappt: „Machst’n da!?!“
Ich (ruhig): „Ich höhl‘ das aus und dann male ich in die Höhle gleich auch noch kleine Mammuts und so rein…“

Für einen Moment habe ich sie mundtot gemacht. Ich greife nach dem Lachs.

S.: „Der Lachs bleibt zu! Sonst muss ich brechen!“
I.: „Dann brich doch. Da lang.“

Ich mache den Lachs auf, lege mir eine Scheibe auf’s Brötchen, greife nach einem Plastiktöpfchen.

S.: „Was wird’n das jetzt? Sssn das für’n Zeug?“
I.: „Das ist Farmersalat und kommt jetzt aufen Lachs. Lecker!“
S.: „Pharmasalat?“
I.: „Genau.“
Beide gleichzeitig: „Gibt’s da auch was von Ratio*arm???“