Beim oder über’s Essen reden.

Neulich war ich bei Freund J. zum Geburtstag (das ist der nunmehr 43-jährige Mann mei- ner lieben Freundin S.) und habe dort nicht nur eine behagende Erbsensuppe gegessen, sondern mich auch einem „gemischten Tütchen“ vergriffen, das da ein bisschen hilflos herumlag. Erwischt habe ich daraus ein merkwürdiges rundes, braunes Ding, von dem ich dachte, es schmecke vielleicht nach Cola-Kaubonbon mit Brausefüllung. Sollte es wohl eigentlich auch. In Wirklichkeit muss es aber eine Badeschaumtablette oder Schlimmeres gewesen sein… – Probieren die das in der Fabrik eigentlich selber nicht, bevor sie es an Kioske verkaufen? Ich dachte bisher, dafür gibt’s Fachpersonal! Soviel Bier kriegt man ja gar nicht runter, um diesen Geschmack wieder wegzuspülen…

Freundin S. fand dann aber, so ein schönes Colabad sei doch sicher gar nicht mal das Schlechteste. Es prickelt wahrscheinlich schön und man kann zwischendrin auch immer mal einen Schluck nehmen (wirkt belebend!). Auf meinen Einwand hin, man könne sich aber anschließend nicht einfach so ins Bettchen legen, weil: wenn man dann morgens aufstehen will und die ganze Bettwäsche klebt an einem fest, und man muss sie unter unangenehmen Klettverschlußgeräuschen erst mal kräftig abziehen, das versaue einem doch irgendwie gleich die Laune für den ganzen Tag, meinte sie nur fröhlich: „Wieso?!? Haste Ganzkörperepilation gleich mit dabei! Ist doch total praktisch!“

Ich wette, sie arbeitet schon fleißig an der Konkretisierung dieser Geschäftsidee.

Ein paar Tage später traf ich R. auf dem Weg zur Arbeit (seine Firma residiert nicht weit von meiner). Er kann sich unsichtbar machen, will mir den Trick aber ums Verrecken nicht verraten. Ich weiß nämlich, dass er immer um 8 Uhr anfängt, und wenn ich das auch mal tue, halte ich im Zug und beim Aussteigen nach ihm Ausschau. Immer erfolglos. Aber wenn ich den Bahnhof verlasse, höre ich doch wieder eine fröhliche Stimme hinter mir: „Morgen, Frau G.!“ (Langsam hege ich jetzt den Verdacht, er fährt schon um 7 Uhr los und lauert dann irgendwo hinter dem Fahrstuhlkabäuschen auf mich.) Wir gehen also zusam- men ins Gewerbegebiet und sehen dort ein Marktauto herumfahren, das die Firmenhöfe nacheinander ansteuert. Es handelt sich um eine für ihren Zustand und ihr geschätztes Alter erstaunlich mobile Brötchentheke.

R: “Kommt die eigentlich auch zu Euch, die Schnitzelfee?“

Ich: „Joh, aber ich bring’ meine Schnitzelbrote ja von zuhause mit.“

R: „Is’ besser so.“

Ich: „Wieso? Nicht gut bei denen?“

R: „Wohl ’ne Menge Haare drauf.“

Ich: „Wo? Aufer Schnitzelfee oder den Broten?“

R: „…“

Ja, wir haben eine Menge Spaß.

Spaß hatte ich auch am Donnerstag. Da hat mich Freundin T. von der Arbeit abgeholt und zum Portugiesen eingeladen. Freundin T. und ich haben uns nämlich ungefähr zwei lange Monate nicht gesehen, weil wir einfach so irre viel arbeiten mussten. In besonders stres- sigen Phasen schickten wir uns aber gegenseitig aufmunternde sms: „Schnurzelchen, halte aus! Ohren anlegen und im Tiefflug drunter durch!“ – „Hasenschnute, lass’ Dich nicht ärgern! Die sind alle doof und stinken! Du packst das!“

Und ich muss sagen: Frauensolidarität im Häkelspitzendeckchenton wirkt!

Als wir dann beim Portugiesen saßen und so herumhühnerten, fiel mir ein bestimmtes doofes Wortspiel nicht ein, das ein Handwerker am Telefon gemacht hatte. Irgendwas mit einer Stadt im Ruhrgebiet. Und ich murmelte immer: „…mit D…, Düsburch, Düsseldorf… – nee, waddema: Dortmund…?“

Freundin T.: „Bochum!“

Ich: „Mit D, manno! Mit D! Nicht B…“

Und T. mal wieder, ganz typisch: „Na wieso? Wenn man den Gürtel abmacht…!?“

13 thoughts on “Beim oder über’s Essen reden.

  1. :)) das werd ich meinen erstklässlern auf arbeit erzählen: „das B ist ein D mit nem gürtel drum.“ und wenns ein P ist, hats dann abgenommen? 😉

    einen schönen sonntag morgen wünsch ich dir!

  2. … ein O ist also folgerichtig ein B ohne gürtel, aber mit krummem rücken, während ein E den gürtel eigentlich garnicht braucht und das A ein dickbusig-dünnbeiniges P ist, welches spagat macht. :yes: somit wäre auch das S gelöst: es ist ein S. :)) 😉

    *zunge entknotend* jenne :wave:

      • stimmt es ist der bauchtänzer (ohne bauch) unter den Buchstaben (der buchstab, die buchstäbe? hömm)

        „der schüler war buchSTÄBlich verSTOCKt, er hatte ständig die wegstaben verbuchtelt und alles umverdrückt ausgekehrt!“

        Ps: ach da fällt mir ein (die hike legte es mir ans herz): schau mal auf dieses pendel. schwing schwing schwing….

        so, du wirst jetzt alle „beweglichen“ käsesorten vergessen, dich nicht mehr daran erinnern und nie mehr an solche denken…

        schnipps! du wachst wieder auf und alles ist wieder gut 🙂

        • Puh! Das ging aber gerade noch mal gut! Aber Du wirst lachen: kaum hatte ich diesen „speziellen“ Käse etwas aus dem Bewusstsein, da musste ich vergangene Woche bei der Arbeit eine Führung mit einer Berufsschulklasse (Köche) machen. Und hinterher fragt mich doch Einer, ob wir vielleicht eine schöne Broschüre über „ungewöhnliche Käse“ hätten. Diese „Milbendinger zum Beispiel und so…“. Ich hab‘ ihm gesagt, wir hätten nur was über leckere Käse. Und für die gruseligen Sachen soll er gefälligst den „Guhgel“ fragen… ;D

          • den schöööler wird doch wohl nicht die hike so als test geschickt haben?! :>> aber es ging ja nochmal alles gut, phüüt 🙂

  3. Manchmal frage ich mich ob du ich bist und T. meine Freundin E. (mit der ich, fällt mir eben ein, auch schon lange nicht mehr aus war…).
    Das mit der Ganzkörperenthaarung durch Lutschbad merke ich mir, falls mein Plan der Weltherrschaft durch Tomatenmark nicht funzt (bitte frag nicht, laaaange Geschichte…)

    • Kann ja durchaus sein. Es soll ja so Paralleluniversitätsen geben. Kann Deine Freundin E. denn auch keine Witze erzählen, weil sie die Pointe gleich als erstes raushaut und dann mühselig den Weg dahin sucht? Und rollst Du dann auch so mit den Augen und sagst: „Du sollst das doch sein lassen mit dem Witzeerzählen, das habe ich Dir schon hundertmal gesagt!!!“? ;D

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