Mariah, mach‘ Du’s!

(Erstveröffentlichung: 28. April 2008)

Eben habe ich bei den Herrschaften, die mir freundlicherweise und ganz selbstlos meine e-mail-Adresse bereitstellen, gelesen, wofür Promis manchmal so Assistenten beschäf-
tigen. Jessica Simpson hat demnach einen Assi, der nix anderes tut, als Badeanzüge für sie anzuprobieren. Soso. Mariah Carey und Jennifer Lopez haben jemanden, der sich ausschließlich darum kümmert, dass ihre Möpse auf Film und Foto immer gut ausseh- en. – Also, jede hat natürlich ihren eigenen Assistenten dafür. Selbstverständlich. Denn sonst müssten sie ja immer gleichzeitig überall hin, und das hielte ja schon keiner aus. Und wenn dann noch Celine Dion denselben Busenspezialisten hätte…

Sylvester Stallone steigt übrigens in keine Boxershorts, die nicht mindestens auf 25 °C vorgewärmt sind (da stand noch mehr, aber den Rest lasse ich lieber weg). Und vor Jahren hatte ich auch schon mal so was gelesen, weiß nicht mehr, um wen es genau ging, ich glaube, um Barbra Streisand: Wenn sie auf Tour ist und dann in Hotelsuiten logiert, müssen dort im Badezimmer immer ganz bestimmte Blüten in der Kloschüssel schwimmen. Mir tut Frau Streisand eigentlich leid, wenn sie bestimmte Sachen nur kann, wenn meinetwegen Gerbera drunter dümpeln. Hoffentlich kommt die arme Diva nie in die Verlegenheit, mal spontan irgendwo irgendwas zu müssen und es ist gerade kein Blumenladen in der Nähe. Und hoffentlich wird sie nicht eines Tages als Gerbera wieder- geboren.

Ich verstehe natürlich, dass solche Marotten was damit zu tun haben, sich auch unter-
wegs im Hotel oder in Stargarderoben wenigstens ein bisschen wie zuhause fühlen zu können. Wenn das nur geht, wenn ein Körbchen mit ganz bestimmten Süßigkeiten oder Obst-, oder meinetwegen auch Biersorten bereitgestellt wird, oder ein besonderes Par- fum versprüht wird, dann geht das eben nur so. Aber sicher geht’s dabei auch darum, sich etwas bunter und schillernder zu präsentieren und ordentlich Gesprächsstoff für Gazetten zu liefern.

Das bringt mich jetzt aber schon darauf, mal zu überlegen, was ich mir denn so alles wünschen würde…

Was mir zuerst einfällt, wäre natürlich ein Leibkoch, der mir Tag und Nacht auf Zuruf an-
ständige Bratkartoffeln macht. Vielleicht auch mal was anderes zwischendurch, aber Bratkartoffeln müsste er schon richtig gut können. Das ist aber eigentlich zu einfach. Ein Konditor, bzw. Confiseur, der mir täglich die dollsten Torten und Pralinen erfindet? Auch nicht schlecht. Aber eigentlich immer noch viel zu einfach.

Vielleicht jemanden, der die Türklinken daran hindert, nach dem Runterdrücken zu rasch wieder hochzuschnellen? Das konnte ich noch nie leiden. Oder jemanden, der mein Haar nachts im Schlaf alle paar Stunden vorsichtig durchkämmt, damit ich morgens nicht immer so strubbelich bin? Der könnte mich dann auch gleich nachts schminken, damit ich morgens auch mit einem leichten Make-up, Wimperntusche und Lidschatten erwache, wie diese Frauen in den amerikanischen Filmen immer.

Vielleicht hätte ich einen Assi, der auf Galas hohe Schuhe für mich trägt, damit ich trotzdem gut aussehe, obwohl ich auf den Dingern nicht laufen kann. Und wäre ich beispielsweise als Sängerin berühmt geworden, dann hätte ich vielleicht jemanden, der mir vor dem Konzert die Stimmbänder schön einsingt. Im Gegenzug würde ich mich übrigens um mein Dekolletee komplett selber kümmern. Das ist mir ohnehin viel lieber.

Auf Fotos sehe ich fast immer schrecklich aus, darum würde ich verfügen, dass von mir überhaupt keine Aufnahmen gemacht werden dürften, sondern höchstens Zeichnungen oder Skulpturen angefertigt. Das Hotelzimmer, in dem ich bereit wäre, zu nächtigen, müsste immer unbedingt am Meer sein, aber dennoch mit Blick in den hässlichen Innenhof des Hotels, auf die Mülltonnen vielleicht. Das allein würde meiner Kunst den richtigen authentischen Impuls geben, während ich die leckeren Bratkartoffeln äße.

Ach, eigentlich, dieses ganze Täterää ums Berühmtsein würde mir sicherlich gar nicht gefallen: Interviews und Autogramme geben, morgens Papparazzi in der Garage vorfin- den, und, im schlimmsten Fall, mich vom Gottschalk auf seinem Wetten dass-Sofa 10 Minuten blöd anwanzen lassen und den Rest des Abends zwischen Dings Hilton und Götz George sitzen. – Geh mir weck!

