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lecker-im-Geschmack

Toll! Pfundweise Salatpampe für billig.

Adrett zurecht frisiert mit Peterlistrunk und Dillzweigerei. Doch offensichtlich war man sich noch etwas unsicher, ob das denn auch appetitanregend genug ausfällt, deswegen hat noch Einer zur Sicherheit „lecker im Geschmack“ drunter geschrieben. – Geradezu pfiffig ist das!

Und dieser dufte Einfall lässt sich sogar astrein auf weitere Artikel ausweiten.
Spontan schlage ich vor:

„Schuhe – gut im Gehen.“
„Schaumbad – seifig im Drinliegen.“
„Kaffee – heiß im Trinken.“
„Kartoffeln – schwer im Nachhausetragen.“
„Dosensuppe – anstrengend im Aufkriegen.“ … usw., usf.

Ich hab’s wieder getan.

Ich hab’ tagsüber kurz den Fernseher angemacht.

Als erstes sagte jemand: “Doch, doch. Ich bin da zuversichtlich! Ich bin da ganz guter Hoffnung…“ Das höre ich in letzter Zeit immer mal wieder. Komischerweise von Männern. – Diese verrückten Wissenschaftler immer, die kriegen auch alles hin!

Das Zweite, was ich dann hörte, war, wie jemand meinte, etwas sei das „noch das Sah- nehäufchen obendrauf“. – Da hab’ ich gleich wieder ausgemacht.

Ausreden. Nix wie Ausreden.

Holzgeschnitzt
„Holzgeschnitzt“? – Also, ich kenne bisher nur „Handgeschnitzt“, was mir auch irgendwie passender vorkommt.
Und ich glaube, nicht nur mir. Das Christkind tippt sich doch wohl auch eindeutig gegen die Stirn, oder?

Ich könnte ja jetzt behaupten, ich würde schon eifrig an der Weihnachtsdekoration arbei-
ten und fleißig leckere Vanillekipferln backen (schließlich wird es höchste Zeit; – in der Stadt hängt schon die Weihnachtsbeleuchtung und es hat natürlich auch schon den ersten Glatteisunfall gegeben), und deshalb könnte ich dieser Tage nur flüchtig bloggen… Aber das würde ja gar nicht stimmen und wäre sogar rundheraus gelogen. Ich weiß ja noch nicht mal, wo ich dieses Jahr überhaupt Weihnachten feiern werde! Und ehrlich gesagt, ist mir das im Moment auch noch völlig schnurz.

Wenn ich aber bloß hinschreibe, dass ich (wie Alle, eigentlich) eine doofe Erkältung habe und mich schlichtweg zu schlapp und zu dösig fühle, um einen anständigen Text zusam-
menzuschustern, dann stimmt das zwar, aber es liest sich langweilig. Es geht aber sogar noch langweiliger: in meinem Kopf ist wirklich so wenig los, dass sich schon den ganzen Morgen dieser merkwürdige und völlig überflüssige Gedanke drin rumtreibt:

„Bettwäsche? – Da hab’ ich irgendwie keinen Bezug zu…“

Keine Ahnung. Fragt mich nicht.

Bahnhof? Bahnhof!

Heute also mal keinen Kuchencontent… *g*

Ich les’ in letzter Zeit ziemlich viele Stellenanzeigen, und weiß oft nicht: liegt’s an mir, oder kann man das gar nicht alles verstehen? Was sind denn das bloß für Tätigkeiten!?

Also, wenn da z.B. steht:

„Souveräner Mystery-Shopper (m) 30-35 in Hannover gesucht“.

Schade, dass ich nun so gar kein Mann bin, sonst könnte ich vielleicht schon ab dem nächsten Ersten mit Trenchcoat und Sonnenbrille durch die Boutiquen streifen. So stell’ ich mir das vor. Bisher dachte ich übrigens immer, „Mystery“ sei ein Roman- bzw. Film-
genre. Aber dass man so auch einkaufen shoppen kann! In der weiteren Beschreibung erfahre ich dann übrigens, dass man pro Mysterykaufshop 30,-€ bekommt. Allerdings muss man dafür auch Vorabfotos der Ware machen und sie per Handy in eine Geheim-
zentrale schicken. Und das alles selbstverständlich ganz souverän und unauffällig. Das hätte ich bestimmt sowieso nicht hingekriegt…

Also vielleicht lieber:

„Gruppenleiter Konstruktion technische Gummiartikel“?

Das liest sich irgendwie merkwürdig. Das Kopfkarussell fährt Kurven. Hm, lieber nicht.

Andere Bezeichnungen kommen mir ebenfalls nicht für mich passend vor, aber das liegt vielleicht auch nur daran, dass ich ums Verrecken nicht weiß, worum’s da überhaupt geht:

„Seniors für den Bereich Transaction Tax / M&A“

 oder:

 „Senior Consultants operational Effektiveness“.

