Willkommen zur Kastanienbewegung!

Zugegeben, diesmal sind wir etwas spät dran. Aber es hat eben auch seine Zeit gedauert, bis dieser hübsche Ostflügel meiner Homepage endlich angegangen und mit all‘ den Geschichten und Bildern meiner Blog.de-Vergangenheit gefüllt werden konnte. Der Liebste und ich haben dann schließlich gestern stundenlang ex- und importiert, Pixel geruckelt und im Kreis geklickt, dass es nur so eine Art hatte. Zum Glück mit erfreulich anschaubarem Ergebnis.

Und hier ist sie nun:

Kastanienbewegung_2015_16 Kopie

Vermutlich haben schon alle langjährigen Bollenfreunde eine Begleitung für diesen Winter gefunden und adoptiert. Ich natürlich auch, hier ist sie:

Kastanie_09_15

Gefunden habe ich sie Anfang September am Ufer der hannöverschen Ihme. Klein ist sie in diesem Jahr (und mittlerweile sogar noch kleiner), aber lieb habe ich sie natürlich trotzdem, und sie hat in den letzten Wochen auch schon fleißiges Taschenhopping betrieben: Trenchcoat, Dufflecoat, Parka-äh-coat… – War ja alles schon dran in diesem Herbst!

Die Meisten von Euch wissen ja auch schon genau, wie man Teil der Kastanienbewegung wird. Doch für die, die gern dazukommen möchten, hier noch mal die die Idee dahinter und die Regeln:

Idee:

So ein Herbst ist nicht immer und für jeden schön. Manchen (so auch mir) drückt’s zuweilen ordentlich auf die Seele, wenn das Licht immer weniger wird und kalte Witterung unter die Klamottenschichten oder sogar ins Gemüt kriechen will. So hatte ich in den 90ern mal den Einfall, im Herbst eine freundliche Kastanie bei mir aufzunehmen, sie in usseligen Zeit in der Tasche fest mit der Hand zu umschließen und sie, wenn es endlich wieder Frühling wird, erleichtert weit von mir zu werfen und damit auch das trübe, olle Grau. Der Gedanke, dass dieser Tag ja doch jeden Tag ein bisschen näher kommt, hat’s mir immer ein bisschen leichter werden lassen. Irgendwann (war das 2007?) habe ich die Sache mal so nebenbei gebloggt, und plötzlich wollten auch andere so eine Stimmungsbodygardistin! Daraus ist schnell die alljährliche Kastanienbewegung Vieler geworden samt Stichtag für den Kastanienfrühlingsflug, der den Winter endgültig vertreibt. Basta. Wahrlich herzwärmelnd.

Also, die Regeln:

  • Finde eine Kastanie. Die erste, die Dir vor die Füße rollt, ist Deine Winterkastanie. Deine Taschenbewohnerin. Deine Bollenfreundin.
  • Kommentiere unter diesem Eintrag, dass Du auch mit dabei bist! Ich nehme Dich dann gern (ggf. verlinkt) in die Liste der Teilnehmer auf.
  • Die Kastanie wandert nun in Deine Mantel- oder Jackentasche. Dort bleibt sie bis zum Frühjahr. Wenn Du die Jacke wechselst, wandert die Kastanie natürlich immer mit, denn sie soll ja bei Dir sein, wenn Du draußen unterwegs bist und es dort mal ungemütlich wird. Dann seid Ihr schon mal zu zweit. Und außerdem sind da ja noch all die anderen Kastanienbeweger, denen es womöglich gerade ebenso geht. Es hat sich herausgestellt, dass das gegen Trübsinn ausgezeichnet hilft.
  • Wenn es in einigen Monaten dann ganz langsam wieder heller, wärmer und zartgrün wird, dann rufe ich hier rechtzeitig einen bestimmten Tag, eine bestimmte Stunde aus, zu der jeder von uns (an seinem Ort), die Kastanie hervorholt, sich freundlich bei ihr bedankt, und dann werfen wir die liebe Bolle mitsamt dem Winter weit, weit, weit fort. – So werden wir den Frühling einläuten! Wirst sehen, bis dahin wird sie Dir ans Herz gewachsen sein, und sie dann wieder „frei“ zu lassen, wird ein besonderer und auch feierlicher Moment sein. Das ist jedes Mal so, und je mehr von Euch mitmachen, umso schöner wird’s.

