Schmuck, schmuck!

Gestern musste ich mal wieder mit vielen anderen Menschen über eine Stunde auf etwas warten. Das gab mir Gelegenheit, die Mitwartenden dabei zu beobachten, wie sie mit ih-
ren funkelnden, möpenden und blinkenden Lieblingsspielzeugen herumtaten, obwohl da mindestens fünf(!) verschieden große (also große bis riesige) Schilder aufgehängt waren, auf denen deutlich „HANDY AUS!“ stand. Und zwar in Worten und als Piktogramm.

Mein eigenes Handy ist zwar nicht gerade aus der Steinzeit, aber fast. Es kann nur schwarzweiß-Display, telefonieren und simsen. Und es geht nicht kaputt, wenn es mir mal wieder aus der Jackentasche fällt. Ich finde, das reicht. Was man noch alles damit kann, hat mich bisher nicht interessiert. Weder Klingeltöne noch Spiele wollte ich.

Doch neulich habe ich mit Erstaunen und Belustigung festgestellt, dass es neuerdings wohl sowas wie putzige Handy-Cleaner zu geben scheint, die man mithilfe eines Bänd-
chens an die Handys dranbammelt, damit man damit das Display immer mal blankputzen kann. Wahrscheinlich ist mein Gerät nur nicht speckig genug oder ich mache die falschen Sachen damit, aber in den drei Jahren, die es jetzt schon bei mir verbringt, habe ich noch nie einen einzigen Handy-Cleaner gebraucht. Auch binde ich mir da keine Kettchen oder Glitzertiere dran, weil ich einfach nicht rauskriegen kann, wozu eigentlich.

Weil das aber vielleicht doch mal nötig wird, wer weiß, hab’ ich mich eben mal für nix umgeschaut und einen Riesenmarkt für Sinnlosgebaumel entdeckt. Was mir da bisher alles entgangen ist! Ich könnte endlich meine ganzen Reichtümer loswerden für merk-
würdigen Plastikkrempel, der für nur ein paar Cent billig in Asien zusammengefummelt wird! Wenn ich nur nicht so orientierungslos in diesen Beschreibungen rumirren würde!

POOODLE
Let`s go Gassi! Ein Königspudel im Regenbogenlook, verdammt rich und chic.

Let’s go mal lieber blödwerden… – Es geht aber noch doofer:

FLAMINGO
Stolz und erhaben präsentierst Du Dich mit rosarot schillerndem Strass-Gefieder Deinen Lieben. Dieser ChinChin unterstreicht besonders Deine Repräsentanz und Schönheit.

Das möchte ich aber schon gern mal sehen, wie ein winziges Handygefiesel ChinChin meine, äh…, Repräsentanz und Schönheit unterstreicht. Beinahe hätte ich mir das Ding bestellt, obwohl es fast 20 Tacken kostet, aber dann konnte ich mich doch nicht zwischen „stolz und erhaben“ und plötzlicher „Lust auf Kuscheln“ mit dem Telefon entscheiden:

 True Friend, grau

Lust auf Kuscheln? Kein Problem, denn mit Deinem treuen Begleiter aus hellgrauem, flauschigen Fell hast Du immer Dein Kuscheltier dabei. Superweich und umwerfend süß! (Auch in den Farben weiß und braun erhältlich.)

Material: grauer Pelz
Größe: der treue Freund ist zwischen 8,0 und 9,0 cm lang.

Ja, es gibt sogar „Sexy black Puschls“ aus Zobel! – Meine Herren! Damit sind ja wohl alle körperlichen Bedürfnisse, die man an ein Handy stellen kann, erstmal abgedeckt, oder wie? 

Und sollte man doch noch ein Bedürfnis darüber hinaus haben, also eins, dass sich auf’s menschliche Geschlecht bezieht, gibt’s ja noch den „Handy-Nacktscanner“ zum Runter-
laden. In der TV-Werbung sieht man dann immer sehr schön die Funktionsweise: Man kann nämlich damit z.B. jungen Damen unter die Klamotten lugen und sie dann angeblich nackt sehen. (Sowas gab’s übrigens schon mal als Röntgenbrillen. Ist aber schon ein paar Jährchen her.) Das irre an diesen Geräten ist, dass sie ausgesprochen schlau und auch feinfühlig sind, man sieht’s auch in der Werbung.

