Kunst aus Deutschland

Das wollte ich noch schnell erzählen, wer weiß, wann ich wieder Zeit zum bloggen finde…

Freundin T. und ich sind ja grade in der kestnergesellschaft gewesen, wo wir wegen der Kunst gucken wollten.

Ziemlich am Eingang steht auch gleich eine kleine Vitrine mit was drin und neben der Vitrine ist so was wie ein kleiner Gullydeckel, der zwar nicht zur Kunst gehört, aber dafür schön klappert, wenn man drüber läuft. Ich will schon meinen tollen Messegullydeckeltrick machen und kichere so ein bisschen mit T. herum, als ein anderer Besucher uns böse anschaut. Wahrscheinlich findet er, man dürfe in Gegenwart von Kunst nicht lustig sein.
Oder aber wir sind ihm zu „laut“. Woraufhin er dann auch mit ohrenbetäubend quietschenden Schuhen und seiner weiblichen Begleitung ums Eck verschwindet.

Nach angemessener Zeit folgen wir in Richtung des ersten Saals. Laut Anleitung hat es dort irgendwas mit Otto Hahn auf sich. Im Saal steht erstmal ein braun lackierter Truck.

Huehnerbus

Daneben steht des Quietscheschuhens Frau und gackert. (Für’s Foto habe ich natürlich gewartet, bis sie weg war.) Nee, ist gar nicht die Frau. Auf der Ladefläche des Trucks sind sieben Hühner untergebracht, dazu eine versilberte Büste.

Rumhuehnern

Ist der da jetzt Otto Hahn? Und sind die Hühner seine chicks?
Kommt mir zusammenhängend vor. Doch nee, der Silberne ist nicht Hahn sondern Kleopatra(!). Och so.
Herr Hahn hängt an der Wand daneben.

Das eine Huhn zwinkert mir freundlich zu. Und zwar von unten nach oben.
Mir fällt ein tolles Wort ein, das Frau Fanny Müller erfunden hat: Rumhühnern. Das ist, wenn Weiber so hühnerige Sachen machen. Ich liebe Frau Müller (für dieses Wort und auch sonst)!

Mit uns laufen da übrigens auch noch zwei Herren und eine Dame in dem Saal herum. Die Herren überlegen mal gleich, wie der Truck da wohl reingekommen ist. Durch den Türbogen da jedenfalls nicht.

Noch ein Stückchen weiter hat einer Fotos gesammelt und aufgehängt.
Sein Künstlername: Peter Piller. Na, das muss er ja nun wissen.
Seine Fotos gefallen mir aber ganz gut.

Herrjeh! Jetzt muss ich über eine Luftnummer aus Aluminium gehen, was mir gar nicht passt wg. Höhenangst. Darunter befinden sich drei Meter freier Fall, das kann man durch die Ritzen sehen. Sowas kann ich gar nicht ab. Da kletter’ ich lieber auf Bäume. Also schnell Augen zugekniffen und übergesetzt.

Auf der anderen Seite kriegt man zur Belohnung gezeigt, wie ein hermaphrodiesischer Eisbär von unten aussieht. Leider darf ich das Bild nicht mitnehmen, und wenn ich auch noch so lieb gucke.

Zum guten Abschluss stehen wir vor einer Wand, auf die man mit Tontauben geschossen hat.

Diewandistauchhin

Es hat was mit der Durchdringung des Raumes zu tun, die aber nicht gelingen will. Überall liegen und stecken die Splitter. T. sagt: „Na, die Wand ist auch hin.“
Also, wose Recht hat,…

Irgendwie können wir das alles heute nicht so mit gewichtigem Ernst nehmen. Mein Verhältnis zur Kunst ist ohnehin nicht grundsätzlich vorauseilend ehrfürchtig. Und heute jedenfalls bin ich viel zu gut gelaunt dafür. So wie der hier.

OnkelTod

Der Herr Onkel Tod.
Steht kippelig und gut gelaunt in der Gegend herum.
Ich glaub‘ fast, der hat mir am besten gefallen.

