…eine feine Strafe für freche Theobrominen:
Den Marsriegel-Vollzug.
…eine feine Strafe für freche Theobrominen:
Den Marsriegel-Vollzug.
Das wollte ich noch schnell erzählen, wer weiß, wann ich wieder Zeit zum bloggen finde…
Freundin T. und ich sind ja grade in der kestnergesellschaft gewesen, wo wir wegen der Kunst gucken wollten.
Ziemlich am Eingang steht auch gleich eine kleine Vitrine mit was drin und neben der Vitrine ist so was wie ein kleiner Gullydeckel, der zwar nicht zur Kunst gehört, aber dafür schön klappert, wenn man drüber läuft. Ich will schon meinen tollen Messegullydeckeltrick machen und kichere so ein bisschen mit T. herum, als ein anderer Besucher uns böse anschaut. Wahrscheinlich findet er, man dürfe in Gegenwart von Kunst nicht lustig sein.
Oder aber wir sind ihm zu „laut“. Woraufhin er dann auch mit ohrenbetäubend quietschenden Schuhen und seiner weiblichen Begleitung ums Eck verschwindet.
Nach angemessener Zeit folgen wir in Richtung des ersten Saals. Laut Anleitung hat es dort irgendwas mit Otto Hahn auf sich. Im Saal steht erstmal ein braun lackierter Truck.
Daneben steht des Quietscheschuhens Frau und gackert. (Für’s Foto habe ich natürlich gewartet, bis sie weg war.) Nee, ist gar nicht die Frau. Auf der Ladefläche des Trucks sind sieben Hühner untergebracht, dazu eine versilberte Büste.
Ist der da jetzt Otto Hahn? Und sind die Hühner seine chicks?
Kommt mir zusammenhängend vor. Doch nee, der Silberne ist nicht Hahn sondern Kleopatra(!). Och so. Herr Hahn hängt an der Wand daneben.
Das eine Huhn zwinkert mir freundlich zu. Und zwar von unten nach oben.
Mir fällt ein tolles Wort ein, das Frau Fanny Müller erfunden hat: Rumhühnern. Das ist, wenn Weiber so hühnerige Sachen machen. Ich liebe Frau Müller (für dieses Wort und auch sonst)!
Mit uns laufen da übrigens auch noch zwei Herren und eine Dame in dem Saal herum. Die Herren überlegen mal gleich, wie der Truck da wohl reingekommen ist. Durch den Türbogen da jedenfalls nicht.
Noch ein Stückchen weiter hat einer Fotos gesammelt und aufgehängt.
Sein Künstlername: Peter Piller. Na, das muss er ja nun wissen.
Seine Fotos gefallen mir aber ganz gut.
Herrjeh! Jetzt muss ich über eine Luftnummer aus Aluminium gehen, was mir gar nicht passt wg. Höhenangst. Darunter befinden sich drei Meter freier Fall, das kann man durch die Ritzen sehen. Sowas kann ich gar nicht ab. Da kletter’ ich lieber auf Bäume. Also schnell Augen zugekniffen und übergesetzt.
Auf der anderen Seite kriegt man zur Belohnung gezeigt, wie ein hermaphrodiesischer Eisbär von unten aussieht. Leider darf ich das Bild nicht mitnehmen, und wenn ich auch noch so lieb gucke.
Zum guten Abschluss stehen wir vor einer Wand, auf die man mit Tontauben geschossen hat.
Es hat was mit der Durchdringung des Raumes zu tun, die aber nicht gelingen will. Überall liegen und stecken die Splitter. T. sagt: „Na, die Wand ist auch hin.“
Also, wose Recht hat,…
Irgendwie können wir das alles heute nicht so mit gewichtigem Ernst nehmen. Mein Verhältnis zur Kunst ist ohnehin nicht grundsätzlich vorauseilend ehrfürchtig. Und heute jedenfalls bin ich viel zu gut gelaunt dafür. So wie der hier.
