Gerade gestern habe ich’s wieder im Fernseher gehört: Angeblich mussten auf den Kanaren wegen der Waldbrände Anwohner und Touristen evakuiert werden. Die Brände sahen wirklich schlimm aus, und mir blutete das Herz, denn ich war schon zweimal auf den Kanaren und fand es da z. T. beeindruckend schön. Dennoch fällt es mir schwer, zu glauben, dass dort Menschen evakuiert werden mussten. Zumindest hoffe ich das sehr für die gebeutelten Leutchen da. Evakuiert werden nämlich normalerweise Gebiete oder meinetwegen Gebäude. Das Wort kommt wohl ursprünglich von „Ausleeren“, ja sogar „ein Vakuum schaffen“. Ich möchte jedenfalls nicht gern von Sicherheitskräften ausgeleert werden, und wenn es noch so brennt. Vor allem meine Organe behalte ich lieber selbst. Zum Glück verreise ich für ein paar Tage, bevor hier jemand auf komische Ideen kommt. Vielleicht wird meine Wohnung dann etwas evakuiert wirken, aber ich werde mich hoffentlich dennoch sehr unausgeleert fühlen, wenn ich Ende nächster Woche wieder zurück-
komme. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es sogar, von unterwegs mal ein paar meiner Eindrücke aus meinem Gedächtnis zu evakuieren und in den Blog einzufüllen…
sprache
Nachtrag
Oooch lustig. Jetzt hatte ich eben plötzlich kurz eine Anzeige eines Herstellers für Polizeiabsperrungen und ähnliche Zäune hier. Bestimmt nützlich, um mal Fremdkörper abzuwehren. Danke, das habe ich bisher noch immer so hingekriegt.
Und nun werde ich gefragt, ob ich denn ein „Buch im Kopf“ habe. Nö, zum Glück nicht, Frau Dokter. Das Umblättern fiele auch so schwer.
Mal sehen, wie’s heute noch damit weitergeht…
Fremdkörpererkennung
Jungejunge, heute war ich schon um fünf Uhr wach und eigentlich ganz gut beieinander. Ich hätte mal gleich Tee kochen und vielleicht noch was lesen sollen. Stattdessen nickerte ich noch mal weg und wachte zwei Stunden später völlig zerknüdelt wieder auf.
Dabei weiß das doch jeder, dass man das nicht machen soll.
Ich hatte sogar einen fiesen Traum über einen, der mir ein gegrilltes, tropfendes Steak auf meine Tastatur gelegt hatte, als ich gerade bloggen wollte (statt „gerade“ hatte ich eben „gerda“ getippt. Wer, um Himmels Willen, ist denn jetzt Gerda?). Der Rechner war in die Außenwand eines Hauses eingebaut und man musste die Tastatur herausziehen. Dabei stand ein Stuhl auf dem Bürgersteig, denn der Monitor war so ungefähr auf Hüfthöhe angebracht. Und geregnet hat es auch noch. Ich war total sauer. Kein schönes Zweitaufwachen, wenn man wutgeladen aus einem Traum kommt und sich dann aber erstmal eine halbe Stunde irgendwie breiig fühlt.
Jetzt geht’s aber wieder.
Und als ich eben meinen Blog betrat, sah ich, dass der Gockel heute eine Anzeige hier geparkt hat, die sich mit „Fremdkörpererkennung“ befasst. Es gibt da wohl extra Maschinchen, die das freundlicherweise übernehmen. Also, ich hatte bisher nie Probleme, fremde Körper auch ohne technische Mithilfe als solche auszumachen. Sogar in dämmrigen Partyschuppen, kurz bevor das Bier alle ist.
Oder geht es hier um’s „Erkennen“ im biblischen Sinne?
Da gibt’s Maschinen für? Was für eine Vorst…, – nee, das stell’ ich mir nicht vor! Ich bin ja froh, dass es diese Ganzkörper-Cybersex-Anzüge immer noch nicht für ’nen Zehner an jeder Ecke zu kaufen gibt! Also, hoffentlich bin ich nicht in der Nähe, wenn jemand seine Fremdkörpererkennungsapparatur anschmeißt.
In diesem Zusammenhang fällt mir jetzt noch ein, dass man ja bei der Polizei manchmal „erkennungsdienstlich behandelt“ werden muss. Also, was macht denn eigentlich ein solcher Beamter im Erkennungsdienst? Gut, dass ich eine so überaus redliche Bürgerin bin. Dabei werde ich vorsorglich auch bleiben.
Also, das sind ja Gedanken am frühen Morgen! Wäre ich mal um fünf aufgestanden!
