Im Gehirnkasten hinten liegt noch was

Na, wenn hier schon alles blitzneu aussieht, dann komme ich jetzt mal mit einer ganz alten Meldung, die mir vorhin wieder einfiel, als ich in der Stadt war und eine mächtig dicke Taube ganz knapp an mir vorbei flog. Ich dachte eigentlich, ich hätte die Geschichte schon vergessen.

Es ist schon bestimmt 10-15 Jahre her, da las der Herr Wickert die Tagesschau, und weil nicht viel los war in der Welt, hatte er Gelegenheit, noch eine kuriose Warnmeldung aus zu sprechen: Er bat die Spaziergänger in Münchens Englischem Garten um Vorsicht. Und außerdem darum, die Schwäne dort bitte nicht mehr zu füttern.

Was war passiert?

Eine Frau war im Englischen Garten spazieren gegangen, als ihr plötzlich ein unglaublich dicker Schwan, der hinter ihr zum Flug gestartet war, mit Karacho auf den Kopf fiel!
Für die Frau war das gar nicht lustig, sie erlitt eine Gehirnerschütterung und ich meine, es wäre sogar noch ein Halswirbeltrauma dabei gewesen. Die Schwäne dort im Park sind so überfüttert, dass sie über 20 kg schwer werden, nicht mehr richtig fliegen können und wie olles Obst einfach aus dem Himmel fallen!

Ob die Frau zum Vogelfüttern im Park gewesen war, wurde nicht gemeldet. 
Dass der Schwan den Absturz unversehrt überstand, hingegen schon.

Aus Versehen…

…in die N3-Talkshow reingeschaltet und gleich als erstes diesen furchtbaren Mann gesehen, diesen Fernsehpastor, diesem Omi-Beglücker.
Ich wollte schon schnell weiter, als ich sah, dass auch Dieter Hildebrandt und Christian Saehrendt dabei saßen und C.S. wohl noch nicht „dran“ gewesen war. (Ich finde, das kann man genau sehen, ob einer in der Talkshow schon „dran“ war, oder nicht.)
Der Herr Saehrendt hat ja mit einem Kollegen dieses Buch über Kunst geschrieben, von dem ich neulich schon mal sagte, ich würde es mir kaufen. Hab ich nämlich noch nicht.

Jedenfalls habe ich gewartet, bis der Pastor und Herr Hildebrand die Runde fertig unter sich aufgeteilt hatten und der (nebenbei bemerkt: von mir sehr attraktiv gefundene) Kunstkenner endlich dran kam.
Der Brummer wollte sich gleich auf ihn stürzen, wurde aber locker ausgehebelt und dann wurde sogar der Herr Hildebrandt in seine Schranken verwiesen, weil er überall reinquatschen wollte.
Und weil der Herr Saehrendt das so souverän und klug und interessant gemacht hat und sich auch nicht so recht von den Moderatoren an der Nase hat durch die Manege führen lassen, klemm’ ich mich jetzt aufs Fahrrad und besorge mir endlich dieses Buch!

Magier mit Zappelsyndrom

Gestern kam im Fernseher mal wieder so eine Filmankündigung, weil doch dieser neue Zauberfilm demnächst erscheint. Und ich habe mich immer schon gefragt, an wen mich dieser Potter bloß so erinnert…

Und manchmal dauert so was bei mir einfach ein bisschen länger, bis es Ruck im Köpfchen macht:

Mathias-Potter

Bin mal gespannt, von welcher Seite ich jetzt Haue kriege.

Isch reesch misch uff!

Ich sollte weniger Zeit vor der Lichtmaschine verbringen und stattdessen mal lieber öfter rausgehen oder lesen oder eben einfach nicht fernsehen.
Ich resigniere bald über sinnlosen Aussprüchen, verdrehten oder kastrierten Sprichworten, falsch ausgesprochenen Namen und lustig zur Schau getragener Dooftütigkeit.

Dazu kommen:
total abgaloppierte Allgemeinplätze
– wenn ich noch einmal hören muss, dass Frauen immer Schuhe kaufen (*schmunzelschmunzel!*), schreie ich so laut, dass man mich bis sagenwirmal Freiburg hören kann!

dämliche Vergleiche
– neulich: „Der in NRW geerntete Rhabarber entspricht im Gewicht dem des Eiffelturms.“
(watt???)
Ansonsten immer gerne: „…entspricht xmal der Entfernung von hier zum Mond, … der Größe von soundsovielen Fußballfeldern, …dem Gewicht von X Mittelklassewagen.“
Kann sich da ir-gend-je-mand was dadrunter vorstellen?
Fußballfelder sind doch gar nicht immer alle gleich groß, und Mittelklassewagen auch nicht und die werden ja auch sowieso allgemein immer schwerer.

und schlecht ausgebildete Sprecher
– gestern wieder: Prinz Harry hat angeblich eine „Kässrien Thmith“ angebaggert.

