Listige Frauenaussuchungshilfe.

Diesen Fund machte ich neulich beim Zeitunglesen und wusste nach kurzem Auflachen und anschließendem (etwas längerem) Augengerolle sofort wieder, wieso ich mich bisher nie bei so einer „Online-Partner-Börse“ habe handeln lassen:
Hey_Ho_Frauencharakter

Ach, wär‘ das schön: eine Art GPS zum in-die-Brief- tasche klemmen! „Frauen, – einfach gemacht!“

Na, gucken wir doch mal, soviel Spaß darf sein:

1) Klassiker.

Gibt es offenbar immer noch, dass vermutet wird, Frauen seien automatisch jüngere Versionen ihrer Mütter. Also, wer z.B. meine Mutter anblicken will, muss ziemlich genau hinsehen, die ist nämlich ganz klein. Dafür ist sie mollig bis füllig. Wie soll ich das denn bittschön hinkriegen?! (Ich hab‘ eher die Figur meines Vaters abgekriegt, nur ohne die breiten Schultern.)

Ach nee, es geht ja um den Charakter, der sich durch „einen Blick“ erschließt. Entschuldigung. Bei dieser „Freundinnen“-Sache wäre ich jedenfalls gespannt, meine Lieben sind nämlich mal alle total unterschiedlich, und zwar sowohl vom Äußeren, als auch von ihren Charakteren und gewählten Lebensinhalten. Sieht man natürlich auch sofort. Naja, wieso, es soll ja Männer geben, die genau hingucken! Weiß ich aber nicht genau, denn Freunde, also männliche, habe ich selbstverständlich keine. Ist klar.

2) Also, da kann ich voll zustimmen!. Ich zum Beispiel bin in den eigenen vier Wänden der allerreinste Liebreiz in Person, werde gar niemals laut oder peinlich. Aber kaum, dass ich die Türschwelle zum Draußen überschreite, flippe ich aus, krakeele mich durch bevölkerte Straßenzüge, beschmiere mich absichtlich mit teuren Lebensmitteln, rülpse und halte un- flätige Reden. Je mehr Publikum, umso lieber. (Meine Freundinnen sind selbstverständlich auch alle so.) Lösung: Nie rauslassen, die Frauen. Immer schön zuhause behalten.

3) Der Putzcharakter, ja. Jaja.

4) Merke: Wenn es wirklich intim wird! Nicht etwa nur so larifari-intim, sondern eben wirk- lich. Vielleicht sogar mit Nackichmachen…! Das ist genau der Moment, in dem Männer aber allergenauestens auf charakterliche Eigenschaften gucken. (Das weiß ich übrigens aus Erfahrung.)

5) Hehehe. Sie guckt Kochsendungen, ist also für nix zu gebrauchen, strohdumm und verfressen. Aber wenn man Glück hat, kann sie Rührei.

6) Das lässt sich natürlich nur durch kon-se-quen-te Zeitabnahme per Stoppuhr wirklich zuverlässig ermitteln. Leider fehlt hier (wie überhaupt) eine anständige Tabelle zur genau- en Auswertung. Vielleicht steht sie auch bloß stundenlang heulend davor, weil sie nicht aussieht wie ihre Mutter…

7) Passiert Euch das auch ständig? Ihr glaubt Euch allein im Auto? Und dann dreht Ihr Euch um, und da sitzen 20-30 Leute auf der Rückbank und kriegen mit, dass Ihr eben zu Take Thats „Want you back (for good)“ laut mitgesungen habt? (Das hättet ihr aber auch schon früher merken müssen, denn die Hälfte dieser Hinterleute sind auch Frauen. Haben also ebenfalls mitgesungen.

8) Dazu muss ich ja wohl nix sagen.

Vermisst habe ich übrigens eine Liste, die aufzeigt, woran man den wahren Charakter eines Mannes erkennt. Für Vorschläge wäre ich somit zuallertiefst dankbar!

An der Wirklichkeit vorbeigehobelt?

Also, ich hätte durchaus manchmal Lust, mein Gerät kurz und klein zu machen, aber
das da
ist doch im Leben kein Fernseher!