Und deshalb macht das ja auch freundlicherweise die Frau Carey für mich. Nett von der.

…und gebadet sei dein Körper!

(Erstveröffentlichung: 16. Mai 2007)

Heute innerlich sowas wie ein stillvergnügtes Jubiläum gefeiert.
Der Umbau ist nun ein Jahr her. Und das kam so:

Als ich hier vor gut sechs Jahren einzog, war die Wohnsituation sagenwirmal studentisch. Das Klo war auf halber Treppe (1/4 qm) und musste auch noch mit dem doofen Nachbarn geteilt werden. Die Dusche stand in der Küche, daneben ein Waschbecken. Das versetzte mich in die angenehme Lage, mich beim Duschen unterhalten zu können, falls zufällig jemand in der Küche war, der dort schon mal seinen Morgenkaffee genoss (kam netter- weise ab + zu vor).

Besucher fanden das grenzwertig, aber für mich war das alles ganz o.k.; was ich mir ersehnte, war eine Badewanne. Ich stellte Überlegungen an, mir ein Planschbecken in die Küche zu stellen, um dem wenigstens nahe zu kommen. Aber dann schreckte mich die Vorstellung, das Badewasser ja auch wieder entsorgen zu müssen, nachdem ich mich, von lauten Quietschgeräuschen begleitet, in der 20 cm tiefen Pfütze geaalt hätte. Das löste keine Euphorie aus. Freund M. erzählte mir, seine Großmutter habe früher mal eine legendäre Faltbadewanne unter der Spüle gehabt, von wo man sie bei Bedarf herauszie- hen konnte. Leider ist der Faltbadewannenmarkt seither eingeschlafen.

Dann wechselte der Hausbesitzer und der Neue war Installateurmeister. Das hieß, immer wenn eine Wohnung leer stand, sanierte er sie und baute Badezimmer ein. Irgendwann schlug ich vor, er solle nicht warten, bis ich auszöge, sondern den Patienten quasi ohne Narkose operieren. Er überlegte ein Weilchen, dann stimmte er zu.

Er schätzte, der Umbau würde so zwei Wochen dauern. Ich legte im Geiste noch eine drauf und fing das Umräumen an, denn schließlich sollte die Küche das neue Bad werden, das Schlafzimmer die neue Küche, das Arbeitszimmer musste mit ins Wohnzimmer gestopft werden, damit ich zukünftig in der Arbeitskemenate schlafen konnte.

An einem Montag ging es los: Die Jungs kamen.

Als erstes wurden die alten Einbauten rausgerockt. Der Geselle trat unter Riesengeklöter meinen Waschtisch zusammen und erklärte seinem Azubi dabei : „Kuck! Eima anne Seite reintreten, dann issi Brause gelutscht!“ Sie stöpseln natürlich ihr mitgebrachtes Radio ein und drehten da einen ganz fiesen Sender rein. Ich saß derweil im Wohnzimmer in der neuen Arbeitecke am Rechner und versuchte, zu arbeiten. Der Azubi übertönte das Ganze mit Heldengeschichten, die er sich am Wochenende ausgedacht hatte: Wie viel er imstande gewesen war zu trinken („Aaaaaal-ther!!!“), was er an seinem Mokick alles so an- und abzuschrauben gedenke und wem er dann mal beim nächsten Piep so richtig aufs Fressbrett hauen wolle.

An Arbeit war nicht mehr zu denken. Ich saß nur da und amüsierte mich.

Wenn die Jungs abends wieder weg waren, legte ich los: Tapeten runterschaben, Küchen- schrank abschleifen, Kartons rumschieben. Überhaupt musste ich ständig alles herum räumen. Ich kam mir vor wie in einer Großversion dieses Geduldsspiels, in dem man kleine Vierecke in einem Rahmen herum schiebt, bis das Bild wieder zusammengesetzt ist. Zum Feierabend gab’s Leckeres aus der Campingküche und die Erkenntnis: Mikro- wellenessen schmeckt wie, na ja, Mikrowellenessen.

Außerdem hatte ich nur noch kaltes Wasser, das quasi direkt aus den Wand kam, aber dafür keinen Abfluss, was hieß, dass ich mit Schüsseln und Eimern hantieren musste, die dann auf dem Treppenhausklo ausgekippt werden mussten. Spätabends kippte ich jedes Mal total fertig zwischen die Kartons und traf fast immer das Bett. Morgens um halb sechse wieder hoch, Campingkatzenwäsche (wat sindn Campingkatzen? Sindi mit Anhänger?), ab vor’n Rechner.

Um sieben spätestens kamen die Jungs. Mit ihren dicken Schuhen bollerten sie profes- sionell durch die Hütte, rissen Bodendielen raus, ramenterten Schutt durche Gegend, klöterten mit Rohren herum, marodierten durch Treppenhaus und knallten alle 5 Minuten meine Wohnungstür ins Schloß.

