Küchensofagedanken am Morgen (Teil 9) – Frauen und Männer

Theobrominenfuesse_1sockeNeulich mal bin ich echt zusammengezuckt. Ich knipse so im Fernseher herum, bleibe bei sog. Comedy hängen, und muss doch tatsäch-
lich über Mario Barth lachen… Puh!

Grundsätzlich mag ich nämlich seine Männer-/
Frauen-Frontenbildung überhaupt nicht, und da kann man sich wegen eines rausgerutschten Lachers schon mal tüchtig erschrecken. Leider ist dieser Typ aber längst nicht der Einzige, der es sich zum Thema gemacht hat, wie achso unterschiedlich die Geschlechter doch angeb-
lich sind.

Wieder angefangen hat das wohl mit diesen komischen Büchern, nach denen Frauen den ganzen Mars zuparken oder so. Ganz bestimmt gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen, manche kann man sogar mit bloßem Auge deutlich sehen, wenn man ganz genau hinguckt.

Aber wieso muss das jetzt neuerdings wieder ständig aufs Tapet? Ist das die Kapitula-
tionserklärung an die Emanzipation? „Emanzipation“ ist ja, so wie’s aussieht, zu einer Art Schmuddelwort geworden, keine Ahnung, wieso. Die war doch auch noch gar nicht fertig! Ich hab’ das eigentlich immer für beide Seiten wichtig und notwendig gefunden, scheint aber sonst kaum noch jemanden zu interessieren. Wir interessieren uns merkwürdiger-
weise im Moment wieder viel mehr für die Sitten der Steinzeit. Nanu? Und ja: Frauen kaufen Schuhe, ich weiß. Hab’ ich auch schon gemacht. Das ist aber doch nicht lustig! Soll ich vielleicht mal aufschreiben, was ich außerdem schon alles gekauft habe? Vielleicht ist da noch was Lustigeres dabei…

Was mich in diesem ganzen Zusammenhang häufig auch sehr stört, ist die Art und Wei-
se, wie mit dem dazugehörigen Thema Erotik und Sexualität umgegangen wird. Obwohl wir seit knapp 40 Jahren sowas wie „befreit“ sein sollen, finde ich den Umgang damit nach wie vor sehr verkniffen. Verfügbar und öffentlich ist alles. Sinnlich hingegen ist es nur sel-
ten. Zuhause wird immer noch viel zu selten über Bedürfnisse und Vorlieben gesprochen. Wenn überhaupt, geht man damit ins Fernsehen, aber da wird dann gleich wieder alles auf Mainstream gebürstet. Ich lass’ mir sowas Feines jedenfalls nicht von Experten aus der Hand nehmen. Expertin für mich selbst bin immer noch… Na? Wer? Eben. Ich selbst. Und ich habe es auch viel lieber, wenn mir mein Liebster persönlich erklärt, wo er genau gekrault sein will. Die anderen Herren sehen bitte davon ab, mich mit solcherlei Informa-
tion zu beliefern. Was soll ich denn auch damit.

Denn leider muss ich mich als Frau auch immer noch auf oft reichlich niedrigem Niveau anmachen lassen. Herrschaften, das geht mir auf den Zeiger! Wahrscheinlich bin ich nur nicht befreit genug, wenn ich es nicht mag, wenn man mit meinem Dekolletee spricht oder mir doofe Angebote macht, die ich nie eingeholt habe. Ich sollte das dann wohl anregend finden, – muss an mir liegen. Doch es greift mich manchmal regelrecht an und bügelt mir meine 3-Meilen-Zone platt. Ich kleide mich übrigens weder oll und trutschig, noch auffällig sexy. Letzteres schon allein, weil ich keine Lust habe, unterwegs beglotzt zu werden wie ein Frühstücksbuffet. Das hat durchaus schon mal Einfluss auf meine morgendliche Kla-
mottenauswahl, z.B., was das Tragen von Sommerröcken angeht. Natürlich weiß ich, dass viele Frauen diesen Effekt einfach ignorieren, und wiederum andere ihn durchaus sehr genießen. Ich gehöre halt nicht unbedingt dazu, nur manchmal. Ab und zu eben. (Man sollte das eigentlich auch an der Körpersprache merken, aber die sprechen leider nicht viele Leute.) Tja, so wenig, wie es „die Männer“ gibt, gibt es eben „die Frauen“.