Also ein Transaktionstaxi zu fahren, traue ich mir schon deshalb nicht zu, weil ich meinen Führerschein noch gar nicht so lange hab’, da fehlt mir einfach die Fahrpraxis, ob jetzt mit Transaktionen oder ohne. Vielleicht hat’s aber auch irgendwie anders mit Steuern zu tun, das kann ich eben nicht sagen, da kenn’ ich mich nicht aus. Was das Zweite ist, weiß ich auch nicht. Ist denn „Senioren konsultieren effektive Operationen“ eine Tätigkeit, die neu-
erdings bezahlt wird? Dann überlege ich mir das in ein paar Jahren vielleicht mal, wenn die magere Rente ansteht, so kann ich mir ein bisschen was dazuverdienen.

Ich hab’s! Ich werde:

„Geschäftsführer/in für das Exzellenzcluster PRO³gression Diligent Production“.

Das scheint mir, warte mal, eine Filialleitung zu sein in einer Anhäufung kirchlicher Ober-
häupter
, die irgendwelche Abläufe emsig produzieren. Hoch 3! Also, höchstvermutlich taufen, predigen, verheiraten die am laufenden Meter, und ich müsste nur aufpassen, dass das ordentlich gemacht wird. Das krieg’ ich hin!

Ehrlich gesagt, glaub’ ich aber doch, dass es da um was Anderes geht…

Ich muss das aber nicht wissen oder gar verstehen, weil es sich hier ganz offenbar um Codewörter einer speziellen Branche handelt. Und es würde mich wundern, wenn die ihr Vokabular selbst durchgängig beherrscht. Meine Erfahrung ist die: je mehr dieser Code-
wörter benutzt werden, umso größer ist die Unsicherheit der Benutzenden. Die werfen sich solche Begriffe nämlich gern wie einen Zauberumhang über die Schulter. Wer hin-
gegen souverän ist wie ein Mysteryshopper, hat das nicht nötig und spricht lieber in verständlichen Worten. Ich hatte mal einige Jahre das Glück, in einer Werbeagentur zu arbeiten, die diese Affentänze eben auch nicht mitgemacht hat und in der auch mit Kun-
den auf Augenhöhe gesprochen wurde, ohne das ganze aufgepumpte Marketinggefloskel. Immer wieder wurde uns gesagt, wie durchaus angenehm das empfunden wurde. Wer sich beeindrucken lassen wollte, bis ihm die Frisur nach hinten absteht, ging eben woanders einkaufen.

Ha! Hier! Da hab’ ich doch noch was gefunden. Verständlich formuliert, so dass ich mir was drunter vorstellen kann:

„Fahrer/in für Kehrmaschine gesucht“.

Da hätte man frische Luft, es wär‘ eventuell sogar ganz lustig und sicher reichen dafür auch meine Fahrkenntnisse gerade so aus…

Schönen Gruß von Anke!

Heute bekam ich folgende Mail:

 Hallo D…..!

Hoffe bei euch sind alle gesund. Lea hat ne leichte Grippe aber das bleibt ja bei diesem Wetter nicht aus. Wann ist noch mal deine Tupperparty? Ich meine du hast gesagt Di. 07.10 um 20 Uhr. Bin mir aber nicht sicher. Dienstags habt ihr doch schwimmen. Wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

Viele Grüße Anke

Aha. Schaun wir also mal:

Hmmmm, jaaaa, ich bin alle gesund, aber warum der Pluralis majestatis? Hält man mich etwa neuerdings für ein Prinzesschen? Und was ist bitte eine „leichte Grippe“? Entweder ist man doch erkältet, auch schon mal mit Fieber, oder man wird von einer richtigen Grip-
pe
umgelegt. Entschuldigung, aber da bin ich streng. Mich mopst das nämlich immer wieder, wenn Leute behaupten, sie hätten schlimme Grippe, bloß weil sie mal niesen müssen. Ich, …äh, wir hatten nämlich mal Grippe, und das war gar nicht lustig.

Weiter.
Wer ist eigentlich Lea? Ach ja, das ist die, die bei Wetter immer Grippe kriegt, die Arme!

Und jetzt wird’s spannend: Meine Tupperparty. Meine Tupperparty?!? Wann die noch mal ist? Ja, das wüsst’ ich aber auch mal gern! Und wo, vor allem. Ich besitze ja sogar zwei-
drei Gefäße dieser Firma, und die sind zugegebenermaßen auch recht praktisch, aber deswegen schmeiße ich hier doch nicht gleich Partys! Muss ich jetzt etwa damit rechnen, dass am Dienstag ein Rudel wilder Hausfrauen auf meiner Matte steht und lautstark nach Käsewürfeln, Flipsen, Prozecko und Minischokoküsschen verlangt? Und guter Laune aus dem Katalog? Und muss ich dann hier demonstrativ mit dem „Großen Frischepalast“ rum-
fuhrwerken und auch noch allen meinen „Kleinen Würzling“ zeigen? Herrjeh, was mach’ ich denn da? Da komm’ ich aber wirklich ins Schwimmen, wie von Anke vorausgesagt.

