Iris Berben…

…hat mich vor’n paar Tagen gefragt, ob mir auch schon aufgefallen sei, dass „pralle Haut weniger Falten“ habe. Och, nu. Na ja. Ehrlich gesagt, es gibt vielleicht sogar so fünf bis sechs Sachen, die mir außerdem noch aufgefallen sind. Zum Beispiel, dass Frauen, die ihre Familien versorgen, das neuerdings umschreiben müssen mit: “Ich führe ein sehr er-
folgreiches kleines Familienunternehmen!“, damit sie nicht in die Eva H.-Sitzecke gesetzt werden. Und dass in den tollen Familienküchen immer noch die Frauen die Saucen-Tüt-
chen aufreißen dürfen. Wenn’s nämlich ein Mann macht, dann macht er das dermaßen verschmitzt und zwinkerzwinker, dass man gleich merkt: Achtung, hier kommt die Aus-
nahme! Und beim Vorführen von Putzsachen oder Waschmitteln ist es ganz genau so. Aber jetzt hätte ich beinahe die Iris verbummelt… 

Also pralle Haut, ja? Iris sagt, da gibt’s jetzt eine neue Paste für. Mit Rotbuche drin. Also, der Extrakt wird „in umweltfreundlichen Entwicklungsverfahren aus der Rotbuche gewon-
nen“. Gewonnen! Das finde ich toll. Und die Rotbuche fand ich schon immer den prallsten Baum von allen. Echt. Bestimmt träumen Buchen auch sogar nachts davon, von Iris und mir extraktiös ins Gesicht geschmiert zu werden. Höchstvermutlich kostet eine kleine Tube voller Pro-Xyladings-Moleküle nur ungefähr 20-30 Euro und reicht für glatte 6-7 Tage. Ich krieg’ mich partout gar nicht mehr ein!

Ich hab’ jetzt aber noch eine viel bessere Idee, die überhaupt kein bisschen was kostet: ich geh’ raus, setze ich unter die nächste Rotbuche und lasse die ganzen feinen Moleküle einfach auf mich draufregnen… Gratis!

Prall, was?

Handwerkerinnenbrief

Hab‘ vor ein paar Tagen Post bekommen. Und zwar einen Werkzeugkoffer!

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„Irre!“, hab’ ich gedacht, „was die heute alles können: Werkzeugkoffer in Briefumschläge tun!“ Und das war auch wirklich und tatsächlich so… Aber das hab’ ich erst gesehen, als ich den Umschlag umgedreht hatte:

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Na, jetzt war ich natürlich aufgeregt. „Bitte schön!“ stand da, und dass ich auch noch einen Geldkoffer haben kann, wenn ich will. Und ich dachte: „Danke schön!, aber Geld kann ich doch gar nicht richtig gebrauchen, – lieber will ich werkeln!“

Ich hab’ zwar schon einen Werkzeugkoffer, noch aus den Jahren in der Werkstatt, aber da sind längst keine 100 Teile drin und manche der Schraubenzieher sind inzwischen auch schon ein bisschen abgenüdelt, weil die hier nämlich ziemlich oft zum Nüdeln kommen. Der Hammer sieht ja noch ganz gut aus, aber auch die Zangen haben alle schon so ihre Schmisse, weil ich da ständig Sachen mit zerknipse, die vielleicht nicht zerknipst werden sollten.

Außerdem fliegen in meinem alten Koffer fast nur noch olle Dübel und Drahtenden rum. Denn was sich nicht dübeln lässt, das kann man ja erstmal mit Draht verzwirbeln. Und an die Enden der Drähte kann man lustige Weibersachen dran hängen. So rosa Puschelfe-
derchenbommelteddyengel-Sachen. Und die Kutte. Das geht bei Dübeln schomma nicht. Und sowieso wollte ich schon immer das kleinste Werkzeug der Welt haben, um zum Beispiel in meiner Puppenstube mal eine Deckenlampe anzubringen oder den winzigen Toaster endlich zu reparieren. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich aber zugeben, dass ich gar keine Puppenstube habe. Aber: wenn!

Jedenfalls, als ich den Koffer endlich aus dem Brief gefummelt hatte und ihn öffnete, musste ich feststellen, dass mir jemand zuvor gekommen war. Und, um mich zu verkoh-
len, einen Zettel hineingelegt hatte. Aber dem glaube ich keinen Buchstaben.

