Bei Boltenhagen bollerts.

Boltenhagen

Freundin T. kam ja schon Donnerstagabend angetrudelt, damit wir Freitag schön früh los-
könnten. Das begossen wir direkt erstmal mit Karamelllikör, was bei T. zu vorläufigen leichten Beschwerden führte, weswegen ich gar nicht mehr dran denken konnte, mit auf’s Sofa zu passen, weil sie da nämlich plötzlich der Länge nach drauf lag. Zum Glück war ihr aber bald wieder gut.

Freitagmorgen ging’s dann jedenfalls frisch und munter ab auf die Autobahn. Und völlig ohne Navigationsgeräte oder Routenplaner fanden wir nach Boltenhagen (ich bin nämlich eine altmodische, aber gute Kartenleserin). Im Auto wurde übrigens schön laut gesungen, – das gehört sich schließlich so, wenn man verreist (außer in Zügen).

Angekommen, suchten wir als erstes ’nen Parkplatz, gurkten kurz in so eine Einfahrt zu einem privaten (5,-€ Tageskarte), schauten und gurkten gleich wieder hinaus. Kichernd, aber streng beobachtet vom einem ernsten jungen Mann mit Gürteltasche. Auf dem Ne-
bengrundstück vermuteten wir nämlich Gratisparkplätze, was sich über eine Vermutung leider nicht hinausentwickeln konnte und dann sogar als völlig daneben getippt erwies. Also fuhren wir wieder zu dem Ernsten zurück. Als er uns schon wieder feixend kommen sah, rief er bloß: „Trinkt ihr?!“ und meinte dann knapp: „Da hinten könnt ihr. Zwischen dem Grünen und dem Häuschen…“ Und da haben wir das Auto dann auch brav hin gestellt.

Ich weiß gar nicht, wie andere Leute das machen, dass sie immer noch stundenlang rum-
räumen müssen, bevor sie loskönnen. Ich steh meistens schon hufescharrend an der Tür und will raus. Diesmal stand ich hufescharrend neben dem Auto und wollte das Meer se-
hen, während T. sich zeitweise im Labyrinth ihrer beiden Taschen verlor. So isse halt.

Am Strand war’s voll. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Aber das Meer ist eben das Meer und das darf fast alles. Als erstes ging es auf den Pier, der ordentlich weit ins Wasser reicht.

Boltenhagen_Pier

Danach gab’s (was auch sonst) Pommes und dann legten wir uns endlich in den Sand.
Da gab’s viel zu sehen, vor Allem natürlich sowas:

Boltenhagen_Himmel

Aber nur, wenn man auf den Rücken lag. Von dem, was man sieht, wenn man auf dem Bauch liegt, habe ich leider kein Foto.

Als T. aus dem Meer zurück kam, hatte sie Jemanden mitgebracht. Einen Marienkäfer, der sich offensichtlich etwas überschätzt hatte, was seine Schwimmkünste anging. Naja, das hätte mir aber schließlich auch passieren können… Der Käfer wurde von mir spontan „Luise“ getauft und legte sich unter erheblicher Anstrengung, viel Gestrecke und unseren anfeuernden Kommentaren ausgiebig den rechten Hautflügel trocken. Dann war Luise erstmal rechtschaffen müde und verzog sich zum Verschaufen im Bein meiner weißen Hose.

Boltenhagen_Luise

Ein Weilchen später musste sie neue Kraft geschöpft haben, denn ich sah sie noch aus dem Augenwinkel ausfliegen zu neuen Abenteuern. Na, ich hoffe, sie ist nicht gleich wie-
der Schwimmen gegangen…

Irgendwann bekamen wir deutlich Hüngerchen und enterten ein Strandlokal, um lecker Salat mit gegrilltem Fisch zu speisen, heimlich unter’m Tisch Spatzen zu füttern und die Wespen durch beherztes Gutzureden davon zu überzeugen, dass sie sich doch vielleicht lieber selber eine Cola…

Der anschließende Verdauungspaziergang ging übrigens hier hin:

Boltenhagen_1Boltenhagen_2

Ganz schön, was? Übrigens Vorsicht! Hier ungefähr hängen bestimmt noch zwei kräftige
Damenschreie in der Brise.

