Los! Klingelt jetzt!

Dieses Körbchen parkt seit Stunden neben der Tür:

Mattenmären

Heute ist nämlich Martinstag. Da kommen normalerweise Kinder angeklingelt und singen wenigstens die ersten beiden Zeilen des „Mattenmär’n“-Liedes:

„Matten, Matten mären! Die Äpfel und die Beren.
Lass‘ uns nicht so lange steh’n, …“

Den Rest kennen Viele schon gar nicht mehr, weil sie da meistens schon ungeduldig von den Rausgeklingelten unterbrochen und mit Süßigkeiten abgegolten werden. Hauptsache, man kann die Tür wieder zumachen. Süßes gegen Ruhe. – Aber nicht bei mir! Bei der Bromine wird zu Ende gesungen! (Zur Not singe ich auch mit, wenn’s sein muss, hehe…)

Das hat sich wohl rumgesprochen, die Klingel schweigt.

Na, dann ess‘ ich das Zeug eben selber!
– Und was ich nicht schaffe, schick‘ ich einfach nach Marburg in die nächste Dienstagsfrühschicht…
(Hilferuf vernommen!)

Nachtrag:

Knallharte Bromin’sche Nachforschungen haben jetzt ergeben, wieso ich schon als Kind immer verwirrt war über das korrekte Datum zum „Mattenmären“; – war doch nie ganz klar, ob es nun am 10. oder am 11. November stattzufinden hatte (meistens bin  ich einfach an beiden Tagen losgezogen).

Es gibt nämlich zwei Veranstaltungen!

Außer dem (eigentlich katholischen) Martinstag, sprich: Umzug mit rotbemanteltem Reiter, gibt’s noch den protestantischen, friesischen Brauch des Martinisingens, der offenbar unsere Regionalversion hier ist und sich gar nicht auf St. Martin, sondern auf Martin Luther bezieht! Der soll nämlich am 10. November Geburtstag gehabt haben. Da soll mal einer durchsteigen!

Und unter „Martinisingen“ hatte ich mir, ehrlich gesagt, sowieso immer was ganz anderes vorgestellt…

Oooooooommmmmmm…!

Heute bin beim Einkaufen an einer Schokolade hängen geblieben. Naja, Schokolade
Ich wusste natürlich, dass es Luftschokolade gibt. Schließlich gibt’s die schon immer und man weiß eigentlich nicht so genau, wie die Luft da innen reinkommt, und will’s vielleicht auch lieber nicht wissen…

So.

Luft ist bekanntlich eins der „vier Elemente“. Die anderen drei sind Wasser, Erde und Feuer. Diese Elemente sind angeblich in der Esoterikszene ungeheuer beliebt. Habe ich mir sagen lassen. Und man muss wohl immer dafür sorgen, dass die Vier sich ganzganz wohlfühlen und nicht etwa streiten, bis wieder einer heult… – Wenn man das hinkriegt, darf man entspannt sein. Und weil Esoterik und Wellness zurzeit so gut läuft, sind sich die Firmen nicht zu schade, jeden Krempel, den sie grad’ rumstehen haben, mit „Balance“, „Wellfit“, „Harmonie“ und „Relax“ zu beschriften und irgendwelche Jogadamen draufzu-
drucken, um ihn loszuwerden.

Und als ich nun vorhin an meinem Lieblingsregal langstrich, habe ich gesehen, dass ein Hersteller von Süßzeug inzwischen tatsächlich „Elemente-Schokolade“ herstellt.
Jaha, richtig: es gibt neuerdings Wasser- und Erdschokolade!

Ach so: Um echt ausgeglichen zu sein, muss man übrigens alle vier Tafel hintereinander wegessen…

Aktenzeichen XYberrasschungsei

Also, jetzt brauche ich aber wirklich mal Hilfe:

Mit Bastelschokoeiern kann man mir ja immer eine kleine Freude machen, auch wenn ich inzwischen finde, dass die Spielsachen längst nicht mehr so hübsch sind wie noch vor ein paar Jahren, als man meistens sogar noch mehr als zwei Teile zusammenstecken muss-
te. Es kann natürlich auch an mir liegen; – ich kann mich einfach zu gut konzentrieren und bin mit drei Einzelteilen noch nicht komplett überfordert.