Wenn Du ebenfalls Blogger bist, freue ich mich natürlich besonders über einen Eintrag, der Deine Kastanie beschreibt und/oder zeigt, getaggt mit „kastanienbewegung“! Du kannst hierher verlinken und mir den link zu Deinem Blog hier in den Kommentar posten. (Ich weiß, dass es Teilnehmer gibt, die sich da sehr gern durchstöbern und dabei auch schon mal neue Blogs für sich entdecken. Außerdem mag ich es, wenn sich Kreise schließen.)

Wenn Du keinen Blog betreibst, bist Du natürlich ebenfalls willkommen. Einfach mal in den Kommentaren zwinkern oder „Piep!“ machen oder so. Manche von Euch sind vielleicht auch bei faceb**k, auch da kannst Du vielleicht ein Bildchen posten… – Ich freue mich, Dich zu sehen. So oder so oder so… – Los geht’s!

Oktobersonnige Grüße
Eure Theo

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Liste der Teilnehmer:

Frühling, – so wird’s gemacht!

Kastanienbewegung-2014_15

Um halb zwölf stand der Liebste absatzscharrend an der Tür, während ich noch hastig mit meinen widerspenstigen Schnürsenkeln herumtüdelte. Ungewohnt, denn meistens ist es bei uns eher andersrum, aber heute ist ja auch ein besonders besonderer Tag. da kann man schon mal schnürsenkelkonfus werden. Schließlich waren die Füße denn auch endlich vorschriftsmäßig eingwickelt, und es konnte losgehen: Auf in den Duisburger Stadtwald, Mission erfüllen! Warm eingepackt zockelten wir erst ein paar Waldwege entlang, überzeugten uns unterwegs vom ordnungsgemäßen Zustand der Botanik und…

Blattgruen

Grünt. Kann losgehen mit dem Frühling jetzt.

 

… standen dann bald an einer Art Lichtung, wo man extra ein hübsches, neues Bänkchen für uns installiert hatte, damit wir auch einen guten Platz für unsere Sektgläser hatten. – Richtig nett, diese Duisburger Forstleute!
Prost_Fruehling_2015

Traute Bollen, Lebewohl sagend.

 

Die liebgewonnenen Winterbegleiterinnen werden hier noch mal warmgerieben, dankbar beguckt, fein gelobt und ein bisschen abgeküsst.
2_Bollen_2015

Glattgeschmeichelte Kastanienfreunde mit hübschen Bauchnabeln.

 

Gut haben sie ihre Sache wieder mal gemacht! Der Winter war ja wirklich nicht allzu bitter, nur etwas lichtarm vielleicht. Aber jetzt soll er vorbei sein und darum bekommen die Kastanien nun auch ihre Freiheit wieder und segeln um Punkt 12:00 Uhr in sagenwirmal mittelhohen Bögen durchs Gebälk. Wer ganz leise ist und genau hinhört, kann sogar kleine Juchzer vernehmen… Dann raschelt’s noch mal, und weg sind sie auch schon.
Bollenflugfeld

Na, wer findet die Kastanien?

Wir hingegen stoßen noch mal feierlich an, prosten in die -zwar unsichtbare, aber doch irgendwie spürbare- Runde der Kastanienträger, und sind ein bisschen erleichtert. Wieder mal geschafft, der Winter. Und tatsächlich: Der Zauber funktioniert. – Nur wenige Minuten später ist zum ersten Mal am heutigen Tag die Sonne zu sehen! Die noch schlummernden Birken und Buchen leuchten hell auf und uns zieht’s lächelnd erstmal wieder ins Warme.

Prost Frühling, Ihr Lieben!
Eure Theo

Achtung: Kastanienwurf naht!

Na, Ihr Bollenherumträger?

Juckt’s Euch schon in der Wurfhand? Ich glaub‘, so langsam wird’s, oder?