Das lernen die heute alles auf der Berufsschule.

Irgendwann, es war so nach vier Wochen war auch mal plötzliche Stille. Dann leises Gemurmel, ab und an hörte ich mal: „Scheißescheißescheiße!!!“
Ich schaute aus der Tür: „Alles o.k. bei Euch?“
„Jaja, Frau G., alles in Ordnung!“
Was „Jaja“ heißt weiß ja nun jeder, aber sei’s drum.
Wahrscheinlich so ein Fall von: Nach fest kommt lose.

Und als ich dachte: schlimmer kann es ja nicht werden, kam der Elektriker und stemmte u.A. meine von mir frisch verputzte Wand wieder auf und saute mir nebenbei meine ganze Bude total ein. Als der Hausbesitzer das sah, gab’s Mecker nicht zu knapp und der Elek- triker wurde verdonnert, die Schweinerei (fiesen roten Staub) gefälligst wieder zu beseitigen. Also schnappte er sich meinen Schrubber und beste damit los. Also ein echter Profi. Mannmann, der kannte sich aus. Respektrespekt. Der wusste, wie man’s macht. So sah’s hier dann auch aus, als er „fertig“ war. Den Staub hole ich heute noch aus den Ecken.

Nach fünf Wochen kam der Fliesenleger und zum Feierabend bekam ich mein eigenes Klo. Ich durfte es aber noch nicht gleich ausprobieren, weil der Boden frisch gefliest war. Erst sollte ich einige Stunden warten. An diesem Abend ging ich aus und trank mehrere Biere. Als ich nachts um 3 nach Hause kam, setzte ich mich zum ersten Mal gaaanz vorsichtig auf die Schüssel. Und war selig. Ich saß im Zappendustern, müde und betrun- ken, und war begeistert. Mein Klo! Nagelneu. Da war noch keiner drauf… – War aber auch ein komisches Gefühl, vorher hatte da der Herd gestanden.

Aber was war mit der Badewanne? Das heiß ersehnte Teil war eine Diva. Sie ließ sich richtig Zeit. Die erste Ausführung fiel vom LKW. Neenee, nicht so. Sie war kaputt. Ange- titscht. Ecke ab. Die Neue musste erst bestellt werden. Meine Nerven waren am Ende. Aber nach sieben Wochen war es soweit: Die Wanne war eingebaut! Ich hatte mir extra einen tollen Badezusatz gekauft, um wie eine Königin in die Wasser zu steigen.

Und was soll ich sagen: Es-war-himm-lisch! Bombe. Das Größte. Besser als Schokolade. Und viel besser als Planschbecken. Ich war verliebt.

Bin ich noch. Badewasser läuft.

„Sie will ein Fisch im Wasser sein, im flaschengrünen, tiefen See… Sie will mit Wasser sich besaufen und paar Blasen blubbern lassen…“

Küchensofagedanken am Morgen (Teil 8) – Unsexy

(Erstveröffentlichung: 16. November 2007)

TheobrominenfuesseDarüber, was sexy ist, streiten die Experten zur Stunde noch. Wenn sie damit fertig sind, sollten sie direkt weiter streiten, finde ich. Nämlich darüber, was unsexy ist. Darüber wird leider viel weniger nachgedacht. Wieso eigentlich?

Ich habe z.B. in den letzten Jahren oft behaup-
tet: „Wenn ich einen Mann kennen lerne, der so unheimlich toll ist, dass ich gerne mit zu ihm nach Hause kommen möchte, und ich komme da rein, und der hat im Wohnzimmer so eine schwarzgraue, plastikbeschichtete Schrankwand mit dreieckiger, beleuchteter Vitrine dastehen, dann gehe ich aber sofort rückwärts wieder raus!“

Zum Glück ist dieser Fall aus verschiedenen Gründen nie aufgetreten. Womöglich hätte in der Vitrine auch noch eine Leon*rdo-Glas-Sammlung gestanden! Und zur Feier des Tages hätt’s bestimmt Sekt aus diesen Gläsern gegeben, der dann natürlich nach staubigem Schrankmuff geschmeckt hätte. Dabei sitzt man auf einem passenden Sofa, das ich mir jetzt lieber nicht ausmalen möchte. Gottogott. Jedenfalls ganz unsexy.

Ich hätte schlimme Nachhausegehschmerzen bekommen.

So wäre ich dann auch zum Glück nie im Schlafzimmer gelandet, in dem bestimmt so ein fürchterliches Baumarkt-Bild über’m Bett gehangen hätte, und auf dem Bett: Lustige Bett-
wäsche. Mit Schafen, die alles doof finden… Oder Kopfkissen, wo auf der einen Seite Gute Nacht draufsteht und auf der anderen Seite Guten Morgen. Wahrscheinlich kommt dann nachts jemand und zieht einem das Kissen unterm Kopf weg, um es umzudrehen und (hoffentlich sanft) wieder drunter zu schieben, damit man morgens auf der richtigen Seite aufwacht. Sonst ist man ja ganz durcheinander oder schläft einfach immer weiter.