Alleine ist doch doof.
Vorgestern las ich in der Zeitung:
Nanu, dachte ich, wie soll das denn gehen? Keine schlimmen Heulgitarren mehr? Viertelstundenlang durchdrehende Schlagwerker werden abgeführt? Erste Geigerinnen werden von allen Seiten im Orchester zugetrötet und -getriangelt? Pianisten werden die Klavierdeckel auf die flinken Fingerchen gedonnert? Artisten werden an andere Artisten gekettet? Im nächsten Schritt werden Einzelkinder zwangsvergeschwistert?
Aber es war ja nur das Umsonst-am-Sonntag-Blättchen, das das berichtete. Und darum glaube ich das auch erstmal nicht. Aus eben jenem stets unfreiwillig unterhaltsamen Blatt schnitt ich vor längerer Zeit mal dieses hübsche Bildchen nebst Bildunterschrift.
Leider weiß ich nicht mehr, ob das Gehäckselte nicht evtl. sogar aus zertrümmerten Waldarbeiterschuhen besteht. Hauptsache, gut gehäckselt. Aber dass es nach dem Zertrümmern der Fußprobe durch einen ausgewählten Mitarbeiter der Häckselkolonne unter-
zogen wird, der dabei mitfühlend beobachtend von Kollegen umstanden wird, finde ich gut.
Denn schließlich:
Man vergisst das leider allzu oft. Und da schadet es doch nicht, wenn jemand in der Nähe bleibt, um eventuell überschwappende aufzufangen. Obwohl Füße ja zum Glück ohnehin normalerweise zu Zweit sind.
Küchensofagedanken am Morgen (Teil 3) – Service
Gestern hatte ich mal so gar keine Lust. Ich rede mich aufs Wetter raus, das mal hü ist, und mal hott. Und wenn das Wetter schon so unentschlossen daher kommt… Ach, und heute könnte ich auch bestimmt den ganzen Tag hier liegen. Angeregt durch einen von Trithemius Abendbummeln mache ich mir Gedanken über Kellnerinnen. Über solche, denen man anmerkt, dass sie nie eine Aus-
bildung zur Restaurantfachfrau gesehen haben. Solche, die vielleicht während des Studiums oder aus ganz normalen Geldver-
diengründen kellnern gehen. Ich habe das übrigens vor ca. 15 Jahren auch eine ganze Weile in verschiedenen Läden gemacht, und vielleicht achte ich deshalb etwas mehr darauf, wie die Damen mit den Gästen umgehen. Machen wir uns nichts vor, meistens sind es Damen.
Obwohl das ja immer gern behauptet wird, sagen sie fast nie: Draußen nur Kännchen! Auch Kollegin kommt gleich! habe ich, glaubich, noch nie zugerufen bekommen. Was ich aber schon öfter gehört habe, ist: Das ist nicht mein Tisch!
Und dann denke ich: Naja, ich hatte jetzt auch nicht gedacht, dass sie jeden Tag ihren eigenen Tisch mitbringen muss. Das wäre ja eine ziemlich merkwürdige, wenn nicht unzulässige Vertragsklausel, und wenn sie kein Auto hat, ist das auch ganz schön schwierig für sie. Der Tisch wird also schon wahrscheinlich ihrem Chef oder ihrer Chefin gehören. Aber ich weiß ja, was sie meint und warte, bis die Kollegin kommt.
Wenn sie dann kommt, fragt sie manchmal streng: Wissen sie schon, was sie wollen? Dann komme ich mir vor, als stünde ich vor meinen Eltern, die mich fragen, was ich denn nun aus meinem Leben zu machen gedenke. Und möchte antworten: Naja, ich dachte, ich verdien jetzt erstmal ein bisschen Geld, dann reise ich vielleicht erstmal nach Norwegen, da wollte ich immer schon mal hin, Fjorde gucken. Und dann, wenn ich wieder hier bin, weiß ich bestimmt auch, wies weiter gehen soll. Vielleicht mache ich mich ja selbstständig oder so… Das verkneife ich mir aber, denn wenn ich sie jetzt ärgere, kriege ich später kein Schirmchen auf mein Eis.
Wenn sie dann wieder kommt, um das Bestellte zu bringen, sagt sie bestimmt: Soooo…!, während sie es abstellt. So! heißt ja angeblich halb fertig. Im Café heißt es aber: Räum doch bitte mal Deinen Krempel zur Seite und nimm die Ellbogen vom Tisch, denn das Ding hier ist schwer/heiß/sperrig, mir fällt gleich die Hand ab und ich hab’s eilig.