Dieser Winter war zwar schmuddelig, wir haben selten den Himmel oder gar Sonne gesehen, aber böse, sibirische Fröste blieben zum Glück, naja, in Sibirien oder so. Und neulich hatten wir ja sogar schon mal deutliche Plusgrade, die sich sehr frühlingshaft anfühlten. Und prompt hat die Eine oder der Andere spontan mit verfrühtem Kastanienrauswurf reagiert, wie man so liest. *grins* Hier macht ja anscheinend jeder, was er will. – Recht so! Überschwang ist Überschwang, da muss das manchmal eben sein.

Aber ich muss mich natürlich an die Regeln halten, – schließlich habe ich sie erfunden.
Und die Regeln besagen: Frühling ist nicht, wenn Schneeglöckchen blühen (das merkt man ja schon am Namen, eigentlich). Nicht mal, wenn die Krokusse loslegen (auch, wenn sie natürlich bildhübsch sind). Und auch nicht, wenn die Sträucher und Bäume dicke Knospen haben.
Nein, richtig Frühling ist erst dann, wenn sich aus diesen Knospen auch wirklich die ersten grünen Blättchen schieben. Man muss natürlich regelmäßige Kontrollgänge unternehmen und auch schon mal Zweige vorsichtig befühlen und beäugen. Das habe ich immer wieder getan, und meine Recherchen haben nun Folgendes ergeben: Sowohl in Hannover als auch in Duisburg finden sich schon deutlich sichtbare grüne Blattspitzen, die leise wispern: „Raus! Raus! Nix wie raus!“ In Süddeutschland werden sie wohl schon viel besser zu erkennen sein, in Berlin hingegen braucht man eventuell noch die gute, alte Lupe, denn da herrscht öfter mal pfiffiger Ostwind.

Insgesamt sollte es aber am nächsten Wochenende gut passen, denke ich.
Und deshalb rufe ich den gemeinsamen Kastanienwurf in dieses Jahr für
Sonntag, den 22. März um 12:00 Uhr aus.

Kastanienbewegung-2014_15

Schnappt Euch die ollen Winterjacken, ein Likörchen oder vielleicht auch ein Heißgetränk, sucht Euch ein hübsches Plätzchen, prostet vielleicht mal in die unsichtbare, aber fühlbar anwesende Bloggerrunde, herzt und küsst die kleine Verschrumpelte noch mal, sagt artig „Danke schön!“ und schenkt ihr anschließend einen aufregenden Flug in die Freiheit!

Freu‘ mich auf Euch,
Eure Theo

Kastanienbewegung 2014/15

Ihr lieben Kastanienbeweger,

seit heute ist’s hier in der Gegend spürbar zugig-kühler geworden, Vogelbeeren leuchten orangerot, Schatten fallen schräger, die Gedanken wollen sich so langsam wieder nach innen wenden und auch der Kalender hat dieser Tage schon sowas in der Richtung angezeigt: Herbst. Da ist er wieder. Und mit ihm die freundliche Aufforderung, für den Winter gut vorzusorgen. Also, an alle, denen es vor der nasskalten Dunkelschwiemeligheit graust, welche uns für die nächsten Monate womöglich ins (vielmehr ums) Haus steht, und die etwas Trost, Handschmeichelei und etwas Wärmeliges zum Festhalten gebrauchen können, bis es wieder Frühling wird: Geht raus und findet Eure diesjährige Winterfreundin!

Kastanienbewegung-2014_15
(Das Banner könnt Ihr -wie immer- gern in Euren Einträgen verwenden, Ihr findet es in meinen Medien.)

Überall liegen sie zurzeit hübsch herum und bewerben sich um ein kuscheliges Quartier. (Ich habe heimlich die Vermutung, manche rollen sich sogar extra in besonders gutes Septemberlicht und würden vielleicht sogar winzige Daumen raushalten; – wenn sie denn welche hätten…) – Oder habt Ihr Eure Kastanie womöglich schon?