Ein charmantes Geplänkel hingegen habe ich sehr gern, doch das gibt’s leider selten, stattdessen wird leider allzu häufig direkt mit dem Holzhammer auf die armen Planken gehauen. Davon krieg’ ich Ohrenschmerzen, und das will man ja schließlich nicht. Des-
halb halte ich mich übrigens auch hier im Blog überwiegend zurück, obwohl mir zu Erotik eine ganze Menge einfällt! Prüde bin ich nämlich keineswegs. Doch das freundliche Ab-
wehren wird eher überlesen und man muss das grobe Werkzeug holen, quasi das letzte Mittel, die Zickenzange. Die bestätigt dann aber unter Umständen wieder herrschende Vorurteile, herrjeh.

Ich hab’ auch irgendwie keine Lust, gegen Männer zu sein, weil ich eine Frau bin. Kann ich doch nun nix für! Ich mag Männer. Ich kenne sogar welche persönlich. Oder als Frau grundsätzlich entweder berechnend oder graumauslangweilig zu sein. Wir führen nämlich angeblich die Herren entweder vorsätzlich am Sch an der Nase herum, oder stehen nur auf Blümchensex im Dunkeln. Dazwischen gibt’s wohl irgendwie nix. Was ist denn eigentlich „Blümchensex“? Das muss ja wohl der reinste Horror sein! Dabei sind Blümchen doch so hübsch. Die armen.

Mir geht es, man mag’s ja gar nicht schreiben, um Verständnis zwischen „denen“ und „uns“. Ich bin halt so’ne Durchgeknallte. Doch Zeitschriften, merkwürdige Bücher und diese Comedy-Hanseln erklären uns den ganzen Tag, dass wir uns gar nicht verstehen können, uns aber trotzdem gegenseitig mit Tricks steuern sollen.

Versteh das mal einer.

49 thoughts on “Küchensofagedanken am Morgen (Teil 9) – Frauen und Männer

  1. Na endlich. Das musste mal gesagt werden, und du hast es freundlich aber bestimmt getan. In dem um sich greifenden Gelaber über das Verhältnis zwischen Mann und Frau sind kluge Stimmen wie deine selten. Es ist da großes Durcheinander in den Köpfen. Zu Karneval habe ich zum ersten Mal ein Lied gehört, in dem zehn nackte Friseusen besungen werden. Es tönte von einem Karnevalswagen herab und wurde zu meinem Erstaunen auch von Frauen am Straßenrand mitgegrölt.
    Da habe ich mir gedacht, dass Männern wie Frauen, denen diese erbärmliche Maulerotik gefällt, keinen Dunst von erfüllter Sexualität haben können.

    Lieben Gruß
    Jules

    • Danke, lieber Jules, es freut mich zu lesen, dass es nicht nur mir so geht…

      Der Frisösensong gehört übrigens auch für mich zu den unverständlichen Phänomenen. Der Interpret hat noch mehr dieser Dinger auf Lager, eines davon heißt z.B. „Zeig‘ doch mal die Möpse!“. Und was machen die Damen?!? 🙁 Sie tun’s. Keiner weiß, warum. Sie schmücken sich auch mit Playboybunnys und pusten sich die zu zeigenden Körperteile auf. Trotzdem führt das nicht zu besserem Sex. Komisch. Vielleicht doch der falsche Ansatz? 😉

      Eine meiner Theorien dazu ist: je unsicherer die Zeiten, umso näher kuschelt man sich an die traditionelle Rollenverteilung. Dies scheint also nun die moderne, „selbstironische“ Variante zu sein. Neu ist das aber nicht gerade…

      Liebe Grüße zurück,
      Theobromina

      • Bestimmt. Aber das ist ja wie bei den meisten anderen Themen auch: Die Masse quatscht den Blödsinn der prominenten Doofen nach, denn „die sind ja prominent“. Für eine eigene Meinung müsste man eben auch denken können und wollen. Eines von beidem (manchmal sogar beides) geht leider vielen ab.
        Meines Erachtens sollte der Umgang zwischen Frauen und Männer viel unverkrampfter im Sinne von natürlicher sein, das würde vieles vereinfachen. Umso wichtiger ist es, wenn das mal wieder gesagt wird. 🙂

        • Tja, das mit dem eigenständigen Denken ist so eine Sache. Da pflichte ich Dir voll bei, Doc. Das kostet Zeit und Energie, die hat eben nicht jeder, und lässt es sich gerne abnehmen. 😉
          Aber das Selberfühlen müsste dann doch wenigstens verbreiteter sein. Und dass es das nicht ist, das versteh‘ ich eben nicht!

