Gerade vor wenigen Tagen hörte ich mich noch fragen, was denn wohl so ein Laminier- gerät kosten täte, denn ich wollte endlich auch laminieren. Alle Welt lamininiert ja heutzutage. Urkunden, Visitenkarten, Dokumente… So kann man zum Beispiel jetzt ableckbare Visitenkarten machen. Und darauf haben wir ja eigentlich alle gewartet. Also, ich nicht. Und auch niemand, den ich kenne, hat bisher jemals gesagt: „Ach, hätte ich nur eine ableckbare Visitenkarte! Die hier ist schon ganz wellig und abgelutscht!“ Aber vielleicht auch nur, weil man da bisher einfach aus Mangel an Möglichkeit noch nicht drauf gekommen ist. Und jetzt geht das ja.
Alles wird eingeschweißt, hermetisch und wasserdicht. Hermetisch hat was mit dem Götterboten Hermes zu tun, soviel weiß ich. Ob der auch vielleicht was eingeschweißt hat, ist unbekannt. Ich vermute eher, nicht.
Ich habe auch noch nie was eingeschweißt, aber das kann auch an dem schrecklichen Wort „eingeschweißt“ liegen. Schon klar, warum die Geräte nicht Einschweißmaschinen heißen, sondern fein Laminiergeräte. Das spricht sich gleich viel Hamburg-Pöseldörf- licher aus. „Larissa, wir haben gestern mithilfe unseres goldenen Laminiergerätes die neuen Mitgliedsausweise für den Poloclub eingeschw… laminiert! Möchtest Du noch etwas Tee?“
So, und heute gehe ich in den geisteskranken Discounter mit den vier Buchstaben, und da stehen so süße rosa Kartons herum mit richtigen Laminiergeräten drin! Für ordentlich wenig Geld. Potztausend! Oder lieber: Ach, das ist aber reizend! Und Folientaschen lagen gleich daneben. Na, da habe ich mal gleich zugeschnappt, denn ich habe eine prima Idee, was ich da so alles reinlaminieren möchte. Vielleicht geht’s sogar gleich morgen damit los. Mal sehen.
Noch in der letzten Woche war ich ja hübsch verreist und unterwegs. Und unterwegs ist gut in Straßencafés sitzen und Leute begucken. Am liebsten natürlich in netter Gesell- schaft, die beim Begucken und Kommentieren hilft. Hatte ich. Sogar ganz ausgesprochen nette… Manchmal laufen aber kaum beguckbare Leute herum und dann liest man die Ge- tränkekarte ausnahmsweise etwas genauer. Ich z.B. studierte eine Liste von Teesorten. Da gab es natürlich schwarzen Tee, „Earl Grey“, Hagebuttentee, sogar verschiedene Kräutertees und neuerdings gibt’s gern auch mal leckeren indischen „Chai“ oder merk- würdig schmeckenden „Yogi-Tee“ in solchen Lokalen. So eine Auswahl findet man schon ganz normal. Aber dann las ich „Orange-Sahne-Ginkgo“-Tee. Und da blieb ich doch hängen. Das kann doch nicht schmecken und was ist daran noch Tee? Orange: na gut. Im Kombination mit Sahne: schon merkwürdiger. Aber Ginkgo? Wozu dattdenn? Wie schmeckt denn Ginkgo? Ein schöner Witz wäre es jetzt vielleicht, zu sagen: „Hab’ ich vergessen…“ Denn angeblich hilft das Zeug gegen Gedächtnisstörungen. Wozu man das zusammen mit Orange und Sahne im Tee haben muss, weiß ich nicht. Ich habe eine Vorstellung davon, wer sich so was bestellt, aber die schreibe ich hier nicht hin.
Darunter stand auch noch „Wind der Savanne“ in der Liste, also gehe ich davon aus, dass es sich auch hier um ein Brühgetränk handelte. Alles, was gebrüht wird, und kein Kaffee ist, kann ja nur noch Tee oder eben Brühe sein. Wie so ein Savannenwind schmeckt, kann ich mir noch weniger vorstellen als den Geschmack der Ginkgosache. Vielleicht ein bisschen nach staubigen Datteln? Ach nee, das wäre ja „Wind der Sahara“. Was gibt’s denn In der Savanne? Löwen! Der Tee schmeckt also wahrscheinlich nach staubigen Löwen.