Die allergrößte Sünde im Schlafzimmer fester Paare ist übrigens meiner Meinung nach der Wäscheständer, bzw. der Korb mit Bügelwäsche. Es gibt ja wohl nichts, das unsexier ist als dieser Anblick. Ich glaube, das machen Viele so, weil sie im Schlafzimmer alles unterbringen, was eventuelle Besucher nicht sehen sollen. Ist ja auch eigentlich sehr höflich, den Besuch nicht mit dem Anblick hässlicher Drahtgestelle mit ausgebollerter Wäsche drauf zu behelligen. Aber warum tut man’s dann ohne schlechtes Gewissen seinem Liebesleben an? Und stellt zusätzlich noch olle Kartons, den Staubsauger und anderen Krempel daneben? Versteh’ ich nicht. Dazu passt übrigens auch noch der Part-
nerlook, wenn ich schon dabei bin. Ich glaube irgendwie nicht, dass Menschen, die in den gleichen Jogginganzügen oder Freizeitjacken herumlaufen, so richtig losprickeln, wenn sie sich da gegenseitig wieder rauspellen. Eher steigen sie anschließend in Schlafanzüge aus Baumwolljersey. Solche mit Bündchen.

Ich hoffe, das Schicksal verhindert, dass ich mich jemals in einem Partner-Anorak wieder finde. Zum Glück habe ich berechtigte Hoffnung, dass mir das so bald nicht passiert. In meinem Schlafzimmer steht aber auch kein einziger Wäscheständer und das Bügelbrett klemme ich immer so hinter den Schrank, dass man es vom Bett aus auf gar keinen Fall sehen kann.

Aber selbst, wenn so eine Wohnung wie die von dem eingangs imaginierten schmucken Herrn bombig ist, mit schnieker Bettwäsche und dufter Couch und anständigen Gläsern, kann es immer noch zu einem spontanen „unsexy!“-Alarm kommen, wenn er plötzlich anfängt, Zigarillo zu rauchen. Dass ebenso plötzlich ein vorher noch nicht da gewesener Schnurrbart über dem Zigarillo auftaucht, ist zum Glück unwahrscheinlich. Wenn aber die Asche beim gemeinsamen Essen in die ausgelöffelte Eierschale oder den Teller gestippt wird, ist es sogar egal, ob Zigarillo oder normale Zigarette.

Da schüttelt’s mich eigentlich direkt zur Tür raus…

Fieber! (4)

(Erstveröffentlichung: 9. September 2007)

So.

Die Grundbewegungsabläufe für einige Disco-Tänze sollten ja inzwischen sitzen. Damit kann man schon in die nächste Tanzbude gehen und erste gute Erfolge erzielen. Wenn man sich an die Regeln hält, ist das Discotanzen an sich wirklich ein harmloses Ver- gnügen. – Wenn.

Kommen wir jetzt mal zu den ebenfalls innewohnenden Gefahren (vor denen gar nicht genug gewarnt werden kann), die sich durch Nichtbeachtung der Vorschriften oder gar falsche Ausrüstung ergeben können. Genaueres kann man in der jeweils örtlichen Dis- codienststelle erfragen. Es gibt da ja sicherlich auch regionale Unterschiede.

Wie wichtig z.B. das Auswählen gutsitzender Kleidung sein kann, haben wir ja im zweiten Teil schon kurz angesprochen. Man kann das gar nicht oft genug sagen! Auch die Musik- auswahl spielt eine gewichtige Rolle! Im Kombination können sich sogar ganz ungeahnte Komplikationen ergeben…

Deutlich wird das anhand dieses Beispiels:

Soul-Hip Diese Frau, nennen wir sie Frau Q., hat eine sogenannte „Chronische Seelen-Hüfte“, her- vorgerufen durch Donna-Summer-Discoknaller und eine viel zu schwere Gürtelschnalle. Man erkennt das daran, dass die Betroffenen einen merkwürdigen, ausschreitenden Gang entwick- eln, auch bekannt als „Marionetten-Syndrom“. Da kann die Oberbekleidung übrigens noch so bequem sein, das nützt dann auch nichts mehr…

Eigentlich wäre jetzt strenge Bettruhe einzu-
halten. Unsere Vortänzerin Frau Q. mag aber ihre Schülerschäfchen am Samstagabend in der Diskothek nicht sich selbst überlassen und hat sich nun doch aus den Federn gequält.

Vielleicht hält sie sich auch bloß für unver- zichtbar.

 

Und dann hat man auch schon den Salat: Während sie die Tanzfläche überquert, um sich was zu trinken zu holen, legt der DJ die Pointer Sisters auf. Prompt haben alle Anwesen- den Frau Q.s ungelenke Bewegungen als neue, heiße Tanzfigur missdeutet und die Hölle bricht los!