TV_Hobel

Da ist ja auch gar kein Kabel dran! Und ich meine, wo soll man denn da bitteschön um- schalten? Gibt’s da außer Gurkenkernen am End‘ vielleicht gar nichts zu sehen? Oder legt man sich eventuell das Abgehobelte als Flachbild auf die Augen und erblickt mittenmal Buntes?

(Na gut, ich soll ja als Weibchen bestimmt ohnehin nicht so technik-affin sein, muss da also nicht durchsteigen, das spart wertvolle Lebenszeit. Kann ich mir z.B. die Nägel lackieren oder das Bad fliesen. Aber dass die Preisgestalter nicht rechnen können, wird mir ja wenigstens noch auffallen dürfen…)

Abgesehen…

…. mal davon, dass mir hier der Befehlston so gar nicht passt…

Extase_auf_die_Augen
(Neulich in der Kosmetikabteilung: Ich will nicht.)

… bin ich auch leise skeptisch, ob das gut zusammenpasst, wenn ich eigentlich bloß noch schnell zum Bäcker gehen, oder in Ruhe ein Tässchen Schokolade trinken und Zeitung dabei lesen möchte, während meine Wimpern in totale Verzückung geraten, beginnen auszurasten, sich womöglich für Götter zu halten und eine neue Kirche aus- zurufen!

(Ich wette, die Tuschmamsell selbst wird gerade von ihren eigenen Wimpern durch die Stadt gezerrt, vielleicht schon auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten oder so…)

Traditionen und Althergebrachtes.

Und zwar Alt-hergebrachtes-und-dann-ans-fenster-gehängtes!

Und dawiederummit setze ich endlich mal die Tradition des „Fensterdeckenphänomen-Dokumentierens“ fort, das es so wohl nur hier zu geben scheint. Also, sowohl das Phä- nomen an sich, als auch das Dokumentieren. Weil, das Eine geht zwar ohne das Andere, aber umgekehrt wär’s natürlich Essig.

Hier ein vor wenigen Tagen aufgenommenes, also österlich zu verstehendes Schaustück:

Fensterdecke_04_10

Die zwar durchaus frühlingsfrische, aber sympathisch schräggemeinte Farbgebung links (vermutlich das Küchenfenster) steht etwas im Kontrast zum leicht perfiden Aufbau des rechten Motivs. Dort sieht’s ja auch erstmal irgendwie hell und freundlich aus, doch im Détail zeigt sich das ganze Elend eines kummervollen Daseins:

Gepardensehnsucht

Dieser Gepard der Sehnsucht sagt unmissverständlich: „Ich bräucht‘ mal dringend ’ne Befreiung, ich krieg‘ hier keine Luft! Meine einzige Gesellschaft sind zwei Blechlaternen, eine doofer als die andere, und ein vollgestaubtes Duftkerzendings. Mein Herr putzt niemals die Fenster und bügeln kann er auch nicht. – Hol den Vorschlaghammer!“

Wer sich nun zum Retter berufen fühlt, kann die Adresse per PN anforden.

Informier‘ mir!

Man kann so alt werden, wie man eben so alt wird, aber man lernt ja nu‘ nicht aus…

Aus dem Pressepiegel zur CeBIT (Neue Presse Hannover v. 02.03.2010):ITK-Branche

Und ICH dachte immer, es handele sich hierbei um Informations- und Kommunikations- technologie, die Technologien im Bereich der Information und Kommunikation hübsch zusammenfasst!

Tse…

Und wer ist überhaupt "Frida"?

Spam bei der Arbeit. Betreff: „Wiegen Sie eine Tonne?“

Tonnewiegen

Nein, ich wiege keine Tonne! – Bin doch nicht blöd.

Es ist ja nun hinlänglich bekannt, dass eine Tonne genau 1.000 Kilo hat. Warum sollte ich mir also die Mühe machen?! Ich messe doch auch keinen Meter! Oder ist das viel- leicht im Sinne von „in den Armen rumschaukeln“ gedacht? Also, ich bin ja nicht nur schön, sondern auch stark (Ersteres im direkten, Zweiteres eher im übertragenen Sinn), aber Tonnen herumzuwiegen kann ich mir gerade noch verkneifen. Weiß doch jeder, dass die total schwer sind!