Ich beschloss, mich demnächst etwas eingehender mit Teesorten zu befassen und bestellte erstmal gut gelaunt und ausnahmsweise Capuccino, mein lieber Begleiter orderte einen Milchkaffee. Wir bekamen auch bald zwei Tassen, die erheiterte Verwirrung bei uns auslösten. Mein Cappuccino war nämlich ganz schön groß, in einem großen hohen Becher. Sein Milchkaffee war etwa ein Drittel kleiner, in einer nach oben schlanker werdenden Tasse. Beide Getränke sahen aber sonst gleich aus. Kein Kakaopülverchen als Hinweis, nix, nur unterschiedliche Tassenform. Ein kurzer Test ergab, dass beide Getränke auch genau gleich schmeckten. Wir tauschten die unterschiedlichen Tassen, denn sein Kaffeedurst war größer als meiner und dann kamen mal wieder ein paar Leute zum Begucken vorbei, wir plauderten angeregt und ich vergaß fast die Sache mit den Tees wieder. Keine zwei Tage später jedoch kam ich nicht umhin, dieses Foto zu machen:
„Druiden-Zaubertee“ mit Erdbeer-Vanille- Geschmack! (Deswegen auch das Foto. So was glaubt mir doch sonst wieder keiner.) Ich weiß auch schon, was der zaubert: Magengrimmen und verödete Geschmacksknospen, nämlich. Da würde ich auch lieber die Tüte dran lassen, wenn ich mir den in die Tasse täte!
Wieder zuhause wollte ich’s wissen und guckte mal so ein bisschen herum zum Thema „Sachen, die man mit heiß Wasser nass macht, die komische Namen haben, und an denen man sich bestimmt mehrere goldene Nasen ver- dient, wenn man’s geschickt anstellt“. Ein großer Tee-Abfüller bietet im gut sortierten Superladen schon mal „Momente des Glücks“ an. Ja, sogar „Momente der Versuchung“! Das will ich mir gar nicht ausmalen. Vielleicht geht’s aber auch nur um den Versuch, eine trinkbare Plörre herzustellen. Im Internet fand ich die Teesorte „Quelle des Glücks“. Das ist ja einfach! Beutel auf, heiß Wasser drauf, das Glück 5-8 Minuten ziehen lassen, – fertig! Wahrscheinlich ist es eher mein Portemonnaie, das da als Glücksbrunnen dient, für den Herrn Teeeintüter. Was denken die sich denn sonst dabei?
Aber es geht ja noch weiter: Doch vielleicht lieber eine „Atempause“? Also, sprich: mal eine Weile nicht atmen? Eventuell solange, bis der „Elfentau“ fertig gezogen hat? Dann sind die Lippen schon mal schön elfenmäßig blau. Und damit dann wieder Leben in die Bude kommt, hätten wir da ja noch die „Dschungelparty“ im Teebeutel! Hoffentlich sind da keine ausflippenden Orang- Utans drin, die statt mit Konfetti mit Riesenradnetzspinnen und giftigen Tausendfüsslern werfen, der Stimmung wegen! Oder wie wär’s mit „Kräuter-Kinder-Tee“? Also, da werden wohl Kräuter drin sein, und… Och nee, lieber donnich. Da kann ich ja gleich „Schlechtwetterhexen-Tee“ trinken!
Also doch lieber was Feines: „Champagner-Aprikosen-Tee“. Mist, die Sektflöten stehen noch im Abwasch. Und warmer Champagner ist auch nicht jedermanns Sache. Also, meine jedenfalls nicht. Auch nicht mit Aprikose, leider. Was denn nu? Auch der „Grüne Schmorapfel“-Tee verheißt nix Gutes mehr. Schmorgeruch lässt mich entweder an Rindsroulade denken oder an Kabelbrand. Beides möchte ich nicht in der Tasse haben.
