„If soundlevel is low clean the head”

So wollte ich immer mein erstes Album nennen, aber eigentlich stand das als Hinweis auf meinem alten AB drauf. Heute fühl ich mich so ein bisschen nach Kopfreinigung.
Mein Soundlevel ist ziemlich low.
Das liegt bestimmt an dem Mumpewetter da draußen. Ich bin ja für klare Verhältnisse: Entweder et reechnet oder et britzelt schön helle.
Wenn sich beim Rausgucken nicht mal die Uhrzeit richtig schätzen lässt, ist was Grundsätzliches falsch.

Blick in den Veranstaltungskalender:
Vor einigen Tagen gab’s eine Lesung im Buchsupermarkt mit Frau Susanne Fröhlich. (Das ist die Frau, die meine Fernbedienung beeinflussen kann: Da muss ich einfach immer weg schalten. So viel gute Laune und keckes achsoverschmitztes Gewusel lässt mich die Wände hochgehen. Bei Frau Kiewel isses auch so. Und beim Kerner. Und bei… – wo war ich grade? Ach ja, Frau Frolic Fröhlich.)
Sie wird wohl was aus ihrem neuen Buch „Runzel-*ch“ vorgelesen haben. Ich schätze mal, das ist der Nachfolger von „Moppel-*ch“. Ich stell mir kurz vor, wer da so hingeht zu so einer Veranstaltung und kriege Spontanherpes. Lauter von Prozecko Aufgepeitschte, die sich da so richtig verstanden fühlen werden.
Und auch so Frauen, die früher schon mal gelebt haben. Komischerweise sind die ja immer Mittelalterhexekräuterfrau oder ägyptische Tempeltänzerinnen gewesen. Nie waren sie Bäckersfrau oder Marketenderin oder einfach mit 16 Mutter von vier Kindern, die nix zu beißen hatte, weil der Mann als Tagelöhner…
Aber egal, hab‘ ich ja zum Glück verpasst. *stirnemithandrückenabwisch*

Was machen. Aber was machen?
Die Fenster müssten unbedingt mal wieder gepu…

Es klingelt.
Ich gehe ans Gegensprech.
„Ja?!“
„Wir möchten gerne mit ihnen über Gott sprechen…“
„Ich finde das sehr unhöflich, wenn er nicht dabei ist und außerdem bin ich islamische Hasspredigerin und ich hab‘ jetzt keine Zeit für sowas!“
Gesprächsende. Wusste gar nicht, dass ich heute so zickig bin.
Möchte fast hinterher laufen und mir den Weltuntergang so richtig von allen Seiten schmackhaft machen lassen. Eigentlich würde es ja doch auch reichen, wenn nur der Mensch untergeht. Der Rest tut doch nix und will nur spielen.
Vielleicht kann man da irgendwie was ankreuzen.
Die Beiden sind aber schon im nächsten Hauseingang verschwunden.

Erstmal Turnen. „Balance-Akt“. Fühlt sich heute eher nach „Ballons-Akt“ an.
Dann „Seitliches Beinheben“. Das meinen die ernst. Reg‘ ich mich nicht mehr drüber auf.

Beim anschließenden späten Frühstück wird es plötzlich heller draußen.
Vielleicht fahre ich doch in die Stadt? Heute Abend treffe ich mich nämlich mit V. und könnte noch ein kleines Geschenk gebrauchen, denn auch sie hatte letzte Woche Geburtstag und am Telefon haben wir festgestellt, dass wir uns deswegen gegenseitig unbedingt ins Kino einladen wollen.
Wenn das mal keinen Streit gibt! Wo ich doch heute offenbar so kratzbürstig bin.
Vielleicht finde ich ein schönes Reiseheftchen für sie, damit wäre die Kinofrage dann auch geklärt. Und da wir im Kino auch was zu Knuspern brauchen, kann ich doch gleich auch mal durche Süßwaren streifen…

Jetzt aber schnell!

