Aus Versehen…

…in die N3-Talkshow reingeschaltet und gleich als erstes diesen furchtbaren Mann gesehen, diesen Fernsehpastor, diesem Omi-Beglücker.
Ich wollte schon schnell weiter, als ich sah, dass auch Dieter Hildebrandt und Christian Saehrendt dabei saßen und C.S. wohl noch nicht „dran“ gewesen war. (Ich finde, das kann man genau sehen, ob einer in der Talkshow schon „dran“ war, oder nicht.)
Der Herr Saehrendt hat ja mit einem Kollegen dieses Buch über Kunst geschrieben, von dem ich neulich schon mal sagte, ich würde es mir kaufen. Hab ich nämlich noch nicht.

Jedenfalls habe ich gewartet, bis der Pastor und Herr Hildebrand die Runde fertig unter sich aufgeteilt hatten und der (nebenbei bemerkt: von mir sehr attraktiv gefundene) Kunstkenner endlich dran kam.
Der Brummer wollte sich gleich auf ihn stürzen, wurde aber locker ausgehebelt und dann wurde sogar der Herr Hildebrandt in seine Schranken verwiesen, weil er überall reinquatschen wollte.
Und weil der Herr Saehrendt das so souverän und klug und interessant gemacht hat und sich auch nicht so recht von den Moderatoren an der Nase hat durch die Manege führen lassen, klemm’ ich mich jetzt aufs Fahrrad und besorge mir endlich dieses Buch!

Für einen Kettenbrief reicht’s nicht, aber vielleicht für ein Armband…

Strange_Emily wünscht sich von mir die Fortführung eines kettenbriefigen Schneeballs. Ich soll hier 8 Sachen über mich erzählen und dann weitere 8 arme Menschen mit in die Chose reinziehen…

Nun bin ich in der Zwickmühle.
Mich zwickt, dass ich Strange_Emily nun nicht vergrätzen möchte (nachher treff’ ich sie beim Einkaufen, sie erkennt mich und schimpft mich laut eine „Kettenbriefignorantin!“, was zwar stimmen würde; – aber wer mag schon gerne zwischen Kühlregalen und Rasierschaumdosen zur Ordnung gerufen werden? ;)).
Obwohl ich grundsätzlich keine Kettenbriefe schreibe oder „Stöckchen“ hole.
Ist, wie’s so schön heißt, nicht meine Welle.

Aber da ich ja auch sowieso hier andauernd was über mich erzähle, ist es ja nix Besonderes, wenn ich das schon wieder tue. So gesehen ist es dann ja doch eigentlich egal, ob es 8 Sachen sind oder 80 oder meinetwegen 354.
Also erzähle ich einfach noch ein paar Dinge von mir und wer will, kann ja mitzählen:

– Ich bin heute seit genau 1 Monat so alt wie meine Füße groß sind. 39.

– Marzipan, Blätterkrokant, Nougat selten.

– Wenn in einem Film eine traurige Szene kommt, jemand unglücklich ist, weint, schreckliches Ungemach aushalten muss, kann ich mir das oft ungerührt ansehen.
Bis zu dem Punkt, an dem jemand fragt: „Was ist denn los? Hm?“
Da muss ich dann ganz sicher heulen.

– Ich bin kurzsichtig (-1,75 Dioptrien).

– Ich kann Bierflaschen mit dem Feuerzeug aufmachen.

– Als ich 16 war, hat mich ein netter, älterer Herr in der Straßenbahn angesprochen und gesagt: „Entschuldigen sie, junge Dame. Aber ich möchte ihnen gern etwas sagen: Ich finde, sie haben wahrhaft aristokratische Hände!“

– Ich habe kein Abitur, nicht mal eine richtige mittlere Reife, weil ich zu Schulzeiten ganz andere Sorgen hatte. (Deswegen auch die verheerende Groß- und Kleinschreibung manchmal. Das „Du“ in der Anrede schreibe ich aber absichtlich weiter groß, weil ich das aristokratisch finde.)
Alles, was ich jetzt weiß, habe ich mir später in den Kopf gesteckt und da ist noch reichlich Platz.

– Ich trinke gern Bordeaux.

– Mein Strom ist öko und den macht greenpeace für mich.

– Meine ersten 5 Jahre habe ich in Berlin verbracht, weil mein Väterchen ein Berliner ist.

-Ich liebe David Bowies Sprechstimme (schon immer, seine Musik finde ich sehr unterschiedlich gut). Wenn es eine CD mit vom ihm Gesprochenem gäbe, würde ich sie mir kaufen und jeden Abend vor dem Einschlafen hören.