          • Ja, das Seltsame ist, dass ja jede(r) ganz automatisch selber fühlt. Aber die Leute scheinen es nicht zu wagen, ihre Gefühle wahrzunehmen oder ihnen zu zu vertrauen. Warum auch immer. Die meisten nehmen lieber gekaufte Gefühle an in Form von Produkt- oder Medienkonsum. Vermutlich geschieht das in dem Sinne: „Das hat was gekostet, dann muss es auch was wert sein. Was nichts kostet, kann dagegen nichts wert sein.“

          • Ja, das Vorgekaute ist viel leichter zu schlucken. Und wenn ich auch noch dafür bezahlen darf…

            Es kommt mir so vor, als würden Männer und Frauen sich auch gegenseitig immer stärker „konsumieren“, und dieser Gedanke macht mir ganz fiese Schauer über’n Rücken. Brrr!

          • Stimmt, ist nicht so falsch und letztlich wird diese Weltsicht auch wiederum nur erkonsumiert. Aus Film und Fernsehen nämlich. Die (westlich ‚zivilisierten‘) Menschen leben nicht mehr selbst. Sie lassen leben. Und spielen das dann nach.

          • Genau denselben Gedanken hatte ich auch schon oft, den mit dem Nachspielen. Sogar auch schon gelegentlich mir selbst gegenüber, dass ich in Situationen dachte: Bin das jetzt ich oder ist das so’n französischer Film hier? – Dann muss man ganz fix einen langen Spaziergang machen! Danach geht’s dann wieder…

            Es ist nicht leicht, sich den Bildern, die andere uns von uns machen, zu widersetzen. Aber man sollte es unbedingt versuchen, wo es geht. Jawoll.

          • Letztlich ist ja sogar der Gedanke des Nachspielens von mir erkonsumiert. (Ja, auch ich kann es nicht verhindern, höchstens in seine Schranken weisen.) Das hat Sartre nämlich schon in „Das Sein und das Nichts“ erklärt. Lustig, dass Dir in der Situation ausgerechnet der französische Film in den Sinn kommt. Ich nehme mal an, Du meinst keine Louis-de-Funès-Filme? :))

          • Nein, ich meine diese 90er-Jahre-Filme. Die mit den großen emotionalen Stürmen, in denen andauernd geliebt, gestritten, gesoffen, durch einsame Straßen gerannt, getanzt und dann wieder geflennt wird. Und ich glaube, in fast allen hat die Binoche mitgespielt. 😉

            De Funès-Filme habe ich nur als Kind nachgespielt. :)) Von da habe ich auch meinen immer noch bestehenden Traumautowunsch: Eine alte DS…

  2. Ich mag es,
    am Nabelansatz gekrault zu werden!
    (Aber Pssssssssssssst!!!! ;-))

    Ich find diese Comedy-Shows a`la Mario Barth
    konkret dämlich! (Platt&Ausgelutscht)

    Jetzt zur Emanzipation der Frau:

    In der Videothek (Minijob) bediene ich
    so gut wie nur „Klischee-Hausfrauen“ bzw.
    dümmlich-naive Sparkassen-Angestellte.
    Von emanzipierten, gebildeten Frauen keine Spur.
    Da werden nachmittags „Bügelfilme“ a`la
    „Wo die Liebe hinfällt“ oder „Rezept zum Verlieben“
    ausgeliehn, um neben der Bügelwäsche noch
    gefühlsdusslig ins Tempo zu schneuzen. 😉

    Auch werd ich oft von krass verspeckten
    Amöben-IQ-Frauen mit An/Nachfragen wie:
    „Ich suche irgendwas Lustiges..“ konfrontiert.
    (Insgeheim denk ich mir dann meist dabei:
    Beweg dich mal aus der Sofakuhle,
    hör das Chipsfressen auf, und vermeide
    dummdreiste Billig-Komödien aus der Hollywood-Schmiede.)