Schöne Umdreher

Fehlerquote – Quälerpfote
Wärmelampe – Lärmewampe
Wollrock – Rollwok
Heckenrose – Reckenhose
Postkarten – Kostpaten
Raumflotte – Flaumrotte
Haubentaucher – Taubenhaucher
Wasserhahn – Hasserwahn
Landungsbrücke – Brandungslücke
Reiseleiter – Leisereiter
Brockhaus – Hockbraus
Ferngesteuert – Sterngefeuert
Warzenschwein – schwarzen Wein
Raumschiff – Schaumriff
Halsschmerzen – Schmalzherzen
Frischkäse – Quichefräse
Bernstein – Sternbein
Scheißbild – Beißschild

Who the heck ist eigentlich Don Bosco?

Einmal, schon ’ne Weile her, saß ich mal ziemlich verkatert im Bus, um zu Freunden zu fahren, denen ich unvorsichtigerweise zugesagt hatte, beim Renovieren zu helfen.
Der Bus fuhr am „Don Bosco-Haus“ vorbei, so wie sonst auch immer, aber zum ersten Mal fragte ich mich: Wer ist eigentlich dieser Typ mit diesem schrägen Namen? Wohnt der da oder was? Und wieso heißt mein Haus dann nicht „D… G…-Haus“?
Ich finde, Don Bosco klingt nach einer Musikkapelle, die Desert-Rock spielt, oder nach einer Figur aus nem Mad-Heft (Bruder von Don Martin?). Oder ’ner Apfelsorte.
Ich weiß, die wirkliche Geschichte dahinter ist bestimmt ganz wichtig und ernst, aber das war mir an dem Tag mal egal.

Der Bus fuhr weiter, an einem Werbeschild der Firma ag*p (irgendwas mit Autos) vorbei. Da ist so ein schwarzer Hund mit sechs(!) Beinen drauf, der Feuer(?) ko erbricht.
Was die Koordination und das Magengefühl anging, fühlte ich mich plötzlich irgendwie inniglich mit ihm verbunden.
Man (der Orthopäde) sagt ja, Laufen sei im Grunde kontrolliertes Fallen. Im meinem Fall war jede Menge Kontrolle nötig. Gefrühstückt hatte ich auch nicht.

Hinter mir saß ein dorfmäßig aufgedonnertes Mädchen (fiese Schminktechnik mit orangem Make-up und weißem Lidstrich und Creolen, die wahrscheinlich einer Zeitschrift beigelegen hatten), dessen Klamotten ganz offensichtlich zu klein waren, und hörte über Discman immer wieder ein und dasselbe Lied: So einen Latino-Knaller. Bestimmt ein Dutzend Mal, locker. Ich hörte vor Allem das doofe zippzipp vom Synthetikschlagzeug. Und ich hatte, wie gesagt, Kater.

Vor mich setzte sich eine Oma. Ich hatte sie beim Einsteigen schon gesehen. Sie sah aus wie dieser Eine von den Monty Pythons, der immer die Mütter spielt, also unglaubliche Augenbrauen.
Sie setzte sich direkt vor mich. Ich musste die ganze Zeit auf ihre Mütze gucken. Die war bordeauxrot-wollig und hatte so eine „Der-Turban-ist-schon-fertig-Form“. Und war auch schon alt. Die Sorte Mützen, wo man sich lieber nicht fragt, wie es da wohl drunter aussieht. Wenn man aber Kater hat und versucht, sich etwas unbedingt nicht zu vorzustellen, hat man schon verloren.
Blöderweise kann mein verkatertes Hirn tolle Tricks: Es versuchte mich abzulenken mit der Frage, wie es wohl dadrunter riecht.
Es geht mir heute aber schon wieder viel besser, Danke.

Wenn ich Kater habe, ist mein Blick in die Welt immer ein komplett anderer als sonst. Mir fallen Sachen auf, die sonst eigentlich auch da sein müssten. Gehe ich von aus.
Trotzdem ist alles eher total schräg oder einfach unglaublich daneben.
Einmal habe ich z.B. eine Hundek***wurst gesehen, die wie eine Kneifzange aussah. Wie hat der Hund das gemacht? Und ein andermal habe ich einen Gelben Sack gesehen, dessen Knitterfalten beim Vorbeigehen für eine Sekunde das Gesicht von Willy Brandt ergaben!
Und natürlich wieder keine Knipse an Bord.