Und das ist alles aus „Nachrichtensendungen“!

Gegen offensichtlich nicht als Bildungsfernsehen gedachte Sendungen (Let’s dance, Vorabendsoaps, Germanysnexttopmodel, Renovier’ mir!-Serien, DSDS usw.) habe ich z.B. nichts. Da weiß man ja, was man kriegt und das kann mitunter sehr entspannen und auch mal unfreiwillig unterhalten.
Aus der letzten Big Brother-Staffel habe ich beispielsweise ein paar sehr schöne Redensarten extrahiert! Kostproben?

„Der Zug ist abgelaufen!“

„Ich muss mal wieder abnehmen, damit ich wieder in meinen Kleiderschrank passe!“

„Wenn ich so oft unterm OP-Tisch gelegen hätte wie die, würde ich auch anders aussehen!“

„Ich kann mich nicht entscheiden. Ich hab’ grad’ voll die Gehirnschwankungen!“

Sooo macht Fernsehen Spaß!
Aber das sind eben auch echte Leute, die dürfen und sollen das.
(Leider ist die jetzige Staffel da so überhaupt keine Fundgrube.)

Ansonsten wird seit einiger Zeit überall kräftig „mutiert“, Meinungen sind immer „definitiv“ und „absolut“, F-Promis sind „Stars“ (Perfektes Promi-Dinner z.B.: Die meisten Promis hab’ ich noch nie gesehen).
Alles ist natürlich mega– und obersonstwas.
(Gigageil klänge ja leider ein wenig nach Lilalaunebär)
Überall wird bis zum Anschlag übertrieben, bis es keine Steigerung mehr gibt.
Ich kannich mehr. Ich bin da zu alt für.

Klar kann ich auch immer schön arte und 3sat gucken.
Das ist mir aber auf Dauer einfach zu langweilig.

Klar kann ich den Fernseher einfach gelegentlich mal aus lassen…
Das will ich auch ab jetzt mal versuchen.

Und um mal den „Selber Schuld!“ Kommentaren zuvor zu kommen:
Weiß ich! Bätsch!

Aber ich muss mich halt auch mal aufregen!
Jetzt besser. Hapuh.

Gestochen scharf

Gestern war ich ja nun mit der lieben V. picknicken.
Wir haben uns eine schöne Wiese gefunden, den Schaumwein entkorkt und munter losgeschlemmert.
Die Abendsonne schien und dann rief der Kuckuck und weil ja jeder weiß, dass man dann seine Geldbörse schütteln soll (damit da immer ordentlich was drin ist), saßen da eben zwei angeschwippste Damen und johlten und schwenkten ihre Portemonnaies aufs Netteste.

Überhaupt: jede Menge Fauna.
Eigentlich sogar ein bisschen viel Fauna.
Anscheinend ist auf der Wiese da sonst nix los und deshalb kamen die alle mal zum Gucken vorbei.
Erst raschelten die Mäuse in der Nachbarschaft, dann fanden wir uns urplötzlich von Nacktschnecken eingekreist, die ganz wild auf unsere Vorräte waren. Eine baumelte an einem hängenden Grashalm herum und wir verfolgten gespannt, ob sie sich nun noch selbst verknotet oder nicht.
Oder nicht.

(Ich habe übrigens Fotos gemacht, wollte die dann aber lieber doch nicht der Öffentlichkeit zumuten.)

Als die Dämmerung aufkam, kamen auch noch monströse Mückenschwärme dazu.
Dann wollten wir doch lieber plötzlich gehen.

Zuhause angekommen stellte ich fest, dass mir eine Mücke (eigentlich muss das ein Rüde gewesen sein, obwohl ich weiß, dass das nur die Mückenmädchen machen) wohl ins Dekolletee geklettert war und sich dort mit reichlich Stichen verewigt hatte. Und zwar genau zwischen die (Entschuldigung) Möpse!
Das sieht donnich aus!
Jetzt muss ich bis Herbst meine Blüschen alle bis zum Hals zuknöpfen oder Rollis tragen.
Und in der Öffentlichkeit kratzen kann ich mich auch nicht…
Na, Vielen Dank auch. Hats wenigstens geschmeckt? Kannich abräumen?
Außerdem habe ich noch Stiche an den Beinen, am Bauch und an den Füßen. Und das, obwohl ich komplett angezogen gewesen war, mit Jeans und Allem!
Hart drauf, die Biester!
Dafür werden die einen schönen Rausch gehabt haben von meinem leckeren Promilleblut.
Ich hoffe, die hatten heute morgen auch so was wie Kater!