– Ich male manchmal schlechte Bilder halb fertig und verwahre sie dann hinterm Schrank.

– Ich kann leider überhaupt nicht gut flirten.

– Ich habe heute gehört, wie jemand gesagt hat: „Los! Wir müssen jetzt mal lange Bretter bohren!“

Mehr fällt mir ad hoc nicht ein. Vielleicht setze ich das mal fort.
Wer auch so was machen will, sollte das auch von mir unangeschoben hinkriegen…

Kunst aus Deutschland

Das wollte ich noch schnell erzählen, wer weiß, wann ich wieder Zeit zum bloggen finde…

Freundin T. und ich sind ja grade in der kestnergesellschaft gewesen, wo wir wegen der Kunst gucken wollten.

Ziemlich am Eingang steht auch gleich eine kleine Vitrine mit was drin und neben der Vitrine ist so was wie ein kleiner Gullydeckel, der zwar nicht zur Kunst gehört, aber dafür schön klappert, wenn man drüber läuft. Ich will schon meinen tollen Messegullydeckeltrick machen und kichere so ein bisschen mit T. herum, als ein anderer Besucher uns böse anschaut. Wahrscheinlich findet er, man dürfe in Gegenwart von Kunst nicht lustig sein.
Oder aber wir sind ihm zu „laut“. Woraufhin er dann auch mit ohrenbetäubend quietschenden Schuhen und seiner weiblichen Begleitung ums Eck verschwindet.

Nach angemessener Zeit folgen wir in Richtung des ersten Saals. Laut Anleitung hat es dort irgendwas mit Otto Hahn auf sich. Im Saal steht erstmal ein braun lackierter Truck.

Huehnerbus

Daneben steht des Quietscheschuhens Frau und gackert. (Für’s Foto habe ich natürlich gewartet, bis sie weg war.) Nee, ist gar nicht die Frau. Auf der Ladefläche des Trucks sind sieben Hühner untergebracht, dazu eine versilberte Büste.

Rumhuehnern

Ist der da jetzt Otto Hahn? Und sind die Hühner seine chicks?
Kommt mir zusammenhängend vor. Doch nee, der Silberne ist nicht Hahn sondern Kleopatra(!). Och so.
Herr Hahn hängt an der Wand daneben.

Das eine Huhn zwinkert mir freundlich zu. Und zwar von unten nach oben.
Mir fällt ein tolles Wort ein, das Frau Fanny Müller erfunden hat: Rumhühnern. Das ist, wenn Weiber so hühnerige Sachen machen. Ich liebe Frau Müller (für dieses Wort und auch sonst)!

Mit uns laufen da übrigens auch noch zwei Herren und eine Dame in dem Saal herum. Die Herren überlegen mal gleich, wie der Truck da wohl reingekommen ist. Durch den Türbogen da jedenfalls nicht.

Noch ein Stückchen weiter hat einer Fotos gesammelt und aufgehängt.
Sein Künstlername: Peter Piller. Na, das muss er ja nun wissen.
Seine Fotos gefallen mir aber ganz gut.

Herrjeh! Jetzt muss ich über eine Luftnummer aus Aluminium gehen, was mir gar nicht passt wg. Höhenangst. Darunter befinden sich drei Meter freier Fall, das kann man durch die Ritzen sehen. Sowas kann ich gar nicht ab. Da kletter’ ich lieber auf Bäume. Also schnell Augen zugekniffen und übergesetzt.

Auf der anderen Seite kriegt man zur Belohnung gezeigt, wie ein hermaphrodiesischer Eisbär von unten aussieht. Leider darf ich das Bild nicht mitnehmen, und wenn ich auch noch so lieb gucke.

Zum guten Abschluss stehen wir vor einer Wand, auf die man mit Tontauben geschossen hat.

Diewandistauchhin

Es hat was mit der Durchdringung des Raumes zu tun, die aber nicht gelingen will. Überall liegen und stecken die Splitter. T. sagt: „Na, die Wand ist auch hin.“
Also, wose Recht hat,…

Irgendwie können wir das alles heute nicht so mit gewichtigem Ernst nehmen. Mein Verhältnis zur Kunst ist ohnehin nicht grundsätzlich vorauseilend ehrfürchtig. Und heute jedenfalls bin ich viel zu gut gelaunt dafür. So wie der hier.

OnkelTod

Der Herr Onkel Tod.
Steht kippelig und gut gelaunt in der Gegend herum.
Ich glaub‘ fast, der hat mir am besten gefallen.