    Leidenschaft:
    Exaktes Beobachten – Satirische Auswertung.. 😉

    • Es könnte natürlich sein, dass emanzipierte, gebildete Frauen Videotheken meiden. Will sagen, wenn man an falschen Orten sucht, kann man nur einen schrägen Eindruck gewinnen. Diesen schrägen Blick auf Frauen lese ich oft bei dir, und ich kann da kaum die Zielrichtung deiner Satire erkennen, denn die es angeht, lesen nicht, sondern gucken vielleicht gerade den Film, den sie bei dir ausgeliehen haben. So finde ich manches mit Verlaub nur schlüpferschlüpfrig, was du über Frauen schreibst oder im Bild darstellst. Und damit du jetzt nicht traurig wirst, kraule ich mal digital deinen Nabelansatz. 😉

      Beste Grüße
      Jules

      • Seit wann bist Du der Pressesprecher
        von Frollein Theobromina? 😉

        Du beschreibst die Sache widersprüchlich.
        Angenommen es würden solche Frauen
        meine entsprechenden Konstrukte angucken
        bzw. lesen, würdest Du dann die Einträge
        nicht als schlüpferschlüpfrig betrachten? 😉
        (Wobei nicht zwingermaßen nebenher
        gebügelt werden muss.)

        Herzallerliebst

        AWT`chen.. 😉

        • Meine persönliche Ansicht kommt ja hier zum Ausdruck. Ich habe mich schon oft gefragt, was du eigentlich zum Ausdruck bringen willst, wenn du z.B. Frauen beinahe grundsätzlich „Muttchen“ nennst. Schon bei diesem Wort rollen sich mir die Fußnägel hoch. Das erinnert mich an Gaby Kösters ständige Rede vom Mann als „Dreibein“. Ich meine, wenn sich die Vertreter der Geschlechter gegenseitig solche Etikettierungen auf die Stirn pappen, trägt das genau zu dem seltsamen Geschlechterverhältnis bei, das Theobromina in ihrem Eintrag beschreibt. Es verhindert nämlich, dass man sich gegenseitig als Individuum sieht. „Jede Minsch is anders“, sät Kölsch Hännesje. Die Tatsache, dass jeder Mensch anders ist, erlaubt keine plumpen Verallgemeinerungen. Es liegt am männlichen und weiblichen Chauvinismus, wenn die Geschlechter sich gegenseitig nicht verstehen.
          Deine Form der Satire ist nach meinem Emmpfinden sehr nah am männlichen Chauvinismus. Das sage ich dir nicht als Theobrominas Pressesprecher, sondern von Blogfreund zu Blogfreund, in der Hoffnung, dass du ein offenes Wort verträgst und zu schätzen weißt.

          • Ich persönlich finde die Chauvi-Show
            äusserst amüsant. 😉

            Meine Blogfreundin Maranaz bezeichnet
            sich mittlerweile schon selbst als „Muttchen“.
            Die nimmt`s halt mit Humor. 😉

            Eins ist gewiss:
            Je vergeistigter Menschen sind,
            desto weniger Humor haben diese.
            (Das bringt der Ernst der Dinge mit sich.)

            L`art pour l`art!.. 😉

          • Aber, aber, meine Herren…! 😉

            @Jules: Sollte ich je einen Pressesprecher brauchen: Du hättest den Job! Ich fürchte nur, er würde Dich bei weitem nicht auslasten… Du hast jedenfalls genau erfasst, um was es mir geht. Und es freut mich besonders, das von einem Mann zu lesen. (Sogar, wenn er gar überhaupt keinen Humor hätte. :)))

            @AWT: Mir tun die Frauen total leid, die sich Romantik und Amüsemang aus der Videothek holen müssen… 🙁 Da ist doch was Grundsätzliches falsch. Offensichtlich wissen sie nicht, wie sie diese Bedürfnisse ansonsten erfüllen können. Wahrscheinlich deshalb auch die Chips. Formulierungen wie „krass verspeckte(n) Amöben-IQ-Frauen“ finde ich da wenig hilfreich. Zu den „Muttchen“ sag‘ ich mal lieber gar nix.