Sie machen nämlich brav Halt bei der Unterwäsche…

Bier und Hartz-IV

Neulich haben offenbar zwei Herren der TU in Chemnitz ausgerechnet, dass der Hartz-IV-
Satz fast dreimal so hoch ist, wie er eigentlich notwendigerweise sein müsste. Statt wie bisher 351,- Euro würden 132,- Euro demnach völlig ausreichen. Davon wiederum wären 68,- Euro (immerhin ja mehr als die Hälfte) für Lebensmittel veranschlagt. Im Monat. Ich schreibe das nur noch mal eben dazu, obwohl natürlich jedem von uns ganz klar ist, dass 68,- Euro im Monat sogar dicke ausreichen! Wer braucht denn schon mehr? Also, ich kenne zwar Leute persönlich, die auch schon mal 70,- Euro im Monat für Essen raustun, aber das sind auch echte Fresser.

Übrigens ist dieser neu errechnete, fiktive Satz für einen Mann von 1,70m Größe und 70kg Körpermasse ausgerechnet. Ob das der deutsche Durchschnittsmann ist, oder ob er bei diesen Längen- und Breitenmaßen zwangsläufig stehen bleiben muss, wenn er sich von Hartz-IV ernähren muss, bleibt offen…

Der Staat haut also für quasi überflüssiges Gesellschaftsmaterial jede Menge Piepen raus, die er sicher klüger anlegen könnte. Für neue Studien oder so.

Noch ein Beispiel: Ein Wintermantel dürfte laut Chemnitzer Rechnung 9,- Euro kosten. So ein teurer Mantel hält dann sicher auch ein paar Jahre und wärmt schön, wenn man von dem einen geheizten Zimmer, das pro Wohnung kostenmäßig zugestanden wird, mal in ein anderes gegangen werden muss.

Ach, und Zigaretten und Alkohol sind im Satz nicht enthalten. Darauf muss natürlich spe-
ziell hingewiesen werden, denn man weiß: Hartz-IV-ler ernähren sich ja bekanntlich von nichts Anderem. Und dabei ist gerade Alkohol ein ganz schreckliches Zeug! Zum Glück ist es nicht in den guten Rotweinen und Whiskeys enthalten, die sich diese Ökonomen jederzeit aus ihrem Vorrat gönnen können. In Dosenbier hingegen schon, aber Dosenbier ist ja auch potthässlich, das will ohnehin niemand sehen.

Schade, denn wozu reimt sich sonst „Bier“ auf „Hartz-IV“? Dieser Reim ist seit Einführung des neuen Arbeitslosengeldes II schon vielfach bis über den Würgereiz hinaus verwendet worden, aber er liegt eben so vermeintlich nah, dass man schon fast draufsteht. Und dann kann man ihn auch gleich verwenden. Machen doch sowieso alle. Wen kümmert’s schon, wenn auf die Arbeitsloser noch draufpolemisiert wird, die wehren sich ja doch nicht. Ich vermute eigentlich, dass der Alkoholkonsum von Alg II-Empfängern im Durchschnitt gar nicht höher ist als der von Professoren. Höher ist dabei nur der Fuselalkoholanteil, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Als das neue Arbeitslosengeld eingeführt wurde, habe ich, ehrlich gesagt, ganz fest damit gerechnet, das mindestens einmal pro Woche irgendein Arge-Mitarbeiter von einem Ver-
zweifelten als Geisel genommen oder sonstwie bedroht wird, und heftigste Tumulte in den „Kunden“centern ausbrechen. Nix passierte. Die Metamorphose zur Schafherde ist in vol-
lem Gange, wie’s aussieht. Die da oben. Wir doch egal.

Vor Tagen habe ich (auf Umwegen über’s Teppichhaus Trithemius) die Aussage einer Berliner Sozialsenatorin (Heidi Knake-Werner, Die Linke) gelesen. Sie meinte: 

 „Ich halte es grundsätzlich für schwierig, wenn wohlhabende Menschen Menschen mit geringem Einkommen etwas vorrechnen.“

Das unterschreibe ich sofort! Auch Versuche Gutsituierter, mal einen Monat mit Alg II auszukommen, halte ich für Humbug. Ein solches Experiment ist doch erst ab einer Lauf-
zeit von einem Jahr in einer entsprechenden Wohnung und in entsprechendem Umfeld sinnvoll. Und vielleicht dazu noch: ohne das Wissen, wann dieser Zustand sich wieder abändert. Und wenn dann die Waschmaschine kaputtgeht, man Medikamente braucht und die Stromnachzahlung zu leisten ist…

Keine Sorge, da bleibt auch so schon kein Geld mehr für Hartz-IV-Bier, und wenn sich’s noch so schön reimt.