Ein wahrscheinlich probates Mittel übrigens, das jeweils andere Geschlecht per Heißgetränk zur Tür raus zu gruseln, ist meiner Meinung nach: 1. Sie setzt ihm „Bio-Liebes-Kräutertee“ vor und lässt es ihn auch noch wissen. (Der Mann, der so was freiwillig austrinkt, mit dem möchte man dann, glaubich, auch gar nicht mehr… Wo bleibt denn da die Würde?)
Oder 2.: Er kocht ihr „Alibabas 40 Düfte“-Tee. Man kann sich ja eigentlich vorstellen, wie jemand riecht, der gerade tagelang durch die Wüste geritten ist. Will man das denn? Nach Sesam jedenfalls wird er nicht riechen.
Also vielleicht doch wieder Zuflucht zum Kaffee nehmen? Eigentlich bin ich doch überzeugte Teetrinkerin! Ich habe das hier ja auch schon mal beschrieben. Und ich will’s mir auch nicht gern damit verderben lassen. Och, nu kann ich mich gar nicht entscheiden… Ah, ich glaub’, jetzt habe ich’s!
Eine der wohl sinnlosesten Kreationen auf dem Teemarkt wird’s retten: Der „Caffé Latte“-Tee!
(Alle hier beschriebenen Teesorten gibt’s wirklich! Und bestimmt noch viele mehr, die ich jetzt übersehen habe. Was es bisher wohl nicht gibt, sind so feine Sorten wie „Rocker-Tee“, „Schwitzende-Bauarbeiter-Tee“ und „Ich-bin-deprimiert-aber-das-soll-so!-Tee“)
Heute fiel mir ein Buch wieder in die Hände, das ich vor Jahren mal auf dem Flohmarkt für drei Mark erstanden hatte. Es lag dann lange als Klolektüre im Badezimmer herum, was dazu führte, dass Besucher oft ziemlich lange im Bad brauchten und dieses dann oft unter lustigen Verrenkungen wieder verließen.
Das hier ist das tolle Verrenk-Buch:
Immer, wenn ich es in die Hand nehme, freue ich mich darüber, dass ich ’79 noch zu jung war für die Disco. Ist doch toll, wenn das Freuen so einfach geht. Und sei es nur, weil man einer Zeit grad’ noch von der Schippe gesprungen ist.
Damals bereitete man sich nämlich wirklich noch zuhause aufs Wochen- ende vor. Da wurden noch Tanzschritte und Drehungen vor dem Spiegel geübt! Und Schnurrbärte getrimmt! Jawoll. Travolta war ganz groß und alles war voller BeeGees.
Jedenfalls hat sich in dieser Vergang- enheit wohl jemand mal hoffnungsvoll dieses Büchlein gekauft, um dann am Samstag auf der Tanzfläche richtig loslegen zu können. Womöglich zur Damenbeeindruckung. Bestimmt funktioniert das auch heute noch! Daher will ich mal nicht so sein und mal reingucken lassen. Die Tanzfigu- ren haben dufte Namen und sind auch ganz leicht nach zu machen. In dem Buch sind nämlich prima Beschreibungen und Bilder drin.
Das hier ist z.B. nicht „Herr Ober, noch ein Getränk!“, sondern der „Shake mit Lasso- Arm“. Na, steht ja auch dran. Das ist bestimmt leicht nachzutanzen. Leg’ doch schon mal was Schmissiges auf! Ich vermute mal, der Lasso-Arm ist der obere, denn im Beitext steht: „Die linke Hand schwingt das Lasso, die rechte hält die Zügel des Pferdes.“
Das Pferd ist grad’ Getränke holen.
Die Drei hier gucken inzwischen, wo es bleibt. Sie heißen „Shake“, „Frug“ und „Surf“ und haben wohl Durst. Frug will wohl sogar eine Kutsche anhalten, um den Fahrer nach dem Pferd zu fragen. Das kann jetzt natürlich dauern…
Ihr habt also genug Zeit, das Lassoschwingen zu üben. Und wenn ihr das drauf habt, geht’s weiter. Ich muss jetzt los zum Friseur, hab’ Termin für’ne Dauerwelle.
