Plastinieren für billig!

Plastiktütenkostüm

Also, da muss doch echt jemand einen gewaltigen Plastiktütenschuß gehabt haben, oder? Soll das etwa ein anständiger Sparvor- schlag für die von der Fi- nanzkrise Gebeutelten sein?

Die guten, teuren Tüten einfach so ans Kind zu tackern! Was man daraus noch alles hätte Sinnvolles machen können!

– sexy Bettwäsche!
– Sitzbezüge für’s Auto!
– Nerzmantelschoner!
– eine mobile Heimsauna!

Andererseits kann das Töchterchen so auf dem Nachhauseweg von der Kostümparty gleich noch ein paar Pfandflaschen sammeln. Dann kommt das Geld ja wieder rein.

So gesehen…

Was Frauen wollen? (2)

„Kuscheln“ ist ja auch so’n Wort…

Offenbar ja ein Frauenwort. (Wenn man mal anfängt, drüber nachzudenken, erinnert es aber ziemlich an Nuscheln oder Kuschen. Und dann hört man besser sofort wieder damit auf, darüber nachzudenken.) Jedenfalls meint jetzt ein Gesundheitsmittelchenzusammen- rührer, wenn man das Wort irgendwo draufschreibt, kommen sofort riesige Horden von kuschelwütigen Frauen angelaufen und kaufen, was das Zeug hält.

Ich rechne also in naher Zukunft mit sinnträchtigem Kauffutter wie „Kuschelschrankwand“, „Kuschelkartoffelsalat“, „Kuschelbahnschranke“, „Kuschelbrot“, „Kuschelspaxschrauben“ und „Kuschelsocken“. – Ach nee, die gibt’s ja befremdlicherweise schon überall.

Hier also ein „Kuschelbad“. Endlich…

Nasskuscheln

In dieser Anzeige dazu hat jemand alles versammelt, was er sich unter den Wünschen der durchschnittlichen Kuschelbedarfsträgerin so vorstellt: Frauen wollen Kerzen! Frauen wollen Dampf! Frauen wollen Kaminfeuer! Frauen wollen beidhändig Rotwein trinken! Frauen wollen sowieso in riesigen Lilienhecken baden!!! – Wo ist denn da eigentlich Herr André Rieu? Der müsste da auch noch am Kaminsims stehen und auf seiner Fiedel rumkratzen. (Optional vor 20 Jahren: „Mittelscheitel-Man“ – Richard Clayderman.)

Pssst! Memo an der Hersteller:

Frauen sind aber übrigens nicht grundsätzlich doof und hängen ein Handtuch so über den Rand der vollen Wanne. Wer will schon nach dem Kuschelgeplansche den Putzeimer ho- len und das komplette Bad aufwischen müssen…

Dooftütigkeit

Speis

Nein, es handelt sich hier keinesfalls um eine Imbissbude, auch wenn man das vermuten könnte!

Es handelt sich hier vielmehr um einen Spice-Verkauf. Spice, das kann ich ja mal erklä- ren, sind verschiedene Mischungen von Kräutern in schicken Tütchen, die zum Zwecke des Aufrauchens ziemlich teuer in Headshops verkauft werden. Wahrscheinlich ist das aber nur eine besonders perfide Art der Entsorgung, denn niemand weiß genau, was diese Mischungen eigentlich beinhalten. Aber dass es ordentlich balla-balla in der Birne macht, das ist immerhin überliefert.

Ich schlage darum vor, für die die sparen wollen:
Raucht doch ruhig auch einfach mal anderes Euch unbekanntes Zeug, das beispielsweise überall in der Gegend rumliegt!