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Nie! Und! Nimmer! …sind das 100 Teile!

Gehirnschmalz

Gestern fiel’s mir wieder ein:
Es gibt ja seit ein paar Monaten so eine Margarine, die gut sein soll für den Kopp. Ich finde ja, dass Margarine erstmal für überhaupt nix gut ist. Weder für den Kopp, noch für die Füße, noch für irgendwas dazwischen. Den Magen, meine ich.

Margarine riecht und schmeckt unmöglich, ist ekelhaft weich und damit Braten sollte man besser auch nichts. Sie wird mit Wasser, Stickstoff und/oder Joghurt gestreckt und kriegt „gesund“ draufgeschrieben. Dabei vermute ich eher, dass das Verkaufen von gehärteten Fetten und Emulgatoren irgendwie billiger kommt als das Entsorgen. Was da alles drin ist! In Butter ist wenigstens nur Butter. Und manchmal etwas Farbstoff aus der Karotte, wenn sie jahreszeitlich bedingt etwas zu blass daherkommt.

Der neueste Trick ist jetzt also diese Margarine, die „Idee!“ heißt. Angeblich ist sie gut für’s Hirn, denn „auch unser Gehirn hat Hunger“. Wenn mein Gehirn Hunger hat, kriegt es was zu lesen und keine Margarine. Und weil ich eben sowas nicht kaufe, und mit meinem Hirn sowieso zurzeit eigentlich alles in Ordnung ist, weiß ich jetzt auch nicht, ob man das Hirn über Nacht drin einlegt oder sich die Margarine direkt morgens mit’m Messerchen draufschmiert…

Nachtrag am 26. 2.:  Dank‘ Dir HikE, – Ich bin begeistert!

 

Küchensofagedanken am Morgen (Teil 9) – Frauen und Männer

Theobrominenfuesse_1sockeNeulich mal bin ich echt zusammengezuckt. Ich knipse so im Fernseher herum, bleibe bei sog. Comedy hängen, und muss doch tatsäch-
lich über Mario Barth lachen… Puh!

Grundsätzlich mag ich nämlich seine Männer-/
Frauen-Frontenbildung überhaupt nicht, und da kann man sich wegen eines rausgerutschten Lachers schon mal tüchtig erschrecken. Leider ist dieser Typ aber längst nicht der Einzige, der es sich zum Thema gemacht hat, wie achso unterschiedlich die Geschlechter doch angeb-
lich sind.

Wieder angefangen hat das wohl mit diesen komischen Büchern, nach denen Frauen den ganzen Mars zuparken oder so. Ganz bestimmt gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen, manche kann man sogar mit bloßem Auge deutlich sehen, wenn man ganz genau hinguckt.

Aber wieso muss das jetzt neuerdings wieder ständig aufs Tapet? Ist das die Kapitula-
tionserklärung an die Emanzipation? „Emanzipation“ ist ja, so wie’s aussieht, zu einer Art Schmuddelwort geworden, keine Ahnung, wieso. Die war doch auch noch gar nicht fertig! Ich hab’ das eigentlich immer für beide Seiten wichtig und notwendig gefunden, scheint aber sonst kaum noch jemanden zu interessieren. Wir interessieren uns merkwürdiger-
weise im Moment wieder viel mehr für die Sitten der Steinzeit. Nanu? Und ja: Frauen kaufen Schuhe, ich weiß. Hab’ ich auch schon gemacht. Das ist aber doch nicht lustig! Soll ich vielleicht mal aufschreiben, was ich außerdem schon alles gekauft habe? Vielleicht ist da noch was Lustigeres dabei…

Was mich in diesem ganzen Zusammenhang häufig auch sehr stört, ist die Art und Wei-
se, wie mit dem dazugehörigen Thema Erotik und Sexualität umgegangen wird. Obwohl wir seit knapp 40 Jahren sowas wie „befreit“ sein sollen, finde ich den Umgang damit nach wie vor sehr verkniffen. Verfügbar und öffentlich ist alles. Sinnlich hingegen ist es nur sel-
ten. Zuhause wird immer noch viel zu selten über Bedürfnisse und Vorlieben gesprochen. Wenn überhaupt, geht man damit ins Fernsehen, aber da wird dann gleich wieder alles auf Mainstream gebürstet. Ich lass’ mir sowas Feines jedenfalls nicht von Experten aus der Hand nehmen. Expertin für mich selbst bin immer noch… Na? Wer? Eben. Ich selbst. Und ich habe es auch viel lieber, wenn mir mein Liebster persönlich erklärt, wo er genau gekrault sein will. Die anderen Herren sehen bitte davon ab, mich mit solcherlei Informa-
tion zu beliefern. Was soll ich denn auch damit.