Suzie_Q
Die noch unerfahrenen Schüler wissen ja nicht, wie weit sie gehen dürfen und tanzen einfach los, bis sie bis unter die Hutschnur voll sind mit Extase. Sie benennen den eben „erlernten“ Bewegungsablauf prompt nach der erkrankten Dame und wollen gar nicht mehr aufhören! Dabei kann man dabei böse stürzen und sich den Schnurrbart brechen! Und der Linken wächst sogar schon ein breiter Gürtel!

Frau Q. indes macht sich natürlich Sorgen, versucht die Massen zu beruhigen und den Sachverhalt aufzuklären, doch zu spät. Das Ganze hat sich längst verselbständigt. Nach mehreren Minuten erfolglosen Redens und Argumentierens resigniert sie und ruft noch schwach: „Dann setzt wenigstens Helme auf und tragt Schutzkleidung! Ich muss jetzt jedenfalls wieder ins Bett. Mich plagt das schlechte Gewissen. Und überhaupt, hätte ich heute gar nicht herkommen sollen…“ Das mit den Helmen und so haben noch welche gehört, der Rest geht in dem lauten Gestampfe einfach unter.

Freak_Line_Dance
Einzelne rufen ihr sogar noch zu: „Na und!? Können wir doch nix für! Das haste uns doch so vorgemacht, Suzie!“ Ja, da sind sie noch übermütig, aber später müssen ein paar von ihnen in die Nervenheilanstalt eingewiesen werden, weil sie im Rausch sogar auf offener Straße Gummisandalen oder Pumps mit Ringelsöckchen getragen haben. Weiß ja jeder, dass so was nur total Durchgeschossene machen, und ansteckend ist es auch noch! Deswegen heißt das auch „Freak-Line-Dance“ und ist heute verboten.

So kann’s gehen. Wenn man das aber nun alles weiß und beherzigt, kann man das Dis- cotanzen ganz unbeschwert genießen und sogar individuell weiterentwickeln. Es ist, auch hier, wie mit allen guten Sachen: Die Dosierung mach’s.

Im Nachhall dieser klugen Worte schließe ich hiermit den Tanzkurs ab und wünsche Euch für die Zukunft viel Freude und Glück mit dem hier Erlernten.

Vielen Dank für Eure Teilnahme.

Eure Suzie Theo.

Fieber! (3)

(Erstveröffentlichung: 1.September 2007)

Habt Ihr alle schön geübt? Wirklich?

Dann gibt es heute zur Belohnung mal ein bisschen geschichtliches Hintergrundwissen. Das ist auch wichtig. Kontext und so.

Heutzutage ist es ja so, dass man zum Tanzen in die Disco geht. Alles andere ist dort inzwischen offiziell verboten, glaub’ ich. Man steht cool rum oder bewegt sich eben ein bisschen, und bis vor kurzem musste man dann auch noch Alcopops dazu trinken. Ganz schön schwierig, aber machbar.

In den 70ern war das noch ganz anders. Aber das waren ja auch ganz andere Zeiten und alles musste viel, viel freizügiger, ja sogar sexy sein! Man sollte sich gegenseitig „anma- chen“ und sogar rauchen! Das kann man sich heute kaum mehr so richtig vorstellen. In dem Disco-Tänze-Buch kann man noch ganz gut sehen, was damals überall los war, und ich habe auch davon sprechen hören.

Hier also die ganze Wahrheit, Ihr seid jetzt soweit:

Chicken_wings

 

 

 

 

Dieses Huhn ist aufgeregt.
Zumindest sieht es so aus. Aber eigentlich befindet sich im Innern eine ausgetüftelte Mechanik, die nervöses Flattern vor dem eigentlichen Akt simulieren soll.

Es handelt sich nämlich um eine „Sexma-
chine mit Chicken-Wings“. Frag’ mich lieber niemand, ich kann’s mir auch nur ausmalen; – ich nehme an, solche Gerätschaften hatte man in den 70ern in den Tanzsalons zur Erbauung und Antörnung der anwesenden Gäste. Und zwar in jeder Ecke eins.

 

Wenn die Gäste dann ausreichend erbaut waren, hielt es sie nicht mehr auf den Sitzen und sie umtanzten sich gegenseitig zunehmend wilder mit immer eindeutigeren Posen. Sogar mit Zappzerapp-Händen! Puh! Wahrscheinlich hat man sich auch noch zugezwin-
kert! Und wo sowas hinführt, bzw. wie solche Abende dann ausgehen, weiß man ja.
Also, ich nicht. Aber Leute, die ich kenne.

F_Broadway

Und die haben mir erzählt, dass sich zu vorgerückter Stunde, wenn die „Bude am Kochen war“, oft Pärchen bildeten, die aus ihren Absichten dann keinen Hehl mehr machten. Manchmal kannten die sich vorher nicht mal! Und fingen dann auch schon mal an, sich sogar an den Händen anzufassen.