Gegen sieben abends fuhren wir dann wieder ab und hörten im Verkehrsfunk, es habe zuhause überall wie verrückt gestürmt, es lägen Bäume herum und bei Hamburg sei eine Vollsperrung und überhaupt… – Überhaupt zog es sich über uns ordentlich zu und es bil-
deten sich Wolkenformationen im unter Meteorologen sicher berühmten Hefezopfmuster:

Boltenhagen_Zopfwolken

Und was das heißt, das kann man sich ja denken. Also, wir brauchten jedenfalls nicht mehr lange, um es rauszukriegen. So einen irren Himmel habe ich bestimmt noch nie gesehen. Aber T. und ich lieben ja Blitze, und als so ein Riesenvieh den gesamten Ho-
rizont mit Schmackes quer erleuchtete, riefen wir wie aus einem Mund: „Booooooh! Geil!“ (Davon habe ich natürlich wieder kein Foto gemacht, ich Schussel.) Und dann ging’s auch richtig rund mit eimergroßen Regentropfen, Blitzerei und Getöse. Zum Glück flogen keine Kühe oder Klaviere oder beleuchteten Dreiecksvitrinen über die Straße…

Nach einer guten halben Stunde war der Spuk aber vorbei und wir sangen uns Hannover gut gelaunt wieder entgegen. Das war wirklich „ein (sehr schöner) Tag am Meer“…

Danke, liebe T.!

Boltenhagen ruft. Dann geh‘ ich mal…

Beziehungsweise: fahre. Heute ist nämlich der Tag, an dem Freundin T. nach langem Hinundher in der Terminplanung ihr Versprechen wahr und mit mir einen Tagesausflug ans Meer macht. Nach Mecklenburg-Vorpommern geht’s… – Wehe, da ist es nicht ordentlich sandig und meerig! Kinder, bin ich gespannt!

(Leider kann ich so heute keinen weiteren Wettbewerb der Bloglympischen Spiele zu bestreiten, was mich schon ein bisschen wurmt. Es ist schließlich das erste Mal im Leben, dass ich mich wie eine richtige Spitzensportlerin fühle.)

Drückt mal die Daumen, dass der Strand nicht so voll ist, wir wollen nämlich mal ordent-
lich aus voller Lunge in Richtung Meer brüllen. Das muss halt ab und zu mal sein.

Freunde bleiben

Eben, direkt nach dem Aufstehen, habe ich mein Profil gelöscht. Das klingt jetzt fast ein bisschen wie eine Umschreibung für „Ich habe ein Bier getrunken“. Aber das Bier habe ich ja schon gestern Abend getrunken, weil das brauchte ich, um schlafen zu können. Wie das eben manchmal so ist.

Das Profil, das ich gelöscht habe, war eins bei einem Anbieter für Schulfreunde-Wiederfin-
derei. Da hatte ich mich vor zwei Jahren oder so mal angemeldet, in der Hoffnung, eine bestimmte Freundin wieder zu finden, an die ich oft denke, von der ich aber nicht weiß, wo sie jetzt wohl steckt. Doch leider tauchte I. in diesen zwei Jahren kein bisschen in den Verzeichnissen auf. Auch sonst keiner der früheren Freunde, zu denen der Kontakt mal abbrach, und die ich vermisse. Stattdessen wurde ich immer öfter von Leuten angemailt, mit denen ich damals in der Schule überhaupt nichts zu tun hatte (teilweise mit voller Absicht) und die jetzt mit mir rührselig oder albern werden wollten.

Gebaggert wurde übrigens auch ganz munter. Naja, ich bin jetzt in ’nem Alter, wo sich viele Leute gerade wieder scheiden lassen oder sich in ihren abgezirkelten Ehen fast zu Tode langweilen…

Der einzige ehemalige Mitschüler, mit dem ich mir längere mails schrieb, war einer, mit dem ich damals vermutlich nie ein einziges Wort gewechselt habe, weil wir beide ziem-
liche Außenseiter waren.

Im letzten Herbst war dann sogar ein Klassentreffen anberaumt, aber da bin ich nicht hin-
gegangen. Ich bin doch nicht bescheuert! Ich hab’ die Schule nämlich gehasst und sie nur wegen I. überhaupt durchgestanden. Und dann den ganzen Abend lustige Anekdoten zu hören und Familienfotos von Leuten zu begucken, deren Namen mir aus gutem Grund nicht mehr einfallen, wollte mich nicht locken. Ich hatte damals auch keinen Schwarm in der Klasse, der jetzt vielleicht durch Wampe und Halbglatze Erleichterung in mir auslösen könnte darüber, dass ich ihn mir damals nicht gefügig machen konnte. Und Doppelhaus-
hälften sind sowieso nicht meins. Ich finde, das klingt immer, als würden die gleich in zwei Teile auseinanderklappen, während man beim Abendessen sitzt.