Denn leider muss ich mich als Frau auch immer noch auf oft reichlich niedrigem Niveau anmachen lassen. Herrschaften, das geht mir auf den Zeiger! Wahrscheinlich bin ich nur nicht befreit genug, wenn ich es nicht mag, wenn man mit meinem Dekolletee spricht oder mir doofe Angebote macht, die ich nie eingeholt habe. Ich sollte das dann wohl anregend finden, – muss an mir liegen. Doch es greift mich manchmal regelrecht an und bügelt mir meine 3-Meilen-Zone platt. Ich kleide mich übrigens weder oll und trutschig, noch auffällig sexy. Letzteres schon allein, weil ich keine Lust habe, unterwegs beglotzt zu werden wie ein Frühstücksbuffet. Das hat durchaus schon mal Einfluss auf meine morgendliche Kla-
mottenauswahl, z.B., was das Tragen von Sommerröcken angeht. Natürlich weiß ich, dass viele Frauen diesen Effekt einfach ignorieren, und wiederum andere ihn durchaus sehr genießen. Ich gehöre halt nicht unbedingt dazu, nur manchmal. Ab und zu eben. (Man sollte das eigentlich auch an der Körpersprache merken, aber die sprechen leider nicht viele Leute.) Tja, so wenig, wie es „die Männer“ gibt, gibt es eben „die Frauen“.

Ein charmantes Geplänkel hingegen habe ich sehr gern, doch das gibt’s leider selten, stattdessen wird leider allzu häufig direkt mit dem Holzhammer auf die armen Planken gehauen. Davon krieg’ ich Ohrenschmerzen, und das will man ja schließlich nicht. Des-
halb halte ich mich übrigens auch hier im Blog überwiegend zurück, obwohl mir zu Erotik eine ganze Menge einfällt! Prüde bin ich nämlich keineswegs. Doch das freundliche Ab-
wehren wird eher überlesen und man muss das grobe Werkzeug holen, quasi das letzte Mittel, die Zickenzange. Die bestätigt dann aber unter Umständen wieder herrschende Vorurteile, herrjeh.

Ich hab’ auch irgendwie keine Lust, gegen Männer zu sein, weil ich eine Frau bin. Kann ich doch nun nix für! Ich mag Männer. Ich kenne sogar welche persönlich. Oder als Frau grundsätzlich entweder berechnend oder graumauslangweilig zu sein. Wir führen nämlich angeblich die Herren entweder vorsätzlich am Sch an der Nase herum, oder stehen nur auf Blümchensex im Dunkeln. Dazwischen gibt’s wohl irgendwie nix. Was ist denn eigentlich „Blümchensex“? Das muss ja wohl der reinste Horror sein! Dabei sind Blümchen doch so hübsch. Die armen.

Mir geht es, man mag’s ja gar nicht schreiben, um Verständnis zwischen „denen“ und „uns“. Ich bin halt so’ne Durchgeknallte. Doch Zeitschriften, merkwürdige Bücher und diese Comedy-Hanseln erklären uns den ganzen Tag, dass wir uns gar nicht verstehen können, uns aber trotzdem gegenseitig mit Tricks steuern sollen.

Versteh das mal einer.

Picasso wieder aufgetaucht!

Eingeweihte und Andere wissen: Pablo Picasso selbst hat’s nicht leicht gehabt.

Und erst kürzlich sind dem hannöverschen Sprengel-Museum ja onnoch zwei Picassos, die in die Schweiz ausgeliehen waren, gemopst worden. Eines tauchte überraschender-
weise gestern wieder auf. Allerdings keines der geklauten. Eigentlich nicht einmal ein richtiger Picasso, – aber egal!

Es entstammt der graublauen Periode und Pablo hat’s gemalt, als er in seinem saukalten Atelier wie ein Schneider gefroren hat. (Die Äste hat er übrigens hinterher verheizt.)

Bevor es jedenfalls wieder abtauchte, gelang es mir, ein echtes Foto davon zu knipsen:

Piekasso