Wenn sie eine nicht so gute Kellnerin ist, fasst sie die Gläser ganz oben am Rand an. Dann hoffe ich, dass sie wenigstens halbwegs saubere Fingerchen hat. Leider sehe ich dieses Glas-oben-am-Rand-Anfassen ziemlich häufig und wundere mich immer, dass das von den Chefs nicht geahndet wird. Denn die wollen ja nach außen gerne einen properen Eindruck vermitteln. Was aber z.B. manchmal so hinter Theken passiert, oder in der Küche, würde dem Gast schon mal den Appetit verderben. Darum ist er normalerweise froh, wenn ers nicht mitbekommt. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte die kommenden drei Zeilen überspringen.
Wenn man nämlich mal gesehen hat, wie eine Bierleitung aussehen kann, die länger nicht gereinigt wurde, der bestellt fortan nur noch Flaschenbier. Denn dann ist es auch schon total egal, wo das Bierglas beim Servieren angefasst wird und womit.
Wenn ich also meine Bestellung bekommen habe und mich vielleicht gerade daran gemacht habe, Messer und Gabel aus der Serviette zu wickeln und alles zurecht zu schieben und loszulegen, kommt bestimmt jemand zum Abkassieren, weil jetzt Schichtwechsel ist. Dann legt man das Besteck wieder hin, fummelt das Portemonnaie raus, dabei fällt einem das Messer runter und man weiß gar nicht, wer kriegt denn jetzt das Trinkgeld? Sie oder ihre später abräumende Kollegin? Übrigens ist mir auch mal aufgefallen, dass Servicepersonal noch so patzig sein kann, wenns aber ans Bezahlen geht, sind sie die Lebensfreude selbst. Komisch, oder?
Naja, hab ich bestimmt genau so gemacht, damals.
Wenn die Teller leer gegessen da stehen, wird abgeräumt und dabei hastig gefragt: Hats geschmeckt? Nach meiner Erfahrung reicht als Antwort ein knappes Ja., denn entweder ist die Servierdame schon längst wieder weg, oder sie kann mit Kritik nicht recht umgehen (Das soll so!). Es ist also fast immer sinnlos, ein Gespräch anfangen zu wollen. Selten landet die Anregung da, wo sie hingehört: In der Küche. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie Köche darauf reagieren. Im günstigen Fall mit Schulterzucken. Im ungünstigen Fall mit launigen Vorschlägen, die der Gast lieber nicht hören möchte.
Der Gast möchte sich ja bloß entspannen. Und es interessiert ihn eigentlich nicht, ob das Personal gerade total im Stress ist. Ich erinnere mich noch gut, wie schwer es manchmal war, freundlich zu bleiben, wenn man gar nicht mehr wußte, wo einem der Kopf stand. Aber dennoch habe ich es immer vermieden, den Gästen mein Herz auszuschütten oder sie anzublaffen. Manche, die verständnisvoll aussahen, habe ich gelegentlich freundlich um Geduld gebeten, weil viel los war. Netterweise waren das dann meistens die, die das beste Trinkgeld gegeben haben. Nur mal so als Tipp.
Und natürlich gibt es unangenehme, doofe Gäste. Die einen 5 mal rennen lassen für ein Extratütchen Zucker, einen neuen Kaffeelöffel, ein Glas Leitungswasser, die Eiskarte und doch noch einen kleinen Salat, Dressing aber extra. Und dann geben sie 15 ct. Trinkgeld und fragen noch, warum man sie frech angrinst.
Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.
So,
nun ist der Auftrag abgearbeitet und ich bin es auch.
Zwei Wochen lang habe ich über eine Stadt nachgedacht, in der ich noch nie war, und die sich neu präsentieren will. Ob die Agentur, in der ich die letzten zwei Wochen verbracht habe, die Ausschreibung gewinnen wird, ist fraglich, denn es hat schon jemand seinen klobigen Fuß in die Tür gestellt. Trotzdem haben wir unser Bestes rausgequetscht und vielleicht reißen wir das Ruder ja auch herum. Ich kann jetzt jedenfalls erstmal kein Orange mehr sehen, und nächste Woche wissen wir wohl schon mehr…
Hier ist natürlich alles liegen geblieben außer mir.
Auf dem Fernseher sind sogar Spinnweben drauf! Ich dachte, ich guck’ nicht richtig.
Und auf dem Quark im Kühlschrank puschelt es.
Wenn die Herrin aus dem Haus ist, tanzen die Miniorganismen auf dem Tisch!
