Aktenzeichen XYberrasschungsei

Also, jetzt brauche ich aber wirklich mal Hilfe:

Mit Bastelschokoeiern kann man mir ja immer eine kleine Freude machen, auch wenn ich inzwischen finde, dass die Spielsachen längst nicht mehr so hübsch sind wie noch vor ein paar Jahren, als man meistens sogar noch mehr als zwei Teile zusammenstecken muss-
te. Es kann natürlich auch an mir liegen; – ich kann mich einfach zu gut konzentrieren und bin mit drei Einzelteilen noch nicht komplett überfordert.

Aber seit gestern grüble ich nun doch.

Grund ist dieses skatende Figürchen, das einen prima Salto schlagen kann, wenn man geschickt vorne auf die Spitze des Boards tippt. So weit, so gut.

Ich frag’ mich aber doch, und da birgt weder der Beipackzettel noch die Webseite des Herstellers einen Hinweis (selbst dann nicht, wenn man diesen „Code“ dort eingibt), was das Figürchen da eigentlich mit seiner linken Hand macht… Und hängt das eventuell irgendwie mit seinem überaus begeisterten Gesichtsaudruck zusammen?

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 – Alles, was ich bisher herausfinden konnte, ist: Es hat wohl irgendwas mit einem sport-
lichen Wettbewerb zu tun.

Was nicht geht, geht eben nicht.

Gestern hab’ ich mein Handy verloren. Ich stand in der Umkleidekabine eines Klamotten-
ladens mit zwei Buchstaben und steckte mit einem Bein in meiner Hose und mit dem anderen Bein schon fast in der Jeans, die ich probieren wollte. Dabei purzelte es mir aus der Tasche, fiel auf den Boden und ich legte es erstmal auf den Hocker, weil ich mich ja nun auf die Beinkleider konzentrieren musste, wenn ich nicht der Länge nach hinschlagen wollte.

Als ich die Jeans endlich anhatte, sah sie natürlich total daneben aus, weil, das ist bei Jeans immer so. Ist sicher ein Gesetz oder so was. Neuerdings haben die ja auch die Taschen an den unmöglichsten Stellen! Ich wette, es ist kein Problem, eine Jeans zu bekommen, die zwar oben vorne keine Taschen hat, aber dafür hinten unten auf Höhe der Waden. Ich glaub‘, darüber hab‘ ich hier schonmal…

Jedenfalls stieg ich wieder in meine eigene Hose um, schnappte meinen Rücksack und rauschte maulig aus dem Laden. Erst zuhause fiel mir ein, dass das Handy ja noch auf dem Hocker lag. Ein Anruf in der Ladenzentrale und dann in der Abteilung ergab: datt Ding ist wech. Die Verkäuferin war wirklich sehr nett und bemüht und guckte überall nach, wo sie ein Handy vermutete, aber es half nix. Immer noch weg. Ihr letzter Tipp war, ich solle heute Morgen noch mal anrufen, eventuell fänden es die Putzfrauen inzwischen, weil es der „Finder“ aus Versehen unter einen Klamottenständer geschmissen hätte oder so.

Tja, und dann saß ich dann bestimmt eine halbe Stunde auf meinem Küchensofa und dachte darüber nach, wie lange ich mich geweigert hatte, mir so ein Biest von Überall-
erreichbarkeit überhaupt ins Haus zu holen, wie ich es vor drei Jahren dann doch getan hatte (und zwar einen schlichten Nichtskönner mit schwarzweißem Display, ohne Kame-
ra, ohne Internet, ohne MP3dings) und das Simsen spontan gut fand, das Telefonieren hingegen schrecklich. Und wie viele Nummern da jetzt wohl drin gespeichert sind, die ich mir natürlich sonst nirgends aufgeschrieben hab’. Und, dass ich mir jetzt doch so ein Viech kaufen muss, das 458 Funktionen hat und mich endgültig total gaga machen wird.

– Nee, dachte ich, das darf nicht weg sein! Das geht einfach nicht!

Und da:
Klingelt das Telefon (also, das Festnetztelefon, – das andere war ja, naja…) und die nette Verkäuferin ist wieder dran und sagt: „Ha! Wir haben’s jetzt wohl doch, ihr Handy. Gerade hat’s jemand abgegeben!“

Na, da war aber eine schöne Schokolade im Tausch fällig…
Und jetzt isser wieder zuhause, der kleine Racker.

„Icke, dette, kieke mal!“ – Weltbloggertreffen.

Eigentlich sollte ich ja eine waschechte Berlinerin werden. Mein Vater ist schließlich ebenfalls waschechter Berliner und meine Mutter lernte ihn 1967 in Berlin kennen, wohin sie damals gerade umgezogen war. Dann passierte natürlich so Dies und Das, aber kurz bevor ich im Mai ’68 schlüpfen sollte, stritten sich die Beiden kräftig und meine Mutter rief vermutlich aus: „Ich geh’ zurück zu meinen Eltern!“, denn das tat sie dann auch.

Und darum steht jetzt in meinem Ausweis, dass ich im Deister geboren bin.

Einige Tage später holte mein Vater uns da aber wieder weg und zurück nach Berlin, wo ich immerhin bis zum fünften Lebensjahr aufwuchs, bevor ich endgültig nach Hannover verschleppt wurde, wo ich mir erstmal den Berliner Dialekt abgewöhnen durfte. Schrippen kannte man hier nämlich irgendwie nicht.

Aber jedes Mal, wenn ich danach in Berlin weilte, fragte mein Vater mich ab: “Na? Kann-
ste denn ooch noch anständich berlinern? Sach ma: Icke, dette, kieke mal!“ (Wahlweise den Wahlspruch des Berliners schlechthin: „Kennick. Weeßick. Ha’ ick ooch zuhause.“

Ist heute noch oft so, dass ich in ein unentschiedenes Berliner-Hochdeutsch-Kuddel-
muddel verfalle, sobald ich in der Stadt bin. Meinen Vater hingegen, der vollpatentierter leidenschaftlicher Segler ist, zieht’s zum leicht angeplatteten Hamburger Zungenschlag, weswegen wir zu zweit mitunter schon eine ordentliche Multikultirunde zusammenkriegen, besonders, wenn ein paar Mollen im Spiel sind. Die letzte Gelegenheit dazu ist nun aber auch schon wieder zwei Jahre her. Mal sehen, wie es diesmal wird, wenn ich nämlich Ende September zum „Weltbloggertreffen“ nach Berlin fahre.

Zuerst fand ich ja den Gedanken, quasi etwas hinter Theobromina hervorzutreten, etwas merkwürdig. Aber inzwischen bin ich total neugierig und würde am liebsten mindestens alle aus meiner Freundesliste dort treffen! Mit einigen habe ich ja schließlich auch Kon-
takt, der ganz schön über’s Bloggen hinausgeht. Also bin ich gespannt, wer mir dort so begegnen wird und was sich dann so für Gespräche entspinnen. (Und ich hoffe, dass das Blog.de-Team sich irgendeine erkennungsdienstliche Namensschildchenidee ausdenkt, damit ich meine Zunge nicht ganze Zeit raushängen lassen muss… – Nach dem Ruder-
bootrennen fiele das sicher nicht so sehr auf, aber sonst vielleicht schon.)

Also: Ick freu’ ma drauf, dettick ich bald mal wieder im Zuch nach Berlin sitzen werde!

Oder vielmehr: wir. Denn diesmal reise ich in Begleitung…