Das war das Zeichen: An dieser Stelle muss dann wohl ein Guide oder sowas erschienen sein, um das aufgeregte Paar auf eine „Führung“ in die „Liebkosung“ mitzunehmen. Wahr- scheinlich fand diese Führung dann in Katakomben oder Hinterzimmern statt. Und hätten wir nicht das Buch mit den überlieferten Texten, könnten wir uns kaum darüber ins Bild setzen, welche komplizierten Vorgänge dann ihren Lauf nahmen. Man versteht heute ja nicht mehr alles. „Duck-Dich“ z.B. sagt mir nichts, aber „Damensolo unter rechtem Arm tanzen“ spricht ja wohl Bände…

Liebkosung

Meine Herren! Muss das ein wildes Jahrzehnt gewesen sein!
Diese Eindücke muss man jetzt auch erstmal verarbeiten… Den Rest gibt’s morgen.

Wer üben will, der übe!

Fieber! (2)

(Erstveröffentlichung: 19. August 2007)

Hier kommt also die Fortsetzung, verprochen ist versprochen. Und was man versprochen hat, soll man auch halten. Hier also einige neue Tanzfiguren. Der Sonntagmorgen, wenn man noch ein bisschen in Öl liegt von der gerade überstandenen Sauftour Tanznacht, ist vielleicht nicht die ideale Zeit zum Üben. Aber man kann sich’s ja schon mal  ausschnei- den und bis nach der Kaffeetafel bei Tante Karin damit warten.
Bump_Shake

 

 

 

 

 

 

Die 1. neue Tanzfigur heißt: „Macker, ich hab’ Dir schon 3 mal gesagt, Du sollst abzischen! Jetzt mach’ endlich die Biege…“

Im Buch heißt sie verschleiernd: „Bump-Shake mit elbow-pull“, aber jeder weiß, was gemeint ist. Zur Not muss man eben den elbow kräftiger pullen.

 

Dog

 

Diese junge Dame hätte das mal früher tun sollen, denn der Mensch da versucht gerade eben, ihr den Oberkörper abzuschneiden. Das ist aber nicht sehr nett von dem. Sie winkt um Hilfe. Hoffentlich kommt da gleich jemand!

Wieso das „The Dog“ heißt, weiß ich nicht.
Ich habe jedenfalls noch nie Hunde gesehen, die sich gegenseitig durchschneiden wollten. Vielleicht ist es eine Empfehlung, nächstes Mal lieber einen beschützenden Schäferhund mit in die Tanzbude zu nehmen. Also, im über-
tragenen Sinne, einen großen Bruder oder so. Richtige Hunde dürfen ja gar nicht in die Disco. Schließlich muss man da mindestens 16 sein. Und das ist für Hunde schon ein ziemliches Alter, da stehen die eher schon auf Marsch-
musik und Fr*lic-Werbung im Fernsehen.

 

 

Cleveland_Conti

Guck, jetzt hat er von ihr abgelassen, und damit er nicht gleich wieder auf doofe Ideen kommt, kriegt er zum Abschied noch einen „Cleveland Continental“ verpasst. Also einen Handkantenschlag in die Rippen, der sich gewaschen hat. Ja, der Herr trägt übrigens wirklich eine Riesen-Fliege um den Hals. Und die Hose hat er aus zwei alten Futter-
säcken zusammen getackert, bis die Tackerklemmen alle waren.

Rock_steady

Und weil das ganz schön kneift, bewegt er sich jetzt irgendwie komisch. Keine Ahnung, ob die Mädels ihn nun nur nachäffen, oder ob sie ihm tatsächlich glauben, dass das ein „Rock Steady“ sei. (Wir wissen ja wohl alle, wie ein richtiger „Rock Steady“ aussieht!) Es sieht jedenfalls auch nicht besser aus, wenn man’s zu dritt macht. Die Hintere macht ein Gesicht, als wolle sie beim Kirschkern-Weitspucken mitmachen. Und die Vordere muss sich an der Wand abstützen, damit sie nicht umkippt mit ihren Absätzen. Wahrscheinlich hat sie deshalb die Söckchen zu so Wülsten aufgerollt, um im Falle eines Sturzes ihre Knöchel zu schützen.

Armstyling

 

 

Diesen Trick kennt diese Dame noch nicht. Sie hat aber auch gar keine Zeit, mit ihren Freundinnen Tipps auszutauschen.
Sie bewundert diesen tollen Tänzer, der sich wohl gerade die Hände hat auswech-
seln lassen und dazu gleich die Arme neu stylen. Und er freut sich und denkt: Hat sich doch gelohnt, das teure Armstyling! Schon hängt eine leckere Biene dran…

Und da hat er natürlich Recht. Gut gestylte Arme machen bei den Damen unheimlich Eindruck. Also auf in die nächste Armsty-
lerei um die Ecke, meine Herren!