 
Meine ist mir tatsächlich schon im August zugerollt, auf dem Lindener Bergfriedhof. Da gehen wir (der Liebste und ich) öfter mal spazieren, Eichhörnchen besuchen, die gern besucht werden wollen. Meine neue Taschenfreundin ist eventuell ganz froh, dass ich den flitzigen Hörnchen knapp zuvor gekommen bin. Sie ist ein bisschen zierlich geraten und nach vier Wochen in der Jacke auch schon ein zartes Leichtgewicht:

Brominenbolle_2014
Immerhin war sie in der kurzen Zeit schon mehrfach im Ruhrgebiet und sogar eine wunderbare Woche in Holland! Momentan begleitet sich mich allerdings täglich in einen Schulungsraum, wo ich versuche, nicht über Buchhaltung (man weiß nie, wofür’s gut ist!) zu verzweifeln.

Diese Schulung ist übrigens auch der Grund, warum ich in diesem Jahr keine Mailwelle losjage, um alle Kastanienbeweger mühsam einzeln einzusammeln wie in den letzten Jahren. Aber wer teilnehmen mag, wird den Weg hierher bestimmt auch so finden, oder? Und weil ich so ungeheuer pfiffig bin, mache ich’s mir auch mit den Regeln zum ersten Mal leichter: Ich tippe sie nicht zum x-ten Mal ab, sondern verlinke (vorletzten verlinken, oder zu dem davor, oder noch davor… Denn tatsächlich sind wir mittlerweile bei der 8. Kastanienbewegung angekommen; – ist das nicht irre? Also, mir ist es es die reine Freude! (Wer kann schon von sich sagen, mal aus Versehen eine solch dauerhafte Melancholie-Selbsthilfegruppe gegründet zu haben?)

Wer mitmachen möchte, kommentiert also (wie gehabt), möglichst samt link, unter diesem Eintrag, gelle? Alte Hasen & Neugierige Erstmitmacher rennen (auch: wie gehabt) gleichermaßen weit offene Türen ein!

Liebste Herbstraschelgrüße

Eure Theo

Teilnehmerliste:

– Schauzeit

– lilith1508 (zzt. noch ohne Bolle)

– Alex O.

Wildschoen

– vonB-lang & Ihr Ruhebewahrer

– carolahaze

– andheu (dieses Jahr mit Karl-stanie)

– Sansibar

– breakpoint

– KaterMurr

– Bellona

– Die lieben Bellona-Eltern

– petramarkgraf

– heavensent87

– Freundin T. und ihr Mann A.

Wiederentdeckung der Langsamkeit.

Immer mit der Ruhe… Das lerne ich gerade wieder.
Laaaangsam.
Langsam gehen, langsam essen, einfach mal so aus der Wäsche gucken. Minutenlang.

Seit ich nämlich nicht mehr im Weinhandel bin, kann ich alles wieder ohne Atembe- raubung tun, und auch mal was von Anfang bis Ende, ohne dabei vier. zehn. mal. un. ter. bro. chen. zu. wer. den. – Was für ein Genuss!

Nee, war das eine anstrengende, auslaugende Zeit… Eigentlich war immer viel zu viel los, und eigentlich war das alles nie zu schaffen. (Ein „Stress-Protect-Deo“ verbesserte die Situation übrigens um keinen Deut. Ich hab’s ausprobiert.) Nach ca. einem Jahr bin ich zusammengeklappt (Einmal „mit Alles!“, bitte!), und mein Arzt hat mich tatsächlich dreimal gefragt, ob ich nicht lieber kündigen möchte, er würde mir sofort alle Bescheinigungen ausstellen, die nötig wären, um das durchzuziehen. Überlegt habe ich schon und nicht wenige haben mir auch dazu geraten, aber nach knapp sechs Wochen war ich wieder mittendrin. Weihnachtsgeschäft. Man will doch die Kollegen nicht…, sonst gibt’s bald den Dominoeffekt… Man kennt das.

Der Vertrag war aber befristet, also hat mich seit ein paar Wochen das normale Leben wieder. Als erstes ist mir aufgefallen, dass ich seit Oktober 2012 eigentlich kaum noch draußen war. Wirklich. Im Grunde habe ich das Jahr 2013 völlig verpasst. – Wie war denn das Wetter? Ich bin immer nur zur Arbeit galoppiert, habe gerackert, bin wieder nach Hause, zwischendrin huschhusch einkaufen & Zeug. Das Wochenende sah oft so aus, dass ich am Samstagnachmittag völlig geplättet auf den Diwan sank, um da rumzudämmern, bis die Woche wieder von vorne losging. Schön ist das nicht. Und auch für eine Fernbeziehung, wie wir sie haben, manchmal schwierig. Zum Glück ziehen wir da am selben Strang.