Der Herr Onkel Tod.
Steht kippelig und gut gelaunt in der Gegend herum.
Ich glaub‘ fast, der hat mir am besten gefallen.
Gestern kam im Fernseher mal wieder so eine Filmankündigung, weil doch dieser neue Zauberfilm demnächst erscheint. Und ich habe mich immer schon gefragt, an wen mich dieser Potter bloß so erinnert…
Und manchmal dauert so was bei mir einfach ein bisschen länger, bis es Ruck im Köpfchen macht:
Bin mal gespannt, von welcher Seite ich jetzt Haue kriege.
Es gab früher mal zwei Zeitschriften, in denen blätterten überwiegend die Damen, wenn sie Einrichtungstipps suchten: „Schöner Wohnen“ und „zuhause“.
Irgendwann müssen die zwei beiden eine Fusion eingegangen sein, denn es gab plötzlich nur noch ein Heftchen, das dann „zuhause Wohnen“ hieß (von „schöner“ war aber keine Rede mehr). Ein Titel, den ich irgendwie ulkig fand, denn wo soll man denn schließlich auch sonst wohnen?
Bei der Arbeit wird ja normalerweise nicht gewohnt (sogar dann nicht, wenn man wiederum die Arbeit gewohnt ist), bei Freunden wohnt man auch nur in Ausnahmesituationen, aber ein Zuhause wird es meistens nicht werden.
Das Wohnen an sich ist eine Tätigkeit, über die man sich wenig Gedanken macht. Aber das hat Max Goldt ja auch schon mal schön beschrieben… Er wünschte damals, das Wohnen selber würde ein leises Geräusch machen, ein leises Summen oder Knistern vielleicht.
Um das Drumherum des Wohnens, sagen wir mal, das Zubehör, wird allerdings jede Menge Brimborium gemacht. Deswegen auch die Hefte.
Inzwischen gibt es jede Menge mehr als 1-2 Zeitschriften zum Thema.
Es gab früher aber z.B. auch mal „Schöner Essen“.
Ob es auch „zuhause Essen“ gab, weiß ich nicht.
(Dann hätte es ja auch noch „hier Essen“ und „zum Mitnehmen“ geben müssen.)
Es gibt mittlerweile überhaupt Zeitschriften zu fast allen Themen!
Ich staune ja immer, wenn ich in so Zeitschriftenläden gehe, was es da so alles gibt!
Allein für pubertierende Mädchen gibt es, glaube ich, 20 Hefte, die mit Glitzerarmbändern, Lipgloss oder G-Strings daher kommen.
Das Zeug wird mit diesem gruseligen Kleber angepappt, der unheimlich auf die Nerven geht, wenn man das Angepappte abgezogen hat. Weswegen man es dann doch oft dran lässt.
Es gibt Haustier-Hefte für Hamsterbesitzer, die gerne was über andere Hamsterbesitzer lesen und sich Hamsterfotos angucken wollen.
Es gibt bestimmt auch zu jedem Sport die passende Zeitschrift, sogar für turmspringende Militaryreiter oder Kontorsionistinnen.
Es gibt Hefte für werdende Bräute, für werdende Mütter, für schon gewordene Mütter. Bestimmt gibt es auch schon eins für Omis oder Tanten (egal, ob werdend oder geworden).
Für geschiedene Exehefrauen, die nette Nachbarinnen sind, gern auf dem Bauch schlafen, keinen Brennesselkäse mögen, früher ab und zu gekifft haben, die im Bergbau arbeiten, noch drei Gedichte aus Schulzeiten auswendig können und denen Pink irgendwie nicht steht.
Es dauert nicht mehr lange, dann gibt es: „Schräger Parken“, „Bunter Kacken“ (sorry), „Nachrichten aus der Kühlschrankmagnete-Szene“, „Eleganter Sitzen“, „Schöne Geschenke aus Flugsand“, „Lauter Gucken“, „Selbst Umblättern“ und womöglich „Holz“.