A propos: Kater.
Als ich heute morgen aus dem Haus kam, saß da ein Ensemble…
Ich hätte beinahe gerufen: „Tu da mal schnell was drüber, das sieht ja schlimm aus!“
Da hockte ein Herr aus dem Nachbarhaus und schraubte schimpfend an seinem bockigen Mofa rum.
Ich hatte die Rückansicht zu genießen. Und die gab jede Menge Rücken frei mit bösen roten Flecken und was weiß ich. Und zwar hauptsächlich unteren Rücken. Inklusive der allseits gefürchteten Klempnerfalte.
Beinahe wäre mir der Hunger vergangen.

Wieder glücklich zuhause mit Brötchen angekommen, schmiss ich den Fernseher an, um mal Nachrichten zu gucken. Und blieb erstmal bei Astro-TV hängen.
Dort gab es grade eine Sendung namens „RUNDumBLICK“, mit Kristallkugel gucken und so.
Hier ein schlechtes Foto:

RundumBlick

Angesichts der molligen Figur der beiden Damen fand ich den Namen der Sendung irgendwie vergnüglich.
Besonders die Linke der beiden schien sich aber sehr zu langweilen und guckte missmutig in die Gegend und puhlte sich zwischendrin am Unterarm oder an den Fingernägeln rum.
Vielleicht hatte ihr niemand gesagt, dass auch sie im Fernseher zu sehen ist.
Kurz habe ich überlegt, ob ich sie mal anrufen und aufklären soll, aber ich war einfach noch zu müde von gestern…

Schiebe-Trieb

Gestern wäre mir fast die gute Laune wieder flöten gegangen.
Als ich auf dem Heimweg vom Einkaufen mit dem Rad aus dem Park herausbollerte, sah ich meines Erachtens auf der anderen Straßenseite eine mir bekannte Person, was mich reflexartig den Lenker herumreißen ließ, um eine andere Route zu nehmen. (Vom Gefühl her war ich grade in einen elektrischen Weidezaun gefahren.)
Bis ich dann zuhause war, regte ich mich über mich selber auf, weil ich schließlich schon mehr als zweimal erwachsen bin und solche Manöver meiner einfach nicht würdig.
Und außerdem bin ich mir nicht mal sicher, dass er’s war!
Wann krieg ich denn endlich die bisher fehlende, aber dringend benötigte Coolness?!?
(Andererseits war ich ja immer stolz darauf, eben nicht cool zu sein.)

Herrjeh, ich bin eine fürchterliche Gefühlstrine! Ich kann doch nicht aus meinem lieben Hannover wegziehen, weil so ein Mensch, dem ich die Bröckchen immer wieder so zäh abringen musste, mir nicht aus dem Körper will!* Vielleicht sollte ich mich exmatri exkommu exorzieren lassen.

*am liebsten würde ich jetzt hier hinschreiben, seitenlang, was mir alles durchs Haupt flippert, aber ich hatte mir vorgenommen, das hier nicht zu tun, weil das für Unbeteiligte einfach total…

Beim Einkaufen in einem großen Superladen (r*al in Linden) war mir mal wieder aufgefallen, dass dieser eine Laden wirklich besonders ist.
Zunächst mal ist es da immer voll. Immer. Auch am Dienstagmorgen um acht. Oder Mittwochabend um sieben. Mittags auch. Nur sonntags nicht. Anzunehmen.

Auch bei neutraler Betrachtung kann man sagen, dass hier die Kunden eine Spezialtechnik haben, mit den Schiebewägelchen umzugehen: Sie schieben sie in eine Richtung, gucken aber in die andere. Alle! Jeder. Echt.
Und wenn sie die Wägelchen abstellen, dann genau da, wo sie am störendsten wirken können. (Man darf die Wagen aber nicht anfassen, wenn man nicht Haue angeboten kriegen möchte.)
Die Einkäufer selber stellen sich dann irgendwo genau in die Mitte eines Regalgangs und verharren dort wie diese vergoldeten Pantomimen aus den Fußgängerzonen. Man möchte ihnen Geld geben, damit sie sich bewegen. Sie gucken dann vorwurfsvoll, als hätte man vor, eine Autobahntrasse durch ihr Wohnzimmer zu bauen.
Ich wäre aber fast mal gelyncht worden, weil ich mich aus Versehen mit 14 Teilen an eine Schnellkasse angestellt hatte, wo nur 12 Teile erlaubt sind.
Es ist wie absurdes Theater. Wenn man das mal verstanden hat, ist es sehr amüsant.
Deshalb fahr ich da immer hin.