Jetzt genieße ich wieder Spaziergänge, auch mal durch die Stadt zu bummeln (also zu Flanieren und nicht im Stechschritt irgendwo durchzupflügen), frische Luft zu haben, Jahreszeit, Vogelgetue, Blümchengerecke, Sonne, Marmelade zu kochen, zukünftige Dinge auszubaldowern. Sowas.

Neulich z.B. fand ich es einfach toll, mal wieder hier im Lindener „r*al“-Markt einzukaufen. Hach. Erstens komme ich unterwegs mit dem Rad durch den schönen Von-Alten-Garten, zweitens hat der Markt eine vernünftige Auswahl (vegetarische Frotteeschnitzel gibt’s z.B. nur da! Und verflixt leckere Oliven!), drittens versammeln sich alle total Beklopften der ganzen Umgebung dort, um doof in den Gängen herumzustehen und mit den stoisch-ungerührten Erbsendosen zu reden, viertens… ach, viertens… viertens gibt es da Sachen…

Seht einfach selbst:
1A_Salamihasen
Selten hat man die Auferstehung des Herrn liebervoller gefeiert. – Und auch so günstig!

Mein nächster Jopp wird übrigens möglichst etwas ruhiger, das habe ich mir selbst versprochen. Ich dachte vielleicht an sowas:

Moderberaterin

Flugkastanien über Duisburg gesichtet!

Heute mittag, punkt 12 Uhr, wurden zwei ungefähr fast genau parallel fliegende Rundbollen in großer Höhe über Duisburgs Wasserviertel beobachtet. Zeugen wollen aber eigentlich nichts so richtig gesehen haben, und viel mehr als „Huiiii!“ war auch nicht aus ihnen herauszubekommen. Die mittlerweile von Flugobstspezialisten nachträglich erstellte Berechnung der Flugbahn ergab als wahrscheinlichsten Startpunkt einen ordentlich großen Balkon (ach was, Dachterrasse!) in der dritten Etage eines Wohnhauses, auf dem gerade fleißig gearbeitet (offenbar geflanzt/geschraubt/gewässert) wurde. Es standen außerdem zwei Sektgläser ziemlich verdächtig in der Gegend herum.

Kastanienwurf_2014_vorher
(War es womöglich so? Von der Redaktion nachgestellte Szenerie.)

Das Endreiseziel der Kastanien hingegen ließ sich leider bisher nicht ermitteln, jedoch wird davon ausgegangen, dass sie irgendwann im ausgedehnten, baumbestandenen Innenhof gelandet sein müssen.

Kastanienwurf_Zielrichtung
(Himmel über Duisburg. Irgendwo hier müssen sie sein!)

Wahrscheinlich. Höchstvermutlich. Falls nicht, fliegen sie noch immer.

Aus ihrem Wochende rasch herbeitelefonierte Experten (einige Baumschulenrektoren, sowie eine pensionierte Flugplatzverwaltungssekretärin) waren sich jedoch spontan erstaunlich einig: „Also, wenn die Kastanien fliegen, kann das ja nur eins bedeuten: Der Frühling ist da!“ Und da bisher keine anderslautende logische Erklärung für dieses sonntägliche Ereignis abgegeben wurde, wird allgemein davon ausgegangen, dass das dann wohl schon stimmen wird. Zumal anschließend direkt mal die Sonne kurz herausblitzte.

Na, dann Prost.

Kastanienwurf 2014 – Sonntag hebt sie ab!

Ich weiß, ich weiß, eigentlich wäre das vorletzte Wochenende ideal für einen Bollenflug gewesen, denn frühlingshafter kann es in diesem Jahr ja fast gar nie mehr werden, doch das ging aus verschiedenen Gründen nicht.