Schönen Guten Morgen mit Frau Baum

Heute bin ich wieder besserer Dinge.
Als ich aufwachte, tat ich das aus einem sehr merkwürdigen Traum heraus (nee, keine Bange, den erzähle ich hier nicht. Die Träume der anderen sind selten spannend..), den ich mit noch geschlossenen Augen zu Ende zu denken versuchte.

Dann habe ich was sehrsehr Schönes gelesen, dann was sehr Schönes gehört…

Aber am Wichtigsten ist, dass mein Baum noch da ist, wo er gestern war.

Gegenüber meinem Haus wohnt nämlich eine alte Pappel.
Die ist locker 20 m hoch (ich kann vom 3.Stock aus noch an ihr hochschauen) und rauscht ganz wunderbar mit ihren Blättern. Es hausen auch kackfreche Elstern, knarzende Krähen und Misteln drin.

Aber seit „Kyrill“ im Januar da war, ist sie allein.
Ihre Schwester war nämlich unter furchtbarem Getöse zusammen gebrochen. Ich lag schon im Bett und wusste sofort, was passiert war. Mir wurde urplötzlich ganz kalt ums Herz und ich rief immerzu: „Nein! Oh, nein! Nein, verdammt!“
Und geheult habe ich auch, wie sie da so lag, wohl 100 Jahre alt (was die wohl so alles mitgekriegt hat).
Und dann kamen die Aasgeier mit ihren Fotohandys und „Aaaaal-ter!“-Rufen und kletterten drauf rum. Ich stand noch ganz lange am Fenster und konnte es nicht fassen. Am nächsten Morgen schlich ich mich ganz früh rüber und sammelte mir ein paar Zweige ein, die ich dann in eine Vase stellte, wo sie noch einmal austreiben und blühen konnten.
Das Zersägen der Leiche habe ich nur gehört und extra nicht hingeguckt.

Jedenfalls ist der zweite Baum noch da und bog sich gestern in den Sturmböen so gehörig durch, dass ich echt Angst drum hatte.
Ich glaube, wenn der auch noch fiele, würde ich glatt darüber nachdenken, hier weg zu ziehen. Der wunderbare Ausblick, den ich hier habe, ist einer der Gründe, warum ich schon bald 7 Jahre hier bin. So lange, wie sonst noch nirgends…

Jedenfalls. So ein Baum, der da seit so vielen Jahren steht (und heute Morgen eben auch noch), der kann mich ganz gut in den Tag schieben.

Und nachher geht’s dann auch noch mit Freundin T. in die kestnergesellschaft, wo wir uns das dritte Teilstück der „made in germany“-Ausstellung angucken wollen.

Gute Aussichten also.

Aaach, heute…

…bin ich irgendwie so mumpelig-maulig drauf und mir will kein rechtes Tagesthema einfallen.
Mir fallen hier im blog immer mal wieder so Sachen auf, aber ich frage mich: Sollte man im blog übers bloggen schreiben?
Ist das nicht ein bisschen wie die doofe Frage, „Was macht der Zahnarzt, wenn er Zahnschmerzen hat?“ oder „Wer macht dem Friseur die Haare?“

Ich finde, wenn man Offensichtliches oder allen Bekanntes anspricht, sollte man wenigstens versuchen, es so zu machen, dass nicht jeder sofort gähnt und sagt: „Habe ich schon eine Million mal gehört!“ Ich bin aber ganz sicher, dass das was mir hier so beim bloggen auffällt, auch fast allen anderen bloggern irgendwann mal aufgefallen ist. Es wäre also bestimmt überflüssig, darüber was zu schreiben.
(Ich kann auch beispielsweise Menschen, die ich grade kennen lerne, nicht fragen: „Und? Was machst Du beruflich?“, weil das ja immer alle machen! Bei manchen fällt mir aber dann auch nichts anderes zum Fragen ein und dann bleibt die Küche kalt.)