Hab’ ich noch was vergessen?
Nach dem ich mir das gestrige präsidiale Kopfaua schön weggeschlafen habe, war ich heute Vormittag in der wundervollen Lage, eine feine Schokotorte herzustellen. Und nun, auf die Gefahr hin, als fies verunglimpft zu werden, hier ein Foto derselben:
Zutaten: Fast reine Schokolade innen und außen. Schließlich trage ich meinen Namen nicht unbegründet. Das Vergnügen, dieses sahnige, etwas zartbittere Wunderwerk mit mir verspachteln, hat heute Nachmittag die liebe M., die grade erst von Sizilien wieder da ist.
Ich hatte sie ja gebeten, mir von dort ein leckeres Eis mitzubringen, mal sehen, ob sie Wort gehalten hat. Falls nicht, haben wir ja auch die Torte…
Gestern war ich aber noch einkaufen. Da, wo ich eigentlich immer einkaufe.
Und wie so oft saß an der Kasse dieser junge Mann, der fast seine gesamte Energie ins Lässigsein investiert.
Das heißt, er versucht, gleichzeitig die Waren besonders geschwind zu scannen, Sachen einzutippen, cool auszusehen, Kolleginnen wichtige Anweisungen zuzurufen, aufzupassen, dass seine Krawatte nicht verrutscht, Kundengespräche zu führen und Wechselgeld aus der Kasse zu zählen.
Einzelne Tätigkeiten müssen unter dieser Gleichzeitigkeit leiden, weswegen er immer wieder in Stocken kommt, und damit stets viel länger braucht als die Damen an den anderen Kassen, denen ihr Gutrüberkommen schnurz ist und die einfach ihren Job machen.
Energie einzusparen versucht er aber immerhin dadurch, dass er die Einkäufe nach dem Einscannen bzw. –tippen nur so 2 cm vom Scanner wegbewegt, so dass man irgendwie gezwungen ist, unter seinem Arm hindurch zu greifen, wenn man die Erdbeeren auch wirklich mit nach Hause nehmen will.
Gestern hielt er wieder mal plötzlich mittendrin mit der Eintipperei meiner Einkäufe inne, stutzte, guckte auf sein Display, tippte wieder was, guckte zufriedener und setzte dann das Kassieren fort. Ich bezahlte brav, und schaute dann mal auf den Kassenbon.
Man hätte mir also beinahe aus Versehen 8 Lieblinge in Rechnung gestellt…
Also mal abgesehen davon, dass ich zurzeit nicht mal einen Liebling habe, könnte ich mir derer achte auch gar nicht leisten! Weder psychisch, noch physisch, noch finanziell.
(Die Unterhaltung derselben! Die Anschaffung hingegen schien mir günstig.)
Keine Ahnung, was der gute Mann sich dabei gedacht hatte…
Zum Glück hat er seinen Fehler ja noch rechtzeitig korrigiert.
Sollte ich aber demnächst dringenden Bedarf an Lieblingen entwickeln, weiß ja ich nun, wohin ich mich wenden muss… (wie beruhigend!)
…drückt jetzt schon aufs Hirn.
Ich habe es leider so gar nicht mit der Politik.
Aaach, – wird abgeschafft!
Gestern hatte ich unvorsichtigerweise versprochen, mir neue Gesetze auszudenken, jetzt habe ich bereits Abnutzungsspuren im Hirnkasten. Das ist nicht schön.
So Gesetze wollen ja gut überlegt und wohl durchdacht sein und vor Allem: nicht so zahlreich, man soll ja noch durchsteigen.
Als erstes dachte ich natürlich daran, totale Gagagesetze zu erschaffen, nur um zu gucken, was dann passiert. Aber ich bin ja schon groß und sein Gaga soll sich mal jeder selber machen…
Dann kam mir in den Sinn, das vernünftigste (und gleichzeitig ausreichende, quasi Grund-) Gesetz sei: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Wenn ich mich recht erinnere, stellt das in etwa auch Kants berühmten Imperativ dar (so, wie ich ihn verstehe. Ich bin ja nur eine selbst gemachte Sofaphilosophin.).
