Hmmm, mal im Ernst…

Na, ich freue mich schon auf meine nächste Telefonrechnung, denn ich bin bestimmt die Letzte in Deutschland, die noch ein analoges Modem benutzt, um ins Netz zu kommen. Nix mit Flat und dicke Daten saugen! Immerhin schreib ich mein Zeug kurz vor und brauch‘ es dann nur noch hochjagen, aber man hält sich doch auch geraume Zeit hier auf…
Hab aber Schiss, mir eine DSL-Flat anzuschaffen. Dann sitze ich mir hier den Arsch platt; das geht schon aus ästhetischen Gründen nicht.

Ich möchte aber gerne hier soviel gucken und lesen! Menno.
Währenddessen klickern die kleinen ct-Stücke durch’s Kabel, ab durch die Wand und fallen bei so’nem T***kom-Bonzen irgendwann wieder aus der Wand raus in eine metallene Schublade. Das laute Klappergeriesel meiner Knete ist bestimmt dem Arsch sein Lebenselixier und überhaupt der Grund dafür, dass er morgens ins Büro fährt. Da freut der sich.

Und irgendwie bin ich immer unsicher, wie viel ich hier nun wirklich von mir erzählen soll. Denn bislang habe ich ja nur wenig zur jeweiligen Tagesform losgelassen. Und pässte das denn zusammen: Lustige Alltagsbeobachtungen und doofer Liebeskummer und z.B. Ämterstress?
Ich könnte doch gut einfach bei ersterem bleiben. Aber im richtigen Leben muss es ja auch irgendwie alles zusammen passen.
Und wie macht das denn, dass man in sowas wie der Öffentlichkeit schreibt und trotzdem dabei nicht an die Leser denkt? Ich glaub‘, das kann ich nicht, sonst wär‘ ich nicht hier.
Mögen die mich nur, wenn ich lustig bin? – Ich lass‘ mich scheiden!

Mich interessiert es ja auch, sagen wir mal: kaum, was Menschen, die mir wildfremd sind über ihren Herzschmerz oder ihre Herzabwesenheitvonschmerz (was ist denn eigentlich das Gegenteil von Schmerz?), also Verliebtheit so schreiben.
So wie man sich in der Gegenwart verliebter Paare oft langweilt, weil man sich so überflüssig fühlt.
Und so wie man sich gezwungen fühlt, Aufbauendes zu sagen, wenn jemand der Liebe wegen durchhängt. („Der hat dich gar nicht verdient.“ „Andere Mütter haben…“ „Der passte sowieso nicht zu dir.“ „Du kannst doch an jedem Finger Zehen haben!“)

Ich will auch nicht, dass das einer zu mir sagt! Doch, will ich wohl. Nee, donnich.

Dass Liebe toll ist und Nichtgegenliebe („Nichtgegen“ ist doch irgendwie doppelt, oder?) nicht so toll, weiß jeder und was jeder weiß, ist meistens echt langweilig.

Scheißegal. Ich werde Euch jetzt langweilen, dass Euch die Augen rausquellen!:

Er heißt K. und wir hatten vor längerer Zeit ein Techtelmechtel, das über ein paar Monate ging. „Ohne Verliebung!“ war die Ansage. Man weiß ja, was dann passiert: Einer hält sich nicht dran. In diesem Fall mal ich.
Da wir uns aber nun wirklich trotzdem nach wie vor sehr grün sind, bemühen wir uns jetzt schon jah-re-lang um einen Umgang, der funktioniert. Funktioniert aber nicht.
Ich liebe an dem rum, ohne Sinn und Verstand. Und er bemüht sich, mir das abzugewöhnen, ohne dass wir alles Verbindende abbrechen müssen. Kompliziert.
Das geht sooo laaangsaaam vorwärts, dass …chrrrr…

Jetzt hatter ’ne Freundin.
Damit habe ich schon lange gerechnet. Dafür hat’s echt lange gedauert.
Aber die Art und Weise, wie er mir das im Januar gesteckt hat, war nicht eben kreislauffördernd.
Stummes Entsetzen, Flucht nach Hause, dort in kürzester Zeit alles an Likör weggesippt was noch da war, dann 1 ½ stündiges Telefonat unter, na ja: Dings und Zähneklappern, seitdem Sendeschluß. Konsequent. Einzige Einschränkung: Wenn er in diesen Club geht (wo ich auch so gern…), schickt er mir ’ne sms, damit ich gewarnt bin. Darum hatte ich noch gebeten. Letzter Wille.
Das ist der Stand.
Meistens geht’s mir gut.

