Drei Damen in der Straßenbahn (und noch eine vierte, die zuguckt)

Eine Frau sitzt in der Bahn, belegt die eine Hälfte eines 2er-Platzes.

Zwei weitere Frauen steigen zu. Eine davon setzt sich neben die, die schon da war, die andere lässt gegenüber auf einen Einzelplatz nieder. Die, die schon da war, fragt: „Soll ich mich umsetzen? Dann können sie zusammen sitzen. Das macht mir gar nichts aus!“
Sagt, die, die nun neben ihr sitzt: „Nein Danke. Dann stecke ich sie (deutet auf ihre Freundin) bloß mit meiner Erkältung an…“

Die hilfsbereite Dame schweigt. Sagt dann nach langer Pause: „Ich hab’ ja bloß asthmatischen Husten. Wenn sie mich auch noch anstecken, habe ich richtigen Husten. Aber ist ja egal, haha.“

Andere Dame: „Ja. Haha.“

Fieber!

Heute fiel mir ein Buch wieder in die Hände, das ich vor Jahren mal auf dem Flohmarkt für drei Mark erstanden hatte. Es lag dann lange als Klolektüre im Badezimmer herum, was dazu führte, dass Besucher oft ziemlich lange im Bad brauchten und dieses dann oft unter lustigen Verrenkungen wieder verließen.

Das hier ist das tolle Verrenk-Buch:

Disco_TitelImmer, wenn ich es in die Hand nehme, freue ich mich darüber, dass ich ’79 noch zu jung war für die Disco. Ist doch toll, wenn das Freuen so einfach geht. Und sei es nur, weil man einer Zeit grad’ noch von der Schippe gesprungen ist.

Damals bereitete man sich nämlich wirklich noch zuhause aufs Wochen-
ende vor. Da wurden noch Tanzschritte und Drehungen vor dem Spiegel geübt! Und Schnurrbärte getrimmt! Jawoll. Travolta war ganz groß und alles war voller BeeGees.

Jedenfalls hat sich in dieser Vergang-
enheit wohl jemand mal hoffnungsvoll dieses Büchlein gekauft, um dann am Samstag auf der Tanzfläche richtig loslegen zu können. Womöglich zur Damenbeeindruckung. Bestimmt funktioniert das auch heute noch! Daher will ich mal nicht so sein und mal reingucken lassen. Die Tanzfigu-
ren haben dufte Namen und sind auch ganz leicht nach zu machen. In dem Buch sind nämlich prima Beschreibungen und Bilder drin.

Lassoarm



Das hier ist z.B. nicht „Herr Ober, noch ein Getränk!“, sondern der „Shake mit Lasso-
Arm“. Na, steht ja auch dran. Das ist bestimmt leicht nachzutanzen. Leg’ doch schon mal was Schmissiges auf! Ich vermute mal, der Lasso-Arm ist der obere, denn im Beitext steht: „Die linke Hand schwingt das Lasso, die rechte hält die Zügel des Pferdes.“

Das Pferd ist grad’ Getränke holen.

 

 

 

Die Drei hier gucken inzwischen, wo es bleibt. Sie heißen „Shake“, „Frug“ und „Surf“ und haben wohl Durst. Frug will wohl sogar eine Kutsche anhalten, um den Fahrer nach dem Pferd zu fragen. Das kann jetzt natürlich dauern…

Shake_Frug_Surf

Ihr habt also genug Zeit, das Lassoschwingen zu üben. Und wenn ihr das drauf habt, geht’s weiter. Ich muss jetzt los zum Friseur, hab’ Termin für’ne Dauerwelle.

Evakuierung

Gerade gestern habe ich’s wieder im Fernseher gehört: Angeblich mussten auf den Kanaren wegen der Waldbrände Anwohner und Touristen evakuiert werden. Die Brände sahen wirklich schlimm aus, und mir blutete das Herz, denn ich war schon zweimal auf den Kanaren und fand es da z. T. beeindruckend schön. Dennoch fällt es mir schwer, zu glauben, dass dort Menschen evakuiert werden mussten. Zumindest hoffe ich das sehr für die gebeutelten Leutchen da. Evakuiert werden nämlich normalerweise Gebiete oder meinetwegen Gebäude. Das Wort kommt wohl ursprünglich von „Ausleeren“, ja sogar „ein Vakuum schaffen“. Ich möchte jedenfalls nicht gern von Sicherheitskräften ausgeleert werden, und wenn es noch so brennt. Vor allem meine Organe behalte ich lieber selbst.

verreistZum Glück verreise ich für ein paar Tage, bevor hier jemand auf komische Ideen kommt. Vielleicht wird meine Wohnung dann etwas evakuiert wirken, aber ich werde mich hoffentlich dennoch sehr unausgeleert fühlen, wenn ich Ende nächster Woche wieder zurück-
komme.
Mal sehen, vielleicht schaffe ich es sogar, von unterwegs mal ein paar meiner Eindrücke aus meinem Gedächtnis zu evakuieren und in den Blog einzufüllen…

Alleine ist doch doof.