Das setzt aber voraus, dass die Untertanen allezeit wissen, was sie tun.
Da ich da aber auch nicht immer mit gutem Beispiel vorangehen könnte, kann ich das auch schlecht von meiner Umgebung erwarten, oder?
(Obwohl: ich bin ja die Frau Präsidentin und muss mich nicht unbedingt messen lassen! Hm.)
Das nächste Gesetz, das mir einfiel war: Jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Sprich: Macht doch einfach, watter wollt!
Das wäre zumindest mal für ein paar Tage lustig anzusehen.
Die menschliche Natur ist aber leider kein Schmusehäschen und will immer grade die Möhre, die das andere hat und eh’ man sich’s versieht, kloppen sich die niedlichen Nager drum.
Vielleicht eine Kombination aus beiden Gesetzen?
Das könnte eventuell klappen.
Alle bisherigen Gesetze werden hiermit aufgehoben.
Das neue Kombinationsgesetz lautet:
Jedes Tierchen darf, ja soll, so richtig nach Herzenslust machen, was es will, solange sich kein anderes Tierchen beeinträchtigt fühlt.
Das Beeinträchtigtfühlen soll aber bitte auch ein wenig überlegt sein.
Verordnete Grundeinstellung: Erstmal Wohlwollen. Dann meckern.
Verhauen wird nicht.
Oder nur auf beiderseitige Verabredung und nur 1:1.
Als Waffen stehen zur Wahl: Fäuste oder Grips.
Das müsste doch erstmal reichen, oder?
Ich möchte ja möglichst wenig eingreifen und regulieren müssen. Daher hoffe ich, dass diese Regelung automatisch alle Lebensbereiche einschließt.
Als Exekutive sind im Gesetzessinne alle aufgerufen. Eigenverantwortung ist gefragt.
Nur im Zweifelsfall entscheidet die Präsidentin.
Diese rechnet mit anfänglichen Umsetzungsschwierigkeiten, hofft aber auf baldige Einpegelung in allseits angenehm empfundene Lebensumstände und dass Leutchen, die dasselbe wollen, sich schon finden werden.
Wer sich absichtlich nicht an das schöne Kombigesetz hält, wird kurz entschlossen in den Orbit geschossen, wo er in Ruhe nachdenken kann.
Das zu den neuen Gesetzen.
Wollen erst mal sehen, wie es läuft.
Ich zähl’ auf Euch! Zuckerwatte am Stöckchen für alle!
Wenn’s auf Dauer nicht hinhaut, werde ich aber nicht zögern, eine freundliche Diktatur aufzumachen. Oder jeden, der es besser kann, mal für 3 Tage ans Ruder lassen.
Ende der Verkündigung.
(Frau Präsidentin hat Kopfaua…)
Ich sollte weniger Zeit vor der Lichtmaschine verbringen und stattdessen mal lieber öfter rausgehen oder lesen oder eben einfach nicht fernsehen.
Ich resigniere bald über sinnlosen Aussprüchen, verdrehten oder kastrierten Sprichworten, falsch ausgesprochenen Namen und lustig zur Schau getragener Dooftütigkeit.
Dazu kommen:
total abgaloppierte Allgemeinplätze
– wenn ich noch einmal hören muss, dass Frauen immer Schuhe kaufen (*schmunzelschmunzel!*), schreie ich so laut, dass man mich bis sagenwirmal Freiburg hören kann!
dämliche Vergleiche
– neulich: „Der in NRW geerntete Rhabarber entspricht im Gewicht dem des Eiffelturms.“
(watt???)
Ansonsten immer gerne: „…entspricht xmal der Entfernung von hier zum Mond, … der Größe von soundsovielen Fußballfeldern, …dem Gewicht von X Mittelklassewagen.“
Kann sich da ir-gend-je-mand was dadrunter vorstellen?