Danke, Charlie!

Endlich ist es trotz himmelhoher Spritpreise möglich, das dicke Auto einfach weiter zu fahren und trotzdem eine Grundversorgung halbwegs zu gewährleisten:

Gemüsecharles

 

weiss

weiss

weiss

Also, dass wir da nicht selbst drauf gekom-
men sind!

Schade eigentlich, dass die Polopferde ein bisschen zu groß sind, um den Pflug durch den Balkonkasten zu ziehen.

Was könnten wir noch tun?

Champagner und Kaviar in der Regentonne kühlen, um den Stromverbrauch zu senken? Lachse in der Badewanne züchten, mit’ner schönen Fischtreppe in die Dusche? Den Heli mit selbst angebautem Rapsöl tanken? Tsss.

Schlafmann

Gestern. Da war wieder so einer!
Bald sind sie bestimmt überall…

Immer, wenn in einem Krimi ein ganz ausgefuchster Verdächtiger oder eine zu Beschüt-
zende im Krankenhaus liegt, und es wird ein Wachmann zum Aufpassen vor der Tür des Krankenzimmers postiert, dann… – Ja, dann kann man doch jetzt den Fernseher genauso gut ausmachen, oder? Jedenfalls ist das immer der Moment, in dem die Bromine auf dem Lümmeldiwan „Menno!“ schreit.

Es scheint bei der Polizei eine Sonderabteilung zu geben, in die nur die ganz dämlichen Kollegen abkommandiert werden.

You are now leaving the wahnsinnigen sector!

Am verlängerten Wochenende weilte ich mal wieder in der Ferne und lernte etwas über mich. Nämlich, dass es in manchen Lokalen Portionen gibt, die sogar mir zu klein sind. Das war erstaunlich und auch ein bisschen schade, denn das Bestellte, also „Taglierini mit Rucolapesto“, war ziemlich lecker. Sofort beschloss ich, dieses Leckere bald mög-
lichst nachzukochen, um mich daran sattessen zu können.

Also machte ich mich vorhin auf den Weg zum Wahnsinnsdiscounter, um dort Rucola zu erstehen, damit ich ihn später gewissenhaft maschinell zertrümmern könnte. Doch als ich mir ein Wägelchen beim Discounter loseisen wollte, ging das nicht, obwohl ich einen ganz blank glänzenden Euro in das Ding gesteckt hatte, wo man einen Euro, ob er blinkt oder nicht, so reinsteckt. Jetzt muss man vielleicht wissen, dass es hier in der Gegend durch-
aus üblich ist, den Wagen mit nach Hause zu nehmen, denn schließlich hat man ja dafür „bezahlt“. Und die lieben Kleinen können anschließend noch Straßenrennen damit fahren. Ich vermute, als Bremsen dienen dabei zum Parken abgestellte Autos.

Jedenfalls hat der Discounter neuerdings eine Funktion in die Wagen gebaut, die bewirkt, dass beim Verlassen des Kundenparkplatzes eine Art Parkkralle ausfährt und das entfüh-
rende Tun schlagartig stoppt. Sicher haben jetzt so manche Nachbarn ca. halbmeterbreite horizontale blaue Flecken in Bauchhöhe. Leider hat der Erfinder nix eingebaut, das dem Wagen beruhigend sagt: „Alles gut… Dann schiebe ich dich jetzt wieder zurück in die Schlange, kannst wieder entriegeln…“

Denn als ich Wagenbegehr hatte, war der Gute ganz verklemmt, ließ sich erst etwas losruckeln, bevor ich bemerkte was los war und es kostete mich viel Mühe, ihn dann wieder zurück in die Reihe zu schieben, um meinen Euro zurückzukriegen. Auch der zweite und der dritte Wagen stellten sich so an. Erst der vierte ließ sich an die Hand nehmen und fluffig herumfahren. Sicher war ich nicht die Erste, die schon völlig erschöpft den Markt betrat. Und gut, dass ein Schälchen Rucola fast nix wiegt, – wäre es z.B. so schwer wie ein Kartönchen Sekt, hätte ich das nun sicher nicht mehr in den Wagen heben können und die Küche bliebe heute kalt.