Die Weltmarktpreise, die Weltmarktpreise! Kaum wird mal was teurer, erschreckt sich gleich alles mit und wird ebenfalls teurer. Erst die Milch und nun soll’s auch noch die Schoko- lade erwischen! Was die Margarine dabei soll, will ich lieber gar nicht wissen. Als ich meinen letzten Becher Margarine gekauft habe, liefen nämlich noch die „Teens“ im Radio. Mit anderen Worten: Das ist mir doch piepe, wattie kost’!
Aber Schokolade? Die Sorten, die hier so durchwandern, kosten ohnehin schon selten unter 2 Euro für die Tafel. Eigentlich eher mehr. Von den Trüffelpralinen will ich jetzt gar nicht reden, sonst wird mir ganz schwindelig. Und ich lasse nun schon extra die teuren Milchprodukte weg…
Ich fürchte, da bleibt mir irgendwann nur die Beschaffungskriminalität. Ich werde Autoradios klauen müssen und den Jungs hier in der Gegend die Jacken und Turnschuhe abziehen, um mir weiterhin das leise „Knack“-Geräusch leisten zu können, das entsteht, wenn man von einem feinen Schokotrüffel abbeißt. Nicht nur mir wird es so gehen. Wahrscheinlich wird es Aufstände geben, jeden Tag zwei, mindestens. Ich habe mich ja schon gewundert, dass es seit der Einführung von „Hartz IV“ noch nicht zu täglichen Amokläufen gekommen ist, aber die Kakaoverteuerung wird jetzt das Fass endlich mal zum Überlaufen bringen. „Die Weihnachtsmänner erwischt es als Erstes.“ Das klingt schon ziemlich nach Kanonenfutter, oder? Die Armen!
Himmel, ich muss mich beruhigen, meine Hände zittern ja! Da war doch noch ein Rest von der 45 %igen Feodora…
Mit diesem zunächst offen gelassenen Satz sollte ich neulich mal beeindruckt werden. Er wurde in die Luft gestellt von einem mir gegenüber sitzenden Herrn, der sich wohl interessant und durchgeistigt präsentieren wollte, nachdem er mich erstmal gründlich von oben bis unten gescannt und meine Figur für beeindruckungswürdig befunden hatte. Die Botschaft, obwohl in sehr bedächtigem Ton ausgesprochen, war: „Hey, hallo! Hier geht’s lang zu Intellekt und Flair. Kommen Sie! Kaufen Sie!“ Ich wollte aber nichts kaufen und blieb erstmal ganz unbeeindruckt.
Wir saßen in größerer Runde, seit ungefähr 10 Minuten, und er hatte wohl schon genauso lange überlegt, wie er auf sich aufmerksam machen könnte. Nach gewichtiger Pause ging der Satz unspektakulär zu Ende mit: „… brauche ich erstmal unheimlich lange, um da wieder rein zu kommen.“ Jaja, der Kreativdruck. Die Qual.
Am liebsten hätte ich genauso bedeutungsschwer geantwortet: „Oh, ja… Wenn ich länger nichts geschrieben habe, dann… Dann mache ich mir (schüchtern, gesenkter Blick) Marmeladenbrote…“ Pause. „Und wenn ich merke, das mit der Marmelade gibt mir keinen ausreichenden Impuls, dann mache ich mir sogar… Gurkenbrote. …Und. Die mache ich mit …Gummiband an Carrera-Autos fest und lasse sie Rennen fahren. Das hilft mir dann unheimlich gut…“
Natürlich habe ich das nicht laut gesagt. Schließlich wollte ich nicht zurück beeindrucken. Außerdem: Wenn ich länger keinen Schreibkundigen kennen gelernt habe… Ich habe überhaupt nichts gesagt, sondern lieber an meine kleine bevorstehende Verreisung gedacht. Die im Übrigen sehr schön war und jetzt bin ich wohlbehalten zurück.