Aber seit gestern grüble ich nun doch.

Grund ist dieses skatende Figürchen, das einen prima Salto schlagen kann, wenn man geschickt vorne auf die Spitze des Boards tippt. So weit, so gut.

Ich frag’ mich aber doch, und da birgt weder der Beipackzettel noch die Webseite des Herstellers einen Hinweis (selbst dann nicht, wenn man diesen „Code“ dort eingibt), was das Figürchen da eigentlich mit seiner linken Hand macht… Und hängt das eventuell irgendwie mit seinem überaus begeisterten Gesichtsaudruck zusammen?

skater1skater2

 – Alles, was ich bisher herausfinden konnte, ist: Es hat wohl irgendwas mit einem sport-
lichen Wettbewerb zu tun.

Nee Leute, so wird das nix! – Prösterchen!

Nein, es ist nicht so, dass ich morgens schon Bier trinke, – da trinke ich schließlich Tee -, allerdings war ich gestern Abend irgendwie schon zu müde, um noch diese Zeilen zu schreiben… Jetzt bin ich aber munter und mache es frech zum Frühstücksthema:

Nicht umsonst steht in meinem Profil „Unterstützerin regionaler Biersorten“, denn es regt mich schon seit Jahren auf, dass die Welt offenbar flächendeckend „becksisiert“ werden soll. Es gibt ja fast nix anderes mehr zu trinken, wenn man mal ausgeht! Und regionale Brauereien stellen das Herstellen von leckeren Bieren entweder ein oder um. Das geht donnich! Da muss man doch was machen! Wo bleibt denn da die Vielfalt?

Und was mich auch schon lange verwundert (aber eher noch amüsiert) ist, dass seit län- gerer Zeit die Biermischgetränke überall aus den Ecken und Kühlschränken sprießen. Genau wie Pilse, haha! Ein Bier mit Limo (Alster) mag ja noch angehen, das trinke ich sogar selber gelegentlich ganz gern. Bier mit Cola ist vielleicht auch ganz erfrischend, hab’ ich aber noch nie runterkriegt. Aber mit Drachenfrucht? Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wo beim Drachen ungefähr die Frucht…

Es gibt inzwischen ja Biere mit Grapefruitgeschmack, mit Apfel, mit Energydingssirup, mit Bananen-, Erdbeer-, Pfirsich-, Kirschsaft, mit Honig, mit Wodka, mit Tequila oder Sekt. Herrjeh, – wer kein Bier mag, der soll halt was anderes trinken!

Das ist es jedenfalls nicht, was ich unter Vielfalt verstehe.

Neuerdings gibt’s wohl auch noch ein Bier, das so transparent ist wie Wasser. Man sieht es also eigentlich kaum mit bloßem Auge. Selbst wenn man davon eine ganze Batterie austrinken würde, könnte man also eigentlich immer noch behaupten: „Ich hab’ aber gar nix gemacht!!!“, – wenn man das dann noch kann („Habbaaaganixsemaaaaahhh…!!!“)
Dafür schmeckt (und riecht) es wohl nach Limette und Minze. Wozu nur? – Vermutlich, damit man’s auch wiederfindet, wenn man’s mal eben kurz weggestellt hat. Ich hätte für diesen Zweck allerdings andere, stärkere Duftnoten vorgeschlagen. Patchouli vielleicht. Oder Chlor.

Und weil wohl bei dem berüchtigten Brauer bekannt geworden ist, dass Theobrominen sei- nen Versuchen der Weltbiermarktbeherrschung schulterzuckend widerstehen, versucht er’s jetzt mit einem ebenso perfiden wie sinnlosen Trick. Diese Ad fand sich gestern auf meiner Profilseite:

 Bierlade

Ein Schokibier? Eine Bierlade?

– Vergesst es! *g*

Die machen doch vor nix halt!

SchokofahneNix gegen eine ge-
pflegte Bierfahne, aber Schokifahne war mir bisher eigentlich immer lieber.