In letzter Zeit muss jedenfalls diese Plattform geboomt haben, denn ich wurde in immer kürzeren Abständen von Leuten in die Kontaktliste aufgenommen, die ich dort nie und nimmer vermutet hätte. Es gibt da zum Beispiel einen ehemaligen Punk, der früher ein sehr guter Freund meines damaligen Liebsten G. war. Wir kennen uns alle noch vom Dorf und so. Ich sehe ihn manchmal hier in Linden oder auf dem Flohmarkt, wir sagen uns aber nicht mal „Hallo“… Und neulich finde ich mich plötzlich in seinen Kontakten wieder. Spießer, der.

Der ausschlaggebende Schubs war jetzt aber, dass mich vor einigen Tagen tatsächlich Jemand in diese Liste gesammelt hatte, mit dem ich eigentlich nicht mehr rede, weil ich nicht wüsste worüber, und bei dem ich nur noch lächelnd abwinke. Ich bin ja eigentlich immer sehr bemüht, mit Allen gut klar zu kommen, sogar mit Exlieben. Freund M.* ist da ja das beste Beispiel, mit dem kann man sowas aber auch. Bei J. aber ist da nicht nur Hopfen und Malz verloren, sondern auch noch das Brauwasser, das Fass, der Gersten-
bauer und seine ganze Familie. Und die Verwandten. Und deren Haustiere. Und die hustenden Flöhe von denen. Und der Staub auf den Haaren von den Flöhen. – Ich könnte ewig so weitermachen…

Da hab’ ich gemerkt, dass meine Vergangenheit zum überwiegenden Teil eigentlich ganz gut da liegt, wo sie liegt. Hinter mir. Und dass man nicht alles mitmachen muss, nur weil es geht. Entweder bleiben Freundschaften von allein erhalten, oder man begegnet sich so irgendwann wieder.

Nachteil: Dann steht meistens der Name nicht dran.

 

* (Übrigens Nachtrag zu „Könn’se ma eben.“: M. sagte mir gestern, er wäscht seinen Wäschekorb übrigens ständig leer! Das liegt aber natürlich daran, dass seine Wäscheteile auch alle gleich behandelt werden, – geradezu Wäschekommunismus ist das! Alles kommt zusammen und dann gibt’s 45°C, feddich! Er trägt allerdings auch nur Schwarz, Grau, Dunkelblau und so.)

Umtopfen

Monitor

Ob Monitorinnen kaputt gehen können, wenn man zu viele Aufkleber drauf pappt? Schließlich hatte sie einige von den Blümchen erst vor vier Wochen bekommen, frisch von einem reich verzierten Päckchen runtergeknibbelt. Haben ihr wohl nicht gut getan… Sonntag kriegte sie plötzlich Streifen, machte noch mal „brrrzzzlllzzzllzzz…“, dann „zippp!“ und dann roch es etwas unhöflich. Mist.

Das kannte ich irgendwie von meinem alten „Bildmeister2000“ mit Echtholzgehäuse, da war’s damals auch so. Ich vermutete, die Bildröhre. Und das auch noch kurz vor Weih-
nachten! Ich wusste sofort, ich würde ganz sicher bekloppt, wenn ich über die Feiertage keine Sedierungskiste hätte. Und war so genervt, dass ich mich glatt schon nachmittags vor die Glotze legen wollte, aus Trotz!!! – Bis mir wieder einfiel…

Das ging eine ganze Weile so, bis zufällig Freundin T. anrief und spontan noch einen alten Fernseher hatte, den sie mir luxuriöserweise auch gleich vorbeibrachte. Seither habe ich hier einen alten Riesentrümmer rumwohnen, dessen Hinterteil in keinem Verhältnis zur Bilddiagonale steht, aber egal. Der ist prima und wird, glaubich, noch mit Schwungrad betrieben.

