Yeah! Guuuuter Stoff…!

Ich bin ja relativ überzeugt davon, dass der überwiegende Teil der Menschheit die meiste Zeit über recht unkonzentriert ist. (Und damit meine ich nicht etwa die mit mehr Kilos.) Aus diesem Grund fahre ich übrigens auch ungern Auto, obwohl ich’s seit gut zwei Jahren sogar offiziell dürfte. Dabei fällt mir glatt die Geschichte einer früheren Kollegin wieder ein, die tatsächlich fast 30 Jahre ohne Führerschein gefahren ist, sicherlich fast immer hoch- konzentriert, aber die erzähle ich eventuell ein andermal…

Gelegentlich ist so ein bisschen Unkonzentriertheit aber auch ganz schön, wie dieses wunderbare Bildchen von der lieben MaRSTeam-Maren zeigt, die zum Glück sehr kon- zentriert war, als sie neulich in einem Discounter stöberte und das hier entdeckte:

Rauschspeck_hmmmm

Foto: freundliche Leihgabe von MaRSTeam. Vielen Dank!

Derjenige, der das geschrieben hat, hat dabei entweder kurz mal an das nächste Woch- enende gedacht, für das er sich vielleicht einiges vorgenommen hatte (1 Kiste Bier, Pulle Schluck, Räucherwerk oder vielleicht, an speziellen Briefmarken zu lecken) oder er wuss- te was, das wir bisher nicht wussten und nun langsam ahnen: Speck verpasst Dir eine veritable Dröhnung! Kommt wahrscheinlich auf die Menge an. – Wenn man genug intus hat, tanzt man wild über Kartoffeläcker, klappert dazu kastagnettenmäßig mit Sparschä- lern rum, rührt später heiße Suppen mit bloßen Händen um und empfängt dabei den großen Porreesegen. Und dann, endlich, eröffnet sich einem plötzlich auch, was „Pote“ eigentlich bedeutet…

(Und von nebenan linst der Nachbar neidisch rüber…)

60 Jahre.

Himmel! Ich dachte diesmal wirklich, ich guck’ nicht richtig.

60_Jahre_1

Von diesem Discounter bin ich ja schon Einiges gewöhnt, und ich glaube, da sitzt jemand ganz Schräges in der Marketingabteilung. (Jetzt überlege ich mal kurz, ob ich diesen Menschen gern mal kennen lernen möchte… – Nein. – Doch. – Nur mal gucken, was das für einer ist. – Nein, lieber doch nicht. Bloß nicht!) Bei dieser Beilage wusste ich nun aus- nahmsweise wirklich gar nicht mehr, ob die überhaupt komisch ist.

60_Jahre_2

Naja, komisch vielleicht nicht, aber konsequent. Denn womit lässt sich dieser spezielle Geburtstag schon besser feiern als mit Bockwurst, dickem Eintopf und Promille? Da können noch so viele Horste tränendrüsendrückende Reden schwingen; das Volk will sich die Republik lieber aufs Brot schmieren, auslöffeln, runterspülen. Kochen, kauen, runter- würgen…

Wahrscheinlich ist aber schon klar, welchen dieser Artikel ich mir als einzigen ins Körb- chen legen werde, weil ich den jetzt einfach haben muss, – oder?

Stolz und Unvorteil.

Ich hab’ nicht viele Eigenschaften, auf die ich besonders stolz wäre.

Beispielsweise gehört nicht dazu, zwischen speziellen Grenzsteinen auf die Welt gekom- men zu sein, schließlich kann ich da ja nix für. Es soll wohl Leute geben, die wegen so was ständig ganz aufgeregt sind, aber das habe ich vielleicht auch bloß wieder irgendwo aufgeschnappt oder falsch verstanden, weil: kann ja eigentlich nicht sein.

Wenn überhaupt, könnten höchstens meine Eltern stolz drauf sein, aber die haben zum Glück anderes zu tun. Zum Beispiel könnten sie sich streiten, wieso ich eigentlich dann doch nicht in Berlin geboren wurde, sondern eben in Springe (das war, weil meine Mutter im Streit abgehauen ist zu ihren Eltern), oder über anderen überflüssigen Mist. Das tun sie aber schon deshalb nicht, weil sie seit mindestens 20 Jahren kein Wort mehr mitein- ander gewechselt haben. Davor verwendeten sie übrigens hauptsächlich Wörter, für die man eigentlich einen Stall bräuchte. – Was das wiederum für meine Abstammung be- deutet, darüber möchte ich lieber nicht nachdenken…

Neulich ist mir aber doch was eingefallen, worauf ich tatsächlich ein bisschen stolz bin.
Und zwar: Ich habe tatsächlich kein einziges Poloshirt im Schrank.