Vorgestern las ich in der Zeitung:

 Soli
Nanu, dachte ich, wie soll das denn gehen? Keine schlimmen Heulgitarren mehr? Viertelstundenlang durchdrehende Schlagwerker werden abgeführt? Erste Geigerinnen werden von allen Seiten im Orchester zugetrötet und -getriangelt? Pianisten werden die Klavierdeckel auf die flinken Fingerchen gedonnert? Artisten werden an andere Artisten gekettet? Im nächsten Schritt werden Einzelkinder zwangsvergeschwistert?

Aber es war ja nur das Umsonst-am-Sonntag-Blättchen, das das berichtete. Und darum glaube ich das auch erstmal nicht. Aus eben jenem stets unfreiwillig unterhaltsamen Blatt schnitt ich vor längerer Zeit mal dieses hübsche Bildchen nebst Bildunterschrift.

Fussprobe


Leider weiß ich nicht mehr, ob das Gehäckselte nicht evtl. sogar aus zertrümmerten Waldarbeiterschuhen besteht. Hauptsache, gut gehäckselt. Aber dass es nach dem Zertrümmern der Fußprobe durch einen ausgewählten Mitarbeiter der Häckselkolonne unter-
zogen wird, der dabei mitfühlend beobachtend von Kollegen umstanden wird, finde ich gut.

Denn schließlich:

Fuesse

Man vergisst das leider allzu oft. Und da schadet es doch nicht, wenn jemand in der Nähe bleibt, um eventuell überschwappende aufzufangen. Obwohl Füße ja zum Glück ohnehin normalerweise zu Zweit sind.

Gemüseviecher

Das ist ja das Schöne: wenn man mal gar nicht weiß, was man heute so Schönes bloggen soll, geht man einfach mal Einkaufen. Ich stehe also im beliebten „Wahnsinns“-Discounter in der Kassenschlange, als sich hinter mir zwei Herren unterhalten.

 „Salatgurke für 49 cent ist echt günstig!“

„Joh, bei K*ufland kostet die mehr.“

„Ungespritztes Gemüse ist mir inzwischen zu unsicher.“

„…“

„Das mache ich nicht mehr. Da können ja Viecher drin sein, dann.“

„Öhö.“

„Ja, musste mal überlegen! Dann doch lieber behandelte Gurke. Diese Chemikalien sind ja auch genau berechnet, dass das nicht gefährlich ist.“

„..?“

„Das machen die doch so ganz ausgewogen! Das ist dann ja auch nicht schädlich für den Menschen. Aber diese Viecher, die gehen dann doch tot. Die können doch sogar BSE übertragen, wusstest Du das gar nicht?“

„Nö.“

„Ja, hat man doch festgestellt, dass so Gemüseviecher BSE übertragen können! Und die sind dann auf diesem Bio-Gemüse drauf. Da staunste, was?“

„Hm, hm.“

„Ja, eben. Und ZACK, haste BSE!!! Und dann? Guckste. Ich ess’ nur noch gespritzte Sachen. Sicher ist sicher.“

Gut, dass ich noch Einkaufen war, denn jetzt habe ich endlich mal eine gute Entgegnung, wenn mich jemand mal wieder fragt, was man denn „heutzutage überhaupt noch essen“ könne. Sicher ist sicher.

Piraten?

Landesarchiv

Hier fahre ich alle paar Tage vorbei und denke jedes Mal: Wieso lässt sich das Niedersächsische Landesarchiv eigentlich von zwei grinsenden Totenköpfen am Portal bewachen?
Also, wenn’s jetzt das Finanzministerium wäre oder so…

Togo!

Gestern kam ich an einem dieser Klappschilder vorbei, die immer so vor Geschäften auf der Straße stehen. Auf dem Schild stand in Kreideschrift ganz begeistert „Togo!“ drauf. Und im Augenwinkel sah ich noch, dass es da um Kaffee ging. „Hm“, dachte ich (ja, ich denke manchmal wirklich: „Hm“!), „gibt’s da so leckeren Kaffee, in Togo?“
Ich trinke ja meistens Tee und kenne mich jetzt nicht sooo aus mit togolesischem oder nichttogolesischem Gebräu. Von Arabica und Robusta habe ich gehört, das sind diese beiden kleinen Kaffeeböhnchen, aus denen der ganze viele Kaffee immer gekocht wird. Aber kommen die denn nun aus Togo? Und kann man in dem Lädchen da vielleicht einen Diavortrag über das Land sehen, und darüber, wie sich die beiden munteren Böhnchen auf den Weg nach Hannover machten, um hier zu wirken und Inhalt hannöverscher Tässchen zu werden?