Bisher, eben.
Die arme Schoko-
lade!

Wie kann man nur so grausam sein, die kann doch über-
haupt nichts dafür! Überall flaggert Deutschland jetzt wieder auf.

Demnächst rühre ich noch meinem Joghurt um und finde darin auch so einen National-
fetzen! Dieses sehr leckere dreieckige (im übrigen: schweizer) Produkt ist eh’ schon so schwierig abzubeißen (das gab schon manche Gaumenprellung), aber wie soll man überhaupt erst mit dem Mund dran kommen, wenn sie nun auch noch wild herumge-
schwenkt wird…?

Dufte!

SisalblumeIch mag Blumen, daran ist ja nix Verkehrtes. Besonders mag ich natürlich geschenkte Blumen, damit bin ich ziemlich leicht und zuverlässig zu begeistern. Besonders, wenn ich gar nicht damit gerechnet habe. Auch ein im Vorbeigehen gezupftes Tausend-
schönchen erfreut mich und kommt ins Knopfloch. Was für ein Glück, dass da wo ich so vorbei gehe, keine Sisalblumen wach-
sen, denn mit so was würde man mich wohl eher in die Flucht schlagen. Was soll ich denn auch mit einer doofen Riesenblume, die sich wie eine Fußmatte anfühlt? „Sisalblume“ klingt zudem wie irgendwas, was Betrunkene sagen, und „versch. Ausführun-
gen“ kann ja nun auch alles mögliche heißen. Im günstigen Fall steht es für „verschiedene Modelle“, also verstorbene.
 

SonnenblumeBei der Sonnenblume gefällt mir immerhin der Name etwas bes-
ser, die Optik allerdings… Seit es Technoparaden gibt, weiß ich, dass man sich solche Dinger wohl vor den BH tackert. Und dann muss man ordentlich Pillen einwerfen, um den eigenen peinlichen Anblick besser zu ertragen.

 

 

 

 

Kunstblume

Kunstblume_orchKunstblumenstrauss

Aber eine Kunstblume ist vielleicht gar nicht mal schlecht, die kann man immerhin auf Vernissagen oder in Museen mitnehmen, um sich als Kenner auszuweisen.

Wenn es sich bei der Kunst um besonders exotische, aber nährstoffarme handelt, ist man mit einer Kunstblume „Orchidee“ sogar noch passender dran. Doch wer will das schon beurteilen?

Und wenn die Ausstellung eine große oder gemeinschaftliche ist, hat man am besten ei-
nen ganzen Kunstblumenstrauß dabei. Dann kann überhaupt nix mehr schief gehen. Allerdings, was soll auf Ausstellungen schon schief gehen? Man steht ja eigentlich nur rum und guckt. Wenn man da schrottige Floristik mitbringt, stehen vielleicht die Anderen um einen rum und gucken. Das will man ja irgendwie auch nicht.

Ich bin sowieso und grundsätzlich gegen unechte Blumen, weil der Blümchenzauber doch stark leidet unter der Unvergänglichkeit und der Möglichkeit, sie im Geschirrspüler zu reinigen. Sowas sollte man mir also lieber nicht verehren, es sei denn, man möchte gern runtergezogene Mundwinkel sehen.

Freundin T. weiß das und hat mir vor zwei Wochen ein geheimnisvolles Döschen mitge-
bracht, in dem sich was ganz Feines verbergen sollte: Eine Schokoladenblume! Also, ich hatte vor zwei Jahren schon mal so eine Cosmee im Blumenkasten, die ganz dunkelrot, ja fast schwarz, blühte und dann auch toll nach Kakao duftete. Himmlisch! Allerdings hatte ich die damals schon etwas größer bekommen und deswegen wär es eher fies gewesen, sie einzudosen.

Schokiblume

In dieser Dose war nun ein Selbstbausatz für eine gelbe Verwandte. Der Blumentopf ist übrigens stolze 5 cm hoch! Auch das Samentütchen ist man gerade noch mit bloßem Auge zu sehen. Anfang letzter Woche habe ich dann drei der vier Samenkörner direkt mal losgepflanzt.