Ich könnte doch eben schnell antworten und die ganze Sache noch rechtzeitig abblasen… Aber das tu’ ich nicht.

Die mail von „Anke“ ist nämlich bloß spam. Von dieser Absenderin habe ich schon eini-
ges an Post bekommen und bin mir sicher, sie nicht nur nicht zu kennen, sondern auch, dass es sich hier um eine merkwürdige Sorte von mailmüll handelt. Speziell auf Frauen ausgerichtet, deshalb nämlich auch der private Ton. Die wollen bloß wissen, ob diese Adresse noch aktiv ist und ich reagiere. Von wegen!

Und falls es nicht so ist: Sollen sie doch kommen! Und gefälligst Schnittchen mitbringen. Ich bin gespannt! Und Likör hätt’ ich zur Not auch noch da…

Isch glotz‘ Tehvau!

Ich vertrete ja nach wie vor die These, dass Fernsehen nicht zwingend doof macht, wenn man was hat, das man dem mitunter kruden Inhalt dieses Kastens entgegen halten kann, nämlich Distanz. Und damit meine ich jetzt nicht, dass man in der Küche sitzt, während in der Stube der Fernseher läuft.

Wer vorher schon doof ist, hat aber vermutlich keine Chance und glaubt, dass das alles normal ist, was da so rauspurzelt und lebt es dann nach, um beim Nachleben wiederum abgefilmt zu werden. So wie Mandy neulich. Sitzt da in einer Talkshow und kann alles, bloß nicht „talken“. Schwanger ist sie auch noch. Und das, obwohl (oder weil) sie noch ein Teenager ist. Die Moderatorin fragt: „Mandy! Du bist schwanger. Wieso wolltest Du das Kind behalten?“ Sagt Mandy: „Das geht schon. Ich hab’ Hinterhalt in der Familie!“

Naja, woher soll sie’s auch können, wenn die Vorbilder ebenfalls quer durch die Rabatten faseln, so wie neulich Germanysnexttopmodel-Ziege Fiona beim „perfekten Promi-Dinner“. Da wollte sie uns teilhaben lassen an tunesischer Mergues-Wurst: „Die ist wie Salami, aber viel enger, grobmaschiger und kräftiger.“ Scheint sich wohl um eine Art Strickwurst zu handeln. Diese Tunesier! Außerdem fing sie jeden zweiten Satz an mit: „Ich muss sa-
gen…“
. Und die Sätze dazwischen endeten dann mit: „… – muss ich sagen“. Das arme Ding! In den fiesen Krallen des unerbittlichen Managements.

Selbst Thomas Gottschalk, bei dem ich mir einbilde, ich höre inzwischen seine Knie ganz deutlich knirschen, wenn er sich wieder so ungeheuer jugendlich vom „Wetten-dass“-Sofa hochstemmt, und der doch zu Lehrzeiten eigentlich noch eine prima Sprecher-Ausbildung genossen haben muss, sagt Wörter wie „orginal“. Zumindest, wenn’s um Weingummige-
tier geht. Gelatine soll ja übrigens gut sein für die Gelenke. Aber bei „orginal“ oder sogar „oginal“, das man fast ebenso oft hört, muss ich einfach immer an was Medizinisches denken. Wie zum Beispiel der Doktor sagt: „Nehmen sie diese Zäpfchen bitte oginal und 3x täglich!“

Mein Zusatztipp: keine Champions dazu essen, das verträgt sich nämlich nicht.

Hilfe! Es werden immer mehr!

Schon komisch. Man meint, so eine Abstimmerei sei einem ja gar nicht so wichtig, und dann ist sie doch plötzlich spannend…

Nachdem ich inzwischen allen davon erzählt habe, hat mir z.B. Freundin T. vorhin erst gesimst, sie habe jetzt alle „die mich kennen“ noch mal auf die Abstimmung angesetzt. Da bin ich ja mal gespannt! Ich war ja bisher immer der Meinung, dass ich nun nicht so viele Leute kenne, aber es scheint doch auch andersrum zu gehen. Wirken tut’s jedenfalls ausgezeichnet!

Danke, liebe T., und natürlich auch Danke an all die freundlichen Drücker!
Ich mag ja schon gar nicht mehr hingucken, meine Nerven! – Und dann tu’ ich’s doch. *g*

Na, die paar Stunden halt’ ich das noch aus, Mitternacht soll ja Schluss sein… Hapuh!