Also muss ich heute erstmal anständig Einkaufen gehen. Vielleicht begegnet mir ja wieder ein hübscher Verleser, wie manchmal beim Einkaufen. Ich habe schon „Shaolin“-Glasreiniger statt „Sidol*n“-Glasreiniger gesehen, „Grillhäschen“ statt Grillhähnchen und „Langsam-Hemden“ statt Langarm-Hemden. Von der „Göttin“-Wurst hatte ich ja früher schon mal geschrieben.
Also Kühlschrank und Regale auffüllen und dann die Bude durchfeudeln!
Und dann mal die Freunde darüber in Kenntnis setzen, dass ihre Rufe nicht ungehört verschallt sind. Freundin S. könnte inzwischen glatt ein drittes Kind bekommen haben, so lange haben wir uns nicht gehört! (Naja, 5 Wochen oder so…)
Freundin M. ist ja grade wieder in Japan und kämpft mit schwüler Sommerhitze, da hat die genug zu tun. Freundin T. habe ich Dienstagabend in ein Café bestellt und dort nur von mir geredet… Freund M. habe ich immerhin Montag auf der Straße getroffen und konnte mir seine schicke neue Brille schnell begucken. Heute werde ich mal ein Bier mit ihm trinken, ob er nun will oder nicht!
Und hier kann ich mich auch wieder mehr blicken lassen.
Ach, hatte ich schon erzählt, dass mich Rieta und Knut am Wochenende besuchen kommen wollen? Ich werde dann berichten…
Aber erst muss ich mir deren Besuch ja ausdenken und dafür brauche ich ein schönes
-Innen
Ich hatte vor Jahren mal eine Gemeindebrief im Kasten, der eine Veranstaltung für die Lütten angekündigen sollte:
„Liebe Kinderinnen und Kinder,…“
(Stimmt echt. Leider habe ich den Zettel nicht aufgehoben!)
Zeitschriften
Es gab früher mal zwei Zeitschriften, in denen blätterten überwiegend die Damen, wenn sie Einrichtungstipps suchten: „Schöner Wohnen“ und „zuhause“.
Irgendwann müssen die zwei beiden eine Fusion eingegangen sein, denn es gab plötzlich nur noch ein Heftchen, das dann „zuhause Wohnen“ hieß (von „schöner“ war aber keine Rede mehr). Ein Titel, den ich irgendwie ulkig fand, denn wo soll man denn schließlich auch sonst wohnen?
Bei der Arbeit wird ja normalerweise nicht gewohnt (sogar dann nicht, wenn man wiederum die Arbeit gewohnt ist), bei Freunden wohnt man auch nur in Ausnahmesituationen, aber ein Zuhause wird es meistens nicht werden.
Das Wohnen an sich ist eine Tätigkeit, über die man sich wenig Gedanken macht. Aber das hat Max Goldt ja auch schon mal schön beschrieben… Er wünschte damals, das Wohnen selber würde ein leises Geräusch machen, ein leises Summen oder Knistern vielleicht.
Um das Drumherum des Wohnens, sagen wir mal, das Zubehör, wird allerdings jede Menge Brimborium gemacht. Deswegen auch die Hefte.
Inzwischen gibt es jede Menge mehr als 1-2 Zeitschriften zum Thema.
Es gab früher aber z.B. auch mal „Schöner Essen“.
Ob es auch „zuhause Essen“ gab, weiß ich nicht.
(Dann hätte es ja auch noch „hier Essen“ und „zum Mitnehmen“ geben müssen.)
Es gibt mittlerweile überhaupt Zeitschriften zu fast allen Themen!
Ich staune ja immer, wenn ich in so Zeitschriftenläden gehe, was es da so alles gibt!
Allein für pubertierende Mädchen gibt es, glaube ich, 20 Hefte, die mit Glitzerarmbändern, Lipgloss oder G-Strings daher kommen.
Das Zeug wird mit diesem gruseligen Kleber angepappt, der unheimlich auf die Nerven geht, wenn man das Angepappte abgezogen hat. Weswegen man es dann doch oft dran lässt.
Es gibt Haustier-Hefte für Hamsterbesitzer, die gerne was über andere Hamsterbesitzer lesen und sich Hamsterfotos angucken wollen.
Es gibt bestimmt auch zu jedem Sport die passende Zeitschrift, sogar für turmspringende Militaryreiter oder Kontorsionistinnen.
Es gibt Hefte für werdende Bräute, für werdende Mütter, für schon gewordene Mütter. Bestimmt gibt es auch schon eins für Omis oder Tanten (egal, ob werdend oder geworden).