– Staubflusen von unterm Bett
– die Füllung aus Omas Sofakissen
– die verkohlten Brösel, die noch unten im Ofen rumliegen
– Jod-S11-Körnchen
– Sand
– das Abgehobelte vom Bleistiftspitzen
– Blumenerde
– Jackentaschenfussel bzw
– die Krümel, die sich in der Sofaritze sammeln
– Strontium
– Joghurt
– Paketschnur
– Pfirsiche aus der Dose
– Guano
– Waschmittel
-Radiergummi-Abrasiv
– Kleingeld
– …

 

Was Frauen wollen? (1)

Frauen wollen Liebes-Kollektionen aus verführerischen Teebeuteln.
Das glaubt zumindest ein Teeabfüller aus Düsseldorf:
Liebestee

Einen Tee „Herzkirsche“ zu nennen, mag ja noch angehen. (Allerdings natürlich nur, wenn es dann auch ein Kirschtee ist.) Aber möchte ich wirklich „Heiße Liebe“ oder einen „süßen Teufel“ in meiner Tasse schwimmen haben? – Und was bitte, ist „sündig“ daran, heißes Wasser mit Geschmack zu trinken? (Da fällt mir doch auf Anhieb Sündigeres ein, dabei bin ich nicht mal katholisch!) – Und möchte ich etwa einen „Sweet Kiss“ von einem mat- schigen Papiertütchen mit aufgequollenem Inhalt? – Und wenn mir mal nach „Purer Lust“ ist, denke ich dann vielleicht ausgerechnet ans Teetrinken?

Eigentlich, jetzt mal wirklich, und ganz ehrlich: Nein.

Aber selbst wenn ich mich auf so eine an den Haaren herbei gezogene Heißwasser- Liaison einlassen würde, würde ich sowieso bald enttäuscht in meine Geschirrtücher weinen, denn es steht ja sogar deutlich und zur Warnung drauf: „Nur für kurze Zeit!“

„Großvater! Großvater! Der Geissen-Peter hat schon wieder Flöhe!“

Hätte ich gestern nicht zufällig in einem besonders bequemen Sessel gesessen (so einer, bei dem man fast Hilfe braucht, um wieder hochzukommen), als ich die Zeitung las, hätte es mich eventuell doch vom Stuhl gehauen.

Heidi“, die weltberühmte Kinderbuchfigur von Johanna Spyri wurde ja nun schon auf viele verschiedene Arten und Weisen liebevoll verfilmt, vertont, ver-, äh, zeichnet und animiert. Und nun das! In einer aktuellen „Heidi“-Verfilmung sind tatsächlich alle Rollen mit Hunden besetzt! Titel: „Heidi 4 paws“. Wozu? Soll das was? Wenn ja, – was?Heidihunde
Ich denke übrigens gerade ein bisschen darüber nach, ob ich überhaupt wirklich eine Be- gründung dazu hören möchte. Oder lieber doch nicht. „Kann man doch ruhig auch mal machen…“ fänd’ ich da wohl noch am ehrlichsten.

RottenmeierhundUnd fast wäre ich ja gespannt, ob die Hunde sich auch wie Hunde verhalten dürfen (ich gehe allerdings weder davon aus, dass sie es dürfen, noch dass ich mir den Film überhaupt anschauen werde). Also, ich meine, dass sie sich z.B. an privaten Stellen kratzen, lecken oder gegenseitig beschnup- pern dürfen. Oder das Bein heben. Oder über Sofakissen herfallen.

Ich bezweifle ebenso, dass eine Synchronstimme vielleicht sagen wird: „Boah! Heidi Du stinkst vielleicht nach Köter, wenn Du vom Regen draußen reinkommst!!!“ Allerdings gehe ich schon davon aus, dass das verkniffene Frollein Rottenmei- er die arme Heidi auch schon mal streng ohne leckeres Frölic „Ab ins Körbchen!“ schicken wird.

Ich finde, man hätte eigentlich auch ruhig andere Tiere bitten können. Hunde sind ja schon ein bisschen langweilig… Wie wär’s zum Beispiel mit, sagenwirmal: Wespen? Oder Stein- adlern? Oder Klippschliefern, meinetwegen. Oder vielleicht Flechten? Sowas passt doch wenigstens gut in die Berge!