Jedenfalls ist die Bromine ja fix und hat sich gestern gleich einen Ersatzmonitor gesichert. Per „Sofort-Kauf“ im Internet. Gar nicht lang fackeln, her mit dem gebrauchten Röhrenkas-
ten! Der Verkäufer rief mich brav noch gestern Abend an und sagte mir zu, dass ich das Gerät heute zur Tagesschau in Empfang nehmen darf. Irgendwie wirkte er irritiert, dass ich das Gekaufte auch tatsächlich haben will, keine Ahnung, wieso. Ich könnte ihm ja nach-
her vielleicht einen Schwank erzählen, aus meiner Jugend, als es nämlich noch keine TFT-Displays an jeder Ecke gab.

Na, und Freund M. wird der Kutscher sein und vor Ort fachmännisch „Hm! Hm!“ machen, das ist immer gut. Und bis es soweit ist, versuch’ ich mal, ob ich die Blumen eventuell noch mal ab…?

Schwerwiegend

Vor einer Woche: Die Bromine sitzt mit einer Handvoll guter Freunde vor der malerischen Werkstatt von Freund A. Er ist Steinbildhauer und hatte vor kurzem mit seinen Brunnen und Skulpturen an einem größeren Gartenfestival teilgenommen. Einige Teile hat er ver-
kauft, die anderen stehen jetzt wieder in unserer Sichtweite.

Irgendwer fragt: „Und was war dein teuerstes Einzelstück?

A. fragt zurück: „Was? Anziehstück?

Freundin S. kriegt das so halb mit und ruft dazwischen: „Genau! Steinschlüpfer!!!

Heiter bis brummig

Gestern habe ich mit der lieben V. unsere kürzlich erfolgten Geburtstage nachgefrüh-
stückt. Hätten wir uns erst nächste Woche getroffen, dann wäre genau ein Jahr seit unserem letzten Treffen vergangen gewesen, aber so weit wollten wir’s nicht kommen lassen.

Natürlich hatten die Damen sich viel zu erzählen, und so wurde fix der der Balkontisch gedeckt, damit wir bald damit anfangen konnten. Ich musste immer schon grienen, weil auf „meinem“ Platz eine kleine Gabenecke eingerichtet war: Ein hübsches Glas mit einer schönen Kerze drin (in transparenter Geschenkverpackung), Schokolade drumherum dra-
piert und eine selbstgebastelte CD lag auch noch dabei. Ich sagte aber noch nix und trug erstmal die leckersten Sachen aus der Küche zum Balkon. Als wir uns setzten, kramte ich dann mein Geschenk für V. raus: Ein paar schöne Kerzen (unverwechselbar aus dem-
selben Laden) und Schokolade. Ich hatte eigentlich auch noch eine CD brennen wollen, war aber nicht mehr richtig dazu gekommen, auch, weil ich nicht recht wusste, was sie zurzeit wohl gerne hören mag.

Da saßen wir dann mit unseren Spiegelgeschenken, lächelten und wunderten uns nicht mal richtig. Sie hat eben mehr Kerzen abbekommen, ich mehr Schokolade. Und weitere CDs gehen da demnächst bestimmt auch noch hin und her.

Erstmal ließ ich mir von V.s Neuseelandreise erzählen (und später wundervolle Fotos zeigen). Zusammenfassend kann man sagen, in Neuseeland gibt es: Bäume, Farben, Wasser, Berge, Bäume, Seehunde, Bäume, Delfine, Himmel, Farn, Bäume, schicke Häuser. Und Bäume, auch. Ich beneidete sie nicht besonders um die Hin- und Rückreise, aber umso heftiger um die dort gewonnenen Eindrücke. Irre!

Dann musste ich auch ein bisschen ausholen, um das vergangene Jahr zusammen zu fassen, da war ja schließlich ebenfalls ein bisschen was los! Später ging’s noch um Be-
stellungen, um die Frage, wieso den meisten Menschen das Meckern eigentlich leichter fällt als das Loben (obwohl ersteres doch viel unhöflicher ist), um „was man so machen soll, überhaupt“, um Herzrasen und Arbeit und Soweiterundsofort. Was Frauen eben so erzählen… Und das war auch echt mal wieder nötig! Als wir uns verabschiedeten, waren wir direkt schon für nächste Woche verabredet. – Nicht, dass das nachher wieder so lange dauert!

Und heute? Brummt’s. Die Stadt brummt.