Aber andererseits ist das ja wohl meine Bude hier und ich kann sagen, was ich will!
Und was ich hier beim bloggen doof finde.
Nämlich:

  • – Dass man zwar automatisch eine Mitteilung verfassen kann, wenn man jemanden zum „Freundesein“ einlädt, aber kein Textkästchen bekommt, wenn man so eine Einladung annimmt.
  • Kommentare auf „Mario-Barth-Level“.
  • „Ja, finde ich auch“-Kommentare von Kommentarvielschreibern, die sich vielleicht einfach gerne über möglichst viele andere Seiten verstreuen.

Schade finde ich, dass es so was wie die Top 20 gibt.
Nicht recht verstehen kann ich, weshalb da Leute reinwollen.

Alles andere finde ich natürlich überwiegend fein und erfreulich und anregend.
Und ich freue mich wie sonstwas über ein paar sehr nette „Kontakte“, die sich hier schon so ergeben haben und  finde ein bisschen schade, dass ich das bloggen nicht schon viel früher angefangen habe.

Und jetzt mumpel‘ ich mal lieber woanders weiter…

Die Last der Macht…

…drückt jetzt schon aufs Hirn.
Ich habe es leider so gar nicht mit der Politik.
Aaach, – wird abgeschafft!

Gestern hatte ich unvorsichtigerweise versprochen, mir neue Gesetze auszudenken, jetzt habe ich bereits Abnutzungsspuren im Hirnkasten. Das ist nicht schön.
So Gesetze wollen ja gut überlegt und wohl durchdacht sein und vor Allem: nicht so zahlreich, man soll ja noch durchsteigen.

Als erstes dachte ich natürlich daran, totale Gagagesetze zu erschaffen, nur um zu gucken, was dann passiert. Aber ich bin ja schon groß und sein Gaga soll sich mal jeder selber machen…

Dann kam mir in den Sinn, das vernünftigste (und gleichzeitig ausreichende, quasi Grund-) Gesetz sei: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Wenn ich mich recht erinnere, stellt das in etwa auch Kants berühmten Imperativ dar (so, wie ich ihn verstehe. Ich bin ja nur eine selbst gemachte Sofaphilosophin.).
Das setzt aber voraus, dass die Untertanen allezeit wissen, was sie tun.
Da ich da aber auch nicht immer mit gutem Beispiel vorangehen könnte, kann ich das auch schlecht von meiner Umgebung erwarten, oder?
(Obwohl: ich bin ja die Frau Präsidentin und muss mich nicht unbedingt messen lassen! Hm.)

Das nächste Gesetz, das mir einfiel war: Jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Sprich: Macht doch einfach, watter wollt!
Das wäre zumindest mal für ein paar Tage lustig anzusehen.
Die menschliche Natur ist aber leider kein Schmusehäschen und will immer grade die Möhre, die das andere hat und eh’ man sich’s versieht, kloppen sich die niedlichen Nager drum.

Vielleicht eine Kombination aus beiden Gesetzen?
Das könnte eventuell klappen.

Alle bisherigen Gesetze werden hiermit aufgehoben.
Das neue Kombinationsgesetz lautet:

Jedes Tierchen darf, ja soll, so richtig nach Herzenslust machen, was es will, solange sich kein anderes Tierchen beeinträchtigt fühlt.
Das Beeinträchtigtfühlen soll aber bitte auch ein wenig überlegt sein.
Verordnete Grundeinstellung: Erstmal Wohlwollen. Dann meckern.

Verhauen wird nicht.
Oder nur auf beiderseitige Verabredung und nur 1:1.
Als Waffen stehen zur Wahl: Fäuste oder Grips.

Das müsste doch erstmal reichen, oder?

Ich möchte ja möglichst wenig eingreifen und regulieren müssen. Daher hoffe ich, dass diese Regelung automatisch alle Lebensbereiche einschließt.
Als Exekutive sind im Gesetzessinne alle aufgerufen. Eigenverantwortung ist gefragt.
Nur im Zweifelsfall entscheidet die Präsidentin.
Diese rechnet mit anfänglichen Umsetzungsschwierigkeiten, hofft aber auf baldige Einpegelung in allseits angenehm empfundene Lebensumstände und dass Leutchen, die dasselbe wollen, sich schon finden werden.