Und morgen stelle ich mich vielleicht mal ein Stündchen dort vor die Tür und fotografiere heimlich ein bisschen. Sicher sind bis dahin alle Wagen bis auf zwei oder so komplett verriegelt.

Gemeines Hörnchen

Dieses fürchterliche Fanfarenhupenhörnchen erschreckte mich soeben in einer großen Printanzeige für asiatische Autos.

Ruesselhoernchen

Angeblich ist es ein

 Gemeines Rüsseltierhörnchen (Rattus omni proboscis)

 und kann

CO² aus der Luft filtern

um dieses dann in

Vitamine zur Nahrungsergänzung

umzuwandeln. Allerdings macht es das erst im Jahre 3171, weil solche Hörnchen bisher nur in den besonders originellen Köpfen einer Werbeagentur existieren.

Außerdem steht da noch:

Bis die Natur sich selber hilft, senkt HerstellerX die CO²-Emissionen. Der XXX Soundso produziert Wasser statt Abgase. Weil Verantwortung der stärkste Antrieb ist. 

Wirklich, nix gegen gute Weiterentwicklungen, die den Ressourcenverbrauch und die Schadstoffemissionen eindämmen – immer gern gesehen – aber wenn die Natur sich irgendwann selbst hilft, wird sie vermutlich klugerweise als erstes den Menschen von der Platte putzen. Und ich wüsste auch schon, bei wem sie damit anfangen kann…

Doof

Viele Leute finden ja bestimmt doof, dass Deutschland beim Songcontest so schlecht abgeschnitten hat. Zum Glück habe ich mir das gar nicht erst richtig angeguckt, nur mal so kurz am Anfang reingeschaltet. Da haben sie gerade die No Angels interviewt, aber ich konnte mich überhaupt nicht richtig darauf konzentrieren, was gesagt wurde, weil die so Wahnsinnskleider anhatten. Also, die eine sah aus wie die lila Lieblingsfantasie eines Latexfreundes, – plus Glitzer drauf. Und die pfiffige Rothaarige (Lucy?), hatte irgendwas mit ihren Haaren gemacht, das mich näher an den Fernseher rücken und nach einem Perückenansatz forschen ließ.

Ich hab’ dann was anderes geguckt, aber als ich später noch mal reinschaltete, kämpfte gerade ein sympathisches Grüppchen dicker Portugiesen gegen den starken Wind an, der da immerzu in der Belgrader Halle geweht haben muss. Und gebrannt haben muss es da wohl auch viel, habe ich mir sagen lassen.

Gewonnen haben nachher die Russen, weil Ostblock und so. Die halten ja sowieso alle zusammen da. Irgendwo hatte ich in den letzten Tagen aufgeschnappt, dass das Ausfei-
len der russischen Bühnenshow ganz viele Millionen Euro gekostet haben soll, – und dann hab’ ich nicht mal hingeguckt. Naja, immerhin war ja ein ganz toller Eiskunstläufer dabei! Also wozu, das weiß ich jetzt auch nicht, aber’s wird bestimmt toll ausgesehen haben. So toll, dass dem Sänger vor lauter Begeisterung wohl gleich alle Knöppe vom Hemd abgegangen sind. Und einen Stehgeiger hatten sie auch mit, und der wiederum eine echte Stradivari! Das hätte der olle Stradivari bestimmt auch nie gedacht, dass sein Instrument mal sowas mitmacht…

Jedenfalls finde ich den letzten Platz irgendwie cooler als den vorletzten oder so. Wenn schon untergehen, dann doch mit Energie! Aber ich kann schon verstehen, dass manche das doof finden.