An diesem Wochenende ist hier nämlich gerade so ein wichtiges Hell’s Angels-Treffen. Europa-Treffen oder so. Ich hör’ die hier jedenfalls immer wieder vorbei blubbern. Gestern fuhren drei norwegische Angels auf ihren Harleys an mir vorbei, die machten einen Krach, den würdest Du mir dreitausend Fahrrädern nicht hinkriegen! Und wenn die noch so klap-
pern und klingeln würden!

Sonst hört man aber nix weiter… Ich stelle mir sowieso vor, dass da auch ziemlich wenig gesprochen wird, bei diesen Treffen. Die müssen doch alle halb taub sein! Wenn alle ihre Maschinen ausmachen, ist es da bestimmt so still wie in der Kirche. Nur lustiger.

Dafür war heute Nacht Randale unter meinem Fenster. Ich nehme an, das waren ein paar begeisterte Portugiesen, davon gibt’s hier im Viertel nämlich so einige… Es können ei-
gentlich nur Portugiesen gewesen sein, denn das euphorische Gejohle wurde lediglich ab und zu unterbrochen von so typisch portugiesischen Rufen nach „Futebol!“ und „Hey! Hey! Champion!“. Und so war’s mir eigentlich auch lieber. Wenn nämlich die Türken gewonnen hätten, hätte ich den Krach noch näher dran gehabt. Aber so war der türkische Student, der direkt unter mir wohnt, natürlich ziemlich still…

Büschen "relaxen" & Willkommen BlackLily!

Aaaaahaaach… – war datt schön!

In den letzten Tagen habe ich, ehrlich gesagt, nur ganzganzganz selten ans Bloggen ge-
dacht, hoffentlich hat das keiner gemerkt. Stattdessen war ich schön mit meinem tollen liebsten Besuch unterwegs am Mittellandkanal, in der Eilenriede, in der Stadt, auf’m Floh-
markt, im Biergarten.

Der Biergarten ist übrigens wunderschön gelegen, hoch oben auf dem Lindener Berg. Den Lindener Berg raufzukommen ist gar nicht mal so einfach, besonders wenn man noch ein bisschen Muskelkater vom Radfahren hat und schnell höhenkrank wird, denn der ist ziem-
lich steil und hoch. Ich müsste direkt mal kurz aufstehen, wenn ich von hier aus drüber gucken möchte! Aber so eine gemächliche Bergbesteigung lohnt sich allemal…

Wenn man danach endlich oben im Biergarten sitzt, kann man sich toll unter Kastanien erholen, derweil die junge Frau aus der Selbstbedienungsbude unermüdlich so schöne Sa-
chen wie „Kartoffelecken!!!“ und „Quarkbällchen!!!“ schreit, und man kann auch fremde Menschen vorsichtig dabei beobachten, wie sie regional beliebte, aber eher merkwürdig anmutende Getränke trinken (Altbierbowle mit fies aussehenden Früchten). Und man kann auch genau sehen, dass Männer Getränke im Allgemeinen anders vor sich hertragen als Frauen. – Herrlich!

Nebenbei hab’ ich dieser Tage eine 4 vorne dran bekommen, dazu viele tolle Schokoladen-
sachen, einen leichten Sonnenbrand, was zum Gucken, was zum Anziehen, was zum Hören (u.a. ein feines Ständchen auf meinem Anrufbeantworter. Danke, liebe Jule!), was Wunderschönes zum aufen Tisch stellen mit Wasser unten drum und dann die Nase nah dranhalten. Dazu wurden Biere und Sektflöten leer getrunken und der liebe Gott war mal wieder ein echt guter Mann.

Außerdem ist endlich meine Eismaschine angekommen!!! Da werde ich heute wohl teure Milch und Sahne reinkippen, und zudem alles, was sich in der Küche noch so findet. Hof-
fentlich schaffe ich’s, ein Foto vom Ergebnis zu machen, bevor ich’s verschlinge. Auch von den ganzen anderen Sachen habe ich noch ein paar Bilder, die ich eventuell noch zeige. Mal gucken.

Schokiblume_3Wochen

Aber zuerst gibt’s mal ein aktuelles Foto meiner Schokoblume, die ihre Arbeit fleißig auf meiner Fensterbank verrichtet. Damit man mal sehen kann, wie großzügig ihre Wohnung geschnitten ist, habe ich mal ein schmutziges Geld daneben gelegt. (Inzwischen liegt es aber nicht mehr da, denn davon kaufe ich mir gleich Eiswaffeln…)

Bleibt mir jetzt nur noch, endlich BlackLily zu be-
grüßen, die mir mit ihrer charmanten Einladung eine große Freude gemacht hat: Vielen Dank dafür, Willkommen & einen lieben Gruß!

