Och nee, schon wieder Herbst, oder: Kastanier‘ mir! – Die große Kastanienbewegung 2009/10

Kaum zu fassen, Herbst.

Ich hab vom Sommer wirklich nichts gehabt. Das behaupten bestimmt Viele gerne mal, aber in meinem Fall ist die Behauptung erlaubt. – O.k., behaupten ist immer erlaubt. Herbst dagegen ist nicht er-, sondern entlaubt. Da darf man ruhig mal schlechte Wort- spiele machen. Ist gestattet. (Und bevor ich jetzt noch anfange mit er- oder sogar bestattet, hör‘ ich mal lieber gleich wieder damit auf.)

Herbst ist jedenfalls eins meiner persönlichen „four-letter-words“. Funktioniert zuverlässig. Sag „Herbst“ zu mir und ich krieg‘ Scheißlaune. Upps, Verzeihung. Mich deprimiert das eben, dass jetzt monatelang nur Schmuddel- und Frierwetter kommt, draußen alles immer unansehnlicher wird und mir der kalte Wind unter die Jacke kriecht. Und jedes Mal mache ich mir Sorgen, dass das vielleicht diesmal nicht aufhört, sondern einfach immer so bleibt. Geh‘ mir bloß weg mit bunten Blättern und Gemütlichkeit! Ich finde unzugiges Wetter bei freundlichen Außentemperaturen und bunte Blumen einfach gemütlicher. Haushoch. Frag‘ mich jetzt bitte niemand, was „haushoch gemütlicher“ sein soll. Wer sich’s nicht zusam- menreimen kann, soll eben einfach dran vorbei lesen.

Ich lass‘ mir den Herbst jedenfalls nicht schönreden. Alle Argumentation geht ja doch nur dahin, dass die Jahreszeit trotzdem schön ist… Man müsse eben die positiven Aspekte daran verstärken. Also, eine Jahreszeit, die ich mir erst schöntrinken muss, – nee danke! Ich bin dagegen. Ich bin für die komplette Abschaltung des Herbstes! Ob die Grünen da vielleicht mal was machen können? Denen muss das Ganze doch eigentlich ebenfalls großes Unbehagen machen, so rein vom Symbolcharakter her, wenn alles so loswelken will und so. Aber das mit der Abschaltung hat ja auch schon in anderen Bereichen nicht richtig hingehauen…

Also müssen wir schnell handeln.

Aufruf zur großen, beliebten und total
internationalen
Kastanienbewegung
!
Taschenbewohnerin_09

Geht so:
Kastanie finden, in die Tasche stecken
und bei jedem Drüberreiben ist wieder
ein Stückchen Herbst geschafft und
Trost gewonnen. Und dazwischen
pflegen wir abwechselnd ein bis-
schen Melancholie und Jahres-
zeiten-Ignoranz. Und den Winter,
den kriegen wir damit auch irgend-
wie rum, bestimmt!

Dann im Frühling, wenn das erste grüne
Blatt aus dem Zweig will, dann wird sie wieder
weit, weit fortgeschmissen und mit ihr das olle Graue, Fröstelige…

Der Bollen hier ist also meine Kastanie, heute morgen gefunden. Die ist riesig!
Hier ein Beweisfoto:

Taschenbewohnerin_09b

Ich gehe selbstverständlich frech davon aus, dass es unheimlich viel Glück bringt, wenn die erste Kastanie, die einem im Herbst über’n Weg läuft, so groß ist wie eine Kartoffel und so schwer wie ein Golfball. (Zumindest meinem Orthodäden, wenn ich im Frühjahr ganz schief bin, weil ich vergessen habe, diesen Okolythen immer mal zwischen linker und rechter Tasche hin- und her zu tauschen.) Egal, es muss eben die erste sein, nur die gilt!

Ich freu‘ mich jedenfalls, wenn Ihr die Kastanienbewegung wieder zahlreich mittragt und wir im Frühling sogar zeitgleich schmeißen.