Erst an der nächsten Ecke fiel’s mir ein.
Dass da wohl bloß kein Leerzeichen mehr in dem Kreidestück gewesen war.

Im Gehirnkasten hinten liegt noch was

Na, wenn hier schon alles blitzneu aussieht, dann komme ich jetzt mal mit einer ganz alten Meldung, die mir vorhin wieder einfiel, als ich in der Stadt war und eine mächtig dicke Taube ganz knapp an mir vorbei flog. Ich dachte eigentlich, ich hätte die Geschichte schon vergessen.

Es ist schon bestimmt 10-15 Jahre her, da las der Herr Wickert die Tagesschau, und weil nicht viel los war in der Welt, hatte er Gelegenheit, noch eine kuriose Warnmeldung aus zu sprechen: Er bat die Spaziergänger in Münchens Englischem Garten um Vorsicht. Und außerdem darum, die Schwäne dort bitte nicht mehr zu füttern.

Was war passiert?

Eine Frau war im Englischen Garten spazieren gegangen, als ihr plötzlich ein unglaublich dicker Schwan, der hinter ihr zum Flug gestartet war, mit Karacho auf den Kopf fiel!
Für die Frau war das gar nicht lustig, sie erlitt eine Gehirnerschütterung und ich meine, es wäre sogar noch ein Halswirbeltrauma dabei gewesen. Die Schwäne dort im Park sind so überfüttert, dass sie über 20 kg schwer werden, nicht mehr richtig fliegen können und wie olles Obst einfach aus dem Himmel fallen!

Ob die Frau zum Vogelfüttern im Park gewesen war, wurde nicht gemeldet. 
Dass der Schwan den Absturz unversehrt überstand, hingegen schon.

So,

nun ist der Auftrag abgearbeitet und ich bin es auch.

Zwei Wochen lang habe ich über eine Stadt nachgedacht, in der ich noch nie war, und die sich neu präsentieren will. Ob die Agentur, in der ich die letzten zwei Wochen verbracht habe, die Ausschreibung gewinnen wird, ist fraglich, denn es hat schon jemand seinen klobigen Fuß in die Tür gestellt. Trotzdem haben wir unser Bestes rausgequetscht und vielleicht reißen wir das Ruder ja auch herum. Ich kann jetzt jedenfalls erstmal kein Orange mehr sehen, und nächste Woche wissen wir wohl schon mehr…

Hier ist natürlich alles liegen geblieben außer mir.
Auf dem Fernseher sind sogar Spinnweben drauf! Ich dachte, ich guck’ nicht richtig.
Und auf dem Quark im Kühlschrank puschelt es.
Wenn die Herrin aus dem Haus ist, tanzen die Miniorganismen auf dem Tisch!

Also muss ich heute erstmal anständig Einkaufen gehen. Vielleicht begegnet mir ja wieder ein hübscher Verleser, wie manchmal beim Einkaufen. Ich habe schon „Shaolin“-Glasreiniger statt „Sidol*n“-Glasreiniger gesehen, „Grillhäschen“ statt Grillhähnchen und „Langsam-Hemden“ statt Langarm-Hemden. Von der „Göttin“-Wurst hatte ich ja früher schon mal geschrieben.

Also Kühlschrank und Regale auffüllen und dann die Bude durchfeudeln!

Und dann mal die Freunde darüber in Kenntnis setzen, dass ihre Rufe nicht ungehört verschallt sind. Freundin S. könnte inzwischen glatt ein drittes Kind bekommen haben, so lange haben wir uns nicht gehört! (Naja, 5 Wochen oder so…)
Freundin M. ist ja grade wieder in Japan und kämpft mit schwüler Sommerhitze, da hat die genug zu tun. Freundin T. habe ich Dienstagabend in ein Café bestellt und dort nur von mir geredet… Freund M. habe ich immerhin Montag auf der Straße getroffen und konnte mir seine schicke neue Brille schnell begucken. Heute werde ich mal ein Bier mit ihm trinken, ob er nun will oder nicht!

Und hier kann ich mich auch wieder mehr blicken lassen.
Ach, hatte ich schon erzählt, dass mich
Rieta und Knut am Wochenende besuchen kommen wollen? Ich werde dann berichten…

Aber erst muss ich mir deren Besuch ja ausdenken und dafür brauche ich ein schönes

Spinnerset