Also, so was passiert mir auch öfter mal, wenn ich total ausgeschlafen bin. Aber mit Kater: ganz sicher.
Das liegt natürlich zum guten Teil auch daran, dass ich dann immer spazieren gehen muss und draußen sieht man einfach mehr als zuhause.
Zuhause habe ich nur oft den Eindruck, dass jemand alle Möbel ganz unauffällig ein paar Zentimeter verschoben hat, so dass ich ständig was fallen lasse oder irgendwo gegen titsche. Man kann anhand der blauen Flecken ganz gut feststellen, wann das letzte Gelage stattgefunden hat.

Die andere Sache mit dem Kater ist meine relative Spitzfindig- und Schlagfertigkeit. (Zu meinem Bedauern existieren darüber nur wenige Aufzeichungen.) Ich hatte sogar mal einen Freund, der mich manchmal extra betrunken gemacht hat, damit ich am nächsten Morgen möglichst verkatert war! Dann hatte der was zu lachen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass er mit Kater auch besonders albern war und über jeden Dreck gelacht hat.
Jetzt sieht das hier natürlich so aus, als würde ich andauernd Getränke trinken, aber das ist selbstverständlich nicht so!
Ich vertrag‘ ja auch nicht viel.

Aber eins ist mir vor kurzem mal wieder aufgefallen: Ich find‘, grade mit den eloquentesten Menschen lässt sich’s oft besonders gut eine Tätigkeit ausüben, die härter klingt als sie (bei mir) ist: „Schweigend Saufen“. Auch „Tonlos Trinken“ genannt.

Und noch was ist mir aufgefallen (aber erst am nächsten Tag): Für jemanden mit ästhetischem Empfinden sind Plastikgartenstühle indiskutabel. – Schon allein des Geräusches wegen, das sie auf dem Boden verursachen.

Kater2

Nix Neues von Frollein A.

Ich finde das ja sehr unhöflich, dass die mich nicht zurückruft, – das unzuverlässige junge Ding! Wahrscheinlich hampelt sie in der Disco und lässt sich von gegelten Jungs einen Schampus mit Strohhalm ausgeben. Und ich warte hier, dass meine duften Daten mal professionell herumgesaust werden.
Ich trau mich ja kaum aus dem Haus, weil dann garantiert der wichtige Anruf kommt, bei dem mir gesagt wird, welcher grandiose Trick dazu führt, dass die Modemstimme mal was anderes sagt als: „Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
Ich hör aber gar nicht mehr hin.
Menno. *schüppchenzieh*

Ansonsten habe ich am Wochenende eigentlich nur versucht, nicht über die ganzen neu und versuchshalber verlegten Strippen zu fallen und vor allem auch nicht aus Versehen irgendwo wieder was rauszuzupfen. Ich komme mir hier vor wie in diesen Filmen, wo Superprofiklauer nachts in Museen rumkriechen und versuchen, nicht die Laserschrankennetze zu erwischen, weil dann die Pullezei kommt (ich will ja ins Netz, aber anders!). Aber die sind ja sowieso alle in Heiligendamm. Kann mir hier eigentlich nix passieren.

Ich hatte mir übrigens vorgenommen, hier nichts über den G8-Gipfel zu schreiben, weil eigentlich klar sein müsste, was ich als vernünftig denkender Mensch davon halte.
Und weil das ja bestimmt auch ein paar andere blogger hier erledigen.

Aber was ich doch mal loswerden möchte ist, wie enttäuscht ich Samstag von den Randalisten war. Ist denen denn nicht bewusst, wem sie da in die Hände spielen?
Ich fürchte, das ist denen total schnurz und da sind einige dazwischen, die bei Lieblingsfilm immer „Fightclub“ eintragen. Neeeneee.

Mein ganz großer Dank geht hiermit an die vielen greenpeacer und attac-Leute und so, die in Rostock meine Meinung vehement mitvertreten!