Der Kurs wird weiter fortgesetzt. Versprochen. Aber jetzt ist ja erstmal das Üben dran…

(Teil 3 morgen)

Fieber! (1)

(Erstveröffentlichung: 14. August 2007)

Heute fiel mir ein Buch wieder in die Hände, das ich vor Jahren mal auf dem Flohmarkt für drei Mark erstanden hatte. Es lag dann lange als Klolektüre im Badezimmer herum, was dazu führte, dass Besucher oft ziemlich lange im Bad brauchten und dieses dann oft unter lustigen Verrenkungen wieder verließen.

Das hier ist das tolle Verrenk-Buch:

Disco_TitelImmer, wenn ich es in die Hand neh- me, freue ich mich darüber, dass ich ’79 noch zu jung war für die Disco. Ist doch toll, wenn das Freuen so einfach geht. Und sei es nur, weil man einer Zeit grad’ noch so von der Schippe ge- sprungen ist.

Damals bereitete man sich nämlich wirklich noch zuhause aufs Wochen-
ende vor. Da wurden noch Tanzschritte und Drehungen vor dem Spiegel geübt! Und Schnurrbärte getrimmt! Jawoll. Travolta war ganz groß und alles war voller BeeGees.

Jedenfalls hat sich in dieser Vergang-
enheit wohl jemand mal hoffnungsvoll dieses Büchlein gekauft, um dann am Samstag auf der Tanzfläche richtig loslegen zu können. Womöglich zur Damenbeeindruckung. Bestimmt funktioniert das auch heute noch! Daher will ich mal nicht so sein und mal reingucken lassen. Die Tanzfiguren haben dufte Namen und sind auch ganz leicht nachzumachen. In dem Buch sind nämlich prima Beschreibungen und Bilder drin.

Lassoarm

 

 

Das hier ist z.B. nicht „Herr Ober, noch ein Getränk!“, sondern der „Shake mit Lasso-
Arm“. Na, steht ja auch dran. Das ist bestimmt leicht nachzutanzen. Leg’ doch schon mal was Schmissiges auf! Ich vermute mal, der Lasso-Arm ist der obere, denn im Beitext steht: „Die linke Hand schwingt das Lasso, die rechte hält die Zügel des Pferdes.“

Das Pferd ist grad’ Getränke holen.

 

 

 

 

 

Die Drei hier gucken inzwischen, wo es bleibt. Sie heißen „Shake“, „Frug“ und „Surf“ und haben wohl Durst. Frug will wohl sogar eine Kutsche anhalten, um den Fahrer nach dem Pferd zu fragen. Das kann jetzt natürlich dauern…

Shake_Frug_Surf

Ihr habt also genug Zeit, das Lassoschwingen zu üben. Und wenn ihr das drauf habt, geht’s weiter. Ich muss jetzt los zum Friseur, hab’ Termin für’ne Dauerwelle.

(Teil 2 morgen)

Im Wartezimmer. (Ohne Pointe)

(Erstveröffentlichung: 21. November 2007)

Links gegenüber: Eine zierliche, irgendwie ätherisch-durchgeistigt wirkende Frau liest in einem Buch. Dabei lächelt sie ganz selig. Ihre Bewegungen sind zart, ihre Haltung sehr aufrecht. Sie hat einen langen weiten Rock an, ein schönes Tuch um die Schultern dra-
piert, die Haare hochgesteckt.

Direkt neben mir sitzt ihr Gegenteil: Eine herbe, große Frau mit Pottschnitt und Gesund-
heitsbotten. Einen dicken Aktenordner hat sie auf dem Schoß und erledigt offensichtlich ihren Bürokram hier. Sie schreibt etwas und tütet das Geschriebene in einen Umschlag, den sie umständlich anleckt und verschließt. Sogar Briefmarken hat sie dabei!

Irgendwie ist mir die Herbe sympathischer. Als die Zarte aufgerufen wird („Frau Sänger, bitte!“ – wie passend… wie wohl die Andere heißt?), erhebt sie sich langsam und schrei-
tet hinaus, dabei verliert sie ein schwarzes Bändsel aus ihrer Tasche.

Herein kommt ein älterer Herr, will sich auf ihren Stuhl setzen, da sieht er das schwarze Dings auf dem Boden liegen. Er schnippt es mit dem Fuß einen halben Meter weiter nach links. So, wie ältere Leute eben oft auch Sachen vom Bürgersteig in die Gosse befördern. Jedes Mal frage ich mich, was das soll. Wahrscheinlich ist ein Stück Papier oder eben so ein Bändchen zu hoch zum Drübersteigen. Dann setzt sich der Mann auf den freien Stuhl. Er sitzt da und guckt immer wieder ganz angestrengt zu dem Bändsel hin. Es stört ihn, er kann es da nicht liegen sehen.

Eine alte Dame öffnet die Tür, sie hat einen Blumenstrauß dabei, und ruft mit kräftiger Stimme: „Morgen!“. Dann geht sie gleich wieder hinaus. Die Tür bleibt angelehnt. Der Mann guckt nun auf die Tür.

Angelehnt. Nicht richtig auf, nicht richtig zu.

