Goldmedaille in der Disziplin Tastenkrampf!

goldMensch! Ich hab‘ gestern schon wieder ’ne Medaille abgesahnt!

Diesmal in der schwierigen Disziplin Tastenkrampf. Diese Bloglympi-
schen Spiele
scheinen meiner ganz persönlichen Einstellung zum Leistungssport doch sehr entgegen zu kommen, da bisher alle Wett-
kämpfe im Sitzen ausgetragen wurden. Außerdem war es mir möglich, die gestrige Aufgabe ein bisschen … äh … individuell zu lösen.

Goldmedaille im Mausweitwurf errungen!

goldDiese dufte Goldmedaille, auf die ich natürlich stolz wie Bolle bin, habe ich gestern höchstselbst und persönlich bei den Bloglympischen Spielen gewonnen, die zurzeit in Doc Tottes Blog stattfinden.

Und zwar gewann ich sie in der Disziplin Mausweitwerfen: Es ist mir glücklicherweise gelungen, die Maus einmal um die ganze Welt zu schleudern und dieses auch noch fotografisch zu dokumentieren.
Naja, und ein bisschen Glück war auch dabei…

Küchensofagedanken am Morgen (Teil 11) – Genuss & Verdruss

TheobrominenfuesseHuch, ist das lange her, seit ich zuletzt so auf dem Sofa lag! Erst jetzt merke ich, wie ich das vermisst habe…

Schön ruhig hier, das Haus schläft noch, der Tee ist heiß, die Kissen sind kuschelig. Und seit Dienstagmorgen klemmt mir ein sperriges Thema im Kopf, das will heute endlich mal beachtet werden. Achtung: viele Staben!

Ich hab’ nämlich mal wieder die „Frühschicht“ auf Radio Unerhört Marburg gehört, die diens-
tags bekanntlich von Blogfreundin NetRat_WTX moderiert wird. Dort spielte sie u.a. ein Interview mit Thilo Bode, das eine Kollegin von einem anderen freien Radio mit ihm geführt hatte. Thilo Bode ist Gründer von foodwatch und war mir davor jahrelang als Geschäftsfüh-
rer bei greenpeace bekannt. (‚Tschuldigung für die vielen Links, aber das musste jetzt mal eben so…)

Foodwatch, das erkläre ich mal eben, beschäftigt sich mit den Machenschaften der lieben Lebensmittelindustrie und der Frage, warum der Verbraucher eigentlich so wenig Handha-
be hat zu beeinflussen, was ihm da alles in den Mund gejubelt wird. Bodes These ist: Die Gesetze in Deutschland, die den Markt für Lebensmittel und die Informationen darüber regeln, sind verbraucherfeindlich. Wir haben keine Chance, uns zu informieren, welcher Großhändler z.B. Gammelfleisch verschoben hat und wo es gelandet ist. Ebenso wenig, wie wir ahnen können, ob in Fertigprodukten Käfigeier verarbeitet wurden und ob die über-
haupt frisch waren. Die Liste der Beispiele ist ja endlos…

Da hatter sicher Recht, der Herr Bode. Die Gesetze schützen hauptsächlich die Hersteller und Händler, und der Verbraucher bleibt auf seinen Fragen und dem miesen Gefühl sitzen, schon lange gar nicht mehr zu wissen, „was man eigentlich noch essen kann.“ Tja, offen-
bar können wir alles essen, das haben die Hersteller längst verstanden. Was uns nicht umbringt… Wie soll ich denn heute noch beweisen, dass mir vor drei Monaten von heftig verpilztem Käse so kreuzübel geworden ist?

So werde ich also zur Entsorgungsstelle für „umme“ Lebensmittel und zahle noch dafür! Normalerweise ist es nämlich der Produzent, der für die Entsorgung zahlen müsste, und nicht zuwenig. Da geht er lieber den Weg über meinen Magen, und wenn er erwischt wird, dann zahlt er meine einzwei Euro irgendwohin, das ist immer noch billiger. Und weil er Zu-
lieferer ist, merke ich mir noch nicht mal seinen Namen, weil ich eh’ nicht weiß, an wen der Gammel eigentlich gegangen ist. War der jetzt in den Nudeln oder im Fertigsalat?

Das muss natürlich unbedingt anders werden. So einer müsste dichtmachen und in den Knast wandern, wo er natürlich nix anderes zu essen kriegt als…
– Entschuldigung, aber man wird ja noch mal träumen dürfen!

Ich finde allerdings, wir sind auch in der Pflicht, uns zu informieren. Und das fängt schon viel früher an, im Laden. Herr Bode spricht uns quasi fast frei davon, immerhin die Infor-
mationen zu lesen, die uns gegeben werden (müssen!). Nur Wenige lesen nämlich das Kleingedruckte auf den Verpackungen. Fast niemand möchte genauer wissen, was Sta-
bilisatoren
eigentlich sind, was Aromen sind (und was genau der Unterschied zwischen künstlichem, natürlichem oder einem naturidentischen Aroma ist). Jeder hat schon mal gehört, dass Erdbeeraroma was Sägespänen zu tun haben soll, aber da im Joghurt keine Sägespäne sind, scheint das nicht zu stimmen. (Es ist, nebenbei gesagt, ein Holzpilz, der als Abfallprodukt ein Erdbeeraroma abgibt, während er auf den Holzspänen hockt.)