            Mit Zynismus habe ich sowieso und grundsätzlich so meine Schwierigkeiten, – der ätzt mir einfach viel zu sehr. In meinem Eintrag ging es mir um Verständnis, und ich war ausnahmsweise mal etwas ernster, weil mir das Thema unheimlich wichtig ist. Ich denke da schon lange drüber nach, und hatte Probleme, das Gefühlte (iiih!) und Gedachte in Worte zu fassen. Deine Kommentare, und was Du damit transportierst, finde ich übrigens häufiger grenzwertig, aber das wird Dich wahrscheinlich eher freuen zu lesen… Mich würde es hingegen freuen, von Dir auch mal weniger „Teuflisches“ zu lesen. 😉

            Gruß, Theobromina

  3. Kalimera!.. 😉

    Mal ernsthaft:
    Denkst Du wirklich, Ich Tony D.
    rede meine Freundinnen, Bekannten
    mit „Muttchen“ an?
    Das Problem ist, dass ich im Unterschied
    zu sehr vielen Bloggern **nicht** mein Privatleben
    ausbreite bzw. ausbreiten will, was mich
    quasi „trollig“ macht.
    (Was nicht heissen soll, dass ich völlig
    anonym bleiben will.
    Hab schon mit diversen Leutchen telefoniert.
    (z.B. Wildwuchs, Toepferschnecke, Teddykrieger, Jafeth)
    Die wissen alle, wie ich klinge. 😉

    Das AWT`chen ist gewissermaßen meine Handpuppe.
    Der Sinn und Zweck dieser Handpuppe liegt
    unter anderem darin, verschiedene Dinge zu entblättern.
    (Überzeichnet formuliert.)
    Dies geschieht ohne jedes Motiv/Ziel.
    L`art pour l`art.
    (Und es macht Spass, „extraterrestrische“ Wörter
    zu verwenden, bzw. quasi durch ein Megaphon
    zu verkündigen, dass sich Weibchen vor „Candidas“
    fürchten. 😉

    Ich hab keine Vorbilder, sympatisiere aber
    mit so manchen kreativen Zeitgenossen wie z.B
    Christoph Schlingensief oder Oliver Kalkofe.
    (Ist nicht jedermanns Sache, ich weiß. 😉

    Zuguterletzt:
    Ich hab mich doch bezüglich „Muttchen-Offenbarungen“
    schon gezügelt.
    Anfangs gings noch richtig dampfhammermäßig ab.
    (Da hast Du wahrscheinlich noch nicht mitgelesen. 😉
    Es waren auch eh` nur immer „Momentkonstrukte“.
    Da und wieder weg.
    Nicht festgetackert, sondern quasi mit Uhu
    angeheftet. 😉

    Salemaleikum! (Mit Handküsschen!.. 😉

      • Mensch Tony, …ich dachte mir doch, dass in Dir noch ein Lämmchen steckt. 😉

        Nee, mal ebenso ernst:
        Was Du privat machst, kann ich nicht einschätzen, weil Du es ja hier eben nicht ausbreitest. Meine Vermutung war auch, dass Du normalerweise nicht so gefährlich bist, wie Du hier manchmal tust.

        Aber Humor (ebenso wie Sex) ist etwas sehr Persönliches, da hat jeder seine Vorlieben. Ich mag Chauvinismus weder „in echt“, noch als Humorinstrument. Mario Barth ist vielleicht die weichgespülte Variante, aber z.B. Ingo Appelt (ich schätze, der könnte Dir gefallen) geht mir genauso gegen den Strich. Ich finde es einfach nicht witzig, „Ficken!“ zu brüllen, damit sich andere schämen. Das ist Haudrauf-Humor, der andere bloßstellen oder verunsichern soll. Befreiend wirkt es auch nicht. Ich hab’s mehr mit der Ironie. Denn Ironie finde ich einladend, Zynismus ist m.E. herablassend.

        Dass ich hier manchmal ziemlich private Gedanken ausspreche, ist mir im Blog nur wegen der Anonymität möglich, sonst tu‘ ich das nur von Angesicht zu Angesicht. Es ist aber immer wieder schön, sich dann mit anderen auszutauschen, was für mich der Sinn der ganzen Aktion ist. Wer dabei Rührseligkeits-Brechreiz bekommt, kann ja woanders weiterlesen. Die goldene Regel im Blog.