Werkstatterinnerungen III (…noch mal was von Früher…)

Hin- und Hertelefoniererei mit einem Kunden und dem Zulieferer Herrn R.
Keine Ahnung, ob das mit dem Auftrag hinhaut bis morgen. Diskussion.
Herr R. sagt ständig zu mir: „Ich komm‘ dann noch mal durch!!!“
Jetzt weiß ich nicht, heißt das: „Ich komm‘ dir da gleich rübber! Geh’ mir weck middehm Scheiß!“
Oder heißt das: „Ich bin heute operiert worden und der Arzt sagt, ich schaff’s noch mal.“
Oder heißt’s einfach: „Ich ruf‘ später noch mal an.“
Aber er ruft nie an! Verwirrend.

Als Chefin/Freundin T. einen Wasserfleck auf dem Teppich entdeckt, ruft sie die Versicherung an und sagt tatsächlich: „Guten Tag, mein Name ist S***. Ich hab ’nen Schaden und wollte fragen, ob sie das bezahlen…?“
Mein explosionsartiges Gelächter im Hintergrund.
Der verständnisverzögerte Versicherungsheini fragt die nun ebenfalls hemmungslos kichernde T., was daran denn so lustig sei und bestätigt somit eins meiner Vorurteile über Versicherungssachbearbeiter. Bezahlt wird später trotzdem.

T. ist überhaupt gut für merkwürdige Aussprüche, empfiehlt sie doch auskunftheischenden Anrufern, sie sollten doch mal „im Telefonbuch nachfragen“, oder behauptet, ein Kunde „wohne da so am Waldrand“ und habe „nichts an“ (außer einer Wassersäule, deren Pumpmotor kaputterweise brummt).

Ein andermal ruft ein Kunde an. T. geht ans Telefon.
Ich höre nur: „Aha. Soso. Wie jetzt? Hm. …hm.“
Sie hält den Hörer zu und teilt mir mit: „Da will einer eine Hülle für sein Gerät. Ich weiß irgendwie nicht, was er meint, der drückt sich total umständlich aus! Jetzt will er’s erstmal ausmessen gehen!“
T.s Freund A. ist zufällig auch grade da. Wir frühstücken im Hintergrund und feixen natürlich.

T. wieder in den Hörer: „Ja?… So… Nee…, weiß nicht… So was zum Abdecken oder wie? … – ach, zum Drüberstülpen!?“
Sie hält wieder den Hörer zu und sagt: „Ich versteh‘ nicht, was er will! Der erzählt mir hier was von „Gerät mit Röhre“ und er will was zum Drüberstülpen. Und: Er sagt, er will nachher vorbei kommen und mir sein Gerät zeigen…!

A., plötzlich hellwach, ruft empört mit vollem Mund: „Kommt überhaupt nicht in Frage!!!“

(Ich bin natürlich neugierig und freu mich schon. Später handelt es sich bei dem gezeigten Gerät um ein altes Röhrenradio, das eine Abdeckhaube bekommen sollte. *gähn*)

Wenn wir nicht in der Hinterhofwerkstatt marodieren, sind wir auf Messen, die über weite Strecken unglaublich langweilig sind.
Da immer nur Eine von uns für die Standbetreuung abgestellt werden kann, hat man nicht mal Unterhaltung, außer mit den liebeshungrigen Jungs, die auf den Nachbarständen gehalten werden und mich ständig fragen „wo hier was los ist“. (Was im Grunde heißt: „Ich will dich nachher billig abfüllen und dann nimmst du mich mit zu dir, wo ich dir mein Gerät zeigen kann?“)

Immer mal wieder wird mir aufgetragen, ich solle die Chefin T. nett grüßen, wenn ich sie sehe. Das muss man mir ja nun nicht extra sagen, das mache ich doch sowieso immer, schließlich bin ich vernünftig erzogen und gebe, wenn’s sein muss, sogar die Hand!

Interessierte Kunden hingegen kommen nur dann, wenn man sich grade mal was Essbares hinter die Kiemen geschoben hat, was die jeweilige Kontaktaufnahme zunächst mal erschwert und die potentiellen Geldbörsenausschüttler und Scheckausschreiber Angst haben lässt, man könne vielleicht nur Zeichensprache.