Dienst ist Dienst

Jetzt habe ich doch grade ein feines Angebot für einen Job bekommen, der mich für die nächsten drei Wochen wohl ganz schön beschäftigen wird!
Eine ziemliche Herausforderung, aber ich freu mich. Gleich morgen geht’s los.

Nur leider werde ich überwiegend vor Ort (statt wie sonst von zuhause aus) arbeiten und deswegen wahrscheinlich kaum zum bloggen kommen. Oder nur wenig. Mal sehen. Ich werd‘ mir aber Mühe geben…

Schönen Guten Morgen mit Frau Baum

Heute bin ich wieder besserer Dinge.
Als ich aufwachte, tat ich das aus einem sehr merkwürdigen Traum heraus (nee, keine Bange, den erzähle ich hier nicht. Die Träume der anderen sind selten spannend..), den ich mit noch geschlossenen Augen zu Ende zu denken versuchte.

Dann habe ich was sehrsehr Schönes gelesen, dann was sehr Schönes gehört…

Aber am Wichtigsten ist, dass mein Baum noch da ist, wo er gestern war.

Gegenüber meinem Haus wohnt nämlich eine alte Pappel.
Die ist locker 20 m hoch (ich kann vom 3.Stock aus noch an ihr hochschauen) und rauscht ganz wunderbar mit ihren Blättern. Es hausen auch kackfreche Elstern, knarzende Krähen und Misteln drin.

Aber seit „Kyrill“ im Januar da war, ist sie allein.
Ihre Schwester war nämlich unter furchtbarem Getöse zusammen gebrochen. Ich lag schon im Bett und wusste sofort, was passiert war. Mir wurde urplötzlich ganz kalt ums Herz und ich rief immerzu: „Nein! Oh, nein! Nein, verdammt!“
Und geheult habe ich auch, wie sie da so lag, wohl 100 Jahre alt (was die wohl so alles mitgekriegt hat).
Und dann kamen die Aasgeier mit ihren Fotohandys und „Aaaaal-ter!“-Rufen und kletterten drauf rum. Ich stand noch ganz lange am Fenster und konnte es nicht fassen. Am nächsten Morgen schlich ich mich ganz früh rüber und sammelte mir ein paar Zweige ein, die ich dann in eine Vase stellte, wo sie noch einmal austreiben und blühen konnten.
Das Zersägen der Leiche habe ich nur gehört und extra nicht hingeguckt.

Jedenfalls ist der zweite Baum noch da und bog sich gestern in den Sturmböen so gehörig durch, dass ich echt Angst drum hatte.
Ich glaube, wenn der auch noch fiele, würde ich glatt darüber nachdenken, hier weg zu ziehen. Der wunderbare Ausblick, den ich hier habe, ist einer der Gründe, warum ich schon bald 7 Jahre hier bin. So lange, wie sonst noch nirgends…

Jedenfalls. So ein Baum, der da seit so vielen Jahren steht (und heute Morgen eben auch noch), der kann mich ganz gut in den Tag schieben.

Und nachher geht’s dann auch noch mit Freundin T. in die kestnergesellschaft, wo wir uns das dritte Teilstück der „made in germany“-Ausstellung angucken wollen.

Gute Aussichten also.

Magier mit Zappelsyndrom

Gestern kam im Fernseher mal wieder so eine Filmankündigung, weil doch dieser neue Zauberfilm demnächst erscheint. Und ich habe mich immer schon gefragt, an wen mich dieser Potter bloß so erinnert…

Und manchmal dauert so was bei mir einfach ein bisschen länger, bis es Ruck im Köpfchen macht:

Mathias-Potter

Bin mal gespannt, von welcher Seite ich jetzt Haue kriege.

Aaach, heute…

…bin ich irgendwie so mumpelig-maulig drauf und mir will kein rechtes Tagesthema einfallen.
Mir fallen hier im blog immer mal wieder so Sachen auf, aber ich frage mich: Sollte man im blog übers bloggen schreiben?
Ist das nicht ein bisschen wie die doofe Frage, „Was macht der Zahnarzt, wenn er Zahnschmerzen hat?“ oder „Wer macht dem Friseur die Haare?“

Ich finde, wenn man Offensichtliches oder allen Bekanntes anspricht, sollte man wenigstens versuchen, es so zu machen, dass nicht jeder sofort gähnt und sagt: „Habe ich schon eine Million mal gehört!“ Ich bin aber ganz sicher, dass das was mir hier so beim bloggen auffällt, auch fast allen anderen bloggern irgendwann mal aufgefallen ist. Es wäre also bestimmt überflüssig, darüber was zu schreiben.
(Ich kann auch beispielsweise Menschen, die ich grade kennen lerne, nicht fragen: „Und? Was machst Du beruflich?“, weil das ja immer alle machen! Bei manchen fällt mir aber dann auch nichts anderes zum Fragen ein und dann bleibt die Küche kalt.)