Wer sich absichtlich nicht an das schöne Kombigesetz hält, wird kurz entschlossen in den Orbit geschossen, wo er in Ruhe nachdenken kann.

Das zu den neuen Gesetzen.
Wollen erst mal sehen, wie es läuft.
Ich zähl’ auf Euch! Zuckerwatte am Stöckchen für alle!

Wenn’s auf Dauer nicht hinhaut, werde ich aber nicht zögern, eine freundliche Diktatur aufzumachen. Oder jeden, der es besser kann, mal für 3 Tage ans Ruder lassen.

Ende der Verkündigung.
(Frau Präsidentin hat Kopfaua…)

Nix Neues von Frollein A.

Ich finde das ja sehr unhöflich, dass die mich nicht zurückruft, – das unzuverlässige junge Ding! Wahrscheinlich hampelt sie in der Disco und lässt sich von gegelten Jungs einen Schampus mit Strohhalm ausgeben. Und ich warte hier, dass meine duften Daten mal professionell herumgesaust werden.
Ich trau mich ja kaum aus dem Haus, weil dann garantiert der wichtige Anruf kommt, bei dem mir gesagt wird, welcher grandiose Trick dazu führt, dass die Modemstimme mal was anderes sagt als: „Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
Ich hör aber gar nicht mehr hin.
Menno. *schüppchenzieh*

Ansonsten habe ich am Wochenende eigentlich nur versucht, nicht über die ganzen neu und versuchshalber verlegten Strippen zu fallen und vor allem auch nicht aus Versehen irgendwo wieder was rauszuzupfen. Ich komme mir hier vor wie in diesen Filmen, wo Superprofiklauer nachts in Museen rumkriechen und versuchen, nicht die Laserschrankennetze zu erwischen, weil dann die Pullezei kommt (ich will ja ins Netz, aber anders!). Aber die sind ja sowieso alle in Heiligendamm. Kann mir hier eigentlich nix passieren.

Ich hatte mir übrigens vorgenommen, hier nichts über den G8-Gipfel zu schreiben, weil eigentlich klar sein müsste, was ich als vernünftig denkender Mensch davon halte.
Und weil das ja bestimmt auch ein paar andere blogger hier erledigen.

Aber was ich doch mal loswerden möchte ist, wie enttäuscht ich Samstag von den Randalisten war. Ist denen denn nicht bewusst, wem sie da in die Hände spielen?
Ich fürchte, das ist denen total schnurz und da sind einige dazwischen, die bei Lieblingsfilm immer „Fightclub“ eintragen. Neeeneee.

Mein ganz großer Dank geht hiermit an die vielen greenpeacer und attac-Leute und so, die in Rostock meine Meinung vehement mitvertreten!

Wie durchen Wolf…

Also, das war’n etwas verdreht/gemischter Tag gestern!
Und fing so an: Ich fuhr den Rechner hoch und wollte schön ins Netz, da schüttelte der sich ständig und legte sich beleidigt hin und verweigerte die Aussage. Homepages fand er alle doof. Der ist bockig, weil hier liegt schon die ganze tolle Ausrüstung für mein duftes, glänzendes, rauschendes DSL, aber ich habe immer noch keine Nachricht bekommen, wann ich hier endlich alles anschrauben darf!

Da mein DSL angeblich eine hübsche junge Dame ist, die hier einziehen wird, mache ich mir langsam Sorgen, ob ihr womöglich unterwegs was zugestoßen ist. Vielleicht hat sie sich ein Bein gebrochen und liegt im Krankenhaus oder sie ist womöglich mit einem schönen, jungen Flamencotänzer durchgebrannt und ich sitz hier mit Schnittchen und die biegen schon die Ränder hoch. Dabei habe ich ihr doch schon ein Feldbett aufgebaut und im Badezimmer ein Regalbrett frei geräumt.
Wenn heute nix passiert, werde ich sie mal anrufen.