Und jetzt will ich Eure Kastanien sehen! 😉

Liebe Grüße, Eure Theo


Nachtrag

Bisher mit dabei (z. T. mit eigenen Einträgen):

– Hauslude

Rebhuhn

– Pocemon

– AndiW

– Juleika

– Sansibar

tara91

Rolline

– McMannheim

– NetRat (und das Hifiding von nebenan)

– Schnoggel

Was gestern schön war. (13)

– Die Bude voll zu haben mit lustigen Elektrikern, die dabei genau das machen, was sie sollen, sogar schneller als gedacht, und hinterher auch noch selbst staubsaugen und das Kaffeetablett brav in die Küche tragen.

– Ein Eimerchen leckerer Pflaumen mitgebracht zu kriegen.
(Hoffentlich halten die bis zum Wochenende! Ich würd gern versuchen, Pflaumen-Mohn-Walnuss-Marmelade draus kochen.)

– Das schon länger erwartete Erscheinen einer Aboprämie in Form einer Minianlage, die jetzt wahlweise Theobrominenbäder, schlafzimmerliche Voreinschlafviertelstündchen oder Grillabende vollmusizieren darf.

– Mit der lieben Freundin T. spontan am Weddigenufer zu picknicken und dabei kaum was zu essen zu kriegen, weil Mund und Arme so mit Gespräch beschäftigt sind.

– Besagte Freundin T. sagen zu hören, ihr Scheibenwerfer hätte neulich im Regen mal laut geqietscht. (Oho! Sie hat einen exaltierten Diskuswerfer? Einen wasserscheuen DJ? Sie macht eine Schönwetter-Glaserei auf? – Nein, der am Auto! Also meine spontane Diag- nose: da hat sich dann wohl der Scheinwischer verhakt.)

Was gestern schön war. (11)

– Eine mail zu schreiben und eine zu bekommen.

– Zu merken, dass mich das Gespräch von Donnerstag wirklich erleichtert hat.

– Mich mit Freundin T. für morgen Abend verabredet zu haben.

– Mir zu erlauben, doch nicht zu einer großen Sommerparty zu gehen, obwohl ich das eigentlich endlich mal wieder wollte, stattdessen mein Erholungsbedürfnis zu respektieren und mit ihm zuhause zu bleiben.

– Gefährlich leckere „Dark-Chocolate & Hazelnut-Cookies“.

Wegen datt Gespräch.

Ich werd‘ hier am Wochenende (also, wenn ich mehr Zeit hab‘) mal eingehender und nur für Freunde berichten, wie das Gespräch mit der Chefin so gelaufen ist. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich hinterher ganz schön erleichtert war, weil ich ja schon seit Wochen (ach was: Monaten) darüber nachgedacht habe, was ich dabei nun anbringen will und was nicht. Vielen Dank schon mal für Eure Daumendrücker und unterstützenden Kommentare!

Liebe Grüße, – Eure Theo

Heftige Zerknirschung.

Ich habe hier gerade zwei Sachen am Laufen: erstens ist mir direkt wieder eingefallen, dass man, wenn man anfängt, Zwieback mit Marmelade zu essen, nicht einfach wieder aufhören kann.

Zweitens stelle ich fest, dass Radiohören sich ganz schlecht mit ebenjenem Zwieback- genuss verträgt, wenn man nicht will, dass die Nachbarn gleich rüberkommen. Soweit ich weiß, heißt Zwieback auf Englisch „rusk“, was ja nun wirklich deutlich onomatopoetischer ist als die deutsche Bezeichnung…

Mücheln. Und endlich: der Stiefelettchenfund.

Mensch, hier ist schon wieder so viel los, dass ich kaum mal an die Tastatur drankomme. Aber ab nächster Woche hab’ ich erstmal Urlaub! – Obwohl, da hab’ ich mir auch schon wieder Einiges…

Jedenfalls, wo war ich?
Ach ja. Sternenhimmel.