1.000 Kilo nämlich.

Fieber! (4)

(Erstveröffentlichung: 9. September 2007)

So.

Die Grundbewegungsabläufe für einige Disco-Tänze sollten ja inzwischen sitzen. Damit kann man schon in die nächste Tanzbude gehen und erste gute Erfolge erzielen. Wenn man sich an die Regeln hält, ist das Discotanzen an sich wirklich ein harmloses Ver- gnügen. – Wenn.

Kommen wir jetzt mal zu den ebenfalls innewohnenden Gefahren (vor denen gar nicht genug gewarnt werden kann), die sich durch Nichtbeachtung der Vorschriften oder gar falsche Ausrüstung ergeben können. Genaueres kann man in der jeweils örtlichen Dis- codienststelle erfragen. Es gibt da ja sicherlich auch regionale Unterschiede.

Wie wichtig z.B. das Auswählen gutsitzender Kleidung sein kann, haben wir ja im zweiten Teil schon kurz angesprochen. Man kann das gar nicht oft genug sagen! Auch die Musik- auswahl spielt eine gewichtige Rolle! Im Kombination können sich sogar ganz ungeahnte Komplikationen ergeben…

Deutlich wird das anhand dieses Beispiels:

Soul-Hip Diese Frau, nennen wir sie Frau Q., hat eine sogenannte „Chronische Seelen-Hüfte“, her- vorgerufen durch Donna-Summer-Discoknaller und eine viel zu schwere Gürtelschnalle. Man erkennt das daran, dass die Betroffenen einen merkwürdigen, ausschreitenden Gang entwick- eln, auch bekannt als „Marionetten-Syndrom“. Da kann die Oberbekleidung übrigens noch so bequem sein, das nützt dann auch nichts mehr…

Eigentlich wäre jetzt strenge Bettruhe einzu-
halten. Unsere Vortänzerin Frau Q. mag aber ihre Schülerschäfchen am Samstagabend in der Diskothek nicht sich selbst überlassen und hat sich nun doch aus den Federn gequält.

Vielleicht hält sie sich auch bloß für unver- zichtbar.

 

Und dann hat man auch schon den Salat: Während sie die Tanzfläche überquert, um sich was zu trinken zu holen, legt der DJ die Pointer Sisters auf. Prompt haben alle Anwesen- den Frau Q.s ungelenke Bewegungen als neue, heiße Tanzfigur missdeutet und die Hölle bricht los!

Suzie_Q
Die noch unerfahrenen Schüler wissen ja nicht, wie weit sie gehen dürfen und tanzen einfach los, bis sie bis unter die Hutschnur voll sind mit Extase. Sie benennen den eben „erlernten“ Bewegungsablauf prompt nach der erkrankten Dame und wollen gar nicht mehr aufhören! Dabei kann man dabei böse stürzen und sich den Schnurrbart brechen! Und der Linken wächst sogar schon ein breiter Gürtel!

Frau Q. indes macht sich natürlich Sorgen, versucht die Massen zu beruhigen und den Sachverhalt aufzuklären, doch zu spät. Das Ganze hat sich längst verselbständigt. Nach mehreren Minuten erfolglosen Redens und Argumentierens resigniert sie und ruft noch schwach: „Dann setzt wenigstens Helme auf und tragt Schutzkleidung! Ich muss jetzt jedenfalls wieder ins Bett. Mich plagt das schlechte Gewissen. Und überhaupt, hätte ich heute gar nicht herkommen sollen…“ Das mit den Helmen und so haben noch welche gehört, der Rest geht in dem lauten Gestampfe einfach unter.

Freak_Line_Dance
Einzelne rufen ihr sogar noch zu: „Na und!? Können wir doch nix für! Das haste uns doch so vorgemacht, Suzie!“ Ja, da sind sie noch übermütig, aber später müssen ein paar von ihnen in die Nervenheilanstalt eingewiesen werden, weil sie im Rausch sogar auf offener Straße Gummisandalen oder Pumps mit Ringelsöckchen getragen haben. Weiß ja jeder, dass so was nur total Durchgeschossene machen, und ansteckend ist es auch noch! Deswegen heißt das auch „Freak-Line-Dance“ und ist heute verboten.

