Gut zu wissen.

Neulich hab’ ich zufällig die letzte Viertelstunde einer Doku im Fernseher gesehen, bei der es um deutsch/jüdischen Humor ging.

Und ich hab’ wieder gedacht: was soll das denn sein, deutscher Humor? Allein die Kombi aus diesen beiden Wörtern ergibt doch schon keinen richtigen Sinn! Wenn ich mir so an- gucke, was laut TV deutscher Humor ist, dann falle ich über Herrn Barth, Herrn Schröder, Herrn Profitlich. Oder ich falle über Frau Boes, Frau von Sinnen, Frau Köster. Das kann ich mir kaum angucken. Wenn ich es aber doch tue, könnte man meinen, ich hätte eine schlimme Gesichtslähmung.

Wenn ich aber in meinen Bücher- und CD-Schrank schaue, finde ich: Herrn Goldt, Herrn Droste, Herrn Rether, Herrn van Dannen. Und Herrn Haas. – O.k., ich geb’s ja schon zu, der ist Österreicher. Und Frau Müller. Und Frau Zylka. Und noch ein paar, die mir jetzt nicht gleich einfallen, und ich bin gerade zu faul, aufzustehen und nachzugucken.

Also, mir missfällt das einfach, bei Lustigem Ländergrenzen zu ziehen. (Das kann natür- lich auch daran liegen, dass ich allgemein schon nix für Ländergrenzen übrig habe.) Meinetwegen lasse ich mich überreden, Männer- und Frauenhumor unterschiedlich zu finden, aber sinnvoll finde ich das auch nicht. Man landet dann ziemlich schnell bei sexis- tischem Humor, und was ich davon halte, sollte bekannt sein. Meiner Meinung nach ist Humor schlichtweg individuell.

Jedenfalls, in dem Beitrag zeigen sie u.A. Leander Haußmann als Humorexperten. Seine Brille ist jetzt viereckig, weil sein Gesicht (inkl. Hals) jetzt rund ist. Das Ganze wird mittig durch ein Menjoubärtchen halbiert. Und er kämmt sich inzwischen die Haare quer über den Kopf. Zuerst dachte ich, er wär‘ verkleidet… Ach so, und gesagt hat er in etwa: „Deut- scher Humor ist ziemlich speziell und wird nicht überall verstanden.“

Aha. Ich wette aber, das sagen sie überall.

(PS: Dieser Eintrag hat ausnahmsweise keine Pointe; – das ist übrigens ziemlich speziell und wird nicht überall verstanden.)