Jetzt würde ich natürlich gern behaupten, dass das schon immer so war, aber das wäre leider gelogen, denn ich den 80ern hatte ich eins. Ein weißes. Das hatte ich mir aber nur gekauft, weil ich einen Typen gut fand, von dem ich vermutete, der stünde vielleicht auf Poloshirtmädchen. Dass so Einer damit ohnehin nix für mich sein konnte, habe ich mit meinen 19 Jahren natürlich noch nicht so richtig überblickt.

Poloshirts! Diese Dinger sind so hässlich und gehen einfach nicht tot, ich versteh’ das gar nicht! Allein, wie diese Kragen sich immer so rundbiegen… Und dann dieser furchtbare Pikeestoff… – Und jetzt komm’ mir bitte keiner mit praktisch! Mülltüten sind z.B. auch praktisch (schließlich will man seinen tropfenden Müll nicht gern in der bloßen Hand runter tragen), aber anziehen will sie richtigerweise trotzdem keiner. Überhaupt, wer seine Kleidung nach praktischen Gesichtspunkten auswählt, hat auch als Erwachsener noch Klettverschlüsse an den Schuhen und trägt Brustbeutel. Ach, auch ganz schlimm: Seersucker-Hemden. Am besten noch Kurzarm.

Sowas alles findet man überall in der Stadt, wenn man losgeht, um sich ein schlichtes, weißes T-Shirt zu kaufen. Nur ein T-Shirt findet man nicht. Eins, das vielleicht sogar einen schönen Rundhals-Ausschnitt hat und leicht tailliert ist. Und: blickdicht.

Gibt’s aber nicht. Es gibt keine blickdichten, weißen Shirts.

Die meisten sind sowieso mit irgendeinem „Motiv“ bedruckt. Ich werd’ ja nie verstehen, warum Leute freiwillig mit Beschriftung herumziehen, aber bitte. Ich möchte bloß mal ein schlichtes T-Shirt, das Geheimnisse wahren kann. Was ich „drunter“ trage, geht schließ- lich nur sehr wenige Menschen was an, da bin ich irgendwie ganz altmodisch. Und ich glaube zudem, es ist kein Zufall, dass man seit 2-3 Jahren wieder Westen trägt. Das ist sicher nur, weil die T-Shirts so durchsichtig sind! Ich teste das beim Stöbern übrigens immer so: ich schiebe das Etikett unter den Stoff, und wenn ich dann trotzdem noch den Preis lesen kann, weiß ich, dass man quasi auch bei mir alles „lesen“ könnte.

Umfragen im Freundinnenkreis ergaben übrigens erstens volle Zustimmung und zweitens spürbar erschöpfte Resignation. Gerüchte kursieren zwar, welche Marken „gerade noch so gehen“, aber der Überprüfung halten sie dann oft doch nicht Stand.

Und neulich hatte ich dann tatsächlich sogar den Fall, den Freundin S. schon mal am Telefon dunkel vorausgeahnt hatte: sie prophezeite, dass selbst die letzte tragbare Res- source, nämlich die schwarzen Hemdchen, wahrscheinlich demnächst auch nicht mehr blickdicht seien. Und was soll ich sagen? Nur wenige Tage später stand ich in einer Kabine und konnte es nicht fassen… Ich schöre, mein Kinn hätte fast gezittert!

Da fällt mir ein: wieso ist das eigentlich kein Wahlkampfthema?

Also, eine Partei, die mir endlich ein gut geschnittenes, unverziertes, blickdichtes weißes T-Shirt bietet, würde ich vielleicht eventuell unter Umständen glatt wählen; – so verzweifelt bin ich nämlich schon. Fast.

Hilfe, ich bin birnensüchtig!

Gerne würde ich behaupten, diese Überschrift hätte ich mir nur ausgedacht, weil sie irgendwie sensationell und höchstvermutlich ungeheuer leseranlockend rüberkommt. Stimmt aber nicht.

Ich bin zurzeit tatsächlich birnensüchtig. Immer, wenn ich einkaufen gehe und zwangsläu- fig an der Obstabteilung vorbei muss, kriege ich Heißhunger auf die perfiden Dinger. Äpfel, Bananen und sogar Erdbeeren lassen mich völlig kalt; – lediglich Birnen bringens. (Viel- leicht habe ich aber auch bloß deshalb eine augenblickliche Neigung zur Birne, weil da wenigstens noch keine überflüssigen, nervigen Miniaufkleber drauf sind, so wie inzwischen bspw. auf allen Äpfeln. Deren Abgefiesel strengt mich nämlich mitunter so an, dass ich die Klebedinger am liebsten einfach mitessen möchte.)