Helden

Schreibhelden
(…auf die Schnelle.)

Lustig: Wolf Haas, Fanny Müller, Thomas Kapielski, Jenni Zylka, Jörg Juretzka, Sven Regener, Wiglaf Droste, früher näher am Herzen: Max Goldt.

Klassiker: Henry Miller, Truman Capote, F. Scott Fitzgerald, D.H. Lawrence.

Und: Siri Hustvedt, Ingvar Ambjörnsen, T.C. Boyle (…to be fortgesetzt)

Schokoladenhelden
(wurde auch längst mal Zeit!)

Leysieffer: Kokos-, Cointreau/Caramel-, Rum- und Whiskeytrüffel.
Feodora: 45%ige, 33%ige, Geröstete Mandelsplitter, Orange-Marzipan.
Hachez: Cocoa de Balao
(Feodora und Hachez garantieren zudem Sojalecithin ohne Gentechnik!)
Valrhona: Eigentlich alles
Zotter: Sesamkrokant auf Kirschmarzipan
Ganz neu – Mövenpick: Maple Walnut

Wer Lindt, Milka, Alpia vorzieht ist ein Banause und selber schuld. Basta.

Für NetRat / Pariser Pieper sind pas de blöd!

Mir fällt grade mal wieder was ein und ich widme diese Erinnerung der lieben NetRat_WTX, die mich so fein begrüßt hat, dass ich beinahe ein bisschen rot geworden wär und deren abgefahren-duftes blog ich mir bald mal ausführlicher reinziehen werde… Danke Dir!

(Es hat zwar nix mit Hundedrops zu tun, die ich in Zukunft natürlich weit umschweifen werde, – aber macht ja nix.)

Also:
Ich hab‘ da mal ’nen Bericht gesehen über Tiere in der Stadt. Und da ging’s unter anderem um Spatzen, die in einem Pariser Bahnhof wohnen. Diese Spatzen haben gelernt, Stadtzüge von den Zügen zu unterscheiden, die aus den ländlichen Vororten kommen. Die Landzüge sind rot (die anderen: weißnichmehr, aber anders).
Und was ist nun das Tolle an den Landzügen?
Auf dem Lande gibt’s mehr Insekten!
Diese zerpatschen auf der Fahrt durch Felder und Auen und kleben dann vorne noch warm auf den Lokomotiven drauf. Sobald also ein roter Zug in Paris ankommt, ist der Tisch quasi gedeckt und sofort von Spatzen umwölkt.
So’ne Art Bringdienst, ohne dass die Vögel ihre kleinen Portemonnaies rausholen müssen. Mich erinnert das auch ein bisschen an so Rentner, die Ihre letzten Jahre ganz faul auf Malle absitzen.

LG!

Mal was von Früher…/Werkstatterinnerungen I

Ich habe ja mal vor Jahren in einer sympathischen kleinen Werkstatt Acrylglas verarbeitet. Die dortige Chefin wurde ruckzuck eine meiner besten Freundinnen (Freundin T.). Wenn sie nicht da war, war ich für das Telefon zuständig.

Telefonat mit Kunde T. von der Firma B.