Gerade gestern habe ich’s wieder im Fernseher gehört: Angeblich mussten auf den Kanaren wegen der Waldbrände Anwohner und Touristen evakuiert werden. Die Brände sahen wirklich schlimm aus, und mir blutete das Herz, denn ich war schon zweimal auf den Kanaren und fand es da z. T. beeindruckend schön. Dennoch fällt es mir schwer, zu glauben, dass dort Menschen evakuiert werden mussten. Zumindest hoffe ich das sehr für die gebeutelten Leutchen da. Evakuiert werden nämlich normalerweise Gebiete oder meinetwegen Gebäude. Das Wort kommt wohl ursprünglich von „Ausleeren“, ja sogar „ein Vakuum schaffen“. Ich möchte jedenfalls nicht gern von Sicherheitskräften ausgeleert werden, und wenn es noch so brennt. Vor allem meine Organe behalte ich lieber selbst.
Zum Glück verreise ich für ein paar Tage, bevor hier jemand auf komische Ideen kommt. Vielleicht wird meine Wohnung dann etwas evakuiert wirken, aber ich werde mich hoffentlich dennoch sehr unausgeleert fühlen, wenn ich Ende nächster Woche wieder zurück- komme. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es sogar, von unterwegs mal ein paar meiner Eindrücke aus meinem Gedächtnis zu evakuieren und in den Blog einzufüllen…
Ich weiß gar nicht, was die Leute immer mit der Bahn haben! Bei mir hat bisher noch immer alles prima funktioniert. Ehrlich. O.k., ich nehme nicht so oft den Zug, aber wenn, dann hat noch immer alles geklappt. Und nun hatte ich mir am Montagabend online eine Bahncard bestellt und tatsächlich durfte ich mir gestern eine vorläufige Version abholen. Das war auch wichtig, denn ich will am Samstag für ein paar Tage verreisen und wollte mir noch rechtzeitig so Sparfahrkarten kaufen. Natürlich will ich nicht nur am Samstag für mehrere Tage verreisen, sondern ab Samstag. Das andere geht ja gar nicht. Es sei denn, man ist in der Lage, am Raum-Zeit-Kontinuum herumzubiegen. Bin ich aber nicht.
Im Ticketcenter (Fahrkartenschalterhalle) war ordentlich was los, und die ordentlich los Seienden hingen in Labyrinth-Formation in den Absperrseilen. Bis ich das überblickt hatte, stand ich natürlich erstmal in der falschen Schlange. (Falsche Schlange, Du! Warum sachsten nix! Blöde Kuh!) Aber meine Laune war prächtig und da war auch noch eine Umstellung drin. In der anderen, noch viel längeren Schlange, lagen wohl einige Nerven blank. Wann immer jemand, der als nächstes „dran“ sein sollte, mehr als zwei Sekunden brauchte, einen freien Schalter zu bemerken, wurde von hinten losgeblökt: „Ey! Geht’s da mal weiter!“ und „Hallo! Hallloooo!!! Da ist fra-hei!“ Und immer noch hatte ich gute Laune.
Als ich dann dran war, traf ich auf eine supergut gelaunte Schalterdame, die mir vorzügliche Fahrkarten verkaufte für einen prima Preis und mir dabei mehrfach „Ein schönes Wochenende, dann!“ wünschte. Ich bin da sowieso ganz zuversichtlich, aber nun auch, dass es bestimmt nicht am Zugfahren scheitern wird, obwohl ich unterwegs sogar umsteigen muss und so. Wahrscheinlich mache ich das, wenn der Zug hält.