Leider lässt sich dieser Effekt nicht erzwingen, was ich durch ausgedehnte Versuchsreihen zum Thema „Messestandbelebung durch exzessives Kekseverschnabulieren“ wissenschaftlich nachweise.
(Außerdem finde ich heraus, dass es unmöglich ist, in Würde ein Eibrötchen zu essen, weil man in meinem Fall nicht genau unterscheiden kann, wer da eigentlich wen isst.)

Ein wichtiger Artikel im Sortiment sind Sprudelwassersäulen in allen Größen. Wenn man die obere Abdeckung weglässt, hat man einen Luftbefeuchtereffekt, der als durchaus angenehm empfunden werden kann. Chefin/FreundinT. wird aber nicht müde, das Ganze etwas geschäftsschädigend als „Raumbefeuchter“ zu bezeichnen, was aber niemandem aufzufallen scheint.

Anlässlich einer besonders öden Messe erfinde ich aus purer, zäher Langeweile einen neuen Freizeitspaß: Ich entdecke, dass ich, an einer bestimmten Stelle des Standes postiert, jedes Mal wenn jemand vorbeikommt, 1-2 cm in die Höhe wippe, weil ein gewölbter Gullydeckel vom Gang bis unter unseren Messeteppich reicht. Dabei versuche ich, ein ganz ernstes Gesicht zu machen.

Aber bevor mir einfällt, wie ich diese Super-Aktivität protzig vermarkten könnte, ist die Messe leider vorbei…

Living next door to… (who the f**k is Frollein A.?!?)

Seit Tagen freue ich mich ja nun schon über meine Entscheidung, mir so ein tolles DSL zu kaufen (schon allein, damit ich dann hier mal wieder etwas präsenter werden kann!).
Und ich will mich auch gefälligst weiterfreuen!
Geht aber nicht.

Weil es nicht funktioniert.
Beziehungsweise ich nicht mal die Chance habe, rauszukriegen, Ob es funktioniert!
Ich bekam ja nun das Päckchen ganz brav am Dienstag, wartete weiterhin auf eine schriftliche Benachrichtigung für die Freischaltung inklusive der PIN, die ich dazu brauche. Gestern zweimal angerufen bei dem langhaarigen Frollein A. aus der Werbung, wo denn die Schreiberei nun bliebe.
Frollein A. hatte eine überraschend tiefe Stimme und versprach, die mail bald mal zu schicken.
Und was soll man sagen: Nach 10 Stunden kam die mail sogar.

Bevor’s ans Freischalten geht, soll man ja alle Geräte munter verdrahten und wenn man dann den Hörer abnimmt, soll eine nette Dame (Frollein A.?) sowas sagen wie: „Bitte, liebe Frau Theobromina, wenn sie die Güte haben wollen, ihre wunderbare PIN einzutippen. Dann werden wir nicht zögern, ihnen feinste, handpolierte Bits und Bytes und sogar Megabytes zu schicken für und für…“

Ich also gestern Abend alles schön alles verstöpselt und verpöpselt und dann hebe ich den Hörer ab und Madame sagt: „Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
Mal davon abgesehen, dass mir da irgendwie ein „s“ fehlt, will ich mal nicht so sein und überprüfe ganz brav die Verkabelung meines Modem. Alles prima verkabelt, wenn man mich fragt.
Also noch mal.
Aber: „Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
„Habbichdoch!“
„Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
„Okeh, gucke ich noch mal, bittesehr…“
„Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“
„Arschlecken! Das IST vernünftigst verkabelt! Besser KANN man’s gar nicht verkabeln, blöde Kuh!!!“
„Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“

Die Hotline verspricht mindestens 5 Minuten Warteschleife. Ick danke für Obst.

Bevor ich die Kabel vor Wut mit der Rosenschere in 2cm-Stücke schneide, um sie so zurück zu schicken, rufe ich lieber Freund M. an, der soll mal rüberkommen und mir sagen, dass ich nicht doof bin. Das wissen wir zwar ohnehin, aber der Gute kommt trotzdem über die Straße getigert und guckt sich den Salat mal an. Alles gesund.

Schulterzucken. Kopfgestreichel. „Aaarmes Häschen!“
Und dann bin ich wieder allein.