Aber mal was ganz Anderes, jetzt:
Heute Morgen begrüßte mich mein e-mail-Dienst, der immer so putzige Meldungen auf seiner Titelseite versammelt, mit dieser kleinen Leckerei:

Fahrradschwanger
Mal abgesehen davon, dass es mir relativ peinlich wäre, würde meine Mutter öffentlich so zitiert, finde ich die arme Frau Connor (also, die Mutter) jetzt doch ganz schön tapfer. Ich mein’, dann hat sie’s hingekriegt, gerade mal acht Herrenräder in ihrem ganzen Leben anzugucken. Was für eine Willenskraft! Wenn ich nur zehn Minuten rausgeh’, fahren ja schon direkt fünfe an mir vorbei. Nicht auszudenken, wenn ich da jedes Mal…

Hoffentlich hat Frau Connor dieses Problem nur bei Fahrrädern. Damit kann man sich ja vielleicht noch irgendwie arrangieren. Aber wenn sie nun das Gleiche auch noch bei Her-
renschuhen, Herrenhaarschnitten, Herrentorten, Herrenschokoladen und Herrendienern durchmacht… – Und auch gut, dass sie nicht in Hannover-Herrenhausen wohnt!

Das dachte ich mir vorhin also so.
Dann komm’ ich auf mein Blog und sehe diese Ad:

Schwangertee

Na, jetzt aber aufgepasst! Wenn das nun wieder die Frau Connor liest! Da trinkt sie ein Tässchen und gleich passiert wieder was!

Und dann gibt’s ja auch noch Schwangerschafts-
mode, Schwangerschaftsgymnastik, Schwanger-
schaftskalender, Schwangerschaftsvitamine und, auf gar keinen Fall zu vergessen, noch die großen Schwangerschaftswochen!

– Ist doch viel zu gefährlich…

Och Mönsch,

…ich will aber auch was Schönes bloggen heute…!

Eigentlich hab’ ich ja was Anderes zu tun: Offizielle Briefe verfassen ist aber doof und anstrengend. Wer das bisher noch nicht wusste, kann mit dieser Top-Information jetzt meinetwegen ein bisschen hausieren gehen.

*dingdong!*

„Entschuldigen Sie. Wussten Sie, dass es doof und anstrengend ist, offizielle Briefe zu verfassen?“

„Nö, echt?!? Danke für die Info! Da ruf’ ich gleich mal meine Cousine in Flensburch an, die weiß das sicher auch noch nich’…“

*zuklapp!*

Und immer muss man sich irgendwie „gut verkaufen“. Wenn ich das höre, zucke ich jedes Mal zusammen, weil ich Angst habe, es kommt gleich einer und will mich in Scheibchen zerlegen und mir so’ne Käsethekenwaage unterschieben. Und dann zack! ab ins Raschel-
tütchen, fix den Bon dran getackert. Da ist die Kasse.

Und als ich vorhin drucken wollte, war die Farbpatrone natürlich alle. Also bin ich zu so ’nem Patronenauffülldings gefahren und hab’ mir bunte Tinte geholt. Toll, dachte ich, jetzt geht’s los! Und dann lief mir doch die Schwarzpatrone aus! Keine Ahnung, wieso. Der ganze Drucker vollgesaut. Menno. Halbe Stunde lang unter Fluchen saubermachen, Test-
druck, dann lieber erstmal einkaufen gehen.

Wieder keine Ohrstöpsel dabei. Nein, das heißt nicht „Adwokado“! Es heißt übrigens auch nicht „Wörtschester-Soße“ und auch nicht „Börben-Wanillje“. Sondern „Ahwokado“, „Wuhster-Soße“ und „Buhrbong-Wanille“. Eigentlich sogar „Wanieh“… Kann man sich doch mal merken! Sonst soll man eben kein ausländisches Zeug essen.

Entschuldigung, ich bin da eventuell zu empfindlich, hab’ mal beim Nobel-Italiener gekell-
nert, da hört man die dollsten Sachen und irgendwann liegt die Reizschwelle unterhalb der Fußleiste. Ich krieg’ heute noch Krämpfe in der Eustach’schen Röhre, wenn jemand am Nebentisch „zwei Expressis“ bestellt.

Ich weiß auch gar nicht, wieso ich jetzt so’ne Laune hab. Eigentlich ist doch alles gut, ich habe schon ein paar Seiten fertig bekommen, der Drucker tut wieder ganz unschuldig, im Kühlschrank ist seit eben leckeres Rucolapesto, morgen bekomme ich herzallerliebsten Besuch, und vor mir steht ein Teller leckerer Kroketten mit Dip. Also bitte: gutere Laune.

Wenn ich jetzt nur noch wüsste, was ich heute bloggen soll!