Yeah! Party animals…

Gestern war ich auf dem Geburtstag einer guten Freundin. Sie rannte die meiste Zeit schreiend durch die Bude, unterbrach dieses Tun nur gelegentlich, um ein neu eingetrof-
fenes Geschenk auseinander zu fetzen und einer kurzen Prüfung zu unterziehen, mal einen dicken Schluck aus der Pulle zu nehmen oder ein paar Frikadellchen vom Buffet ein bisschen anzunagen und sie dann unauffällig wieder zurück zu legen. Ich finde ja, wenn man Geburtstag hat, dann darf man sowas! (Und ich hab’s mir auch im Geiste notiert, schließlich bin ich auch bald dran.)

Von all‘ diesen Tätigkeiten rechtschaffen müde, nahm die Freundin später ausgerechnet auf einem Luftballon Platz, um sich auszuruhen. Das fiel aber außer ihr fast niemandem auf, denn die eine Hälfte der Gäste benahm sich eigentlich ganz genauso. Diese Gäste waren übrigens auch alle im ungefähr gleichen Alter wie die Jubilarin, nämlich so ca. 2 Jahre alt. Und sie waren zu siebt oder acht.

Die andere Hälfte der Gäste bestand dann aus ihren japanischen Müttern, die munter durcheinander schnatterten. Dazu war natürlich ebenfalls ein gewisser Lautstärkepegel nötig, denn die Kinder waren ja schon so laut.

Irgendwann gab es natürlich brennende Geburtstagstorte und das Geburtstagsliedchen, das bei „Happy Birthday, liebe …“ ein bisschen ins Stocken geriet, denn das Kind hat quasi einen deutsch-japanischen Doppelnamen und wir hatten vergessen, vorher auszu-
machen, welchen wir singen. Inzwischen hatte die Lütte fast schon alle bunten Kerzen ausgepustet und die Paparazzi-Meute musste sich beeilen, um noch ein brauchbares Fo-
to zu schießen. Vermutlich weiß meine kleine Freundin jetzt ungefähr, wie sich Britney Spears fühlt, wenn sie die Nase oder was anderes zur Tür rausstreckt, – und das ohne Frau Spears überhaupt zu kennen.

Ich hingegen saß die meiste Zeit vergnügt auf meinem Beobachtungsposten und küm-
merte mich um die angenagten Frikadellchen. Irgendwer musste den Job ja schließlich machen…

Dufte!

SisalblumeIch mag Blumen, daran ist ja nix Verkehrtes. Besonders mag ich natürlich geschenkte Blumen, damit bin ich ziemlich leicht und zuverlässig zu begeistern. Besonders, wenn ich gar nicht damit gerechnet habe. Auch ein im Vorbeigehen gezupftes Tausend-
schönchen erfreut mich und kommt ins Knopfloch. Was für ein Glück, dass da wo ich so vorbei gehe, keine Sisalblumen wach-
sen, denn mit so was würde man mich wohl eher in die Flucht schlagen. Was soll ich denn auch mit einer doofen Riesenblume, die sich wie eine Fußmatte anfühlt? „Sisalblume“ klingt zudem wie irgendwas, was Betrunkene sagen, und „versch. Ausführun-
gen“ kann ja nun auch alles mögliche heißen. Im günstigen Fall steht es für „verschiedene Modelle“, also verstorbene.
 

SonnenblumeBei der Sonnenblume gefällt mir immerhin der Name etwas bes-
ser, die Optik allerdings… Seit es Technoparaden gibt, weiß ich, dass man sich solche Dinger wohl vor den BH tackert. Und dann muss man ordentlich Pillen einwerfen, um den eigenen peinlichen Anblick besser zu ertragen.

 

 

 

 

Kunstblume

Kunstblume_orchKunstblumenstrauss

Aber eine Kunstblume ist vielleicht gar nicht mal schlecht, die kann man immerhin auf Vernissagen oder in Museen mitnehmen, um sich als Kenner auszuweisen.

