Aktenzeichen XYberrasschungsei

Also, jetzt brauche ich aber wirklich mal Hilfe:

Mit Bastelschokoeiern kann man mir ja immer eine kleine Freude machen, auch wenn ich inzwischen finde, dass die Spielsachen längst nicht mehr so hübsch sind wie noch vor ein paar Jahren, als man meistens sogar noch mehr als zwei Teile zusammenstecken muss-
te. Es kann natürlich auch an mir liegen; – ich kann mich einfach zu gut konzentrieren und bin mit drei Einzelteilen noch nicht komplett überfordert.

Aber seit gestern grüble ich nun doch.

Grund ist dieses skatende Figürchen, das einen prima Salto schlagen kann, wenn man geschickt vorne auf die Spitze des Boards tippt. So weit, so gut.

Ich frag’ mich aber doch, und da birgt weder der Beipackzettel noch die Webseite des Herstellers einen Hinweis (selbst dann nicht, wenn man diesen „Code“ dort eingibt), was das Figürchen da eigentlich mit seiner linken Hand macht… Und hängt das eventuell irgendwie mit seinem überaus begeisterten Gesichtsaudruck zusammen?

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 – Alles, was ich bisher herausfinden konnte, ist: Es hat wohl irgendwas mit einem sport-
lichen Wettbewerb zu tun.

In was für ’ner Gegend leb‘ ich hier eigentlich?!?

Heute habe ich mein Badezimmerfenster beschwurbelt. Das muss man jetzt nicht un-
bedingt verstehen; es bedeutet nur, dass ich endlich ein Muster („so Schwurbel“) aus blickdichter Folie auf die Scheibe gemacht habe, damit ich die olle weiße Gardine, die mich da schon lange stört, endlich mal abnehmen kann und mir trotzdem keiner rein-
schmult.

Und während ich so mit dem Cutter an der Fensterscheibe herumtue, höre ich die Kinder draußen auf dem Spielplatz. Neulich hatte ich mich schon mal fast erschrocken über von dort Gehörtes. Das ist nämlich eine Multikulti-Gegend hier und manche der Straßen wer-
den sicherlich auch in irgendeiner Liste für „soziale Brennpunkte“ geführt. Ich fühl‘ mich hier aber pudelwohl.

Hat denn eigentlich überhaupt schon mal jemand solche „brennenden Punkte“ gesehen? Also, ich hatte nur mal Punkte, die gejuckt haben, aber das waren auch bloß Mückensti-
che, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Irgendjemand darüber Listen führt…

Die Kinder hier sagen jedenfalls den ganzen Tag so Sachen, wie: „Ich mach’ dich fertich, Alter, ich schwöre!!!“ Das ist ganz normal hier im Viertel. Also, bei den kleinen Kindern. Was die größeren Kinder so sagen, das möchte ich hier lieber nicht wiederholen, nachher kriegt mein Blog einen Stempel mit „FKS 18“ oder so.

Was ich aber erzählen wollte: neulich, da hörte ich, wie ein Kind nieste. Dann gab’s ein kleines Päuschen, und dann sprach ein anderes Kind mit hohem Stimmchen: „Oh! Ge-
sundheit!“, worauf das erste Kind höflich sprach: „Danke schön!“ – Potztausend! Da hab’ ich ordentlich gestaunt und gedacht: „Nanü? Etwa zwei verirrte Waldorfschüler? In dieser Gegend?“

Na, und heute?

Da spielte doch erstens irgendwer im Haus Blockföte („ABC, die Katze läuft im Schnee“)! Und unten auf der Straße sangen zweitens tatsächlich zwei Mädchen glockenhell das Vogelfängerlied aus der Zauberflöte!!! Und zwar richtig schön.

„De-her Vogel-fähän-ger bin ich ja, stets lustig, heißa, hoppsassa!
Ich Voho-gehel-fähän-ger bin bekannt bei Alt und Jung im ganzen Land…“

Also, jetzt bin ich ganz verwirrt; – das wird doch wohl jetzt kein gutbürgerlicher Stadtteil hier werden, oder wie?!?

Handwerkerinnenbrief

Hab‘ vor ein paar Tagen Post bekommen. Und zwar einen Werkzeugkoffer!