Aber andererseits ist das ja wohl meine Bude hier und ich kann sagen, was ich will!
Und was ich hier beim bloggen doof finde.
Nämlich:

  • – Dass man zwar automatisch eine Mitteilung verfassen kann, wenn man jemanden zum „Freundesein“ einlädt, aber kein Textkästchen bekommt, wenn man so eine Einladung annimmt.
  • Kommentare auf „Mario-Barth-Level“.
  • „Ja, finde ich auch“-Kommentare von Kommentarvielschreibern, die sich vielleicht einfach gerne über möglichst viele andere Seiten verstreuen.

Schade finde ich, dass es so was wie die Top 20 gibt.
Nicht recht verstehen kann ich, weshalb da Leute reinwollen.

Alles andere finde ich natürlich überwiegend fein und erfreulich und anregend.
Und ich freue mich wie sonstwas über ein paar sehr nette „Kontakte“, die sich hier schon so ergeben haben und  finde ein bisschen schade, dass ich das bloggen nicht schon viel früher angefangen habe.

Und jetzt mumpel‘ ich mal lieber woanders weiter…

Die Gürtellinie fährt hier nicht!

Mir stand heute Vormittag so der Sinn nach einem Stadtbummel.
Bevor ich in der Innenstadt ankam, muss ich aber unterwegs mal aus Versehen unsichtbar geworden sein, denn folgendes passierte mir gleich zweimal(!): Ich fuhr schön so auf dem Radweg mit ordentlich Karacho, da traten Passanten (1x w, 1x m) vor mir auf den Radweg und blieben da schön gemütlich stehen, obwohl in meine Richtung guckend.
Die hatten die Ruhe weg.
Und weil ich nicht wusste, ob unsichtbar auch zugleich dematerialisiert hieß, fuhr ich unter erheblichem Aufwand vorsichtshalber drumherum.
Und obwohl es ja nix half, guckte ich bestimmt ein bisschen böse.

Zum Bummeln brauchte ich Piepen, also führte mein erster Weg zum Automaten.
Leider merkte ich zu spät, dass die Tastatur von dem Ding so pekig, klebrig und irgendwie üärks war, dass ich am liebsten in die Bank gegangen wäre, um rumzuwettern, sie könnten dann ja meine Krankenhauskosten übernehmen, wenn ich mich hier gegen meinen Willen mit irgendwelchen rasanten Bakterien zusammengetan hätte.
Stattdessen habe ich drauf geachtet, mir danach möglichst nicht im Gesicht rumzutatschen und habe mir eine Fließendwasserstelle gesucht, noch bevor der Abfaulungsprozess einsetzen konnte.
Die Omis machen das schon richtig, wenn sie immer so Erfrischungstüchlein dabei haben…

Oben auf meiner Einkaufsliste stand jedenfalls „Balsamico“.
Und den kaufe ich immer in der Lebensmittelabteilung eines Kaufhauses, weil die da so gut sortiert sind. Der Balsamico ist leider furchtbar teuer, dafür aber natürlich auch furchtbar lecker, und wenn man mal damit angefangen hat, kommt man nur schwer wieder davon weg…
(Es ist ein Teufelskreis! Die Beschaffungskriminalität wartet schon.)

Der zweite und zugleich letzte Punkt auf der Liste war „Nach günstiger Jeans gucken“.
Schließlich war ja der Essig schon so teuer gewesen!
Das mit der Hose hätte ich mal lieber lassen sollen, ich hatte nämlich eigentlich schon morgens so eine ungemütliche Laune gehabt!
Ich will eine Hose, die meinetwegen auf der Hüfte sitzt, aber nicht noch darunter!
Sonst kann ich nämlich auch Stulpen anziehen, die bis zum Oberschenkel rauf reichen.
Es ist total sinnlos, supertief sitzende Jeans in 38 und aufwärts zu produzieren, weil sowas eh’ nur tragen kann, wer Größe 34 hat.