Also wieder: Geschlafen, geschlafen, geschlafen. Sonntag.

(Prinzessin Juleikas Schlaf wurde wohl ein kleiiiiines bisschen durch einen sich nächtlich aus dem Regal neigenden und dann mit lautem Knall niedergehenden Folianten beein- flusst. Laut ihrer Aussage dahingehend, dass sie von der Waagerechten mirnixdirnix zum größeren Teil in die Senkrechte schoss.)

Der Sonntag beginnt mit einem turbulenten Frühstück im großen Mühlenraum, ein landen- des Flugzeug ist ja wohl nix dagegen… *g* Vielleicht hatte ich aber auch bloß Kater, da höre ich nämlich mitunter, wie sich Flöhe am Kopp kratzen. Anschließend gab’s noch mal eine Mühlenbesichtigung, weil ja noch nicht Alle alles gesehen hatten. Irgendwann danach mussten auch Ormuz und Einhardt mal zum Zug, also drückte und herzte man sich wie- der im Mühlengarten, streichelte noch mal schnell die Katz’ und winkte ein bisschen zum Abschied.

Zum Mittagessen sollte es zum Italiener gehen, also stromerten wir ein bisschen durch Mücheln, beguckten uns das Wasserschlösschen, verschafften uns Zutritt zum Kirchlein und versuchten, eventuell einen Fisch im absolut klaren Bach zu erkennen. Beim Italiener lief dann die dollste Musike, also wirklich. Ich war ja eigentlich froh, dass der schlimme Polypenmann nicht schon wieder sang, denn der wird bei der Erbauung jedes italieni- schen Lokals ja quasi immer gleich fest mit in die Musikanlage installiert. Aber hier hatte man einen Trick gefunden, stattdessen wilde Disco-Remixes von so bekannten Liedern wie „Felicitᓠund „Azurro“ abzuspielen. Gekrönt wurde das Ganze bloß noch durch die Aufmachung der Damentoilette, die rosa gestrichen und mit halbnackten Kalenderjungs behängt war, die sich wohl alle aus Versehen just in dem Moment den Hosenknopf ge- öffnet haben mussten, als der Fotograf das Bild machen wollte. Länger her, dass ich in einer war, aber ich kam mir ein bisschen vor wie in einer Jubeltrinen-Disco. (Also, solche Jubeltrinen, die auch schon mal Schnurrbart tragen.) Die liebe Juleika bestätigte mir diesen Eindruck kurz darauf unter breitem Grinsen. Die Besichtigung der Herrentoiletten haben wir uns übrigens für unseren nächsten Besuch aufgehoben.

Ich möchte unbedingt noch erwähnen, dass das Essen ganz prima war! Ich bin norma- lerweise Diejenige am Tisch, die am längsten braucht, aber die Lasagne war wirklich ruckzuck weggelöffelt. Ich glaube, ich war sogar schneller als Jules mit seiner Pizza Funghi, – das ist mir noch nie passiert!

Auf dem Rückweg zur Mühle dann, satt und zufrieden, lag plötzlich was mitten auf der Straße. Jemand sehr Kleines musste wohl sein Schuhwerk verloren haben. Vermutlich einer dieser berühmten ganz winzigen Müchelner Cowboys. Wir hatten ihn wohl knapp verpasst. Ein passendes Winzpferdchen war auch nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich war das Stiefelchen beim Galopp über die Straße einfach so abgefallen. Man kennt das ja.
Stiefelchen1

Und dann war’s plötzlich Nachmittag, Zeit zur Abreise. Am Müchelner Bahnhof spielten sich noch mal herzzerreißende Szenen ab, dann war sie mittenmal weg, die Jule. Gleich darauf wurde der Gastgeber noch mal gedrückt, herzlich bedankt & genötigt, einen baldi- gen Gegenbesuch zuzusagen. Lieber Jenne, auch hier noch mal: Vielen lieben Dank für Deine Gastfreundschaft, die sorgfältige Vorbereitung, die lebendigen Geschichten, die spektakulären Ausblicke, die Wortspiele, die Fürsorge und natürlich den Sternenhimmel.

