Geschlafen, geschlafen, geschlafen. Samstag.
Der Vormittag steht im Zeichen der Aberntung von leckeren Gartenbeeren (die Jenne extra für mich dran gelassen hatte. Ich hab wiederum im Gegenzug für Jenne noch was dran- gelassen.), der ausführlichen Besichtigung der Mühle (Kinder, Kinder, hat das Ding viele Zimmerchen, Kemenaten und Räume!) und des Frühstücks mit Brotaufstrichen aus aller Welt (Ormuz hatte bunte, selbstgekochte Marmeladen und ein Döschen Naschi mitge- bracht, Shaveskin eine leckere Schoko-Espresso-Paste). Leider führte das Frühstück irgendwann gen Mittag zu Shaveskin-Verschwindung Richtung Bahnhof. Vielleicht gab es da aber auch gar keinen Zusammenhang. Schade wars allemal.
Und dann gings Uta besuchen. Sind wir mal ehrlich: die meisten gehen doch in den Naumburger Dom, um die Gute dort zu sehen. Für ihren etwas wohlgenährten Gemahl Eckehard interessieren sich doch die Wenigsten. – Uta ist eben zu und zu schön! Ich finde, sie sieht aus wie eine dieser 50er-Jahre-Schönheiten. Da gabs doch auch diese ganzen Ritterfilme mit Eroll Flynn oder wie der noch mal hieß…
So ein verwinkelter Dom, der hat schon was. Ich guck mir sowas gerne an, auch wenn ichs mit dem Mittelalter normalerweise eher nicht so habe. Ich hätte ja lieber im Berlin der 20er (natürlich ohne die anschließende Katastrophe) oder 70er gelebt. Also, ich habe ja sogar im Berlin der 70er gelebt, wenn mans genau nimmt… Allerdings war ich da noch zu klein, um bei Kommunengründungen und Hippieparties mitzumachen.
Nach der Uta bummelten wir in ein Cafe am Naumburger Markt, wo der Kaffee dufte war, aber das Schokoeis so blass, dass mans glatt fast für Vanille halten konnte. Vermutlich waren auch deshalb vorsichtshalber Sahne und bunte Streusel drauf, die ich gar nicht bestellt hatte. Damit glich sich das natürlich irgendwie wieder aus.
Die nächste Station war ein originaler Weinberg, in dem der originale Jenne letztes Jahr bei der Lese mitgeholfen hatte! Ormuz war so klug, sich den Aufstieg in 14 Kilometer Höhe mit einer Steigung von 75% zu sparen und blieb schön in der Straußwirtschaft sitzen. Dafür hatte sie allerdings auch nicht diesen Ausblick:
Nach dem Abstieg gönnte ich mir ein feines Zitronen-Fenchel-Süppchen mit Olivengre- molata und dann gings fix zurück in die Mühle, denn wir erwarteten ja noch die liebe Juleika, die eigentlich absagen musste und dann kurz entschlossen doch noch kommen konnte. Endlich mal die Jule drücken, das wollte ich doch schon soooo lange mal!
Und dann saßen wir wieder im Mühlengärtchen, alles summte durcheinander, ein paar Texte wurden vorgelesen, und ganz wie nebenbei wurden Getränke getrunken. Die Bro- mine hielt tapfer durch bis halb eins oder so, dann war der Knopf ab. Ich hätte eine weniger wüste Arbeitswoche vorher haben sollen, dann hätt ich sicher morgens um fünfe noch dagesessen. Oder vielleicht auch nur bis um vier…
Jedenfalls guckte ich mir schon wieder den Sternenhimmel an, während die Anderen noch im Mühlenraum saßen.
(Dritter und letzter Teil irgendwann demnächst. Diesen hab‘ ich ja schon wie auf der Flucht geschrieben *g*)