Schokiblume_1Woche

 

 

 

 

 

Und schaumalan! – schon eine Woche später zeigen sich die ersten Blättchen. Sie riechen natürlich noch nach nix, wie sie da so putzig in ihrem Becherchen hocken, aber freuen tu’ ich mich trotzdem schon mal…

ISM (NFFDIGWDWWKDSVDSSWNF!)

Gestern lag ich, zugegeben, den lieben langen Tag auf dem Diwan und streckte nur immer mal die Hand aus, um in den Korb zu greifen, der auf dem Boden neben dem Diwan steht. Allein das Geräusch, das Knistern und Rascheln, das dann entsteht, ist fast so schön wie Vogelzwitschern. Noch schöner ist nur noch, wenn ich dann eins der bunten Papierchen abpelle und es ist was Leckeres drin. Man weiß es ja vorher nicht immer…

Ich konnte mich jedenfalls nicht losreißen davon und deshalb kann ich erst heute Bericht erstatten, wie nun überhaupt alles war:

Sie_kommt

Als wir aus dem Bahnhof Köln/
Deutz traten, war olles Fissels-
wetter, grau und nieselig. Doch das interessierte mich fast gar überhaupt nicht. Wir gingen auf die Treppe des Messeeingangs zu, und ich dachte mir noch: So ungefähr fühlen sich doch bestimmt Hollywoodstars, die über den roten Teppich zur Oscar-Verleihung gehen. Ich muss mal Julia Roberts fragen, ob sie sich dann auch so königlich fühlt…

Am Eingang wurden unsere Karten gescannt, dann gab’s noch Lanyards (so Umhänge-
schildchen am Bande) um sie hineinzustecken, und dann waren wir drin. Einfach so. Ich konnte gar nicht viel sagen, außer: „Ich fasses nicht! Ich bin hier!“ Meine Hand tastete an meinem Begleiter herum.

„Hey! Du bist mir ja gerade an den Hintern gegangen!“

„Na und?!? Ist doch schließlich ne Süßwarenmesse hier!“

In der ersten Halle waren vor allem spanische und italienische Aussteller. Und wenig Pub-
likum. Sehr wenig. So konnten wir uns gar nicht richtig abgucken, wie man sich hier wohl korrekt verhält. Wahrscheinlich schleicht man nicht mit offenem Mund durch die Gänge, wie ich es tat. Und ganz bestimmt hustet man auch nicht alles an, so wie es eine Frau tat, die ziemlich lange mit uns auf einer Höhe war. Mein Begleiter (im Folgenden einfach mal „B.“ genannt) ging fröhlich drauf los und hatte schon drei Sachen probiert und ein Eis in der Hand, als ich mich noch sortieren musste. Dass ich nun wirklich hier war! Und alles sah genauso super aus, wie ich’s mir erhofft hatte. Boah!

„Kann man das wohl alles einfach so mitnehmen? Probier’ doch mal! Ist lecker! Du musst Dich doch mal trauen!“ – „Nee, ich bin noch zu schüchtern. Außerdem muss ich mir das einteilen, sonst ist mir womöglich gleich schlecht. Bestimmt kommen da noch ganz viele tolle Sachen.“

Er also immer fröhlich drauf los, ich staunend und noch etwas verlegen hinterher. Bis wir herausbekamen, dass man nicht alles mitnehmen darf, was herumsteht, sondern eigent-
lich nur das, was auf Tabletts, Tellern und in Körbchen in mundgerechten Happen präsen-
tiert wird, dauerte es etwas. Zum Glück hatte B. da schon drei Tafeln feinste Schoki für mich eingesackt, und noch so Manches mehr. Ich alte Schissbutze! Später immerhin gelang es mir unter Einsatz eines gekonnten Augenaufschlags, ein paar sehr spezielle Bonbons zu erbitten, die ich morgen mal auf eine kleine Reise schicken will.
 

weinbrandAn den Gängen standen jeweils die aus den Supermärkten und Läden bekannten Displays, die zwar verführerisch lockten, aber beim Näherkommen sah man die Klebestreifen, mit denen die be-
gehrten Packungen gesichert wa-
ren. Eigentlich war überall fast alles festgeklebt, nur die zugehö-
rigen Mitarbeiter durften sich noch relativ frei bewegen.