Fußballfelder sind doch gar nicht immer alle gleich groß, und Mittelklassewagen auch nicht und die werden ja auch sowieso allgemein immer schwerer.
und schlecht ausgebildete Sprecher
– gestern wieder: Prinz Harry hat angeblich eine „Kässrien Thmith“ angebaggert.
Und das ist alles aus „Nachrichtensendungen“!
Gegen offensichtlich nicht als Bildungsfernsehen gedachte Sendungen (Let’s dance, Vorabendsoaps, Germanysnexttopmodel, Renovier’ mir!-Serien, DSDS usw.) habe ich z.B. nichts. Da weiß man ja, was man kriegt und das kann mitunter sehr entspannen und auch mal unfreiwillig unterhalten.
Aus der letzten Big Brother-Staffel habe ich beispielsweise ein paar sehr schöne Redensarten extrahiert! Kostproben?
„Der Zug ist abgelaufen!“
„Ich muss mal wieder abnehmen, damit ich wieder in meinen Kleiderschrank passe!“
„Wenn ich so oft unterm OP-Tisch gelegen hätte wie die, würde ich auch anders aussehen!“
„Ich kann mich nicht entscheiden. Ich hab’ grad’ voll die Gehirnschwankungen!“
Sooo macht Fernsehen Spaß!
Aber das sind eben auch echte Leute, die dürfen und sollen das.
(Leider ist die jetzige Staffel da so überhaupt keine Fundgrube.)
Ansonsten wird seit einiger Zeit überall kräftig „mutiert“, Meinungen sind immer „definitiv“ und „absolut“, F-Promis sind „Stars“ (Perfektes Promi-Dinner z.B.: Die meisten Promis hab’ ich noch nie gesehen).
Alles ist natürlich mega– und obersonstwas.
(Gigageil klänge ja leider ein wenig nach Lilalaunebär)
Überall wird bis zum Anschlag übertrieben, bis es keine Steigerung mehr gibt.
Ich kannich mehr. Ich bin da zu alt für.
Klar kann ich auch immer schön arte und 3sat gucken.
Das ist mir aber auf Dauer einfach zu langweilig.
Klar kann ich den Fernseher einfach gelegentlich mal aus lassen…
Das will ich auch ab jetzt mal versuchen.
Und um mal den „Selber Schuld!“ Kommentaren zuvor zu kommen:
Weiß ich! Bätsch!
Aber ich muss mich halt auch mal aufregen!
Jetzt besser. Hapuh.
Gestern hab ich hier nix geschrieben, weil mir gar überhaupt nix eingefallen ist.
So richtig was abgespielt hat sich hier auch nicht.
Gegen elf am Vormittag kriegte ich einen schmerzhaften Fensterputz-Anfall, der dazu führte, dass ich auf die Schnelle alle meine fünf Fenster entflecken wollte.
Eine Tätigkeit, die mich immer (also 2-3 mal im Jahr) zwischen Angstschüttelfrost und überbordendem Stolz oszillieren lässt. Ich wohn’ ja im 3. Stock und dort habe ich so zweiteilige Fenster, deren obere Glasfläche zwar jeweils hübsch halbrund nach oben ausläuft, sich aber von innen nicht öffnen lässt. Ich muss also auf dem Fensterbrett herumbalancieren und mein ausgestreckter Arm reicht dann grade mal genau bis an die obere, äußere Kante.
Ich habe übrigens Höhenangst. Nur mal so…
Am liebsten würde ich den Hausbesitzer verklagen, weil er mich nötigt, solche Gefahren durch zu stehen. Aber der Hausbesitzer ist total nett und deswegen will ich von der Klage mal absehen.
Stattdessen hatte ich mir mal so ein Teleskopdings gekauft, mit dem das Fensterputzen ein Klacks sein soll. Erste Testergebnisse zeigten, dass das stimmt.