        Ich frage mich: Was willst Du denn eigentlich mit Deiner „Handpuppe“ bewirken? Nichts? Nur ein bisschen triezen und provozieren? Aber warum denn hier bei mir? Was musste denn hier „entblättert“ werden? Oder wolltest Du vielleicht mit mir in eine Kerbe hauen? Dann ging das nicht in dieselbe Richtung.

        Ich will mich aber nicht streiten, also: Nix für ungut.
        Theobromina

  4. Bist wirklich `ne harte Nuss.. 😉
    Verrätst Du mir deinen
    „echten“ Vornamen? 😉

    Mein Statement ist/war allgemein gehalten.
    Ausserdem will ich mich nicht mit dir zanken.
    (Liebevoll balgen vielleicht schon. ;-))

    Übrigens erklärst Du dich im letzten Kommentar
    nicht als individuelle Frau, sondern speziell im
    Sinne aller Frauen. (Mit Ausnahmen.)

    Ingo Apelt find ich deppert!.. 😉

  5. Theobromina hat hier ein Thema angesprochen, das ich ebenfalls sehr wichtig und dabei in diesem Medium schwierig zu formulieren finde.

    Ich halte mich aus den gleichen Gründen im Blog extrem zurück mit privaten Gedanken zu persönlichen (Vor)Lieben – weil immer mal einer kommentatorisch draufhüpft und das als Spaßeinlage versteht, was ernst gemeint war.

    Jede Frau ist prinzipiell erst mal ein Individuum und trotzdem kommt sie als Person aus ihrem Körper nicht heraus; will meinen: aufpassen welche Klamotten, damit nicht schon im Bus ’nackig geguckt‘ oder doof kommentiert… aufpassen welche Sprüche, damit nicht als ‚die macht’s mit jedem‘ gestempelt… an manchen Ecken darfste nicht mal nen weiblichen Körper BESITZEN weil der dich gleich als ‚Angrab-Objekt‘ kennzeichnet.

    Da helfen auch noch so spaßig gemeinte Sprüche nix weiter, solang die nur mit dem Klischee funktionieren, und nicht ohne das Klischee.

    Der Spaß fängt erst dort an, wo er von diesem „Männer-Frauen“-Denkmief befreit und Alternativen denkbar macht, und nicht schon dort, wo er den Mief zementiert.

    Ich will hier nur ’nen allgemein formulierten Gedanken wiedergeben, ob es wirklich immer das Klischee als Ankerpunkt für den persönlichen Humor sein muss, oder ob es nicht auch lohnendere Ausgangspositionen gibt, von denen aus es überraschendere Ein-, An- und Aussichten zu bewundern gibt.

    Ich hab im Radio ungefähr ein Jahr lang mit meinem eigenen Chauvinismus zu kämpfen gehabt, weil mir vorher nicht aufgefallen war, dass ich selber das Klischee weiter transportiere und meine Witze auf seinem Rücken mache. Dazu mussten erst ein paar ‚über’empfindliche Leute kommen und mich darauf aufmerksam machen.

    – Es geht NICHT drum, Erotik im Humor gar nicht erst aufkeimen zu lassen, sondern es geht darum, dass jeder Mensch seine eigene Form von Humor – auch erotischem Humor – haben darf, und das nicht plattgestammtischelt werden sollte.

    Lust beginnt zwischen den Ohren*, und nicht nur ‚Erotik‘ sondern auch Humor ist lustbetont, wie überhaupt alles was Spaß macht.

    Deswegen entscheidet auch die Instanz ‚zwischen den Ohren‘, ob etwas Spaß macht, deswegen haben Witze die auf dem Stammtisch als Basis aufsetzen (und sich von dort möglicherweise nicht weg bewegen), keine große Chance darauf, nicht-alkoholisierten und halbwegs intelligenten Frauen zuzusagen.

    ( * wie ein guter Freund von mir sagt)

    Auch die sogenannten „dummen Trullas“ kriegen es durchaus mit, ob der Witz für sie ist, oder ob er über sie geht.

    Das war für mich letztendlich die Entscheidung, während der Radiosendungen vom „Hässliche-Leute-Bashing“ Abstand zu nehmen, und führte dann auch zu dem Gedanken, mich überhaupt zu fragen was mir das Recht gibt, irgendwelche Leute wegen ihrem Aussehen oder ihrer geistigen Fähigkeiten auszulachen. Denn was für die „Standardgruppe“ ‚Frauen/Männer‘ gilt, gilt eigentlich für jede Gruppierung und für jedes Individuum.