Schon vorher hatte ich aber natürlich Zweigerei und Astwerk immer feste im Blick behalten, ob da sich da wohl schon was rührt. Die Regel besagt schließlich: Es müssen grüne Blättchen zu sehen sein! Krokusse gelten nicht, sind sie auch noch so hübsch. Mittlerweile sind die grünen Triebe jedoch überall unübersehbar, also passiert’s nun am kommenden

Sonntag, den 23. März, wie immer um 12 Uhr.

– Habt Ihr Alle Eure Kastanien noch? Falls nicht, geht mal schnell alle Jacken- und Manteltaschen durchrascheln! Wer weiß, vielleicht findet Ihr ja sogar noch ein leckeres Hustenbonbon. Falls doch, lockert doch schon mal Schulter- und Wurfarmmuskulatur. Und am Sonntag sucht Ihr Euch rechtzeitig ein hübsches Plätzchen, um die liebe kleine Taschenbewohnerin noch einmal zu herzen und zu küssen, bevor Ihr ihr die Freiheit wiedergebt. Ich finde, diesmal haben die freundlichen Böllchen ihre Aufgabe besonders gut erfüllt, denn der Winter hat sich ja eigentlich gar nicht so richtig vorgewagt, oder? Ich freu‘ mich jedenfalls schon, wieder in Gedanken mit Euch allen zusammenzukommen, wenn wir die grauen, kalten Tage von uns werfen!

Fensterbrett_2014
(Kleine frühlingshafte Vorarbeit von heute morgen. Und ausgesät wird auch noch was!)

Bis dann!
Zartsprießende Grüße, Eure Theo

Kastanienbewegung 2013/14 – Wer bewegt noch, wer hat noch nicht?

Liebe Kastanienbewegungsmitmacherinnen und -mitmacher,

ich glaube, ein paar von Euch fehlen noch in der Teilnehmerliste, kann das sein…?

Inzwischen sind wir ja schon wieder ganz ordentlich viele, was mich ja wieder wie Bolle (war klar…) freut! Je mehr wir sind, umso wärmelnder die ganze Sache, findet Ihr nicht auch? Wenn ich jedenfalls dieser Tage in meine Manteltasche greife und meine klammen Finger die kleine Knubbelkugel suchen, dann stiehlt sich oft ein kleines Lächeln in meinen Mundwinkel, weil ich weiß, das tut im selben Augenblick vielleicht noch jemand, irgendwo… Wir sind also alle miteinander ein bisschen gerüstet, – die nächsten Monate können schließlich ziemlich lang werden, uff. (In der Zwischenzeit macht es übrigens auch Spaß, sich mal in der Teilnehmerliste herumzuklicken und die anderen vielleicht mal zu besuchen.)

Einige von Euch hatten ja schon ganz früh kommentiert, dass sie gern wieder dabei sind, sie aber bis dato noch keine Winterbegleiterin gefunden haben. Bestimmt hat sich da inzwischen beim Einen oder der Anderen etwas getan, was ich aber nur vermuten kann, deshalb: Bitte zwinkert mir doch im Haupteintrag noch mal zu, damit ich Euch ebenfalls in die Liste der diesjährigen Kastanien- bewegung aufnehmen kann. Danke! Übrigens auch, wenn Ihr hier (inzwischen) nicht (mehr) bloggt und es deshalb keinen Eintrag zu verlinken gibt.

Ja, das wollte ich nur mal eben…

Muckeligen Sonntag noch!
Eure Theo

Hannover-London-Hannover-Duisburg-Moers-Duisburg-Hannover: Das große Futtern und Füttern.

Also, was bei mir schon wieder alles los war!

Bei der Arbeit musste ich neulich erstmal einen Angstgegner umrunden: Vier Tage große Weinprobe. Das ist schon mal ein Tag mehr als sonst und schlaucht uns gewaltig. (Eine Stampede ist nämlich nichts dagegen.) Als würde das aber nicht reichen, war auch noch ein Kollege beurlaubt, sodass wir nur zu dritt waren, uff… – Irgendwie haben wir’s aber hinbekommen. Der gute, alte Fatalismus hat geholfen, weil: Nützt ja nix. Am Sonntag drauf habe ich mich nicht vom Diwan gerührt, ich wollte nicht und hätt’s auch gar nicht gekonnt. Nicht mal mehr „Warum machste das eigentlich?!“ konnte ich noch denken. Ach so, mein Vertrag ist jetzt übrigens bis Mitte März verlängert worden, eigentlich wäre ich Ende des Monats raus gewesen, aber es wurde ein bisschen gekungelt und nun unterstütze ich die Kollegen noch im Weihnachtsgeschäft und anschließend im Winterausverkauf. Juhu… Und dann? Mal sehen. (Man weiß ja nie.)