Ich habe mir übrigens Frotteeschnitzel gekauft.
Das sind so vegetarische Dinger, die so flauschig und lieb aussehen, dass man sie aufs Bett setzen möchte. Schmecken aber ganz gut (mit Salat bei).

Abends habe ich vom Fernseher gelernt, dass es wohl sowas wie eine Wörteraussortierliste zu geben scheint (in der D*denredaktion?).
Als „abgelaufen“ angesehen werden, auf den 1. drei Plätzen: Kleinod. Blümerant. Dreikäsehoch.

Bei „blümerant“ wurde mir ebenso, benutze ich das doch ständig!
Darf ich das dann nicht mehr?
O.K., „Kleinod“ liest man eigentlich nur noch in tantigen Landschaftsbeschreibungen.
Und der „Dreikäsehoch“? Naja, erstmal beinhaltet das Wort meine Lieblingszahl und außerdem isses putzig. Den gebe ich nicht her. Der Dreikäsehoch ist doch der Bruder des I-Männchens. Oder gibt’s das auch schon nicht mehr?

 An 10. Stelle der Liste steht übrigens der „Schlüpfer“.
Ein wunderbares Wort, für dessen Erhalt ich mich allerstärkstens einsetzen werde! (Ich weiß, dass mich Freundin S. hier tatkräftig unterstützen wird, benutzt sie dieses niedliche Wort doch ständig. Auch gern in der „Schlüpper“-Variante. Sie hat mir auch das Wort „Strumpi“ beigebracht. „Hasse wieder schön Strumpi unter?! Wo die doch so aufträgt!“)

Und dann gab’s noch einen hübschen Verhörer.
Jemand erzählte was vom Schiebe-Trieb.

Bevor ich richtig überlegen konnte, wie der sich wohl äußert, rutschte der Groschen weiter und pingte dann: Ski-Betrieb.

Bush macht Schweinkram

Uuuuaaahhh…!
Bin heute so dösich. Schieb‘ ich mal auf’s Wetter…
Vielleicht liegt’s auch daran, dass V. und ich gestern nach’m Kino noch bis halb zwei im Biergarten geschnattert…

Vorhin auf N24 mit halbem Auge schöne Live-Szene vom G8:
Die ganzen feinen Regierungscheffe sitzen auf der Terrasse, erfrischen sich und plaudern durcheinander. Herr Bush hat sich ein Bier bestellt (alkoholfrei? Na, Herr B., wir sind doch eigentlich trocken, oder? Oder?), hat da ein halbvolles Glas und eine Flasche stehen. Angela trinkt sich ihren lecker Kaffee. Herr Bush kippt sich den Rest vom Bier ins Glas, dessen Inhalt daraufhin anfängt, wie wild überzuschäumen und sich auf dem Tisch zu verbreiten.
B. sitzt nur da und guckt da sekundenlang drauf.
Angela ist abgelenkt am Schnattern und kriegt’s nicht mit.

Irgendwann ist B. wieder wach und trinkt vorsichtig ein Schlückchen oben ab, aber Sauerei ist Sauerei.
Leider schaltet die Kamera in diesem Moment um. Vielleicht ist Frau Merkel ja irgendwann noch aufgestanden und hat ihm den Spüllappen geholt…

„If soundlevel is low clean the head”

So wollte ich immer mein erstes Album nennen, aber eigentlich stand das als Hinweis auf meinem alten AB drauf. Heute fühl ich mich so ein bisschen nach Kopfreinigung.
Mein Soundlevel ist ziemlich low.
Das liegt bestimmt an dem Mumpewetter da draußen. Ich bin ja für klare Verhältnisse: Entweder et reechnet oder et britzelt schön helle.
Wenn sich beim Rausgucken nicht mal die Uhrzeit richtig schätzen lässt, ist was Grundsätzliches falsch.

