Traditionen und Althergebrachtes.

Und zwar Alt-hergebrachtes-und-dann-ans-fenster-gehängtes!

Und dawiederummit setze ich endlich mal die Tradition des „Fensterdeckenphänomen-Dokumentierens“ fort, das es so wohl nur hier zu geben scheint. Also, sowohl das Phä- nomen an sich, als auch das Dokumentieren. Weil, das Eine geht zwar ohne das Andere, aber umgekehrt wär’s natürlich Essig.

Hier ein vor wenigen Tagen aufgenommenes, also österlich zu verstehendes Schaustück:

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Die zwar durchaus frühlingsfrische, aber sympathisch schräggemeinte Farbgebung links (vermutlich das Küchenfenster) steht etwas im Kontrast zum leicht perfiden Aufbau des rechten Motivs. Dort sieht’s ja auch erstmal irgendwie hell und freundlich aus, doch im Détail zeigt sich das ganze Elend eines kummervollen Daseins:

Gepardensehnsucht

Dieser Gepard der Sehnsucht sagt unmissverständlich: „Ich bräucht‘ mal dringend ’ne Befreiung, ich krieg‘ hier keine Luft! Meine einzige Gesellschaft sind zwei Blechlaternen, eine doofer als die andere, und ein vollgestaubtes Duftkerzendings. Mein Herr putzt niemals die Fenster und bügeln kann er auch nicht. – Hol den Vorschlaghammer!“

Wer sich nun zum Retter berufen fühlt, kann die Adresse per PN anforden.

Fensterknistern

Gestern hab’ ich richtig abgeräumt!
Auf dem Weg zum Flohmarkt konnte ich gleich drei Fotos der allerneusten hannöverschen „Fenstermoden-Kollektion“ machen. Ich hatte mich ja vor einigen Wochen schon mal über das regional auftretende Phänomen des Tiermotiv-Acryldecke-im-Fenster-Aufhängens, kurz der
Fensterdecke, gewundert. Das ist hier nämlich so üblich. Man kauft eine Knister-
decke, stellt anschließend wohl fest, dass die beim Zudecken wirklich knistert und die eigene Frisur auch immer merkwürdiger vom Kopp absteht, und dann hängt man sie vors Fenster, damit man nicht mit der komischen Frisur gesehen werden kann.

Fensterdecken2









Gestern nun begegnete mir zunächst diese eigentlich gar nicht Picasso-artige Darstellung einer Gruppe von, äh, „Hirschen“, die sich im Herbstwald, äh, tummeln.

Ein Glücksmoment für die Fotografin.

 

Keine 100m weiter die Straße runter dann ein Ensemble, das mir die Freudentränen nur so in die Fingerspitzen trieb: „Leopard trifft Sponge Bob“. Aber welches Fenster ist denn jetzt Kinder-, und welches ist Muddis Schlafzimmerfenster? Hm.
Fensterdecken1


Während ich da noch so drüber nachdenke und aber schon zu weit weg bin, um doch noch mal zu klingeln und nachzufragen, erblicke ich das hier:

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Eine prima Reihe feinster Abwechslung! Bambus, Deckenbezug, und so Lappen. Wer lange genug hinschaut, sieht bestimmt sogar Tiere. Da hat sich doch jemand so richtig ins Zeug gelegt… Ins Bettzeug vermutlich.

Fensterdecke_detailUnd damit man das auch würdigt, hat er sogar ein Schild gemalt, das uns ermahnt, den Blick nicht zu Unwichtigem abschweifen zu lassen. „Achten sie nicht auf dieses Schild!“

Das wäre ja wohl auch geradezu ignorant.

 

 

 

 

 

 

 


Gute Laune & Fensterdecken

Heute hab‘ ich richtig gute Laune.

Ich hab‘ freundlich geträumt, was immer hilfreich ist, habe meine merkwürdigen Pilates- übungen weggearbeitet, dann hab‘ ich noch ein bisschen die Hüften zu Miss Winehouse‘ neuer Scheibe geschwenkt, bin kalt duschen gegangen und fühle mich jetzt frisch und fruchtig.

Also habe ich gleich mal meine Kapuzinerkresse ausgelichtet, bevor die beim Nachbarn unten wieder reinwachsen kann, denn er würde sonst ja doch bloß versuchen, die zu rauchen. Da würde der sich aber wundern! Obwohl: Es hätte vielleicht was von Menthol- zigarette… Vielleicht probier ich das sogar selber mal aus!

Gestern habe ich hier nur so rum gelegen im eigenen Saft und hab‘ mir in Bauch und Hüften gepiekst, geseufzt, und dann doch wieder Schokolade im Mund gehabt. („Ehrlich Herr Kommissar, ich weiß auch nicht, wie die da hin gekommen ist!“ *augenklimper*)
Einen kleinen Spaziergang habe ich allerdings unternommen und habe dabei gleich zwei Fotos gemacht, die mal bebildern, was ich am 24. Mai mit den Fenster-Decken gemeint habe.

Nämlich so was:

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Jetzt sagt bloß, so was habt Ihr noch nicht gesehn! Sollte das etwa eine regionale Spezi- alität sein? „Komm‘ nach Hannover! Wo die Tiere am Fenster hängen!“ Ach so: ich finde ja auch, dann sollte man den staubigen Kunstfaserschwitzlappen wenigstens richtig rum aufhängen!

Ich habe übrigens den Verdacht, dass Herr B. aus dem Erdgeschoß wegzieht. Das würde mir gut gefallen! Der hat nämlich Streit mit mir, sagt mir aber nicht, weshalb. Als ich ihn mal freundlich drauf ansprach, warum er nicht mehr grüßt, meinte er, ich wisse schon wieso! Nee, weiß ich nicht (ich ahne), aber wenn er (geschätzte Ende Fuffzich) sich wie ein bockiges Kleinkind aufführen will, soller doch! Ich habe ihn einfach weiter freundlich gegrüßt und er hat neulich versucht, mir die Haustür quasi ins Gesicht zu werfen. Doofer- weise (für ihn) ist da aber so ein „Schließarm“ oben dran, also wurde das Ganze ein wenig albern. Ich musste ihn einfach ein bisschen auslachen: „Neeeneeeneee, Herr B…“ Nun scheint er wohl frustriert weg zu ziehen.

Mal sehen, ob sich da vielleicht jemand Nettes einnistet.
Hoffentlich niemand mit Decke.