Und nun sitze ich hier, freue mich auf die Reise und höre nebenbei wieder mal die „Frühschicht“ auf Radio Unerhört Marburg. Nebenbei deswegen, weil ich hauptsächlich immer wieder unter meinem Schreibtisch herum krieche. Der Tisch ist selbst gebaut und besteht aus einer schönen Birkensperrholzplatte mit selbst abgerundeten Ecken und vier Beinen, die eigentlich als Treppengeländerdingse gedacht waren. Weiß nicht, wie die heißen, aber sie sind so gedrechselt, und ich habe sie weiß lackiert und mittels abenteuerlicher Konstruktion unter die Platte geschraubt. Man darf halt nicht zu genau drunter gucken. Da der Tisch L-förmig von Regalen umgeben ist, hält das auch ganz gut. Nur so zweimal in Jahr muss ich die Beinchen wieder ausrichten. Keine Ahnung, wieso sie sich immer wegbewegen wollen. Das Ausrichten ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die mit Bedacht erledigt sein will, wenn mir die Tischplatte mit dem schweren Monitor drauf nicht auf den Rücken rauschen soll. Hoffentlich sagt HiKE im Radio jetzt gerade nix lustiges. Wenn es also gleich furchtbar laut klötert und ramentert, dann…
Nein, es ist alles gut gegangen. Es lief Musik. Nun ist alles wieder arretiert und ich kann in Ruhe weiter zuhören und meinen Tee trinken…
Oooch lustig. Jetzt hatte ich eben plötzlich kurz eine Anzeige eines Herstellers für Polizeiabsperrungen und ähnliche Zäune hier. Bestimmt nützlich, um mal Fremdkörper abzuwehren. Danke, das habe ich bisher noch immer so hingekriegt.
Und nun werde ich gefragt, ob ich denn ein „Buch im Kopf“ habe. Nö, zum Glück nicht, Frau Dokter. Das Umblättern fiele auch so schwer.
Jungejunge, heute war ich schon um fünf Uhr wach und eigentlich ganz gut beieinander. Ich hätte mal gleich Tee kochen und vielleicht noch was lesen sollen. Stattdessen nickerte ich noch mal weg und wachte zwei Stunden später völlig zerknüdelt wieder auf. Dabei weiß das doch jeder, dass man das nicht machen soll. Ich hatte sogar einen fiesen Traum über einen, der mir ein gegrilltes, tropfendes Steak auf meine Tastatur gelegt hatte, als ich gerade bloggen wollte (statt „gerade“ hatte ich eben „gerda“ getippt. Wer, um Himmels Willen, ist denn jetzt Gerda?). Der Rechner war in die Außenwand eines Hauses eingebaut und man musste die Tastatur herausziehen. Dabei stand ein Stuhl auf dem Bürgersteig, denn der Monitor war so ungefähr auf Hüfthöhe angebracht. Und geregnet hat es auch noch. Ich war total sauer. Kein schönes Zweitaufwachen, wenn man wutgeladen aus einem Traum kommt und sich dann aber erstmal eine halbe Stunde irgendwie breiig fühlt. Jetzt geht’s aber wieder.
Und als ich eben meinen Blog betrat, sah ich, dass der Gockel heute eine Anzeige hier geparkt hat, die sich mit „Fremdkörpererkennung“ befasst. Es gibt da wohl extra Maschinchen, die das freundlicherweise übernehmen. Also, ich hatte bisher nie Probleme, fremde Körper auch ohne technische Mithilfe als solche auszumachen. Sogar in dämmrigen Partyschuppen, kurz bevor das Bier alle ist.
Oder geht es hier um’s „Erkennen“ im biblischen Sinne? Da gibt’s Maschinen für? Was für eine Vorst…, – nee, das stell’ ich mir nicht vor! Ich bin ja froh, dass es diese Ganzkörper-Cybersex-Anzüge immer noch nicht für ’nen Zehner an jeder Ecke zu kaufen gibt! Also, hoffentlich bin ich nicht in der Nähe, wenn jemand seine Fremdkörpererkennungsapparatur anschmeißt.
In diesem Zusammenhang fällt mir jetzt noch ein, dass man ja bei der Polizei manchmal „erkennungsdienstlich behandelt“ werden muss. Also, was macht denn eigentlich ein solcher Beamter im Erkennungsdienst? Gut, dass ich eine so überaus redliche Bürgerin bin. Dabei werde ich vorsorglich auch bleiben.
Also, das sind ja Gedanken am frühen Morgen! Wäre ich mal um fünf aufgestanden!