Ich hab immer gezogen und gezergelt und jedes mal festgestellt, dass ich die schon ganz oben hatte! Also, das hat mich wirklich angestrengt.
Kein Wunder, dass da immer alle so Kleidchen drüberziehen, über die Hosen!

Außerdem sind die alle lieblos breitflächig gebleicht an den Oberschenkeln. Wozu?
Das sieht nie „selbst eingetragen“ aus. Sondern beknackt. Oder billig. Ich hätte so gern eine grade geschnittene, schmale dunklere Jeans gehabt, die lang genug ist.
Und nicht so teuer. Und einfach mal meine Größe hat. Je nach Schnitt und Laden habe ich nämlich bis zu drei Größen Unterschied! Das liegt aber wohl an meiner Figur, die bestimmt sehr ungewöhnlich ist. Ich bin nämlich 1,73 m groß und wiege so 63 kg.
Ist ja klar, dass man da nichts Passendes findet. Ich müsste mir eben mal ein bisschen mehr Mühe geben!

Also ich behaupte mal: Ich habe heute 25–30 Jeans angehabt.
Und bin mit 2 T-Shirts nach Hause gekommen.

Wie immer, eigentlich.

Zeitschriften

Es gab früher mal zwei Zeitschriften, in denen blätterten überwiegend die Damen, wenn sie Einrichtungstipps suchten: „Schöner Wohnen“ und „zuhause“.

Irgendwann müssen die zwei beiden eine Fusion eingegangen sein, denn es gab plötzlich nur noch ein Heftchen, das dann „zuhause Wohnen“ hieß (von „schöner“ war aber keine Rede mehr). Ein Titel, den ich irgendwie ulkig fand, denn wo soll man denn schließlich auch sonst wohnen?
Bei der Arbeit wird ja normalerweise nicht gewohnt (sogar dann nicht, wenn man wiederum die Arbeit gewohnt ist), bei Freunden wohnt man auch nur in Ausnahmesituationen, aber ein Zuhause wird es meistens nicht werden.

Das Wohnen an sich ist eine Tätigkeit, über die man sich wenig Gedanken macht. Aber das hat Max Goldt ja auch schon mal schön beschrieben… Er wünschte damals, das Wohnen selber würde ein leises Geräusch machen, ein leises Summen oder Knistern vielleicht.

Um das Drumherum des Wohnens, sagen wir mal, das Zubehör, wird allerdings jede Menge Brimborium gemacht. Deswegen auch die Hefte.
Inzwischen gibt es jede Menge mehr als 1-2 Zeitschriften zum Thema.

Es gab früher aber z.B. auch mal „Schöner Essen“.
Ob es auch „zuhause Essen“ gab, weiß ich nicht.
(Dann hätte es ja auch noch „hier Essen“ und „zum Mitnehmen“ geben müssen.)

Es gibt mittlerweile überhaupt Zeitschriften zu fast allen Themen!
Ich staune ja immer, wenn ich in so Zeitschriftenläden gehe, was es da so alles gibt!
Allein für pubertierende Mädchen gibt es, glaube ich, 20 Hefte, die mit Glitzerarmbändern, Lipgloss oder G-Strings daher kommen.
Das Zeug wird mit diesem gruseligen Kleber angepappt, der unheimlich auf die Nerven geht, wenn man das Angepappte abgezogen hat. Weswegen man es dann doch oft dran lässt.

Es gibt Haustier-Hefte für Hamsterbesitzer, die gerne was über andere Hamsterbesitzer lesen und sich Hamsterfotos angucken wollen.

Es gibt bestimmt auch zu jedem Sport die passende Zeitschrift, sogar für turmspringende Militaryreiter oder Kontorsionistinnen.
Es gibt Hefte für werdende Bräute, für werdende Mütter, für schon gewordene Mütter. Bestimmt gibt es auch schon eins für Omis oder Tanten (egal, ob werdend oder geworden).
Für geschiedene Exehefrauen, die nette Nachbarinnen sind, gern auf dem Bauch schlafen, keinen Brennesselkäse mögen, früher ab und zu gekifft haben, die im Bergbau arbeiten, noch drei Gedichte aus Schulzeiten auswendig können und denen Pink irgendwie nicht steht.

Es dauert nicht mehr lange, dann gibt es: „Schräger Parken“, „Bunter Kacken“ (sorry), „Nachrichten aus der Kühlschrankmagnete-Szene“, „Eleganter Sitzen“, „Schöne Geschenke aus Flugsand“, „Lauter Gucken“, „Selbst Umblättern“ und womöglich „Holz“.

Hab’ ich noch was vergessen?