In Hannover gibt’s ja ziemlich viel berühmte Medizin. Die MHH zum Beispiel. Oder diesen bekannten Gehirndokter, der sich hier vor Jahren eine eigene Spezialklinik in Hirnform hat bauen lassen und sowieso sein eigenes Hirn auch immer auf alle Promifotos draufhält.
Krank könnte man hier also ruhig mal werden, man wäre hier wohl ganz gut versorgt.
Der neueste Coup im Gesundheitssektor ist hierzulande nun das „Netzwerk“ gegen Bak- terien. Ich vermute ja, dass das ein ziemlich kleines Netz sein muss, wenn man die winzigen Biester wirklich damit fangen will. Trotzdem scheints irgendwie hinzuhauen, denn anschließend werden so-fort! strenge Bakterienerziehungsmaßnahmen eingeleitet.
Doch, wohl! Steht doch in der Zeitung!
Im Innenteil geht’s sogar noch weiter:
Sie könnten auch sagen: „Aus!“ oder „Pfui!!!“ oder mit so kleinen elektrischen Halsbänd- chen arbeiten. Und zur Not geht’s aber sicher auch einfach mal ohne Abendbrot ins Bett. Zumindest würde ich das so handhaben. Ich finde nämlich auch, man muss in solchen Dingen streng und vor allem konsequent sein, sonst lernen die das doch nie! Nein muss auch Nein! heißen. Basta.
Und wenn so eine niedliche Bakterie einen dann mit großen Schmelzaugen anblickt, muss man sich auch mal zusammenreißen können, um nicht etwa einzuknicken und zu sagen: „Naaa gut… Du darfst nach den Hausaufgaben noch ein bisschen mit deinen Freunden rumkeimen… – Aber um Punkt sieben bist Du zuhause!“
Das führt, sind wir doch mal ehrlich, auf lange Sicht nur zu Autoritätsverlust.
Und weil das mit der Konsequenz manchmal so schwierig ist, haben sich Hannovers Mediziner quasi stationsübergreifend zusammengetan. Sicherlich auch, um sich gegen- seitig den Rücken zu stärken. Ich stelle mir vor, wie sie sich untereinander anrufen und am Telefon Erziehungstipps austauschen:
„Meine ist gestern Abend wieder über’n Balkon abgehauen, als sie dachte, ich komm’ nicht mehr gucken.“
„Dann musst Du jetzt wirklich mal hart sein, Inge. Mach’s, wie Du’s angedroht hast: Keine neue Petrischale zum Geburtstag!!!“