Kaum zuhause angekommen, leere ich den Rucksack und zücke das Obstmesser. Und weil ich so furchtbar praktisch veranlagt bin (das wär’ übrigens mal ein komplettes, ande- res Thema), habe ich für Obst eine besondere Schneidetechnik entwickelt: Ich viertele die Birnen nicht, um sie dann mühselig vom Kernhäuschen zu entschnitzen, sondern schnei- de einfach glatt am Gehäuse vorbei und habe so einen praktischen Vierkantstrunk mit Anfasser zum Wegwerfen übrig.

BirneSo sieht das dann aus.

Der Vorteil ist, dass einem dabei keine Kerne ins Auge sprin- gen und man auch eine Woche später beim Saubermachen keine Birneninnereieneinzelteile unterm Sofa findet, die dann schon festgeklebt sind und nur mit einem scharfen Messer vom Boden abgehen, und dabei zerkratzt man dann sich die em- pfindliche Dielenlackierung, die man aus Umweltschutzgründen ja nur mit Aqualack gemacht hat, obwohl man ganz genau weiß, wie schnell der sich abnutzt. Gerade und besonders unterm Sofa.

Jedenfalls kaufe ich andauernd Birnen und kaum zwinkere ich einzweimal, sind sie auch schon wieder weg. Einen Mitbewohner, dem ich die Schuld dafür in die Schuhe schieben könnte, habe ich ja nicht. Nur einen Liebsten, der hier öfter mal weilt. Aber der isst mir eigentlich bloß nachts die übrig gebliebenen Kartoffeln aus dem Topf und behauptet dann ungerührt, da wären sowieso nur noch zwei drin gewesen und selbst aus fünf Kartoffeln hätte ich ohnehin keine lohnenswerte Portion Bratkartoffeln mehr zusammengekriegt.

Gestern habe ich jedenfalls mal wieder vier Birnen gegessen und heute bin ich auch schon bei der Zweiten, dabei ist es noch nicht mal elf Uhr! Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch schon wieder um sechse aufgestanden bin. (Wahrscheinlich plagte mich Birnenappetit.) Dabei haben Birnen nicht mal besonders schöne Namen! Wer isst schon gerne was, das „Abate Fetel“ heißt? Auch „Williams Christ“ finde ich nun nicht so… Es soll ja sogar Sorten geben, die nach Fisch heißen, aber zum Glück nicht da, wo ich momentan einholen gehe.

„Einholen“ hat übrigens meine Oma aus Springe immer gesagt, wenn’s um die Lebensmit- telbeschaffung ging. Sie sagte dann beispielsweise, wir müssten noch „das Brot für heute Abend einholen“, weswegen ich ziemlich lange glaubte, das Springer Brot sei irgendwie schneller als das Hannöversche. Meine Oma hätte vermutlich auch gewusst, was es mit einer schweren Birnensucht so auf sich haben könnte, denn sie hatte ein tolles medizi- nisches Hausfrauenwissen, weswegen ich zum Beispiel mal erst grob mit einer halben Zwiebel abgerieben und dann (gefühlt) stundenlang eine blanke Messerklinge flach an meinen dünnen Kinderhals gelegt kriegte, weil mich eine Biene knapp unterm Kehlkopf gestochen hatte. Geholfen hat’s. Und wer sich mit Bienen auskennt, wüsste sicher auch über Birnen toll Bescheid.

Zwar mache ich mir wegen meiner Birnensucht nun durchaus Sorgen, werde dieses spe- zielle Symptom aber ganz sicher nicht g**geln, weil ich mir schließlich nicht noch mehr Sorgen machen möchte. Nachher habe ich eine dubiose, rückwärts gewandte politische Krankheit. Oder eine schwere, sich immer weiter verstärkende Psychomacke, die sich auf die drohende Abschaffung bewährter Beleuchtungstechniken bezieht…
– Oder sogar irgendwas mit Fruchtzucker!

Sutéki na!

Ich habe bekanntermaßen eine ganz liebe japanische Freundin namens M.