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„Irre!“, hab’ ich gedacht, „was die heute alles können: Werkzeugkoffer in Briefumschläge tun!“ Und das war auch wirklich und tatsächlich so… Aber das hab’ ich erst gesehen, als ich den Umschlag umgedreht hatte:

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Na, jetzt war ich natürlich aufgeregt. „Bitte schön!“ stand da, und dass ich auch noch einen Geldkoffer haben kann, wenn ich will. Und ich dachte: „Danke schön!, aber Geld kann ich doch gar nicht richtig gebrauchen, – lieber will ich werkeln!“

Ich hab’ zwar schon einen Werkzeugkoffer, noch aus den Jahren in der Werkstatt, aber da sind längst keine 100 Teile drin und manche der Schraubenzieher sind inzwischen auch schon ein bisschen abgenüdelt, weil die hier nämlich ziemlich oft zum Nüdeln kommen. Der Hammer sieht ja noch ganz gut aus, aber auch die Zangen haben alle schon so ihre Schmisse, weil ich da ständig Sachen mit zerknipse, die vielleicht nicht zerknipst werden sollten.

Außerdem fliegen in meinem alten Koffer fast nur noch olle Dübel und Drahtenden rum. Denn was sich nicht dübeln lässt, das kann man ja erstmal mit Draht verzwirbeln. Und an die Enden der Drähte kann man lustige Weibersachen dran hängen. So rosa Puschelfe-
derchenbommelteddyengel-Sachen. Und die Kutte. Das geht bei Dübeln schomma nicht. Und sowieso wollte ich schon immer das kleinste Werkzeug der Welt haben, um zum Beispiel in meiner Puppenstube mal eine Deckenlampe anzubringen oder den winzigen Toaster endlich zu reparieren. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich aber zugeben, dass ich gar keine Puppenstube habe. Aber: wenn!

Jedenfalls, als ich den Koffer endlich aus dem Brief gefummelt hatte und ihn öffnete, musste ich feststellen, dass mir jemand zuvor gekommen war. Und, um mich zu verkoh-
len, einen Zettel hineingelegt hatte. Aber dem glaube ich keinen Buchstaben.

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Nie! Und! Nimmer! …sind das 100 Teile!

Gehirnschmalz

Gestern fiel’s mir wieder ein:
Es gibt ja seit ein paar Monaten so eine Margarine, die gut sein soll für den Kopp. Ich finde ja, dass Margarine erstmal für überhaupt nix gut ist. Weder für den Kopp, noch für die Füße, noch für irgendwas dazwischen. Den Magen, meine ich.

Margarine riecht und schmeckt unmöglich, ist ekelhaft weich und damit Braten sollte man besser auch nichts. Sie wird mit Wasser, Stickstoff und/oder Joghurt gestreckt und kriegt „gesund“ draufgeschrieben. Dabei vermute ich eher, dass das Verkaufen von gehärteten Fetten und Emulgatoren irgendwie billiger kommt als das Entsorgen. Was da alles drin ist! In Butter ist wenigstens nur Butter. Und manchmal etwas Farbstoff aus der Karotte, wenn sie jahreszeitlich bedingt etwas zu blass daherkommt.

Der neueste Trick ist jetzt also diese Margarine, die „Idee!“ heißt. Angeblich ist sie gut für’s Hirn, denn „auch unser Gehirn hat Hunger“. Wenn mein Gehirn Hunger hat, kriegt es was zu lesen und keine Margarine. Und weil ich eben sowas nicht kaufe, und mit meinem Hirn sowieso zurzeit eigentlich alles in Ordnung ist, weiß ich jetzt auch nicht, ob man das Hirn über Nacht drin einlegt oder sich die Margarine direkt morgens mit’m Messerchen draufschmiert…

Nachtrag am 26. 2.:  Dank‘ Dir HikE, – Ich bin begeistert!

 

"Frühlingserwachen"…

…steht doch extra an der Rückwand!
Jetzt kann man nur spekulieren, was hier wohl passiert ist:

 Frühlingserwachen

Entweder haben die Bäume und Büsche tatsächlich mal mit ordentlich Schmackes aus-
geschlagen und das Frolleinchen dabei versehentlich mit umgehauen. Oder ihr Bruder hat sie mit einer besonders übel riechenden Tulpe erwischt, deren Geruch sie überfallartig be-
wusstlos gemacht hat. Oder sie hat schlicht den Weckruf überhört und poft jetzt einfach durch bis zum Sommer…