Dabei war doch schon der letzte Messetag, da hätten sie die ollen Streifen ruhig wieder abnehmen können, finde ich.

 Was allerdings passiert, wenn jemand seinen Stand nicht gewissenhaft verklebt, und dann nur mal kurz ein Wurstbrötchen essen geht, kann man hier sehen:

ausgeräumt

Weil so wenige Besucher da waren, trauten wir uns eher selten auf die Stände. Sobald man nämlich einen Hauch von Interesse zeigte, kam sofort jemand vom Standpersonal und versuchte, ein Verkaufsgespräch einzuleiten. Da wir ja nicht so richtig ganz offiziell auftreten konnten, und nun auch nicht das Blaue vom Himmel erzählen wollten, vermieden wir diese Situation überwiegend. Die leckersten und besten Sachen lagen natürlich auch nicht als Mitnehm-Proben bereit. Höchstens mal als streng bewachte Häppchen. Gleich essen oder gar nicht.

Das war mir aber vorher klar gewesen: Wer was auf sich hält, haut keine Riesenmengen an Proben raus. Und wer soll das auch alles schleppen? Hauptsächlich war ich ja nun zum Gucken da. Mit dem richtigen Probieren wartete ich, bis wir bei „Noble“ vorbei ka-
men, wo ein edles Silbertablettchen feinster Pralinen bereitstand. Ich will jetzt gar nicht versuchen, zu beschreiben, wie lecker das war… Das würde mir sowieso nicht gelingen. Hm. Vielleicht ungefähr so lecker, die das, was ich später bei „Godiva“… – Ach, ich hör’ ja schon auf. Zum Glück hab‘ ich ja kein Foto davon. Jedenfalls: Allein dafür hat sich’s schon dreimal gelohnt.

DurstlöschenSo durchkämmten wir eine Halle nach der anderen, entdeckten viel Bekanntes, ab und zu Kurioses, ich machte viel zuwenig Fotos, und die Taschen wurden immer schwerer. Wir fanden die Messe-
Cafeteria, in der gerade ordentlich Andrang war. Hier waren also alle!

Der liebe B. stellte sich in die Warteschlange, damit ich uns schon mal Plätze sichern konnte. Nach ungefähr sagenwirmal ein-
zwei Stunden er mit unserem Tablett und war froh, sich auch endlich setzen zu dürfen. Er sah ein bisschen erschöpft aus. Der Mann hinter dem Tresen, der ihm Nudeln mit Pesto warm machen sollte, war damit wohl an die Grenzen seiner Belastbarkeit geraten, obwohl er das eigent-
lich ja den ganzen Tag machte. Ich konnte es von weitem nicht verfolgen, aber vielleicht hatte er es mit Streichhölzern unter der Pfanne versucht. Gut, dass ich mir einen Salat bestellt hatte. Irgendwie hing über dem ganzen Lokal diese erschöpfte Stimmung, die sich sogar auf den Blumenschmuck auszuwirken schien:

Rosen
Vielleicht jappsten die Rosen aber auch nach Zigaretten? Oder ihnen war schlecht vom vielen Campari. Uns war zum Glück noch lange nicht schlecht, und wir zogen neugierig  weiter, um die restlichen tollen Stände zu bestaunen, solange unsere Füße noch halbwegs konnten. Die Messe ist riesig! Es gibt alles, sogar Ramadan-Kalender, die in Ungarn hergestellt werden.

Kalender

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerdem habe ich drei der unvermeidlichen Schokoladenbrunnen und
einen -vulkan gesehen. Keine Ahnung, was daran so toll sein soll. Kleine Schokoladenbrunnen stehen ja inzwischen in jedem zweiten Haushalt herum. Wahrscheinlich dort, wo auch die Crèpe-
pfannen stehen und die Pizzadome und die Popcornmaschinen. Ich hab’ lieber handliche Pakete handfester Schokolade im Schrank.