Liebe Grüße, auch an die Mum & hoffentlich sehen wir uns bald wieder!

Mücheln. Der Fortsetz.

Geschlafen, geschlafen, geschlafen. Samstag.

Der Vormittag steht im Zeichen der Aberntung von leckeren Gartenbeeren (die Jenne extra für mich dran gelassen hatte. Ich hab’ wiederum im Gegenzug für Jenne noch was dran- gelassen.), der ausführlichen Besichtigung der Mühle (Kinder, Kinder, hat das Ding viele Zimmerchen, Kemenaten und Räume!) und des Frühstücks mit Brotaufstrichen aus aller Welt (Ormuz hatte bunte, selbstgekochte Marmeladen und ein Döschen „Naschi“ mitge- bracht, Shaveskin eine leckere Schoko-Espresso-Paste). Leider führte das Frühstück irgendwann gen Mittag zu Shaveskin-Verschwindung Richtung Bahnhof. Vielleicht gab es da aber auch gar keinen Zusammenhang. Schade war’s allemal.

Und dann ging’s Uta besuchen. Sind wir mal ehrlich: die meisten gehen doch in den Naumburger Dom, um die Gute dort zu sehen. Für ihren etwas wohlgenährten Gemahl Eckehard interessieren sich doch die Wenigsten. – Uta ist eben zu und zu schön! Ich finde, sie sieht aus wie eine dieser 50er-Jahre-Schönheiten. Da gab’s doch auch diese ganzen Ritterfilme mit Eroll Flynn oder wie der noch mal hieß…

Uta_und_der_Dings

So ein verwinkelter Dom, der hat schon was. Ich guck’ mir sowas gerne an, auch wenn ich’s mit dem Mittelalter normalerweise eher nicht so habe. Ich hätte ja lieber im Berlin der 20er (natürlich ohne die anschließende Katastrophe) oder 70er gelebt. Also, ich habe ja sogar im Berlin der 70er gelebt, wenn man’s genau nimmt… Allerdings war ich da noch zu klein, um bei Kommunengründungen und Hippieparties mitzumachen.

Nach der Uta bummelten wir in ein Cafe am Naumburger Markt, wo der Kaffee dufte war, aber das Schokoeis so blass, dass man’s glatt fast für Vanille halten konnte. Vermutlich waren auch deshalb vorsichtshalber Sahne und bunte Streusel drauf, die ich gar nicht bestellt hatte. Damit glich sich das natürlich irgendwie wieder aus.

Die nächste Station war ein originaler Weinberg, in dem der originale Jenne letztes Jahr bei der Lese mitgeholfen hatte! Ormuz war so klug, sich den Aufstieg in 14 Kilometer Höhe mit einer Steigung von 75% zu sparen und blieb schön in der Straußwirtschaft sitzen. Dafür hatte sie allerdings auch nicht diesen Ausblick:
Weinberg_Hey

Nach dem Abstieg gönnte ich mir ein feines Zitronen-Fenchel-Süppchen mit Olivengre- molata und dann gings fix zurück in die Mühle, denn wir erwarteten ja noch die liebe Juleika, die eigentlich absagen musste und dann kurz entschlossen doch noch kommen konnte. Endlich mal die Jule drücken, das wollte ich doch schon soooo lange mal!

Und dann saßen wir wieder im Mühlengärtchen, alles summte durcheinander, ein paar Texte wurden vorgelesen, und ganz wie nebenbei wurden Getränke getrunken. Die Bro- mine hielt tapfer durch bis halb eins oder so, dann war der Knopf ab. Ich hätte eine weniger wüste Arbeitswoche vorher haben sollen, dann hätt’ ich sicher morgens um fünfe noch dagesessen. Oder vielleicht auch nur bis um vier…

Jedenfalls guckte ich mir schon wieder den Sternenhimmel an, während die Anderen noch im Mühlenraum saßen.