Vertage das Problem auf heute.
Schließe alles noch mal so an wie vorher, um wenigstens mal per korrekt verkabeltem altem Analogmodem im Netz nach einem passenden Forum zu suchen. Leider hilft mir das auch nicht weiter. Offensichtlich sind viele Menschen recht unbegeistert von Frollein A. Meine Problem finde ich zwar angesprochen, aber nicht gelöst.

Das Interessante ist ja, dass man zu Splitter und Modem kein Manual bekommt, keine Fehlersuche betreiben kann, Frollein A. offensichtlich keine Probleme nie hat, und selbst der Hersteller des Modems sein Gerät nicht kennt, denn es ist auf seiner Webseite gar nicht erst aufgeführt.
Zum junge Hunde kriegen ist das!
Dabei weiß ich nicht mal, wo ich das Hundekörbchen hinstellen sollte! Der Flur ist ja zu klein dafür…
Ich beschließe dann lieber doch keine zu kriegen.

Hotline anrufen. Frollein A. heißt heute mal Herr Schröder und ist total nett, aber ahnungslos. Mein Problem wird „aufgenommen“ und „weitergeleitet“.
Und ich werde dann zurück gerufen. Das ist jetzt 3 Stunden her.
Ich hör nix.

Immer nur: „Bitte überprüfen sie die Verkabelung ihres Modem!“

Wie durchen Wolf…

Also, das war’n etwas verdreht/gemischter Tag gestern!
Und fing so an: Ich fuhr den Rechner hoch und wollte schön ins Netz, da schüttelte der sich ständig und legte sich beleidigt hin und verweigerte die Aussage. Homepages fand er alle doof. Der ist bockig, weil hier liegt schon die ganze tolle Ausrüstung für mein duftes, glänzendes, rauschendes DSL, aber ich habe immer noch keine Nachricht bekommen, wann ich hier endlich alles anschrauben darf!

Da mein DSL angeblich eine hübsche junge Dame ist, die hier einziehen wird, mache ich mir langsam Sorgen, ob ihr womöglich unterwegs was zugestoßen ist. Vielleicht hat sie sich ein Bein gebrochen und liegt im Krankenhaus oder sie ist womöglich mit einem schönen, jungen Flamencotänzer durchgebrannt und ich sitz hier mit Schnittchen und die biegen schon die Ränder hoch. Dabei habe ich ihr doch schon ein Feldbett aufgebaut und im Badezimmer ein Regalbrett frei geräumt.
Wenn heute nix passiert, werde ich sie mal anrufen.

Als ich das ganze Zubehör bekommen hatte, habe ich auch gleich festgestellt, dass da die Kabel zu kurz sind. Außer, ich stelle meinen Rechner in den Flur.
Und dazu den Schreibtisch und die ganzen Regale.
Im Flur stehen aber meine Schuhe und sehen nach viel aus, weil der Flur flächenmäßig nur etwa so groß ist wie eine aufgeschlagene Illustrierte.
Also bin ich gestern Mittag losgejachtert und habe mir ein schönes Verlängerungskabel gekauft, das nun die Strecke von der TAE-Dose zum Splitter bzw. Rechner 8m lang überbrücken soll.
Leider war der Verkäufer sehr freundlich, gutaussehend und hat sogar nett mit geflirtet, deswegen kann ich hier nix Lustiges über ihn schreiben.

Danach war ich beim „Wurst-Ba*ar“, wo ich schon allein des schönen Namens wegen manchmal hingehe und habe die Imbisstochter damit perplexiert, dass ich ihr ganz gut gelaunt erstmal freundlich „Hallo“ gesagt habe, bevor ich meine Pommes bestellt habe. Das ist da nämlich nicht üblich. Die armen Wurstbrater begrüßen zwar jeden mit „Hallo!“, die Kunden jedoch übergehen das und bellen sofort ihre Bestellungen raus.
Jedenfalls strahlte sie mich an und ich bin sicher, ich hatte diesmal mehr Mayo als sonst.

Ich hatte nämlich schon vormittags so einen Hunger darauf geschoben, als ich mit Freundin M. und ihrer Minitochter im Grünen saß. Die Minitochter ist 1 Jahr alt und wurde mit einer Art kindgerechtem Nudelsalat gefüttert, von dem ihr dann lange Spaghettikaskaden aus dem vergnügten Gesicht hingen. Ich hatte nix besseres zu tun, als das zu fotografieren und Hunger zu kriegen.