Als ich das ganze Zubehör bekommen hatte, habe ich auch gleich festgestellt, dass da die Kabel zu kurz sind. Außer, ich stelle meinen Rechner in den Flur.
Und dazu den Schreibtisch und die ganzen Regale.
Im Flur stehen aber meine Schuhe und sehen nach viel aus, weil der Flur flächenmäßig nur etwa so groß ist wie eine aufgeschlagene Illustrierte.
Also bin ich gestern Mittag losgejachtert und habe mir ein schönes Verlängerungskabel gekauft, das nun die Strecke von der TAE-Dose zum Splitter bzw. Rechner 8m lang überbrücken soll.
Leider war der Verkäufer sehr freundlich, gutaussehend und hat sogar nett mit geflirtet, deswegen kann ich hier nix Lustiges über ihn schreiben.

Danach war ich beim „Wurst-Ba*ar“, wo ich schon allein des schönen Namens wegen manchmal hingehe und habe die Imbisstochter damit perplexiert, dass ich ihr ganz gut gelaunt erstmal freundlich „Hallo“ gesagt habe, bevor ich meine Pommes bestellt habe. Das ist da nämlich nicht üblich. Die armen Wurstbrater begrüßen zwar jeden mit „Hallo!“, die Kunden jedoch übergehen das und bellen sofort ihre Bestellungen raus.
Jedenfalls strahlte sie mich an und ich bin sicher, ich hatte diesmal mehr Mayo als sonst.

Ich hatte nämlich schon vormittags so einen Hunger darauf geschoben, als ich mit Freundin M. und ihrer Minitochter im Grünen saß. Die Minitochter ist 1 Jahr alt und wurde mit einer Art kindgerechtem Nudelsalat gefüttert, von dem ihr dann lange Spaghettikaskaden aus dem vergnügten Gesicht hingen. Ich hatte nix besseres zu tun, als das zu fotografieren und Hunger zu kriegen.

Als ich wieder zuhause war, rief Freundin T. schon zum 2. Mal an (beim 1. Mal hatte sie die überfallartige „Plötzliche-Kellerlaune“ gekriegt und wollte eine „nette Stimme“ hören) und erzählte, sie habe grade einen Job zugesagt. Sie klang aber immer unbegeisterter, weil sie eigentlich ganz andere Pläne hat und sich selbständig machen will. Wir sprachen richtig lange und die Begeisterung kam und kam nicht und ich fürchte, ich habe sie eher verunsichert, als ihr zu helfen. Sie steht zwischen allen Stühlen und die sind alle dreibeinig. Die Arme. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie heute Nacht ebenso schlecht geschlafen hat wie ich.

Denn ich hatte ja nun nachmittags besagte (s.u.) sms bekommen und kriegte als prompte Reaktion auf die Grübelei so heftige Kopfschmerzen, dass ich nu‘ gar nicht mehr richtig ausse Augen gucken konnte.
Weswegen ich dann um halb neun(!) ins Bett ging und dort dann die Grübelei im Traum, aber mit immerhin geschlossenen Augen, fortsetzte. Grübelgrübelgrübelgrübelgrübel.
Ergebnis: Keins.
Weitermachen.
Einfach immer Weitermachen.
Nützt ja nix! (eben)

Also gehe ich jetzt schön meine Knochenbrecherübungen machen und später kommt Freundin S. mit Kuchen und Familie und ich werde endlich den „Schpeider-Mann“-Schlüsselanhänger loswerden und mir die Bude gepflegt in Schutt und Asche legen lassen.
Wofür hat man schließlich Freunde.

Herr K. fragt was, Frau Theobromina hat Grübelsturz…

Ach, wie würde ich heute gerne was total Witziges, Lockeres hier hinschreiben.

Aber.

Sms gekriegt.
Will wissen, ob es mir besser geht.
Weiß keine Antwort, Traurigmacher.
Finde Schweigen aber kindisch und unhöflich.
Kann ihn nach wie vor weder sehen noch hören.
(Augen & Ohren sind aber in Ordnung.)

Der versteht das nicht. Egal was. Untersuchungen haben das ergeben.