Blick in den Veranstaltungskalender:
Vor einigen Tagen gab’s eine Lesung im Buchsupermarkt mit Frau Susanne Fröhlich. (Das ist die Frau, die meine Fernbedienung beeinflussen kann: Da muss ich einfach immer weg schalten. So viel gute Laune und keckes achsoverschmitztes Gewusel lässt mich die Wände hochgehen. Bei Frau Kiewel isses auch so. Und beim Kerner. Und bei… – wo war ich grade? Ach ja, Frau Frolic Fröhlich.)
Sie wird wohl was aus ihrem neuen Buch „Runzel-*ch“ vorgelesen haben. Ich schätze mal, das ist der Nachfolger von „Moppel-*ch“. Ich stell mir kurz vor, wer da so hingeht zu so einer Veranstaltung und kriege Spontanherpes. Lauter von Prozecko Aufgepeitschte, die sich da so richtig verstanden fühlen werden.
Und auch so Frauen, die früher schon mal gelebt haben. Komischerweise sind die ja immer Mittelalterhexekräuterfrau oder ägyptische Tempeltänzerinnen gewesen. Nie waren sie Bäckersfrau oder Marketenderin oder einfach mit 16 Mutter von vier Kindern, die nix zu beißen hatte, weil der Mann als Tagelöhner…
Aber egal, hab‘ ich ja zum Glück verpasst. *stirnemithandrückenabwisch*

Was machen. Aber was machen?
Die Fenster müssten unbedingt mal wieder gepu…

Es klingelt.
Ich gehe ans Gegensprech.
„Ja?!“
„Wir möchten gerne mit ihnen über Gott sprechen…“
„Ich finde das sehr unhöflich, wenn er nicht dabei ist und außerdem bin ich islamische Hasspredigerin und ich hab‘ jetzt keine Zeit für sowas!“
Gesprächsende. Wusste gar nicht, dass ich heute so zickig bin.
Möchte fast hinterher laufen und mir den Weltuntergang so richtig von allen Seiten schmackhaft machen lassen. Eigentlich würde es ja doch auch reichen, wenn nur der Mensch untergeht. Der Rest tut doch nix und will nur spielen.
Vielleicht kann man da irgendwie was ankreuzen.
Die Beiden sind aber schon im nächsten Hauseingang verschwunden.

Erstmal Turnen. „Balance-Akt“. Fühlt sich heute eher nach „Ballons-Akt“ an.
Dann „Seitliches Beinheben“. Das meinen die ernst. Reg‘ ich mich nicht mehr drüber auf.

Beim anschließenden späten Frühstück wird es plötzlich heller draußen.
Vielleicht fahre ich doch in die Stadt? Heute Abend treffe ich mich nämlich mit V. und könnte noch ein kleines Geschenk gebrauchen, denn auch sie hatte letzte Woche Geburtstag und am Telefon haben wir festgestellt, dass wir uns deswegen gegenseitig unbedingt ins Kino einladen wollen.
Wenn das mal keinen Streit gibt! Wo ich doch heute offenbar so kratzbürstig bin.
Vielleicht finde ich ein schönes Reiseheftchen für sie, damit wäre die Kinofrage dann auch geklärt. Und da wir im Kino auch was zu Knuspern brauchen, kann ich doch gleich auch mal durche Süßwaren streifen…

Jetzt aber schnell!

Dit kannick oooch!

Hat zufällig jemand gestern Abend Stefan Raab gesehen?
Ich mag den Raab ja persönlich überhaupt nicht, bleibe aber doch manchmal bei ihm hängen, wenn ich noch nicht schlafen kann. Und leider muss ich manchmal feststellen, dass ich ab und an vor einer seiner Leistungen Respekt habe.
Ich bin ja zum Glück fähig, das auseinander zu halten.

Gestern jedenfalls hatte er Besuch von zwei sympathischen Herren (besonders der eine!), die ein Buch geschrieben haben zum Thema moderne Kunst und „Das kannst ich auch!“.
In diesem Buch wird wohl erklärt, wie der Kunstzirkus so funktioniert und warum man so manches „Das“ eben nicht „auch“ kann, weil Vieles simpler aussieht als es dann doch ist und so.
Das ist ja erstmal vom Kunstmarkttheater, das unglaubliche Auktionspreise entstehen lässt, unabhängig.

Ich hab‘ mich natürlich doll gefreut, weil ich grade vor genau 1 Woche hier darüber schrieb und mich das auch immer aufregt, diese Sprüche zu hören. Nun überlege ich, mir dieses Büchlein zuzulegen, obwohl es ja wohl im Grunde genau das unterstützt, was ich sowieso schon finde. Weil ich das aber so fein finde, dass sich mal jemand des Themas annimmt, haben sie meinen Tantiemengroschen bestimmt verdient.
Und wer weiß: vielleicht eignet sich das Buch ja zum Verschenken an umgebende Banausen…;D