T: „Ich brauche so Streifen opales Material.“
Ich: „Welches Maß?“
T: „Ich muss mal schnell den Zollstock holen, Moment…“
(Die Verbindung bricht ab. Ich lege also auf. Es klingelt erneut.)
T: „Da ist der Hörer plötzlich vom Kabel abgegangen! Das ist mir noch nie passiert.“
I: „Öfter mal was Neues. Also: Die Maße?“
T: „Moment… äh… (murmel) von hier…“
I: „Ach, von hier bis da! Alles klar. (gnicker) Wieviele?“
T: „Na, also, zwei brauch ich nur. (lacht) Großbestellung!“
I: „Hmmm, wie sind denn nun die Maße?“
T: „Ja. 122…“
I: „Zentimeter?“
T: „Ja, genau. Und die Breite… Moment, jetzt muß ich den Zollstock wieder zusammenklappen, sonst bring‘ ich mich hier noch um…“
I: „Nö, das is‘ auch nix, so kurz vor Feierabend.“
T: „Genau, das lohnt sich nicht mehr… Wir waren bei Millimetern, ne? 4,3!“
I: „Zentimeter!“
T: „Joh.“
I: „Also, ich wiederhole noch mal: 1220 x 43 mm.“
T: „Äääh, genau! Wie viele Millionen muss ich denn mitbringen dann?“
I: „Ich weiß nicht, sag Ich ihnen morgen. (Ich hätt‘ sagen sollen: Wie viele könn’se denn tragen?) Also Millionen werden’s wohl nicht. Vielleicht 50 Mark oder so.“
T: „Aha. Wenn ich 100 Mark mitbringe, muss ich nicht abwaschen?“
I: „Nö. Ich hab‘ außerdem heute schon abgewaschen, da müssten sie nächste Woche wieder kommen.“
T: „*****straße. So’ne Holperstraße ist das doch!“
I: „Genau, die Holperstaße!“
T: „Alles klar. Dann bis morgen!“

Charakteristisch für diese Zeit war übrigens, dass Neukunden oft an (der zugegeben recht kleinen) T. vorbei wollten, um „den Chef“ zu sprechen. Worauf sie gerne antwortete: „Ich bin die Chef und das (zeigt auf mich) ist die Werkstattleiter!“. Manche konnten es wirklich kaum fassen und fragten mehrmals nach, worauf wir immer wieder beteuerten, dass wir „wirklich alles selber“ machen. „Auch die schweren Sachen, ja.“
Tssss.

Abgeperlt

Nach Monaten regnet’s seit gestern endlich mal. Dufte Gelegenheit, endlich mal meine neue Feuchtigkeits-Sonnencreme aufzutragen.

Neulich Diskussion mit Freundin S.: Was passiert eigentlich, wenn man Tagescreme am Abend aufträgt? Wird’s dann direkt wieder hell?
Und andersrum? Wenn man die Nachtpflege morgens auftapeziert, ist man dann den ganzen Tag über müde?

38 und zu doof zum Atmen

Ich liege auf dem Wohnzimmerfußboden und schreie. Meine Beine rudern durch die Luft und ich bin mächtig sauer: „Scheiße! Die wollen mich doch wohl verarschen! Das geht gar nicht!“ Ich versuche den Anweisungen zu folgen, komme durcheinander, brülle wieder dazwischen und verpasse den Anschluss.
Ich. Ich! Habe mir ein Pilates-Buch mit Trainings-CD gekauft, weil ich meine, ich käme jetzt in das Alter in dem man mal was für sich tun könnte. Angeblich wird man von Pilates total straff und fit überall.
Ich habe früher immer mal über längere Zeiten Yoga gemacht, weil ich dann ruhiger wurde und es außerdem praktisch fand, gelenkig zu sein. *g*
Vom Yoga kenne ich das so, dass man beim Einatmen anspannt und beim Ausatmen entspannt. Beim Pilates jetzt soll ich es genau andersrum machen! Das macht mich total bekloppt, weil ich es einfach nicht hinkriege. 38 und zu doof zum Atmen. Also rege ich mich auf. Ich liege mit dem Gesicht auf dem Teppich und motze: „Ihr wollt mich doch nur alle fertich machen!“
Außerdem verstehe ich noch nicht so richtig, was die CD-Stimme z.B. genau mit „oben“ meint, wo ich jetzt meine Arme hinstrecken soll. Meiner Meinung nach ist oben alles, was weiter weg ist vom Teppich. Um meine Arme in diese Richtung zu strecken, müsste ich sie mir brechen lassen. Ich versuche es trotzdem. Neenee, definitiv die falsche Richtung… Also einfach mal grade in Verlängerung der Wirbelsäule über Kopf ausstrecken. Das geht. Beschließe, dass das jetzt mein neues „oben“ ist. Fühle mich schon viel straffer.