„Ichfahredeinetwegenumwegezuckezusammenwenndireinerähnlichsiehterlebejedentag-
wasdasichdirerzählenmöchtevermissedeinkomischeslachenundanderesichhabedirdas-
allesschon1.000xerklärtundduverstehstesimmernochnichtdubistganzdoofherzballtsich-
dassollweggehenauaredenhatkeinensinnmehresistgarnichtdasWASsondernmehrdas-
WIEgewesenichdachtedubistauchirgendwiemeinfreundundichbrauchtedringendeinen-
freundunddanndas!dasgehtsonichtdaswarnichtrichtigichwilldichvergessenaberdu-
kannstjamanchmalanmichdenken“
passt nicht in eine sms.

Ich geh‘ mal weitergrübeln…

Bin morgen wieder da!

Zartbitter

Aus noch unbestätigten Quellen wissen wir, dass Frau Theobromina gestern Geburtstag hatte. Und das war so:

Als ich aus unruhigem Schlaf aufwachte (weil ich natürlich dachte, irgendwer wird mich bestimmt wieder um Mitternacht wecken und mich fröhlich ankieksen: „Hey! Alles Gute!!! Herzlichen Glückwunsch und so, – wiiie: Du hast schon geschlafen!?“) und aus dem Fenster guckte, sah ich sofort, dass es schon ewig geregnet hatte und auch noch ewig weiterregnen würde. Na Prost!

Also ging ich ausnahmsweise zu Fuß und mit Schirm Einkaufen, statt wie sonst mit dem Rad. Leider ist der Laden eine Ecke weit weg, die Verkäuferin an der Käsetheke hatte „Böse-Türsteher-Laune“ und hätte mir meinen Morbier wohl am liebsten gleich quer und am Stück reingeschoben, und als ich zurückkam, war ich nicht nur nass von den Füßen bis zu den Knien, sondern auch total hungrig und der Postbote war dagewesen und hatte ein Päckchen bei der Nachbarin abgegeben.
Und dann war die Nachbarin natürlich nach Diktat verreist.

Grade als ich den Tisch gedeckt hatte, rief Freundin T. an, um zu sagen, dass sie später kommt, weil ihr Dach undicht ist und es regnet rein und sie sucht das ganze Haus nach Auffangschüsseln ab und sie braucht was Eckiges, findet aber nur Rundes, dabei muss sie es doch ganz nah an die Wand stellen und sie kommt erst um halb 12.
Magenknurr.

Also noch mal bei der Nachbarin klingeln. Nachbarin abwesend.
Dafür total durchweichter Brief vom Väterchen, grade noch lesbar. Immerhin.

Um halb 12 kommt Freundin T., hat 2 tolle CDs und Blumen („Irgendwas mit A und drei Silben, hab’s vergessen…“), wir stürzen uns auf Brötchen, Wurst, Lachs, Tee, Sekt, Erdbeeren, Kuchen, alles gleichzeitig.
Gefühlte 15 Minuten später: „Ich kannich mehr!“

Also ab ins Sprengel-Museum. Auf dem Weg nach unten noch mal Nachbarins Klingel drücken.
Langsam mache ich mir vielleicht Sorgen…
Neee, quatsch; – ich will mein Päckchen, menno!

Im Museum schlagen T. und ich supergute Rabattleistungen an der Kasse heraus, laufen dafür aber in der Taschenaufbewahrung beide fast gegen den zu gut geputzten Spiegel.
Die Ausstellung an sich beginnt schon total deprimierend. Das erste Bild kann man sich kaum angucken, ohne sich entsetzt abzuwenden.
Und so ähnlich setzt sich das auch fort. Die zeitgenössischen Künstler sind offensichtlich alle sehr deprimiert, haben Zahnschmerzen, keine Illusionen mehr, aber dafür gute Fotoapparate.