Und M. reist einmal im Jahr zu ihrer Familie, um sich da den Bauch mit unaussprech- lichen Dingen vollzuschlagen und in heißen Quellen herumzusitzen, während sie mit Mutter und Schwester die neuesten Entwicklungen in der Nachbarschaft und im Bekann- tenkreis betratscht. Natürlich bringt M. auch immer Geschenke mit. Nach Japan führt sie jede Menge Schokolade aus, denn die ist da immer noch sehr teuer. (Hauptsächlich ex- portiert sie übrigens L*ndt-Pralinen und das auch gut so, dann müssen wir die hier nämlich nicht essen. Wie ja jeder weiß, schmeckt das Zeug wie Sägemehl. – Aber immerhin: die Schachteln sind wirklich hübsch gemacht…)

Und wenn sie schweren Herzens wieder zurück nach Hannover kommt, bringt sie mir die tollsten Dinge mit, weil sie weiß, dass ich dann vor Begeisterung das Fiepen und Piepen anfange. Letztes Mal hat sie mir z.B. ein Dutzend kleine Tütchen mit salziger Knabberei mitgebracht, da waren u.a. sehr leckere getrocknete, kleine Fischchen drin. Allerdings durfte ich die nur essen, wenn ich alleine war, sonst gab’s merkwürdige Bemerkungen von der anderen Seite des Sofas.

Und das hier ist die diesjährige Ausbeute:

Japanische_Mitbringung

Im Uhrzeigersinn: Auf 12 Uhr ein Päckchen ungeheuer feiner, zarter Kekse. Jeder natürlich einzeln verpackt (das ist, glaube ich, eine alte japanische Tradition, um die Altpapierabfuhrgötter zu heiligen).

Dann kommt ein 4er-Set von kleinen Plastikdöschen in Tierkopfform. Laut Aufschrift handelt es sich um Mayonnaise-Behälterchen für die Kindergarten-Lunchbox. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass man auch sehr gut Blumensamen oder Perlen oder anderen Killefitt da rein tun kann.

Und weil ich es ein bisschen mit Hasen habe (frag’ mich keiner. Ich weiß nicht, wieso.), einen magnetischen Hasenhaken. Ich hoffe, ich muss da jetzt keinen richtigen Hasen dranhängen, aber das kriege ich noch raus.

Am allerschönsten finde ich aber die kleinen Sojasaucen-Fläschchen (ebenfalls für die Lunchbox) mit Tierköpfchen und Einfüllpipette für ca. einen halben Milliliter. Jeder Wo- chentag hat eins, und wie man deutlich sieht, ist Montag schon mal Hasentag. Das muss ja auch mal gesagt werden. (Sonntags wird übrigens zuhause gegessen.)

Das Päckchen mit der Socke drauf und das darüber beherbergen eine ganz große japa- nische Erfindung und ich bitte M. immer darum, mir unbedingt welche mitzubringen. Es sind Wärmepflaster in verschiedenen Größen, die sich aufs molligste erhitzen, wenn sie mit Sauerstoff in Berührung gebracht werden. Sprich: wenn man sie auspackt. Man kann sie sich in die Klamotten kleben (eben in die Socken oder eventuell hinten in den Hosen- bund), wo sie dann locker 8-10 Stunden vor sich hinwärmeln. Keine Ahnung, wie sie das machen, es ist ein grauschwarzes Pülverchen drin, vermutlich eine besonders aktive Kohle oder irgendwas ganz anderes. Aber wer, wie ich, immer mal Rückenmalesche hat, weiß diese Wunderdinger bald zu schätzen, zumal sie keine Wirk-/Schadstoffe abgeben. In Deutschland verkauft man sowas zwar inzwischen auch, allerdings zu reichlich gepfef- ferten Preisen. In Japan kostet ein Pflasterchen (M. hat das mal so grob umgerechnet) ca. 20 Cents. Bin gespannt, wann ein Importeur das mal rauskriegt und die Dinger endlich in Asia-Shops verkauft werden.

In der Mitte schließlich hockt ein Hasendöschen, bei dem ich noch immer überlege, was um Himmels Willen ich da reintun soll. Alles, was mir einfällt, sind Süßstofftablettchen. Nur: bei mir gibt’s ausschließlich anständigen, richtigen Zucker, weil meine Synapsen sonst direkt das Schmollen anfangen. Eventuell versuche ich demnächst mal, ob wenig- stens ein Zuckerwürfelchen reinpasst.

Bei der Mini-Pralinen-Dose (ja, die kann man aufklappen), die eigentlich ja ein Handy- schmuck ist (aber jetzt an meinem Schlüsselbund baumelt), wusste ich gleich, was ich reintu’: Eine schöne Schokolinse. Die passt da genau rein.

Für die Theobromin-Notversorgung unterwegs. Sicher ist sicher.

Frohes Fest!