Als ich wieder zuhause war, rief Freundin T. schon zum 2. Mal an (beim 1. Mal hatte sie die überfallartige „Plötzliche-Kellerlaune“ gekriegt und wollte eine „nette Stimme“ hören) und erzählte, sie habe grade einen Job zugesagt. Sie klang aber immer unbegeisterter, weil sie eigentlich ganz andere Pläne hat und sich selbständig machen will. Wir sprachen richtig lange und die Begeisterung kam und kam nicht und ich fürchte, ich habe sie eher verunsichert, als ihr zu helfen. Sie steht zwischen allen Stühlen und die sind alle dreibeinig. Die Arme. Ich würde mich nicht wundern, wenn sie heute Nacht ebenso schlecht geschlafen hat wie ich.

Denn ich hatte ja nun nachmittags besagte (s.u.) sms bekommen und kriegte als prompte Reaktion auf die Grübelei so heftige Kopfschmerzen, dass ich nu‘ gar nicht mehr richtig ausse Augen gucken konnte.
Weswegen ich dann um halb neun(!) ins Bett ging und dort dann die Grübelei im Traum, aber mit immerhin geschlossenen Augen, fortsetzte. Grübelgrübelgrübelgrübelgrübel.
Ergebnis: Keins.
Weitermachen.
Einfach immer Weitermachen.
Nützt ja nix! (eben)

Also gehe ich jetzt schön meine Knochenbrecherübungen machen und später kommt Freundin S. mit Kuchen und Familie und ich werde endlich den „Schpeider-Mann“-Schlüsselanhänger loswerden und mir die Bude gepflegt in Schutt und Asche legen lassen.
Wofür hat man schließlich Freunde.

Zartbitter

Aus noch unbestätigten Quellen wissen wir, dass Frau Theobromina gestern Geburtstag hatte. Und das war so:

Als ich aus unruhigem Schlaf aufwachte (weil ich natürlich dachte, irgendwer wird mich bestimmt wieder um Mitternacht wecken und mich fröhlich ankieksen: „Hey! Alles Gute!!! Herzlichen Glückwunsch und so, – wiiie: Du hast schon geschlafen!?“) und aus dem Fenster guckte, sah ich sofort, dass es schon ewig geregnet hatte und auch noch ewig weiterregnen würde. Na Prost!

Also ging ich ausnahmsweise zu Fuß und mit Schirm Einkaufen, statt wie sonst mit dem Rad. Leider ist der Laden eine Ecke weit weg, die Verkäuferin an der Käsetheke hatte „Böse-Türsteher-Laune“ und hätte mir meinen Morbier wohl am liebsten gleich quer und am Stück reingeschoben, und als ich zurückkam, war ich nicht nur nass von den Füßen bis zu den Knien, sondern auch total hungrig und der Postbote war dagewesen und hatte ein Päckchen bei der Nachbarin abgegeben.
Und dann war die Nachbarin natürlich nach Diktat verreist.

Grade als ich den Tisch gedeckt hatte, rief Freundin T. an, um zu sagen, dass sie später kommt, weil ihr Dach undicht ist und es regnet rein und sie sucht das ganze Haus nach Auffangschüsseln ab und sie braucht was Eckiges, findet aber nur Rundes, dabei muss sie es doch ganz nah an die Wand stellen und sie kommt erst um halb 12.
Magenknurr.

Also noch mal bei der Nachbarin klingeln. Nachbarin abwesend.
Dafür total durchweichter Brief vom Väterchen, grade noch lesbar. Immerhin.

Um halb 12 kommt Freundin T., hat 2 tolle CDs und Blumen („Irgendwas mit A und drei Silben, hab’s vergessen…“), wir stürzen uns auf Brötchen, Wurst, Lachs, Tee, Sekt, Erdbeeren, Kuchen, alles gleichzeitig.
Gefühlte 15 Minuten später: „Ich kannich mehr!“

Also ab ins Sprengel-Museum. Auf dem Weg nach unten noch mal Nachbarins Klingel drücken.
Langsam mache ich mir vielleicht Sorgen…
Neee, quatsch; – ich will mein Päckchen, menno!