Mir hingegen sind heute gleich zwei Sachen begegnet, die ich doof finde: Zum einen finde ich Geschenkartikel richtig doof, auf denen drollig gemeinte Schafe drauf sind, die „alles doof“ finden. Leider laufen die so Beschenkten damit dann auch noch in der Öffentlichkeit herum. Oder sie sitzen mir in der Straßenbahn gegenüber, mit der ich öfter fahre. Man kann dann gar nicht anders, als alles zu lesen, was das Schaf nun doof findet. Es gibt ja sogar Bettwäsche mit den Biestern! Die habe ich aber nur in einem Katalog gesehen und nicht in der Straßenbahn. Zum Glück habe ich auch nur eine diffuse Vorstellung von den Menschen, die in dieser Bettwäsche schlafen möchten. Ich finde die Schäfchensachen jedenfalls noch dööfer als diese „Liebe ist…“-Klamotten, die es damals vor ca. 30 Jahren perfiderweise in jede Wohnung geschafft haben und dann lange nicht weggingen. Die sind aber auch irgendwie retrovirulent…

Und das andere, was ich heute Morgen beim Frühstück plötzlich total doof fand, war der unerwartete Geschmack in meinem Mund: In meinem Rosinenbrötchen war mittenmal ein dickes Kümmelkorn.

Ich bin nicht normal!

Das denke ich jedes Mal, wenn ich in die Stadt geh’ und versuche, mir was zum Drunter-
ziehen zuzulegen. Aus diesem Grund lassen sich wahrscheinlich diese ganzen armen Frauen auch immer freiwillig von Ärzten zurechtrücken: Sie wollen einfach endlich in 80B oder C passen. – Nein, ich verrate jetzt nicht meine Größe, soweit kommt’s noch! Aber ich pass’ auch nie in diese Standartdinger rein. Angeblich soll es irgendwo auch noch andere Größen zu kaufen geben, aber das halte ich für ein Gerücht. Lust, mich auf dem OP zu legen, auf dem ein Operatist für Eitelkeit mich meiner Unterwäsche quasi mass-
schneidert, habe ich aber trotzdem nicht.

Stattdessen hab’ ich mir auf’m Rückweg wieder mal ein T-Shirt, neue Wimperntusche und natürlich Schokolade gekauft. Eigentlich wollte ich ja noch nach ’ner Jeans gucken, aber man muss es auch nicht übertreiben mit den Erfolgserlebnissen.

Heute Morgen waren dann mal meine Haare dran. Das heißt, ich habe unter Anderem so ein bisschen an meinem Pony herum geschnitten. Aber ganz vorsichtig, denn vor ein paar Wochen hatte ich mir mal aus Versehen ein paar Wimpern mit abgesägt. Das sah, wenn man genauer hinguckte, schon ein bisschen komisch aus. Ich hab‘ auch nur ganz kurz überlegt, ob ich das jetzt auf der anderen Seite auch so machen muss, den Gedanken dann aber gleich wieder verworfen.

Übrigens hat meine neue Wimperntusche „Anti-Schwerkraft-Technologie“! Das war natür-
lich Kauf entscheident. Meine Vermutung war, dass ich, wenn ich die auftrage, immer total wach aussehe, weil ich die Augen dann nicht mehr schließen kann. Bisher waren die ja, wohl wegen der Schwerkraft, alle paar Sekunden kurz zugefallen. Ich muss jetzt aber sagen, dass ich schon ein bisschen enttäuscht bin. Es ist mir nämlich über’n Tag schon mehrfach gelungen, zu zwinkern.

Aber das kann natürlich auch noch alte Gewohnheit sein.

Schichtdienst

Boh, Leute… Ich renovier‘ und renovier‘ und renovier‘! Abends, wenn ich nach Hause komme, brauch‘ ich nicht mal mehr was zu Essen, weil ich wieder pfundweise Staub geschluckt habe. Naja, ist auch sättigend, aber immerhin kalorienarm. Wenn ich das richtig überblicke, geht das noch ca. zwei Wochen so weiter, bis die kleine Freundes-
Familie da endlich einziehen kann. Es tauchte nämlich bisher fast jeden Tag eine neue Überraschung auf.

Ein schönes Beispiel dafür sind die Türrahmen: oberste Schicht Binderfarbe, darunter teil-
weise Tapete(?!), darunter auch schomma ’ne Schicht Lack, dann Klebefolie in dunklem Holzdekor, die sich nach Jahrzehnten des dort Gemütlichmachens nur sehr ungern lösen möchte und außerdem einen fiesen Klebefilm hinterlässt, darunter zwei Schichten (wei-
ßen und cremefarbenen) Lack, – und darunter schließlich: Dunkles Holz!

Also, ich hab‘ ja nun auch schon einiges gesehen, aber: Au Mann!