Ich habe mich ja schon länger gefragt, wieso eigentlich nicht das ganze Jahr über Oster- und Weihnachtsgeschnöker und singendes, wackelndes, krümelndes, beleuchtetes, aufdringlich-„witziges“ Dekorier angeboten wird. Wo doch Weihnachten seit mindestens einer Generation schon im August/September losgeht und Ostern allerspätestens im Februar. – Ich will die restlichen Monate auch vollhaben!

Und?!?

Hier ist –endlich– die Ganzjahreslösung:
Lebkucheneier
Diese verrückten Wissenschaftler, immer! Dann will ich mal den abwaschbaren Tan- nenzweig wieder aus dem Keller holen, um bunte Eier dran zu hängen.

– Mensch, hoffentlich schneit’s noch pünktlich zum Fest…

Plastinieren für billig!

Plastiktütenkostüm

Also, da muss doch echt jemand einen gewaltigen Plastiktütenschuß gehabt haben, oder? Soll das etwa ein anständiger Sparvor- schlag für die von der Fi- nanzkrise Gebeutelten sein?

Die guten, teuren Tüten einfach so ans Kind zu tackern! Was man daraus noch alles hätte Sinnvolles machen können!

– sexy Bettwäsche!
– Sitzbezüge für’s Auto!
– Nerzmantelschoner!
– eine mobile Heimsauna!

Andererseits kann das Töchterchen so auf dem Nachhauseweg von der Kostümparty gleich noch ein paar Pfandflaschen sammeln. Dann kommt das Geld ja wieder rein.

So gesehen…

Der „Empire“-Trend und ich.

Ich finde, es muss jetzt mal Schluss sein damit. Mir geht das nämlich auf die Nerven, diese Oberteile, die überall dort Nähte haben, wo ich sie noch nie gebraucht habe. Bei hageren, busenlosen Damen mag es ja sein, dass die Naht bei diesen Empireteilchen da sitzt, wo sie hin soll, nämlich genau unterhalb der Brust. Bei mir sitzt sie mitunter mitten- drauf und das sieht unaussprechlich aus! Ja, ich bin schlank (Gr. 36-38) aber auch ja, ich habe einen Busen, der schon relativ sichtbar und irgendwie verpackungsgewillt ist.

Nein, ich schreibe hier nicht meine Körbchengröße hin, weil ich auf Sabberkommentare gern verzichten möchte. – Oder vielleicht doch? Also, in mein Körbchen passen passen ca. 4-6 Brötchen rein, aber da muss schon man ein bisschen stapeln. Es steht in der Küche auf einem Regalbrett, es liegt eine rotweiß-karierte Serviette drin, und es wird immer beim Frühstück auf den Tisch gestellt.

Genau so ein kariertes Muster hatte ja immer die Jugendherbergsbettwäsche. Ich weiß. Und das mit dem Hagebuttentee, was dann immer danach kommt, weiß ich übrigens auch. Ich hatte so eine Bettwäsche aber sogar als Kind. Also in Privatbesitz. Ich war ja auch sozusagen ein Privatkind. Zuhause. Und diese karierte Bettwäsche brachte mir ständig geometrische Alpträume, in denen ich über das Muster laufen und vor riesigen Kugeln flüchten musste, die mich überrollen wollten. Trotzdem mag ich das Muster irgendwie ein bisschen, und es kann ja auch nichts dafür. – Wo war ich?

Ach so, Empirehängerchen. Ich bin dagegen, das hatte ich ja schon gesagt. Meistens haben sie eine ganz schöne Farbe oder ein angenehmes Material, aber ich brauche sie gar nicht anzuprobieren, weil es an mir aussieht, als wäre ich irgendwo rausgewachsen oder hätte es beharrlich kleingekocht. Ebenso geht es mir übrigens mit diesen Tops, die obenrum wie Triangelbikinis geschnitten sind. Und mit allem, was wie gewickelt aussehen soll, es dann aber doch nicht ist, sondern festgenäht. Da sitzen die Nähte auch immer sonstwo. Am liebsten hätte ich sie dann auf dem Rücken. Vielleicht passen sie ja besser zu meinen flachen Schulterblättern. Allerdings habe ich das noch nicht ausprobiert, und vielleicht lasse ich es auch dabei. Jedenfalls, falls die Textilindustrie zufällig mitliest, möchte ich lieber selberwickeln. Und dann wäre es schön, wenn das Teil dann trotzdem noch auf Hüfthöhe herunterreicht und nicht 10-15 cm drüber zu Ende ist. So wie dieser Text. Der ist schließlich auch nicht vor 10 Zeilen zu Ende.

Sondern hier.