Wenn es sich bei der Kunst um besonders exotische, aber nährstoffarme handelt, ist man mit einer Kunstblume „Orchidee“ sogar noch passender dran. Doch wer will das schon beurteilen?

Und wenn die Ausstellung eine große oder gemeinschaftliche ist, hat man am besten ei-
nen ganzen Kunstblumenstrauß dabei. Dann kann überhaupt nix mehr schief gehen. Allerdings, was soll auf Ausstellungen schon schief gehen? Man steht ja eigentlich nur rum und guckt. Wenn man da schrottige Floristik mitbringt, stehen vielleicht die Anderen um einen rum und gucken. Das will man ja irgendwie auch nicht.

Ich bin sowieso und grundsätzlich gegen unechte Blumen, weil der Blümchenzauber doch stark leidet unter der Unvergänglichkeit und der Möglichkeit, sie im Geschirrspüler zu reinigen. Sowas sollte man mir also lieber nicht verehren, es sei denn, man möchte gern runtergezogene Mundwinkel sehen.

Freundin T. weiß das und hat mir vor zwei Wochen ein geheimnisvolles Döschen mitge-
bracht, in dem sich was ganz Feines verbergen sollte: Eine Schokoladenblume! Also, ich hatte vor zwei Jahren schon mal so eine Cosmee im Blumenkasten, die ganz dunkelrot, ja fast schwarz, blühte und dann auch toll nach Kakao duftete. Himmlisch! Allerdings hatte ich die damals schon etwas größer bekommen und deswegen wär es eher fies gewesen, sie einzudosen.

Schokiblume

In dieser Dose war nun ein Selbstbausatz für eine gelbe Verwandte. Der Blumentopf ist übrigens stolze 5 cm hoch! Auch das Samentütchen ist man gerade noch mit bloßem Auge zu sehen. Anfang letzter Woche habe ich dann drei der vier Samenkörner direkt mal losgepflanzt.

Schokiblume_1Woche

 

 

 

 

 

Und schaumalan! – schon eine Woche später zeigen sich die ersten Blättchen. Sie riechen natürlich noch nach nix, wie sie da so putzig in ihrem Becherchen hocken, aber freuen tu’ ich mich trotzdem schon mal…

Irgendwann muss auch mal Schluss sein…

Gestern haben Freundin T. und ich in meinem kleinen Küchenlabor eine weltbewegende Erkenntnis und höchst nützlich Lebenshilfe ausgetüftelt. Mal eben so. Aus der Lameng. Ja, so sind wir…

Nämlich haben wir rausgefunden, wie man ganz automatisch nie zuviel trinkt und darum am nächsten Morgen fit ist wie irgendein Obst. Das Obst kann sich jeder selbst aussu-
chen. Avocado vielleicht. Die Versuchsanordnung lässt sich auch in heimischen Gefilden ohne weiteres nachvollziehen:

Trinkstopper1Man fülle ein bevorzugtes Getränk (z.B. Cidre) in ein Behältnis (in dieser Versuchsanordnung ein hübsches Becherchen), das ganz genau die gleiche Farbe vorweist wie die Tischdecke da-
runter (in diesem Fall beide pink!). Siehe dazu: Abb.1.

Nun kann frisch von der Leber weg und in aller Ruhe losgetrunken werden. Es kann überhaupt nichts passieren, das Sicherheitssystem ist in sich stabil und arbeitet einwandfrei. Das Gefäß kann beliebig oft aufgefüllt und wieder geleert werden. Während des Versuchs darf angeregt gesprochen werden, auch kleine Snacks dürfen gereicht und verzehrt werden.

Trinkstopper22. Durch das fortwährende Konsumieren der in den Becher eingefüllten gehaltvollen Getränke steigt der Alkoholpegel der Testperson nun all-
mählich an. Sie erreicht früher oder später ein Stadium, in dem sie das Gefäß auf der Tisch-
decke optisch schlichtweg nicht mehr auszu-
machen vermag, was sie am Wiederauffüllen des Gefäßes hindert. – Weil sie’s einfach nicht wieder findet! Verblüffend!

Siehe dazu Abb.2.

Eine ganz einfache Methode, die man schnell erlernen und mit deren Hilfe man sich viel Ärger und Kopfschmerzen ersparen kann. 

Gern geschehen. Und beim nächsten Mal erkläre ich eventuell, warum man Kinder viel-
leicht lieber nicht im Versandkasten spielen lässt…