Mir graust jedenfalls schon davor, dass dieser Film ein Erfolg wird. Denn dann stehen uns sicherlich weitere solcher Verfilmungen (mehr oder weniger) klassischer Stoffe bevor:

– „Die Bibel“ mit Wellensittichen.

– „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ mit, naja, Katzen eben.

– „Hanni und Nanni“ mit den beiden Enden desselben Regenwurms.

– „Kaltblütig“ mit Brauereipferden.

– „Die Biene Maja“ mit Gesine Schwan, Dennis (Gras-)Hopper und Jürgen Vogel.

– Die Buddenbrooks“ mit Pantoffeltierchen.

– …

Schisser oder Schießer?

Also, hier im Viertel bin ich ja einiges gewöhnt: Krawallbolzen, die nachts das öffentliche Telefon verhauen, Jugendliche, die im BMirgendwas ihres Papas mal eben mit 100 durch die Spielstraße „müssen“ und Waldorfschulenkinder, die untereinander „Gesundheit!“ und „Danke sehr!“ sagen. Deswegen überrascht mich hier eigentlich nix mehr.

Letzte Woche bin ich aber doch plötzlich vor einem Laden zu stehen gekommen, der mir vorher noch nicht aufgefallen war. Muss also neu sein. Er heißt „Happy Babies“, und ich wollte mich gerade über den korrekten englischen Plural wundern, da fiel mein Blick ins Schaufenster.

Happy_Babies_1
Es soll sich ja wohl eigentlich um ein Geschäft für Baby- und Kleinkindzubehör handeln, in dem Klamotten, Spielzeug und Kleinkindvorsichherschiebegeräte aus zweifelhafter Billigproduktion verkauft werden. Das war jetzt aber nicht, was mich überrascht hat, sol- che Läden gibt’s hier schließlich an jeder dritten Ecke.

Happy_Babies_2

Allerdings ist das rechte Fenster vollgestapelt mit Softairwaffen. Und mein Blick bleibt auch noch an einer Liste hängen, die offenbar alles verzeichnet, was nicht mehr ins Fen- ster gepasst hat. Das wär’ sonst wohl komplett verdunkelt gewesen. Gleich daneben klebt zudem ein Aufruf, schnellstmöglich ein cooles Softairteam zu gründen. Vermutlich „aus Fun“ am Rumballern. Ist ja überhaupt nicht böse gemeint, sowas. Ich mein‘, sich gegen- seitig mit ordentlich Schmackes farbige Gallertkugeln auf dem Pelz zu brennen und für „tot“ erklärt zu werden, wenn man sich selbst zuviele davon einfängt, ist doch eigentlich auch nichts Anderes, als sich mal einen Nachmittag lang ordentlich mit Fingerfarben einzusauen und dafür ordentlich Schimpfe von Mutti zu kassieren. Muss man sich also sicher keine Gedanken machen.

Also bin ich ganz beruhigt. Ganz besonders, als ich sehe, wie die ja wohl dazu gehörigen Mannschafts“trikots“ aussehen:

Happy_Babies_3weiss_hochkant
weiss_hochkant
weiss_hochkant
weiss_hochkant

weiss_hochkant

 


Schreiben lernen, mal anders.

Da ich ja selber keine Kinder habe, ist somit mancher Kelch an mir vorbeigegangen:

Ich bin bisher vergleichsweise selten nachts bebrüllt oder sogar angespuckt worden, hatte nie Sorgen wegen eines kleinen Wurms, das irgendwie kränkelt, aber noch nicht sagen kann, woran. Ich muss keine chaotischen Kindergeburtstage entwirren, keine miefenden Familien-Meerschweinchen füttern oder mein lecker gekochtes Essen mit der Bemerkung: „Das schmeckt supereklig!“ zurückweisen lassen. – All das hätte ich mir aber eventuell sogar mit Freuden gefallen lassen, wenn’s im Leben eben anders gekommen wär‘.