    Das Problem bei Klischees ist nicht unbedingt, dass es sie gibt, sondern, dass sie oft ohne Nachdenken benutzt werden.

    Und ohne Nachdenken wird aus Lachen ganz schnell Auslachen.

    Hm.

    Ich seh schon, das wird grad ne Richtung philosophisch, aber vielleicht kann ja der eine oder andere was mit diesem Text anfangen.

    Ich geh nun den Mars zuparken…

    • Danke HikE,

      Du hast da ein paar Sachen noch mal gebündelt, die hier ein bisschen lose herumflogen. Das Gefühl beispielsweise, als Frau immer das unsichtbare Silbertablett irgendwie drankleben zu haben. Und wie schwer das gelegentlich rumzuschleppen ist. Das ist (in diesem Fall nun mal) vielen Männern überhaupt nicht klar. Ist ein eigenes Thema, eigentlich. Ein sogar ganz schön umfassendes.

      Jedenfalls wird sich eine Frau leider mit Witzeleien über das sehr hübsche Thema Erotik eher mal zurückhalten, weil die allzuoft als Einladung verstanden werden. Keine Ahnung, was das eine mit dem anderen zu tun hat! Sogar wenn man versucht, damit sachlich-aber-flockig umzugehen, hat man diesen Effekt. Und widerum mit diesem Effekt umzugehen, erfordert ein dickes Fell, das ich nicht immer hab‘.

      Und andersrum ahnen Männer oft nicht, wie aufdringlich sie sich manchmal aufführen (bei der Arbeit habe ich das z.B. auch oft gehabt). Grenzen sind da gelegentlich schneller überschritten, als man gucken kann. Da wünschte ich mir oft mehr Feinsinn. Die Anonymität hier unterstützt das Ganze natürlich.

      Klischees springen sicher nicht einfach so „aus der Luft“ und können auch total witzig sein. Nämlich, wenn man es schafft, den Dreh zu kriegen, das Klischee gemeinsam zu bekichern. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl, sonst sitzt einer drin, einer draußen. Und klar, das gilt natürlich für alle Klischees. Aber neben dem Kichern kann man auch ruhig noch mal draufgucken, wieso eigentlich und was genau. Ich bin auch schon in Klischeefallen getappt und musste gucken, wie ich da herauskam. Das ist immer erstmal komisch, weil das Selbstbild ganz verlegen zurückguckt, aber dann ist man um eine Erfahrung reicher. Und eine andere Perspektive zum Bewitzeln gibt’s eigentlich auch immer…

      Selbstbeobachtung und ein aufmerksames Umfeld ist das einzige Mittel, mit manchen Themen zurande zu kommen. Und wer den „Spaß nicht versteht“, der ist eben einfach nur anders drauf, aber nicht dööfer oder freudloser.

      *lufthol*

      Mach mal. Ich glaub‘, da sind heute keine Politessen unterwegs… ;D

  6. Das hast du fein gemacht,

    ganz leicht zur Selbstreflektion der mehr oder weniger geneigten Leserschaft angeregt oder sie erregt 😉

    Volle Punktzahl für diesen Beitrag!

    „Emanzipation“ ist ja, so wie’s aussieht, zu einer Art Schmuddelwort geworden, keine Ahnung, wieso. Die war doch auch noch gar nicht fertig! Ich hab’ das eigentlich immer für beide Seiten wichtig und notwendig gefunden, scheint aber sonst kaum noch jemanden zu interessieren
    Doch tut es.
    Womit ich generell Probleme habe ist, wenn irgendwelche Verhaltensweisen „konstruiert“ werden, die man in gewissen Situationen anwenden soll/sollte.

    Ich kann nur für mich sprechen, mein Verhalten richtet sich automatisch nach meinem Gegenüber. Trotzdem bin ICH immer ICH – ich bleibe mir treu, obwohl mein Verhalten unterschiedlich ausfällt. Ich sage niemals, ich bin eine emanzipierte Frau – ich sehe mich als emanzipierter Mensch, unterscheide somit nicht nach den Geschlechtern – jedenfalls was die Emanzipation betrifft.