Eins der Exponate ist ein Keilrahmen, der mit schwarzem Stoff bespannt ist. An einer Ecke ist der Stoff eingerissen. Das Stück heißt: „Kathedrale in Flammen.“
Also, da hätte ich beinahe sogar selber einen der 3 schlimmen Sätze (s. gestrigen Eintrag) gesagt!
(T. hat sich übrigens die Sätze selbst verkniffen und mir nur gesagt, wo ich den jeweiligen Strich hinmachen soll.)
Zum Glück gab’s aber auch doch noch 1-2 schöne Dinger, die uns dann wieder etwas aufgepäppelt haben. Für die anderen beiden Museen fehlte uns dann aber die Energie.

Also geht’s wieder nach Hause. Nachbarin liegt bestimmt tot hinter der Tür, verkrallt in mein Päckchen. Jedenfalls macht sie nicht auf.

Der beste Exfreund M. kommt, bringt duftes Buch mit. Darf bleiben.
Kuchenmümmeln. Telefon. Heftig und bekanntermaßen unerwünschte Person, schnell wieder auflegen. „Wo war ich stehen geblieben…?“
T. hat inzwischen ganz böses Bauchaua und ist ganz müde, kriegt Wärmekissen und hält sich ansonsten tapfer.
Irgendwann sind beide aber wieder weg.
Telefon. Väterchen.
„Wat is‘ denn bei dir los, det is ja so stille! Ick dachte, bei dir is‘ Party! Haste denn keene Freunde, sachma!?“
Das zieht mich jetzt schon ein bisschen runter, das sage ich ihm aber nicht…

Plötzlich ist mir alles zu still. Werde traurig. Zum Glück in kurzer Zeit 3x Telefon hintereinander. Freundin S. droht Familienbesuch für Freitag an. Mit Kuchen!
Fange mich wieder. Muss ja.
Freundin M. will noch rüberkommen, hat Sushi gemacht.

Und dann wird doch noch alles wieder ganz gut. Und der Sekt noch alle. Und der Likör auch. Und dann der andere Likör. Halb 12 liege ich im Bettchen und denke: „Geschafft.“

(Eben bei Nachbarin gewesen: Geburtstagspäckchen ist ein DSL-Kasten und soll dann bald mal auf Sendung gehen…)

39

So, in ca. 2 Stunden bin ich dann offiziell 39 Jährchen alt (mein „Profil“ behauptet das zwar schon länger, aber das wird schon seine Gründe haben), was ich gedenke, mit Freundin T. und einem dekadent-opulentem Frühstück zu feiern.
Sekt gibt’s auch. Abends freie Auswahl.
Ab jetzt habe ich ein Jahr lang Zeit, Angst vor der „schlimmen 4“ zu haben und mir dazu doofe Bemerkungen gefallen zu lassen. *augenroll*

Später geht’s dann leicht angeschullert inne Kunst.
Hier gibt’s nämlich seit Freitag eine dufte 3-Museen-Gemeinschafts-Ausstellung: Made in Germany. So mit ganz frischen Sachen. Da bin ich schon gespannt, wie oft ich den Satz: „das kann ich auch!“ hören muss (Strichliste mitnehmen!). Alternativ: „Damit kann man also Geld verdienen!“ und „Was will uns der Künstler damit sagen?!“ *nochvielmehraugenroll*

Punktestand wird hier beizeiten bekannt gegeben…

Im Fernseher (Reklame)

Fernsehen führt nicht zwangsläufig zu Verdoofung, wenn man sich auch hier ausgewogen ernährt.
Gestern habe ich z.B. wertvolle Fernseh-Kalorien aufgenommen, indem ich auf 3Sat die wunderbare Filmadaption des Theaterklassikers „Lulu“ geguckt habe, mit Jessica Schwarz, Silvester Groth und Alexander Scheer (den ich sowieso groß finde).
Wer’s verpasst hat, hat was verpasst.
Später gab’s noch „Snatch – Schweine und Diamanten“, den kenne ich zwar schon, hab‘ ihn aber aufgenommen.
Weil: Der ist super.
Schon des piepsenden Hundes wegen.