Als ich jedenfalls wieder ein bisschen erholt war, ging’s für 3 1/2 Tage nach London. -Endlich! Dieser Trip war schon vor knapp drei Jahren ein Geschenk des Liebsten zu Weihnachten gewesen, doch irgendwie hat’s vorher nie so richtig gepasst. Jetzt aber! Er selbst ist schon ganz oft dort gewesen und wollte mir unbedingt ungefähr fünfunddreißigodermehr tolle Sachen zeigen. Und ich wollte zu Harrods.

Montagmorgen sind wir also total abgehoben und rübergesaust. Ich kann unmöglich die ganzen Eindrücke schildern, die ich gewonnen habe, schon allein, weil die immer noch wild durch meinen Kopf purzeln, aber: Jungejunge, ordentlich was los da! Ich fand es sehr schön, sehr höflich, sehr organisiert, sehr beeindruckend, sehr wuselig, sehr witzig und sehr viel… Und möchte wieder hin. Schon allein, weil ich diesmal weder Fish & Chips hatte, noch Scones & Clotted Cream. Dafür aber ziemlich gute Sandwiches, japanische Nudelsuppe (Ramen) und indisches Huhn.

Ach, und deliziöse Törtchen von Harrods:

Harrodsbeute
(Beute: Erlesene Törtchen, umringt von Ginger- und Lemonbiscuits, Chocolatefudge, Knabbertoast und feinen Ursprungsschokoladen.)

Ich kann hier ja gleich mal bekannt geben, dass ich übrigens demnächst in deren Lebensmittelabteilung einziehen werde. Leider wird das dann alles für Besucher gesperrt werden müssen, damit die mir nicht meine hübschen Teppiche volltrampeln oder gar die Törtchen wegmümmeln. Die Königin dürfte natürlich ab und zu mal reinschauen, auf ein kleines Schokominzwafer, aber ansonsten möchte ich dann da meine Ruhe haben, um mich den epischen Auslagen widmen zu können. Ihr solltet also wirklich noch mal hin, bevor ich hier meine Kartons* fertig gepackt habe!

Naja, und die andere Londonsache, die ich Euch nicht vorenthalten will, ist übrigens die hier:
Hoernchenfuettern
Wenn man weiß wo und die richtigen Nüsschen dabei hat, kann man sich nämlich niedliche, kleine Fußabdrücke auf die Hosen stempeln lassen; -direkt vom Erzeuger! Er und ich haben ja viel gemeinsam, u.a. eine handfeste Eichhörnchenmacke, und konnten uns damit stundenlang begeistern, was wir selbstredend auch getan haben. (Auch, wenn das wildhüterisch wohl nicht ganz korrekt ist.) Was sonst noch alles spannend war (und das war ganz viel), krieg‘ ich hier jetzt nicht unter, aber muss ja auch nicht.

Die ganze letzte Woche war jedenfalls ordentlich Zickzackkurs. Am Freitagnachmittag entfuhr es mir auch prompt: „Ist doch irre, findste nicht? Gestern waren wir um die Zeit noch in London, geschlafen haben wir zwischendrin bei mir in Hannover, und jetzt sind wir schon wieder vom Milchkaufen zurück in Duisburg!“ Gut, dass das nicht dauernd so ist, sonst müsste ich mir doch noch so ein GPS-Ding anpappen, um die Orientierung zu behalten.

Jetzt nur noch so viel: Samstag gab’s wiederum hier ein sehr gutes, frisches, adrett serviertes Frühstück mit sehr lieben Menschen (und einem freundlichen Riesenhund). Bitte ruhig nachmachen (geht zur Not auch ohne Hund) und auch gern weitersagen! Ich wünsche den Betreibern nämlich das Haus voller Gäste. Ach ja, und anschließend war da noch einen kleiner Bummel durch die Gemeinde, bei dem ich mir mal das entkernte Haus beguckt habe, das eventuell-ganz-vielleicht-gerüchtehalber (man weiß ja nie) mal einen ganz bestimmten Laden beherbergen wird oder auch nicht.

