Auf Reisen ist es für mich das Größte, nach landestypischen Spezialitäten Ausschau zu halten und dabei kleine Entdeckungen zu machen. Die Supermärkte und Kaufhäuser stel-
len dabei für mich durchaus echte Sehenswürdigkeiten dar.
Der Haken an der Sache: Hinterher sitze ich zuhause und denke an die vorzüglichen Man-
delkekse, die ich auf derundder Insel so gern gegessen hab… Denn meistens handelt es sich doch um Süßes, gern auch um Schräges oder Buntes. Ekliges lasse ich aus.
Wie gestern bereits angekündigt, zeige ich heute mal, was ich in Holland in der Süßwa-
renecke eines Warenhauses erbeutet habe. Anscheinend sitzt in der Marketingabteilung bei HEMA ein Geschichtenonkel, der die bunten Tüten höchstselbst betextet.
Zwei Beispiele habe ich eingepackt.
Zum Schokokonfetti fällt ihm also ein:
„sind elf rote + vierzehn gelbe – fünf schwarze genauso lecker wie zwölf orange x neun rosa – acht gelbe : fünf blaue? rechne es aus!“
Mal von der Groß- und Kleinschreibung abge-
sehen, an der sich die Schulkinder bitteschön kein Beispiel nehmen sollten, frag’ ich mich: What the heck meint der Mann damit?
Ich hab’s ausprobiert, dazu musste ich insgesamt ungefähr 14 Päckchen des süßlecke-
ren Zeugs in mich reinrechnen, kam aber zu keinem anständigen Ergebnis. Geht es hier eventuell um die Einwohner der verschiedenen Kontinente? Ich find‘, die schmecken alle gleich. Und wo wohnen dann die Blauen? Obwohl, so wie ich zurzeit manchmal friere, kann ich mich eigentlich selber glatt dazu zählen…
Danach brauchte ich erstmal sofort einen anderen Geschmack. Also her mit den „Frischen Bertas“!
„Die Kuh Berta isst jeden Tag ein Kilo Minze. So hat sie immer einen frischen Atem. Da freut sich der Bauer!“
steht auf der Tüte.
Großbuchstaben scheint Berta immerhin zu kennen, aber ob Kühe wirklich soviel Minze fressen? Glaub’ ich irgendwie nicht, oder? Aber der Bauer, der freut sich! Den ganzen Tag lässt er sich nun begeistert von seinen Rindern, die alle Berta heißen, anatmen.
Und die Minze macht die Kühe so schulli, dass sie aus lauter Daffke Bockspringen in meiner Hand spielen, kaum, dass ich sie aus der Tüte gefieselt hab’. Das macht mich so nervös, dass ich sie direktemang verputze. So.
Direkt verputzt (aber schon letzte Woche) habe ich auch die Schoko-Nuss-Fudges, die kann ich hier leider nicht mehr vorzeigen. Auch die doppeltsalzige Lakritze ist schon unter’s Volk gebracht. Geschichten standen da sowieso keine drauf. Doch hier wartet noch ein Kästchen auf Freundin M.:
Der knallbunte Inhalt ist als „Kinder-Petit-Fours“ beschrieben. Es sind aber kleine Marzi-
panbomben, die mithilfe vieler kleiner E’s, die in heller Schokolade und Zucker wohnen, bemalt sind. Ich glaub’ nicht, dass die kleine Matilda (M.s Tochter, 1 ½) davon was ab-
kriegt. Da schnappt die doch sofort über! Die kriegt einen gesunden Apfel und ein paar Salzstangen auf die Faust, und die Minikuchen gehen an die Großen!
Auch für mich habe ich kleinen Vorrat gesich-
ert. Und ich kann versichern, sie schmecken genauso, wie sie aussehen, hehe…