(Dritter und letzter Teil irgendwann demnächst. Diesen hab‘ ich ja schon wie auf der Flucht geschrieben *g*)

Mücheln. Wo die Stiefelettchen einfach so auf der Straße liegen.

Der Mühlenkönig hatte schon vor Monaten geladen und wir sind natürlich gern gekom- men…

Nachdem Freundin T. so großherzig war, uns ihr prima Autochen zu leihen, wurde ein Wein-Käse-Kuchen-Schokikörbchen draus und ab gings für uns in Richtung Leiptsch, bzw. natürlich Mücheln, wo Jenne uns herzlich empfing und Shaveskin, Ormuz und Einhard bereits behagliches Angekommensein ausstrahlten. Ich wusste auch bald wieso: Der Hausherr gehört zu den Menschen, die ihren Besuchern sofort „Schrankrecht“ ein- räumen. So nannte das mal die Mutter eines früheren Freundes von mir. Es bedeutet, man kann und soll sich als Gast ganz frei bewegen und nicht zu verlegen sein, mal eine Küchenschublade oder den Kühlschrank zu öffnen, falls man darin was Benötigtes vermu- tet. Solche Gastgeber habe ich übrigens am liebsten.

Kaum angekommen, gings nach einem kurzen Rundumblick in der Mühle zur Burg Quer- furt, wo man schwer wieder abzukriegende Stempel (wohl hatte ich mich am Morgen danach gewaschen!) auf den Pelz gebrannt bekommt, weil gerade zufällig Burgfest ist. Da gibt’s dann Gesottenes, Handgenähtes, Selbstgetöpftertes, musikalische Sitzwalzer und sogar original mittelalterliche Traumfänger zum Ans-Fenster-Hängen und Gänsemagd- leibchen aus echter, 100%iger Viskose!

Solche hatte der dicke Heinrich (einer der Burgtürme) vermutlich noch ganz gut von früher in Erinnerung. Was der liebe Jenne uns allerdings über den Marter- und den Pariser Turm erzählt hat, versuche ich gerade wieder zu vergessen, um auch forthin gut schlafen zu können. Überhaupt: erzählt. Wenn jemand ein wandelndes Geschichtsbuch ist, dann ja wohl der gute Jenne! (Ich bin mir sicher, dass er nichts dagegen hätte, ein Buch zu sein, wenn er nur dabei immer in Bewegung bliebe.) Selten habe ich erlebt, dass jemand sich so gut und so ausführlich in seiner Gegend auskannte. (Vielleicht noch bei meinem Vater, der in Kreuzberg jeden Stein kennt und das oooch ganz normal findet.)

Zurück im Mühlengarten wurde dann flugs der Grill angeschmissen, gespachtelt und tapfer getrunken. Ormuz hatte ein verdächtiges Gebräu dabei, das sie ganz verharmlosend „Mäusemilch“ nannte, doch ich traute dem unschuldig dreinschauenden Fläschen (1-Liter-Pulle) nicht und blieb beim köstlichen Blauen Zweigelt eines prima heimischen Winzers. So klang der Tag langsam aber nicht stille aus, denn Redestoff gab’s natürlich genug.

Als ich mich schließlich zu später Stunde im behaglichen Mühlenschlafzimmer in die Federn schmiss, summten mir noch die Ohren und als das Licht ausging, leuchteten über mir mittenmal bestimmt ungefähr 1000 Sternenpünkte, die der Hausherr dort irgendwann mal eben unters Dach getupft hatte.

Am nächsten Morgen würde es dann weitergehen mit Gartenerkundung, ausführlicherer Mühlenführung und einem Besuch bei Eckehard und Uta, den Beiden. Und Lady Juleika sollte auch noch zu uns gelangen, darauf freuten wir uns natürlich sowieso wie Bolle…

(Wird also ganz bald fortgesetzt. Freundin T. hat nämlich gerade geklingelt, um das Neueste zu hören und ihr Auto wieder abzuholen…)

Yeah! Guuuuter Stoff…!