Was ich aber nicht gesehen habe, war das „Zungentattoo“. Das klingt jetzt schmerzhafter, als es ist. Ich hatte nämlich noch letzten Sonntag auf WDR einen Bericht über die Messe gesehen, in dem die Zungentattoos gezeigt wurden. Es handelt sich hierbei um Esspa-
pier, das mit schwarzer Tinte bedruckt ist. Man legt sich die Oblate auf die Zunge, zieht sie wieder ab, und dann steht auf der Zunge „I love you“. Oder meinetwegen: „Wer das liest ist doof!“. Das würde ich jedenfalls vielleicht drauf drucken, wenn ich der Hersteller wäre. Oder noch ganz andere Sachen.

Erwähnt wurde in dem Beitrag auch extra, dass die Messe nur für Fachbesucher sei. Echt? Für Fachbesucher? Nur? Vielleicht sollten sie das Wort Fachbesucher ins Logo aufnehmen. Statt ISM dann ISMNFFDIGWDWWKDSVDSSWNF! („Internationale Süß-
waren-Messe nur für Fachbesucher, das ist ganz wichtig, denn wir wollen keine daher-
gelaufenen Schnökermäulchen von der Straße, sondern wirklich nur Fachbesucher!“).
Das kann man sich doch auch gleich viel besser merken.

Na, dank der beherzten Unterstützung durch die liebe Juleika waren wir ja nun Fachbesu-
cher, die sich nur so gewaschen hatten! Denen haben wir’s jetzt aber gezeigt!
Nee, warte mal: Die uns! So rum.

Es war jedenfalls wunderbar. Paradiesisch. Lustig. Beeindruckend. Lecker. Erschöpfend. Süß. Bunt. Glücklichmachend. Und ganzganzganz toll. Ich werde sicher noch sehr lange draran denken.

Und im Körbchen raschelt’s und raschelt’s…

Beute

Wohle!

Die gute Nachricht des Tages, mit ausgesprochen guter Chance auf die „Top 5 der guten Nachrichten des Jahres“: Die Theobromine reist nächste Woche wohl zur ISM nach Köln! Und sie wird, gemeinsam mit ihrem charmanten Begleiter, die Süßwarenmesse sogar betreten und sich alles angucken! Jawohl. Denn hier liegen jetzt zwei Tickets auf dem Schreibtisch, die dies bewirken werden.

Und wie kam’s?

Die wunderbare Lady Juleika hat die quasi schon aufgegebene Angelegenheit kurzerhand zur Chefsache erklärt und wohl in ganz Aschaffenburg energisch herumgefragt. Bis sie an jemanden geriet, der im Zeichen der heiligen Zuckerrübe geboren, in der Lage und Willens war, die geheimnisvolle Herüberwachsung zweier solcher Zauberkarten zu erwirken.

Sowas! Macht sie einfach so! Aus 350 km Entfernung!

Ich bin noch ganz runter mitten Nerven und freue mich ab jetzt ununterbrochen auf Mitt-
woch, denn da soll’s passieren. Natürlich werde ich hier darüber berichten. Schon allein, um mich für Euren Zuspruch und die ganze Daumendrückerei zu bedanken.

Mein dickster Dank gilt aber natürlich und selbstverständlich der unglaublichen Jule:

TruffesDankeGrp

Nee, die vonner ISM…

…haben sich nicht mehr gemeldet. Vielleicht hat ihnen mein Foto nicht gefallen. Hm.

Dann kann ich jetzt eigentlich nur noch erzählen, was ich gestern nicht gemacht habe: Ich war gestern nicht auf’m Poetry-Slam. Denn als wir (mein prima Besucher und ich) da ankamen, war die Hütte schon pickepackevoll und draußen raunte die Schlange, es gäbe nur noch Stehplätze, wenn überhaupt. Diesmal war nämlich tatsächlich ein richtiges Fern- sehteam vor Ort, der die Slammer abfilmen wollte! Und da hat bestimmt manch Einer gehofft, mal als Statist durch’s Bild zu rutschen. Rutschen auf’m Stehplatz wollten wir aber nicht. Also sind wir wieder nach Hause und haben ein astreines Küchenbier getrun-
ken. Und ich noch’n Rotwein.