Ein Klacks. Und ein Geschmier. Und Wasser überall da, wo es nicht sein soll. Und das Fenster total unbeeindruckt von der modernen Technik.
Also doch wieder auf die Leiter und Angst gehabt.
Nach anderthalb Stunden war es überstanden und ich fühlte, wie das Adrenalin meine Synapsen übernommen hatte.
Ich tigerte in der Wohnung herum, guckte mir immer wieder alle Fenster zufrieden an, wobei ich murmelte: „Haste jut jemacht. Det sieht dufte aus. Escht schick! Jutjut, meine Kleene… Bravet Tierchen, darfste dich jetzt aufet Soffa lejen und ausruhn, wa!?“
Na, das lasse ich mir ja nicht zweimal sagen und habe dann für den Rest des Tages daran gearbeitet, eine möglichst spektakuläre Sofa-Cellulite hinzukriegen.
Wie das geht?
Tagesdecke mit Rippenstruktur auf’m Diwan ausbreiten und dann schön geduldig ruhig liegen. Dann ergeben sich früher oder später sehr schicke Muster auf der Pelle.
Z.B. so:
(Abb. 1: Mittelschwer ausgepägte Sofacellulite am rechten Unterarm)
Ich hatte mich ja schon an früherer Stelle über Backstuben und die dort feilgebotenen Waren echauffiert. Hier habe ich noch ein schon etwas älteres Foto, das ich mal beim Einkaufen gemacht hab’.
Besonders der „Wurstheini“ gefiel mir sehr, weil da der „Belag schon drin ist“.
Auch gut: ein Brot, das „Räubern und anderen Männern“ vorbehalten ist.
Naja, wenigstens gibt es noch Männerdomänen; die fallen ja nun eigentlich eine nach der anderen. Da kommt so ein Brot doch bestimmt wie ein Schulterklopfen.
Ein Brot mit den „meisten Sonnenblumen der ganzen Welt“ kommt mir allerdings besonders besonders vor, kann es das doch nur einmal geben und was ist dann mit dem 2. zum halben Preis? Und wie groß ist ein Brot, das die meisten Sonnenblumen der Welt beinhaltet? Passt das denn auch in meine Küche?
Vom Geschmack mal ganz zu schweigen.
Dass die Brote gebacken werden, bevor sie über’n Tresen gehen, finde ich aber gut.
Bei ebenjenem Bäcker gibt es übrigens auch Brötchen, die „Pferdeäppel“ heißen, die zu bestellen ich mich bisher grade noch zurück halten konnte.
Ich gehe da eigentlich nur hin, wenn es im Frühjahr das überaus leckere Bärlauchbrot zu kaufen gibt, das zum Glück bis dato noch keinen lustigen Namen tragen muss, aber ein Gedicht ist, wenn man dicke Schnitten davon kurz mit auf den Grill schmeißt.
Aber auch andere Backstuben beherbergen phantasievolle Bäcker. Wieso ein Brötchen Weltmeisterbrötchen heißen muss, oder sogar Surferbrötchen, Joggerbrötchen, ist mir unklar. Niemand fragt, wieso. Da die Brötchen auch immer in der abgekürzten Version bestellt werden, wandern dann: „1 Weltmeister, 2 Surfer und 4 Jogger!“ in die Tüte.
Na, das raschelt aber mal ordentlich auf’m Nachhauseweg!
Ein Weltmeister ist wohl einer, auf dem Kürbis- und Sonnenblumenkerne kleben!
Das hätte man letztes Jahr mal wissen sollen!
Wir hätten statt Fahnen & Flaggen lieber Brötchentüten & Bäckerschürzen geschwenkt und statt bemalter bemehlte Menschen überall gesehen.
Dann hätt’s womöglich geklappt.
Mit ein bisschen Glück werden bis zum nächsten Jahr Europameisterbrötchen erfunden.