So kann’s gehen. Wenn man das aber nun alles weiß und beherzigt, kann man das Dis- cotanzen ganz unbeschwert genießen und sogar individuell weiterentwickeln. Es ist, auch hier, wie mit allen guten Sachen: Die Dosierung mach’s.

Im Nachhall dieser klugen Worte schließe ich hiermit den Tanzkurs ab und wünsche Euch für die Zukunft viel Freude und Glück mit dem hier Erlernten.

Vielen Dank für Eure Teilnahme.

Eure Suzie Theo.

Fieber! (3)

(Erstveröffentlichung: 1.September 2007)

Habt Ihr alle schön geübt? Wirklich?

Dann gibt es heute zur Belohnung mal ein bisschen geschichtliches Hintergrundwissen. Das ist auch wichtig. Kontext und so.

Heutzutage ist es ja so, dass man zum Tanzen in die Disco geht. Alles andere ist dort inzwischen offiziell verboten, glaub’ ich. Man steht cool rum oder bewegt sich eben ein bisschen, und bis vor kurzem musste man dann auch noch Alcopops dazu trinken. Ganz schön schwierig, aber machbar.

In den 70ern war das noch ganz anders. Aber das waren ja auch ganz andere Zeiten und alles musste viel, viel freizügiger, ja sogar sexy sein! Man sollte sich gegenseitig „anma- chen“ und sogar rauchen! Das kann man sich heute kaum mehr so richtig vorstellen. In dem Disco-Tänze-Buch kann man noch ganz gut sehen, was damals überall los war, und ich habe auch davon sprechen hören.

Hier also die ganze Wahrheit, Ihr seid jetzt soweit:

Chicken_wings

 

 

 

 

Dieses Huhn ist aufgeregt.
Zumindest sieht es so aus. Aber eigentlich befindet sich im Innern eine ausgetüftelte Mechanik, die nervöses Flattern vor dem eigentlichen Akt simulieren soll.

Es handelt sich nämlich um eine „Sexma-
chine mit Chicken-Wings“. Frag’ mich lieber niemand, ich kann’s mir auch nur ausmalen; – ich nehme an, solche Gerätschaften hatte man in den 70ern in den Tanzsalons zur Erbauung und Antörnung der anwesenden Gäste. Und zwar in jeder Ecke eins.

 

Wenn die Gäste dann ausreichend erbaut waren, hielt es sie nicht mehr auf den Sitzen und sie umtanzten sich gegenseitig zunehmend wilder mit immer eindeutigeren Posen. Sogar mit Zappzerapp-Händen! Puh! Wahrscheinlich hat man sich auch noch zugezwin-
kert! Und wo sowas hinführt, bzw. wie solche Abende dann ausgehen, weiß man ja.
Also, ich nicht. Aber Leute, die ich kenne.

F_Broadway

Und die haben mir erzählt, dass sich zu vorgerückter Stunde, wenn die „Bude am Kochen war“, oft Pärchen bildeten, die aus ihren Absichten dann keinen Hehl mehr machten. Manchmal kannten die sich vorher nicht mal! Und fingen dann auch schon mal an, sich sogar an den Händen anzufassen.

Das war das Zeichen: An dieser Stelle muss dann wohl ein Guide oder sowas erschienen sein, um das aufgeregte Paar auf eine „Führung“ in die „Liebkosung“ mitzunehmen. Wahr- scheinlich fand diese Führung dann in Katakomben oder Hinterzimmern statt. Und hätten wir nicht das Buch mit den überlieferten Texten, könnten wir uns kaum darüber ins Bild setzen, welche komplizierten Vorgänge dann ihren Lauf nahmen. Man versteht heute ja nicht mehr alles. „Duck-Dich“ z.B. sagt mir nichts, aber „Damensolo unter rechtem Arm tanzen“ spricht ja wohl Bände…

Liebkosung

Meine Herren! Muss das ein wildes Jahrzehnt gewesen sein!
Diese Eindücke muss man jetzt auch erstmal verarbeiten… Den Rest gibt’s morgen.

Wer üben will, der übe!