Ich bin ja relativ überzeugt davon, dass der überwiegende Teil der Menschheit die meiste Zeit über recht unkonzentriert ist. (Und damit meine ich nicht etwa die mit mehr Kilos.) Aus diesem Grund fahre ich übrigens auch ungern Auto, obwohl ich’s seit gut zwei Jahren sogar offiziell dürfte. Dabei fällt mir glatt die Geschichte einer früheren Kollegin wieder ein, die tatsächlich fast 30 Jahre ohne Führerschein gefahren ist, sicherlich fast immer hoch- konzentriert, aber die erzähle ich eventuell ein andermal…

Gelegentlich ist so ein bisschen Unkonzentriertheit aber auch ganz schön, wie dieses wunderbare Bildchen von der lieben MaRSTeam-Maren zeigt, die zum Glück sehr kon- zentriert war, als sie neulich in einem Discounter stöberte und das hier entdeckte:

Rauschspeck_hmmmm

Foto: freundliche Leihgabe von MaRSTeam. Vielen Dank!

Derjenige, der das geschrieben hat, hat dabei entweder kurz mal an das nächste Woch- enende gedacht, für das er sich vielleicht einiges vorgenommen hatte (1 Kiste Bier, Pulle Schluck, Räucherwerk oder vielleicht, an speziellen Briefmarken zu lecken) oder er wuss- te was, das wir bisher nicht wussten und nun langsam ahnen: Speck verpasst Dir eine veritable Dröhnung! Kommt wahrscheinlich auf die Menge an. – Wenn man genug intus hat, tanzt man wild über Kartoffeläcker, klappert dazu kastagnettenmäßig mit Sparschä- lern rum, rührt später heiße Suppen mit bloßen Händen um und empfängt dabei den großen Porreesegen. Und dann, endlich, eröffnet sich einem plötzlich auch, was „Pote“ eigentlich bedeutet…

(Und von nebenan linst der Nachbar neidisch rüber…)

Und Fensterputzen hätte ich eigentlich auch noch sollen…!

„Mit Suppen kannste mich jagen!“

„Nee. – …dann schwappen die ja über.“

Diese hübsche kleine Unterhaltung führte ich neulich bei der Arbeit mit einem unserer Re- ferenten. Da hatte ich kurz und ausnahmsweise mal Spaß. Leider ist der Kollege ganz selten da, weil er nur zu Schulungen anreist und dann natürlich auch schnell wieder abreist, heim zu Freundin und Tochter. Würde ich an seiner Stelle natürlich auch machen, aber ich darf ja nicht. Ich muss am nächsten Tag wiederkommen und mich rumärgern. Und mir jetzt extra ’ne Tochter anzuschaffen, fänd’ ich übertrieben… Freundinnen, immer- hin, hätte ich ja schon mal ein paar.

Ansonsten hatte ich an den letzten beiden Wochenenden mit gewissen Feierlichkeiten zu tun, liebe Besucher zu bekochen, diverse Flaschen auszutrinken, schwere Räusche aus- zuschlafen, zwischendrin Krümeln, Flusen und Knitterfalten streng die Tür zu weisen, riesige Stapel von Bilderrahmen zu sortieren (die irgendwann in der Zukunft daraus ent- standene Bilderwand werde ich Euch natürlich nicht vorenthalten), eine mickernde Erdbeerminzenpflanze zu hegen („Reiß dich mal zusammen, jetzt!“), ein Buch zu lesen (Freund M. hat sich als Einziger der allgemeinen Bilderrahmenschenkung bockig verweigert, – gut so!) und mit Schokolade gefüllten Karamelltoffees mal so richtig zu zeigen, wo’s langgeht.

Da konnte ich natürlich unmöglich auch noch bloggen.