Er steht auf, öffnet die Tür, schaut der Blumenfrau vorwurfsvoll hinterher, schließt die Tür ordentlich, guckt sich um, ob wir’s auch mitbekommen haben. Dann setzt er sich wieder und guckt das Bändsel weiter an. Hat sich immer noch nicht bewegt.

Als mich die Sprechstundenhilfe aufruft, möchte ich fast sagen: „Ich komm’ gleich! Ich muss das hier erstmal zu Ende gucken…“

Aber dann bin ich doch gleich hin.

Motorbiene.

(Erstveröffentlichung: 28. November 2007)

Eigentlich wollte ich mich heute gerne etwas echauffieren.
Geht aber nicht. Mir fehlt das Material.

Vorgestern oder so fiel mir nämlich wieder ein, dass ich vor ca. 2 Jahren mal so eine Männerzeitschrift gesehen hatte, auf deren Titel ungefähr folgender Nichtganzsatz prang- te: „11 Knöpfe, die sie bei IHR drücken müssen, damit sie schnell von 0 auf 100 kommt!“

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das da so oder weigstens fast so draufstand. Ich weiß sogar noch, auf welcher Zeitschrift. Beweisen kann ich das jetzt aber leider nicht. Damals hatte ich überlegt, einen gepfefferten Leserbrief zu schreiben, aber dann dachte ich: Die werden mich dort bestimmt als Zicke begreifen, die wahrscheinlich „keinen Typen hat und deshalb ein bisschen unentspannt“ ist. So wird man schnell abgewunken.

Wieso mir das jetzt wieder einfiel, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht hat jemand irgend-
wo einen doofen Mensch-Maschine-Vergleich angestrengt. Oder es hat jemand über jenes Magazin gesprochen, kann auch sein. Jedenfalls, weil ich nun leider keinen Beweis habe für das doofe Cover, kann ich mich jetzt gar nicht richtig aufregen hier! Also, das regt mich auch auf… Da könnte ich auch schomma schnell von 0 auf bestimmt mindestens sagenwirmal 45 oder so kommen.

Ich find‘ das nämlich durchaus löblich, wenn die Herrschaften sich Gedanken machen, wie sie ihre Liebste schön in Stimmung kriegen. Ich mein’, schließlich haben ja nun Beide was davon. Aber wieso glaubt so eine Redaktion, derlei Inhalte nur vermitteln zu können, wenn sie mit den Männern Auto spielt? Sollen die dann ihre Freundinnen über so einen Straßenspielteppich schieben und „brrrrrmmmbrrrrmmm…“ dazu machen?

Ich entsinne mich noch, den Artikel überflogen zu haben, und tatsächlich standen da so Sachen, wie:

„Füllen sie nur den besten Sprit ein! Champagner, weichen Rotwein, usw…“

„Wenn sie daunddort diesunddas machen, schnurrt sie wie ein …-Motor.“

„Kraulen sie ihr wattweißich, das jagt ihre Drehzahl in ungeahnte Höhen!“

Genau.
Ich hätte da auch noch ein paar Tipps:

„Greifen sie ihr während der Fahrt mal so richtig ins Lenkrad, das macht sie wild!“

„Wechseln sie ihr mal gelegentlich die Wischerblätter, – da freut die sich!“

„Aber kommen sie ihr lieber nicht unvorbereitet mit ’nem Ersatzreifen, da wird sie sauer!“

„Klopfen sie ihr mal vorsichtig auf die Polster, das macht sie garantiert total elektrisch!“

„Machen sie ihr ein hübsches Eckchen im Carport zurecht, – sie wird sie mit dankbaren Scheinwerferchen anleuchten!“

„Und wenn der erste Rost ansetzt, klemmen sie ihrer Liebsten eine Straßenkarte unter’n Arm und zeigen ihr, wo die Bauarbeiter die Landstraße gelassen haben.“

Also, das wars, worüber ich mich nun eigentlich aufregen wollte.
Aber geht ja nun nicht. Manno!

Schrott!

So ja nun nicht!

(Erstveröffentlichung: 21. September 2007)

Gestern hatte ich mal wieder die Postille meiner Krankenkasse im Briefkasten. Und gleich auf der Titelseite blafft mich der Herr Wickert an:

Wickert

Unsere Kinder?
Entschuldigung, – aber: Lieber Ulrich, wir haben ja gar keine Kinder!

Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, aber ich bin mir da eigentlich ziemlich sicher. Woher auch? Wenn Du mal in meinem Wohnzimmer aufgetaucht bist, dann ja wohl eher aus Versehen. Und gelaufen ist da sowieso nie was! Das hätte ich doch wohl merken müssen, nein? Naja, und wenn dabei womöglich mehrere Kinder rumgekommen wären, hätte mir das doch wohl als Erster auffallen sollen, oder wie?

Zur Sicherheit und damit Ruhe ist, habe ich aber eben noch mal überall nachgeguckt. Da sind wirklich keine.