Für geschiedene Exehefrauen, die nette Nachbarinnen sind, gern auf dem Bauch schlafen, keinen Brennesselkäse mögen, früher ab und zu gekifft haben, die im Bergbau arbeiten, noch drei Gedichte aus Schulzeiten auswendig können und denen Pink irgendwie nicht steht.
Es dauert nicht mehr lange, dann gibt es: „Schräger Parken“, „Bunter Kacken“ (sorry), „Nachrichten aus der Kühlschrankmagnete-Szene“, „Eleganter Sitzen“, „Schöne Geschenke aus Flugsand“, „Lauter Gucken“, „Selbst Umblättern“ und womöglich „Holz“.
Hab’ ich noch was vergessen?
Ach so,…
…morgen ist übrigens wieder ABC-Alarm! in der Warenannahme der „Faust“ hier in Hannover. Ein feiner Poetry-Slam, den ich hiermit empfehle. Um 20 Uhr geht’s los.
Isch reesch misch uff!
Ich sollte weniger Zeit vor der Lichtmaschine verbringen und stattdessen mal lieber öfter rausgehen oder lesen oder eben einfach nicht fernsehen.
Ich resigniere bald über sinnlosen Aussprüchen, verdrehten oder kastrierten Sprichworten, falsch ausgesprochenen Namen und lustig zur Schau getragener Dooftütigkeit.
Dazu kommen:
total abgaloppierte Allgemeinplätze
– wenn ich noch einmal hören muss, dass Frauen immer Schuhe kaufen (*schmunzelschmunzel!*), schreie ich so laut, dass man mich bis sagenwirmal Freiburg hören kann!
dämliche Vergleiche
– neulich: „Der in NRW geerntete Rhabarber entspricht im Gewicht dem des Eiffelturms.“
(watt???)
Ansonsten immer gerne: „…entspricht xmal der Entfernung von hier zum Mond, … der Größe von soundsovielen Fußballfeldern, …dem Gewicht von X Mittelklassewagen.“
Kann sich da ir-gend-je-mand was dadrunter vorstellen?
Fußballfelder sind doch gar nicht immer alle gleich groß, und Mittelklassewagen auch nicht und die werden ja auch sowieso allgemein immer schwerer.
und schlecht ausgebildete Sprecher
– gestern wieder: Prinz Harry hat angeblich eine „Kässrien Thmith“ angebaggert.
Und das ist alles aus „Nachrichtensendungen“!
Gegen offensichtlich nicht als Bildungsfernsehen gedachte Sendungen (Let’s dance, Vorabendsoaps, Germanysnexttopmodel, Renovier’ mir!-Serien, DSDS usw.) habe ich z.B. nichts. Da weiß man ja, was man kriegt und das kann mitunter sehr entspannen und auch mal unfreiwillig unterhalten.
Aus der letzten Big Brother-Staffel habe ich beispielsweise ein paar sehr schöne Redensarten extrahiert! Kostproben?
„Der Zug ist abgelaufen!“
„Ich muss mal wieder abnehmen, damit ich wieder in meinen Kleiderschrank passe!“
„Wenn ich so oft unterm OP-Tisch gelegen hätte wie die, würde ich auch anders aussehen!“
„Ich kann mich nicht entscheiden. Ich hab’ grad’ voll die Gehirnschwankungen!“
Sooo macht Fernsehen Spaß!
Aber das sind eben auch echte Leute, die dürfen und sollen das.
(Leider ist die jetzige Staffel da so überhaupt keine Fundgrube.)
Ansonsten wird seit einiger Zeit überall kräftig „mutiert“, Meinungen sind immer „definitiv“ und „absolut“, F-Promis sind „Stars“ (Perfektes Promi-Dinner z.B.: Die meisten Promis hab’ ich noch nie gesehen).
Alles ist natürlich mega– und obersonstwas.
(Gigageil klänge ja leider ein wenig nach Lilalaunebär)
Überall wird bis zum Anschlag übertrieben, bis es keine Steigerung mehr gibt.
Ich kannich mehr. Ich bin da zu alt für.
Klar kann ich auch immer schön arte und 3sat gucken.
Das ist mir aber auf Dauer einfach zu langweilig.
Klar kann ich den Fernseher einfach gelegentlich mal aus lassen…
Das will ich auch ab jetzt mal versuchen.
Und um mal den „Selber Schuld!“ Kommentaren zuvor zu kommen:
Weiß ich! Bätsch!
Aber ich muss mich halt auch mal aufregen!
Jetzt besser. Hapuh.