Die Hintergrundmusik nervt. So ganz schlimmes Sythie-Geschwurbel. Ich finde es ganz anstrengend, mir das anzuhören. Leider verbrennt diese Anstrengung kaum Kalorien.
Ich habe mal im Fernseher gesehen, dass es ein Fitness-Video für Punks gibt. Da hopsen und arbeiten 3 missmutig guckende Punkmädels zu entsprechender Musik in dicken Stiefeln in einer abgerockten Halle rum. Natürlich wird dabei auch ordentlich getreten und geboxt. Stimmt echt! Leider habe mir damals die Bestelladresse nicht aufgeschrieben.

Frau Nachbarin rulez!

Und zwar neuerdings meinen Schlafrhythmus.
Gestern gute 1 ½ Std. Bettkastenkonzert. (Man hört übrigens auch NUR den Bettkasten.)
Wie reagiert man denn da bloß? Mit ’nem Besenstiel an die Zimmerdecke tucken hat was von vertrockneter Hausmeisterin. Brrr.
Einen lustigen Zettel an die Tür machen? Das hätte den Vorteil, dass man sich die Konfrontation erspart und der Zettel als Trophäe später im Poesiealbum der Nachbarin landen könnte.
Oder doch lieber hingehen und persönlich drauf ansprechen? Hua! Das findet sie vielleicht erst recht unmöglich, weil peinlich. Oder sie wirft mir Neid vor.
Ich bin aber gar nicht neidisch, nur müde…
(Es klingt auch, ehrlich gesagt, nicht nach Spitzensex. Eher nach: Das müssen wir hier alles noch wegarbeiten und mein Bus fährt gleich…!)
Ich freu mich ja für die Zwei, dass sie was Sinnvolles mit ihrer Zeit anfangen! Ich finde das ja immer gut, wenn Menschen sich Liebe und Bestätigung geben, aber sie könnten sich dafür doch ruhig eine vernünftige Unterlage aussuchen. Eine, die nicht ächzt und quietscht und bollert. Das ist echt laut (gestern dachte ich, der Putz kommt runter)! Manchmal so laut, dass ich der Meinung bin, die Studi-WG unter mir könnte mich durchaus für die Verursacherin halten. Mal sehen, ob da demnächst feixende Blicke kommen.

Tagsüber neige ich dazu, das alles wieder gar nicht mehr schlimm zu finden.
Aber wenn ich dann spätabends pennen will und stundenlang hin- und hergerissen werde zwischen: Jetzt ham’ses aber! Jippiie!!! Und: Och neee, geht doch wieder los…, dann bin ich doch angenervt.

Soviel will ich eigentlich auch gar nicht über die Nachbarin wissen! Herrjeh.

Im Moment erscheint es mir am vernünftigsten, einfach abzuwarten. Normalerweise erledigt sich sowas nach einiger Zeit von allein. In diesem Fall gibt es sogar zwei Möglichkeiten: Entweder ziehen sie irgendwann das Schlafen vor oder der Bettkasten bricht auseinander. Ich bin für oder.

Totgehen & die Folgen

Sollte tatsächlich letzte Nacht im Traum erschossen werden!!!
Aber noch nicht gleich. Und damit ich nicht abhaue, wurde ich erstmal mit der linken Handfläche an die Wand genietet (ich sach nur: Jesus!). Vorher durfte ich noch auf’s Klo.
Ich hatte natürlich ordentlich Angst und sagte mir immer wieder: „Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht lähmt das Bewusstsein…- Verdammt, wie ging’s nochmal weiter!?!“ Mir fiel der Rest (aus Dune) nicht auf Anhieb ein. Ging dann aber auch so…
Positiver Effekt solcher Träume ist, dass man sich echt total über’s Aufwachen freut!

Da fällt mir ein, was Freund M. mal über Evil Knievel und seinen letzten Stunt gesagt hat: „Er war nicht tot, aber danach hatter irgendwie nix mehr gemacht.“

Wenn mir langweilig ist, beschäftige ich mich manchmal mit der Frage, was mal auf meinem Grabstein stehen soll.
Im Moment bin ich bei: Ich hab’s ja gewusst!