Was ist ein Emulgator? Was zählt alles unter Zuckerstoffe? Und wenn auf Weingummis „ohne Fett“ und „mit Vitaminen“ draufsteht, sind die dann kalorienarm und gesund? – Sind sie natürlich nicht, weil sie purer Zucker sind. Also eine Süßigkeit. Und wer glaubt, dass er seinem Kind wirklich was Gesundes tut, wenn irgendwo auf der Verpackung „mit dem Guten aus der Milch“ draufsteht, der handelt ja fast schon fahrlässig. Ist ein Zuckerfett-
batzen gesund, weil drei gepoppte Cerealien (Getreidekörner) drin sind?

Also, wenn vom Hersteller ein besonderer Vorteil hervorgehoben wird, kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass das irgendwas Unvorteilhaftes überdecken soll.

Ist eigentlich gar nicht sooo schwierig: wenn ich Erdbeerjoghurt will, dann mache ich mir Erdbeeren mit etwas Zucker zurecht und kippe Naturjoghurt drüber. Drei Zutaten, das wäre nur eine kurze Liste. Und er wäre frisch, weniger süß und hätte viel mehr Früchte als ein fertig Gekaufter (eine viertel Erdbeere oder so, der Rest ist eben Aroma). Es kostet natürlich etwas Zeit, aber wenn ich mir die Zeit nicht für mich (und meine Lieben) nehmen kann, für wen sonst? Wenn ich Pfannkuchen will, kaufe ich mir keine Plastikpulle mit Mehl, Zucker, Stärke, Eipulver, Stabilisatoren und Triebmitteln drin, in die ich nur noch Milch schütten und sie „shaken“ muss, um angeblich 5 Pfannkuchen rauszubekommen, sondern verquirle 2 Eier mit etwas Milch und Mehl und Zucker und haue das in die Pfanne. Lecker!

Und das scheint das Problem zu sein. Es gibt immer weniger Menschen, die auch nur einfachste Gerichte kochen können. Ein Mittagessen herzustellen, scheint vielen ein Prozess zu sein, bei dem sie nicht mehr mitkommen. Gibt es vielleicht bald Fertigspie-
gelei im Kühlregal? Butterbrot? Oder Schon-geöffnete-Milch? Ich überlege gerade, welche ganz einfachen Gerichte man noch fertig anbieten könnte, aber die gibt’s ja alle schon: Nudeln mit Tomatensauce, Milchreis, Pellkartoffeln mit Quark… Alles so gewürzt, wie es die Laborjungs gern haben wollen. Und meistens zu fett, zu süß, in der Konsistenz der maschinellen Verarbeitbarkeit angepasst. Und wir essen das dann auch noch! Natürlich mache ich mir ab und zu eine Fertigpizza, schließlich habe ich auch nicht jeden Tag Lust, zu kochen. Es bleibt für mich aber ein Fertigessen, und wird auch so konsumiert, u.a. weil’s auch so schmeckt, nämlich immer gleich.

Und im Fernsehen sieht man ja auch ständig, wie aufwändig das mit dem Kochen ist. Da guckt man zwar gerne zu, weil es irgendwie was Gemütliches hat, aber: Frischer Rosma-
rin! Woher soll man so was denn bekommen? Jacobsmuscheln! Doradenfilets! Mangold! Polenta! Safran! Puh! Wie gut, dass es auch noch Nudeln und Tütensauce dazu gibt. Da befolgt man die Anleitung und hat „gekocht“. – Nein, hat man nicht. Man hat Wasser heiß gemacht. (Manche tun ein Stückchen Butter dazu, und behaupten dann, sie hätten die Sauce „verfeinert“. – Na, und die gute Butter versaut.)

Man muss sich schon mal trauen. An die Töpfe, an die frischen Zutaten, und sich nicht gleich überfordern. Und das fällt nicht jedem leicht. Es fällt eventuell ein bisschen leichter, wenn man damit anfängt, nach dem Einkauf zuhause mal in Ruhe zu gucken und zu le-
sen, was man da eigentlich nach Hause geschleppt hat. Vielleicht bin ich ja naiv, aber ich glaub’ schon, dass der nächste Einkauf dann schon anders ausfällt.

Und man sollte sich trauen, auch mal selbst zu schmecken, was einem eigentlich lieber ist, manches ist eben auch nur ungewohnt. Das finde ich übrigens gerade für Kinder wichtig. Ich mag zum Beispiel bis heute Dosenbohnen lieber als frische, weil es die bei uns zuhause immer gab.
Als ich dann als größeres Kind mal frische aß, fand ich sie un-
angenehm „grün“ im Geschmack und zu fest und rau in der Konsistenz. – Und ich bin in den 70ern aufgewachsen, da gab’s noch gar nicht soviel Fertigzeug!

Gesundheitsapostelin bin ich nicht, die sind mir viel zu freudlos. Mir geht’s hauptsächlich um Geschmack und Genuss. Und Essen, also leckeres, ist was Feines, das man sich selbst gönnen sollte. Das hat mit der Haushaltskasse übrigens überhaupt nichts zu tun. Es geht bloß darum, einfach zu wissen, was ich mir da so alles zuführe. Dann kann ich nämlich selbst entscheiden, ob ich das jetzt gerade will oder nicht. Und weil mir dieses Thema so wichtig ist, werde ich in der nächsten Zeit mal solche Produkte vorstellen, die ich aus verschiedenen Gründen für völligen Kokolores halte, und dazu schreiben, warum. Bestimmt ist auch mal ein Rezept dabei, so als Alternativ-Vorschlag, und damit man sieht, dass es eigentlich nicht sehr schwierig ist und viel mehr Spaß macht, selbst in der Küche rumzuholzen.

Diese Idee ist nicht ganz neu, schon klar, in anderer Form gibt es das z.B. hier.
Aber da fehlen mir ein noch paar Aspekte und deshalb.

(Und ich seh‘ auch zu, dass die Texte dann ein bisschen kürzer sind… *g*)