Der Name ist zwar etwas sperrig, aber das Opfer müssen wir dann mal bringen…
Gestern war ich ja nun mit der lieben V. picknicken.
Wir haben uns eine schöne Wiese gefunden, den Schaumwein entkorkt und munter losgeschlemmert.
Die Abendsonne schien und dann rief der Kuckuck und weil ja jeder weiß, dass man dann seine Geldbörse schütteln soll (damit da immer ordentlich was drin ist), saßen da eben zwei angeschwippste Damen und johlten und schwenkten ihre Portemonnaies aufs Netteste.
Überhaupt: jede Menge Fauna.
Eigentlich sogar ein bisschen viel Fauna.
Anscheinend ist auf der Wiese da sonst nix los und deshalb kamen die alle mal zum Gucken vorbei.
Erst raschelten die Mäuse in der Nachbarschaft, dann fanden wir uns urplötzlich von Nacktschnecken eingekreist, die ganz wild auf unsere Vorräte waren. Eine baumelte an einem hängenden Grashalm herum und wir verfolgten gespannt, ob sie sich nun noch selbst verknotet oder nicht.
Oder nicht.
(Ich habe übrigens Fotos gemacht, wollte die dann aber lieber doch nicht der Öffentlichkeit zumuten.)
Als die Dämmerung aufkam, kamen auch noch monströse Mückenschwärme dazu.
Dann wollten wir doch lieber plötzlich gehen.
Zuhause angekommen stellte ich fest, dass mir eine Mücke (eigentlich muss das ein Rüde gewesen sein, obwohl ich weiß, dass das nur die Mückenmädchen machen) wohl ins Dekolletee geklettert war und sich dort mit reichlich Stichen verewigt hatte. Und zwar genau zwischen die (Entschuldigung) Möpse!
Das sieht donnich aus!
Jetzt muss ich bis Herbst meine Blüschen alle bis zum Hals zuknöpfen oder Rollis tragen.
Und in der Öffentlichkeit kratzen kann ich mich auch nicht…
Na, Vielen Dank auch. Hats wenigstens geschmeckt? Kannich abräumen?
Außerdem habe ich noch Stiche an den Beinen, am Bauch und an den Füßen. Und das, obwohl ich komplett angezogen gewesen war, mit Jeans und Allem!
Hart drauf, die Biester!
Dafür werden die einen schönen Rausch gehabt haben von meinem leckeren Promilleblut.
Ich hoffe, die hatten heute morgen auch so was wie Kater!
A propos: Kater.
Als ich heute morgen aus dem Haus kam, saß da ein Ensemble…
Ich hätte beinahe gerufen: „Tu da mal schnell was drüber, das sieht ja schlimm aus!“
Da hockte ein Herr aus dem Nachbarhaus und schraubte schimpfend an seinem bockigen Mofa rum.
Ich hatte die Rückansicht zu genießen. Und die gab jede Menge Rücken frei mit bösen roten Flecken und was weiß ich. Und zwar hauptsächlich unteren Rücken. Inklusive der allseits gefürchteten Klempnerfalte.
Beinahe wäre mir der Hunger vergangen.
Wieder glücklich zuhause mit Brötchen angekommen, schmiss ich den Fernseher an, um mal Nachrichten zu gucken. Und blieb erstmal bei Astro-TV hängen.
Dort gab es grade eine Sendung namens „RUNDumBLICK“, mit Kristallkugel gucken und so.
Hier ein schlechtes Foto:
Angesichts der molligen Figur der beiden Damen fand ich den Namen der Sendung irgendwie vergnüglich.
Besonders die Linke der beiden schien sich aber sehr zu langweilen und guckte missmutig in die Gegend und puhlte sich zwischendrin am Unterarm oder an den Fingernägeln rum.
Vielleicht hatte ihr niemand gesagt, dass auch sie im Fernseher zu sehen ist.
Kurz habe ich überlegt, ob ich sie mal anrufen und aufklären soll, aber ich war einfach noch zu müde von gestern…