Im Museum schlagen T. und ich supergute Rabattleistungen an der Kasse heraus, laufen dafür aber in der Taschenaufbewahrung beide fast gegen den zu gut geputzten Spiegel.
Die Ausstellung an sich beginnt schon total deprimierend. Das erste Bild kann man sich kaum angucken, ohne sich entsetzt abzuwenden.
Und so ähnlich setzt sich das auch fort. Die zeitgenössischen Künstler sind offensichtlich alle sehr deprimiert, haben Zahnschmerzen, keine Illusionen mehr, aber dafür gute Fotoapparate.

Eins der Exponate ist ein Keilrahmen, der mit schwarzem Stoff bespannt ist. An einer Ecke ist der Stoff eingerissen. Das Stück heißt: „Kathedrale in Flammen.“
Also, da hätte ich beinahe sogar selber einen der 3 schlimmen Sätze (s. gestrigen Eintrag) gesagt!
(T. hat sich übrigens die Sätze selbst verkniffen und mir nur gesagt, wo ich den jeweiligen Strich hinmachen soll.)
Zum Glück gab’s aber auch doch noch 1-2 schöne Dinger, die uns dann wieder etwas aufgepäppelt haben. Für die anderen beiden Museen fehlte uns dann aber die Energie.

Also geht’s wieder nach Hause. Nachbarin liegt bestimmt tot hinter der Tür, verkrallt in mein Päckchen. Jedenfalls macht sie nicht auf.

Der beste Exfreund M. kommt, bringt duftes Buch mit. Darf bleiben.
Kuchenmümmeln. Telefon. Heftig und bekanntermaßen unerwünschte Person, schnell wieder auflegen. „Wo war ich stehen geblieben…?“
T. hat inzwischen ganz böses Bauchaua und ist ganz müde, kriegt Wärmekissen und hält sich ansonsten tapfer.
Irgendwann sind beide aber wieder weg.
Telefon. Väterchen.
„Wat is‘ denn bei dir los, det is ja so stille! Ick dachte, bei dir is‘ Party! Haste denn keene Freunde, sachma!?“
Das zieht mich jetzt schon ein bisschen runter, das sage ich ihm aber nicht…

Plötzlich ist mir alles zu still. Werde traurig. Zum Glück in kurzer Zeit 3x Telefon hintereinander. Freundin S. droht Familienbesuch für Freitag an. Mit Kuchen!
Fange mich wieder. Muss ja.
Freundin M. will noch rüberkommen, hat Sushi gemacht.

Und dann wird doch noch alles wieder ganz gut. Und der Sekt noch alle. Und der Likör auch. Und dann der andere Likör. Halb 12 liege ich im Bettchen und denke: „Geschafft.“

(Eben bei Nachbarin gewesen: Geburtstagspäckchen ist ein DSL-Kasten und soll dann bald mal auf Sendung gehen…)

39

So, in ca. 2 Stunden bin ich dann offiziell 39 Jährchen alt (mein „Profil“ behauptet das zwar schon länger, aber das wird schon seine Gründe haben), was ich gedenke, mit Freundin T. und einem dekadent-opulentem Frühstück zu feiern.
Sekt gibt’s auch. Abends freie Auswahl.
Ab jetzt habe ich ein Jahr lang Zeit, Angst vor der „schlimmen 4“ zu haben und mir dazu doofe Bemerkungen gefallen zu lassen. *augenroll*

Später geht’s dann leicht angeschullert inne Kunst.
Hier gibt’s nämlich seit Freitag eine dufte 3-Museen-Gemeinschafts-Ausstellung: Made in Germany. So mit ganz frischen Sachen. Da bin ich schon gespannt, wie oft ich den Satz: „das kann ich auch!“ hören muss (Strichliste mitnehmen!). Alternativ: „Damit kann man also Geld verdienen!“ und „Was will uns der Künstler damit sagen?!“ *nochvielmehraugenroll*

Punktestand wird hier beizeiten bekannt gegeben…