Heute habe ich nun noch frei, stippe fröhlich meine englischen Biscuits in den Tee und lasse es mir gutgehen. Ab morgen geht’s nämlich wieder zur Arbeit, und ab Donnerstag ist mal wieder: Weinprobe… *seufz*

*Á propos Kartons: In Wirklichkeit bin ich mittlerweile ein kleiiines bisschen in Duisburg eingezogen. Der Liebste hat’ne neue Wohnung, und ich hab‘ dort ein neues Zimmer. (Man weiß ja nie…!)

Diese Tibeter! – Teuer, aber nicht erhellend.

Kundin Frau R. beehrt uns gelegentlich. Sie ist die Art von Kundin, bei der man hinterher meistens so eine drehende Zeigerfingerbewegung neben der Schläfe vollführt. Sie redet immer direkt drauflos, meist ohne erkennbare Zusammenhänge, und scheut dabei auch nicht davor zurück, andere Kunden zu zähen Gesprächen zu nötigen, in denen die sich merklich unwohl fühlen. Vorhin rauscht Frau R. jedenfalls mal wieder mit deutlichem Flunsch bei uns in den Laden und ist gleich im Thema:

„Ich komm‘ ja grad‘ vom Dalai Lama; -ich bin vielleicht enttäuscht! Ich dachte, ich werde da erleuchtet, aber nee! Da war ja gar keine Ausstrahlung! Was der sagt, das ist in einfacheren Worten das Gleiche, was auch schon seit 1000 Jahren (na, wenn das mal hinkommt…) inner Bibel steht. Ist doch nix Neues! Das weiß man doch alles schon. (Luftholen…) Und dann, wie der sich benimmt! Mal ehrlich. Gähnt einfach, ohne sich die Hand vorzuhalten, kratzt sich ungeniert überall am Kopp und so. Und dann hat er sich geschneuzt und das Ergebnis erstmal in Ruhe beguckt. Nee, ich bin echt enttäuscht! (…) Und dann waren da nur so Holzbänke aufgestellt. Ich hab‘ gleich gedacht: Hier kannste doch nicht anderthalb Stunden sitzen, da tut Dir doch der Hintern nachher weh! Dann hab‘ ich gesehen, dass in den ersten Reihen noch was frei war, konnte man besser sitzen, bin ich eben da hin, dritte Reihe, das waren wohl so VIP-Plätze, egal. Und ich hab‘ ja auch immer so’n kleines Fernglas dabei, ich wollte ja alles sehen, auch die Mimik von dem und so. Diese Asiaten haben ja ganz glatte Haut, auch im Alter. Wie der dann da so sitzt, im Schneidersitz, mit seinen roten Socken! (…) Neulich war ich ja mal im Kloster Loccum bei der Frau Kässmann, die hat wirklich schön gesprochen, da war ich hinterher ganz beseelt, das hat noch 2-3 Tage angehalten, sogar. – Die kann das eben! Die hat mal einen ganz schönen Satz gesagt: Wer glaubt, ist nie allein. Ja, stimmt doch! Ist doch so! Wenn der Papst zum Beispiel mal käme, nach Hamburg oder so, da würde ich wohl auch mal hinfahren und mir den angucken. (…) Aber heute, beim Dalai Lama, also, das war mir zu schlicht. Ich hab‘ mich auch immer gefragt, was der wohl denkt, während der Übersetzer spricht. Da müsste man mal in den Kopf reingucken können, hab‘ ich gedacht. Die ganze Zeit im Schneidersitz. Und die Hände von dem, da sieht man auch, dass der nie gearbeitet hat. Der hat auch noch sehr gute Zähne! Aber ich war echt enttäuscht. (…) Das hat immerhin 38 Euro gekostet, da hab‘ ich mehr erwartet! Erleuchtung! War doch teuer. Na, muss ich erstmal sacken lassen…“