Worüber ich hingegen wirklich, wirklich froh bin, ist, dass ich hier keine Weihnachts- wunschlisten mit sowas drauf vorfinden muss:

Tattoo-studio

(Als Tattoomotive schlage ich übrigens vor: „Ich war hier“ oder  „Wer das liest ist doof“…)

Oooooooommmmmmm…!

Heute bin beim Einkaufen an einer Schokolade hängen geblieben. Naja, Schokolade
Ich wusste natürlich, dass es Luftschokolade gibt. Schließlich gibt’s die schon immer und man weiß eigentlich nicht so genau, wie die Luft da innen reinkommt, und will’s vielleicht auch lieber nicht wissen…

So.

Luft ist bekanntlich eins der „vier Elemente“. Die anderen drei sind Wasser, Erde und Feuer. Diese Elemente sind angeblich in der Esoterikszene ungeheuer beliebt. Habe ich mir sagen lassen. Und man muss wohl immer dafür sorgen, dass die Vier sich ganzganz wohlfühlen und nicht etwa streiten, bis wieder einer heult… – Wenn man das hinkriegt, darf man entspannt sein. Und weil Esoterik und Wellness zurzeit so gut läuft, sind sich die Firmen nicht zu schade, jeden Krempel, den sie grad’ rumstehen haben, mit „Balance“, „Wellfit“, „Harmonie“ und „Relax“ zu beschriften und irgendwelche Jogadamen draufzu-
drucken, um ihn loszuwerden.

Und als ich nun vorhin an meinem Lieblingsregal langstrich, habe ich gesehen, dass ein Hersteller von Süßzeug inzwischen tatsächlich „Elemente-Schokolade“ herstellt.
Jaha, richtig: es gibt neuerdings Wasser- und Erdschokolade!

Ach so: Um echt ausgeglichen zu sein, muss man übrigens alle vier Tafel hintereinander wegessen…

Hällo – was?

Ich mein’, ich bin ja nun nicht Margot Käßmann, ihres Zeichens Landesbischöfin hier, und es ist mir deshalb auch ziemlich wurscht, ob die Kinder heutzutage Reformationstag, Ern-
tedank oder eben meinetwegen Halloween feiern. Sich gruselig zu verkleiden erscheint mir allerdings auch allemal lustiger als z.B. fleißig Garben zu binden oder an Kirchentüren rumzuhämmern…

Aber dieses Sekundärzeug immer!

Vielleicht liegt’s ja daran, dann ich von Kürbissen eigentlich nur die Kerne mag…
Deshalb muss ich im Moment auch im Zickzack durch den Superladen, um weder was mit schielenden Kürbissen, noch mit Weihnachtsmännern drauf kaufen zu müssen. Kuerbispapier
Ein Klopapier mit Kürbis“duft“ kommt mir jedenfalls nicht in die Hütte! So weit kommt’s noch. Da kann die Verpackung mich noch so im Dunkeln angrienen, der Sinn will sich mir nicht erschließen. Der Drang, den Drang mit aktuellen Anlässen auszuschmücken, lässt sich auch sinnvoller umsetzen: Druckt doch endlich mal Börsenkurse auf’s Flauschpapier-
chen!

Ach, und dann hätt‘ ich da auch noch die  „Schaurig schönen Blumengrüsse“:schaurige_Blumen
Weiß man ja: der Sinn des Blumenverschenkens ist es von jeher, möglichst große Furcht auszulösen. Den rechten Strauß können wir aber vernachlässigen, das ist ja eigentlich ein Erntedankstrauß, schließlich ist da Stroh drin. Da hätte man vielleicht besser ’nen Kürbis am Stiel genommen, paar lange Halme dazu, etwas Schleierkraut, – zack Folie drum!

Aber der linke! Der hat’s in sich! Man sieht’s am Namen: Walpurgisnacht. Das ist bekann-
tlich die zum 1. Mai, wenn die Hexen auf dem Brocken tanzen. Wenn der Strauß also in dieser Nacht wirklich frisch gebunden wurde, dann sieht er jetzt in der Tat schön schaurig aus…