Aaaber ich muss mich auch oft aufregen. Über die vielen Sprecher, die z.B. den englischen Namen Elisabeth nicht aussprechen können („Elithabeth“!), oder „Kässrien“ statt Kathrin sagen.
Neulich gab es angeblich einen V.I.P.-Bereich, der (französisch/englisch ausgesprochen) zum „Oui I pee“-Bereich wurde, was in etwa heißt: „Ja, ich pinkle.“

Über Werbung kann ich mich auch abwechselnd aufregen oder amüsieren.
Ich sammel‘ da schon seit Jahren kleinere und größere Entgleisungen und Merkwürdigkeiten.
Eines der ersten Dinge, die mir in diesem Zusammenhang auffielen war, als der Kaffee plötzlich nicht mehr einfach geröstet (sprich: „gerösstet“) war, sondern quasi über Nacht „geröööstet“. Einziger Sinn und Zweck dieser Änderung war, den weggedösten Zuschauer aus seiner Bräsigkeit zu reißen, indem man ihn im Ohr kitzelte.
Das Wechseln der Betonung ist ein gar nicht so selten benutztes Instrument, um die Aufmerksamkeit wieder ein bisschen anzutitschen.

Eine andere sprachliche Merkwürdigkeit schnappte ich aus dem Radio auf und das ist auch bestimmt schon so 10 Jahre her.
Es ging um ein Knäckebrot und eine über ihre Figur betrübte Dame rief aus: „Ich wär‘ wieder so gern wie früher!“
Ein Satz, der so nicht funktioniert!
Für die, bei denen der Groschen noch nicht gefallen ist: Der Satz, den man zu hören glaubt, lautet: „Ich wär‘ gern wieder so wie früher!“
Und so funktioniert er auch, gibt er doch dem Begehren Ausdruck, wieder die alte Form erreichen zu wollen.
Gesagt hat sie aber, sie wolle wieder „gern“ sein. Was sie früher wohl mal war.
Der Zustand des Gernseins ist aber wohl noch zu unerforscht. Und ob er mit Knäckebrot zu erreichen ist? Hm.

Zeugen können bestätigen, dass ich mich jedes Mal ordentlich aufregte, wenn mir die Knäckebrotfrau ins Ohr krümelte.

Auch schon lang her ist eine Fernsehwerbung für einen Saftabfüller, der damals, neu auf dem Markt, in eine Oase einlud.
Ebenfalls relativ neu waren zu dieser Zeit auch noch die Deckel, die beim Öffnen vernehmlich knackten. In der Werbung sah man jeweils einen Begeisterten, der die Pulle aufschraubte, aus der dann eine Art Garten schwappte.
Das Tolle an den Spots war, dass man beim genauen Hinhören merkte, dass beim Öffnen des Deckels nicht nur das Knacken, sondern auch eine menschliche Stimme zu hören war, die leise, aber deutlich „ZWACK!“ sagte (was wohl sowas wie knackige Frische suggerieren sollte).
Keinem, den ich drauf ansprach war das jemals aufgefallen. Aber in der Zeit danach wurde mir das von allen Seiten einstimmig bestätigt. Und alle wunderten sich, dass sie das vorher überhört hatten.

Doofe Dialoge in der Werbung: Geschenkt.
Dazu komme ich hier bestimmt auch irgendwann mal.

Aber offensichtliche Verarsche?
Vor kurzem sah ich so ein Zeichentrickding eines Softdrinkherstellers, dessen Getränk angeblich das Fliegen ermöglicht.
Da waren mehrere Achter-Ruderboote an Start und in einem davon unterhielten zwei Ruderer.
Der eine meinte, man habe den Sieg schon in der Tasche, da er der gegnerischen Mannschaft sein Getränk untergejubelt habe. Worauf sich sein Kollege natürlich aufregte, weil er die Konkurrenz damit quasi gedopt hatte.
Da erklärte ihm der Erste verschmitzt, er habe das Getränk ja nur den Ruderern auf der rechten Seite gegeben. Und schon sah man, wie das gedopte Ruderboot nach dem Startschuss im Kreis fuhr und die angeblich so Pfiffigen gewannen.

Wo da die Verarsche ist?