    Lieben Gruß,
    Juleika

    • Liebe Jule,

      Danke schön für die vollen Punkte. ;D
      Sollte ich hier zur Selbstreflektion erregt haben, wäre mir das durchaus angenehm.

      Das Thema Emanzipation ist wichtig für alle. Auch Männer müssen sich ja z.B. emanzipieren. Darum finde ich es passender, wenn man wie Du vom „emanzipierten Menschen“ spricht. (Leider ist mir das nicht eingefallen…;))

      Die (noch) konstruierten Regeln dazu stören mich auch, sie sind aber wohl nötig, bis die Dinge dann endlich selbstverständlicher werden. Und ich meine da eben, zu meiner Beunruhigung, sogar Rückwärtsbewegungen wahrzunehmen. Deswegen ja der ganze Zinnober hier…

      Jedenfalls: Für die ICH-Bleibung! Prost, meine Liebe!

      Lieben Gruß zurück,
      Deine Theo

    • Aaaaaaaaahhh!!! Als ich eben geguckt hab‘, hatte es auch auf den anderen Fuß übergegriffen! Und auf den Schrank auch! Und sogar den Wäschekorb! Muß ich jetzt mit allen Vieren (Viren? „Herr Dockter, meine Viren sind krank!“) zum Arzt? Und krieg‘ ich als nächstes Fußballpünkte? (Wär‘ mir ganz lieb, dann fielen die SOCKEN nicht mehr so auf…)

  7. Uff, das waren mir jetzt zu viele Kommentare, um sie alle zu lesen. Also verzeih‘ bitte, falls ich hier etwas wiederhole.

    Ich befürchte, dass die Masse leider tatsächlich so klischeehaft lebt/ ist. Und dass sie damit auch äußerst zufrieden ist. Nicht mal nur in den sogenannten bildungsfernen Schichten. Ich habe mich schon im Studium immer gewundert, was mit den ganzen Studentinnen nach ihren Abschlüssen passiert. Wo sind die ganzen Designerinnen? Es kann doch nicht sein, dass bei Jahrgängen, in denen gut 90% weiblich sind, hinterher nur die 10% der Jungs tatsächlich Arbeit bekommen.

    • (Eine Menge Text, das stimmt. Auf einen Teil davon hätte ganz gern verzichtet… Andererseits passt er genau ins Thema, allerdings wohl eher unabsichtlich.)

      Ja, merkwürdig, was? Wahrscheinlich haben die Designerinnen nach dem Studium „geheiratet“ und „Kinder bekommen“ (was Männer ja nicht tun ;)). Und nun „designen“ sie den Familienalltag.

      Oder jobben irgendwo als Verkäuferinnen, weil sie als Frau des Demnächst-Familiengründens verdächtigt werden…

      • Hm, dann sollte ich mir das doch alles noch mal durchlesen.

        Vielleicht geben sie auch Volkshochschulkurse?

        In geisteswissenschaftlichen Kreisen kursiert ja sogar für Damen zwischen Mitte 20 und Mitte 30 die Bezeichnung tickende Zeitbomben

        • Mal ehrlich: Da kann man doch Brechreiz kriegen oder? 🙁 Bei mir tickt nüscht, und hat auch nie was getickt. Fragt sich nur, wer diese ganzen Bomben quasi „scharf“ macht. An unbefleckte Empfängnis glaub‘ ich nämlich auch nicht so recht… 😉

          Und Frauen, die klug planen, und ihre Kinder später kriegen wollen, haben dann plötzlich „Torschlußpanik“, jaja. Leider gibt es dieses Vokabular auch unter Frauen, das finde ich dann total unkollegial.

          • Abgesehen davon sehe ich einfach keinen Unterschied zwischen Vätern und Müttern. Gut, Schwangere sind dann mal zeitweise im Mutterschutz. Aber das war es dann auch schon.
            Ansonsten höre ich immer wieder, dass sich besonders die Mütter bemühen, dass das Kind keinen Einfluss auf ihre Arbeitskraft hat. Während Väter eher mal der Familie wegen zurücktreten. Jedenfalls in Akademikerkreisen.

            Du hast die Frauen vergessen, die so unverschämt, kaltherzig und egoistisch sind und sich einfach gegen Kinder entscheiden. Diese Manns-Weiber.

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