Teewurst

Um im Thema (Tee!) zu bleiben: Ich habe mir letzte Woche so ein Töpfchen Teewurst gekauft, weil ich dachte: „Super, mit Deckel, das kann man besser aufbewahren…“
Als ich den Deckel abnahm, folgendes Bild:

teewurst

Nächstes Mal kauf‘ ich wieder an der Theke, glaubich.

Teee trinken

Ich bin eine Teetrinke.
Aber keine Sorge: Ich werde morgens genauso patzig wie ein Kaffeetrinker, wenn ich mein Zeug nicht kriege.
Stämmiger schwarzer Tee ausm Beutel.
Die Gerüchteküche raunt: Teebeutel sind des Teufels…
Stimmt aber gar nicht so oft. Warum sollten sich anerkannte Teebeutelteeabfüller die Mühe machen, extra schlechten Tee einzukaufen und einzutüten? Der ist lediglich meistens kleiner gebröselt als der Lose. (Und der wird ja nun auch überwiegend in, wenn auch größeren, Beuteln verkauft.)
Und ich habe auch schon häufig genug richtig schlimmen losen Tee trinken müssen!
Die Form bestimmt also nicht unbedingt die Qualität.

Mein derzeitiger Freund heißt schlichtweg „Me*mer Klassik“ und wohnt hier in handlichen 100er Packs, die so ’nen Monat vorhalten. Der ist gut genug für mich.
Ich habe zwei dicke, schwere geräumige Tassen, die erwirken genau das richtige Beutel-/Wasserverhältnis, da bette ich das niedlich gefaltete Tütchen rein, schütte bis einen Damendaumenbreit untern Rand kochend Wasser drauf und tippe auf ein Piepsding, das dann den Countdown von 3:30 runterzählt. Wenn es fiept, drücke ich den Teebeutel mit bloßer Pfote („huarlk!“) über der Tasse aus, genieße das zart fauchende Geräusch, das der Zucker macht, wenn er vom Löffel in den Tee rauscht und fülle das ganze mit guter Vollmilch auf.

Wenn ich woanders übernachte, habe ich immer Teebeutel dabei.
Man weiß ja nie.
Meine Freunde sind meistens rührend bemüht, kramen dann aber oft irgendwas altes Zerknittertes aus den Küchenschrank und wollen es mir aufbrühen. Allerdings ist manchmal auch keine Milch im Haus, oder nur H-Milch (Brrrr) oder fettarmes Milchwasser oder sogar Kaffeeweißer, von dem keiner weiß, wie alt der ist und was da eigentlich genau drin ist. Da muss ich dann durch, will dann aber auch bald nach Hause.

Auch im Profibereich macht man schlechte Erfahrungen. In Cafés kriegt man oft warmes Wasser mit traurigem Schwimmkörper. Das Wasser ist nicht warm genug, um belebende Essenzen entstehen zu lassen. Irgendwann setzt eine Art Schlierenbildung ein, man beginnt, den Teebeutel im Glase auf und ab zu bewegen, quasi Herzlungenmassage. Doch es hilft nix.
Blasse Brühe bleibt’s.

Und dann gibt’s auch noch so Tassen mit Deckelchen und Siebeinsatz, in dem sich uffjedunsene Teeblätter befinden. Nie sagt einem der Service dazu, wie lange das Zeug schon gärt. Man hebt also den Siebeinsatz zum Gucken an und schon hat man Schweinerei.
Wieso kriege ich den Tee nicht fertig gezogen gebracht?
Kaffee wird doch auch nicht am Tisch aufgebrüht! („Hier. Halten’se doch mal den Filter!“)

Dazu gibt’s merkwürdiges Zeug. Ein Monster der Verpackungsindustrie: Kaffeesahne oder Kondensmilch. Weder das eine noch das andere hat was mit Milch zu tun, da bin ich sicher. Immerhin bin ich trickreich genug, mich damit nicht auch noch einzusauen.
Und sollte ein Zuckerstreuer auf den Tisch stehen, kann ich davon ausgehen, dass die Zuckerkristalle sich dadrin aneinanderkrallen und auf keinen Fall voneinander getrennt werden wollen, was mich dazu zwingt, das Streuerteil auf den Tisch zu donnern.
Gucken wieder alle.

Im Café bestelle ich darum meistens Cappuccino oder Milchcafé. Da muss ich nicht rumhantieren, schließlich will ich mich ja entspannen. Und wenn da ein Streuer steht, trinke ich das Zeug eben ungesüßt.

Wenn Frauen zu sehr Kater haben…

„Jetzt sammel hier mal deine Strohballen ein und nimm endlich die Schubkarre aus’m Mund!“ (Freundin S. zu ihrem kleinen Sohn, der das Aufräumen zugunsten von Playmo verbummelt.)

Überhaupt: S.! (Die Gute. Die Liebe.)
Bei Kater: Sie gereizt und patzig; ich spitzfindig und trocken.
Unlängst beim Frühstück. Restalkohol und wenig Schlaf gehabt.
S. kann nichts essen, hält sich an einer Tasse Brühe fest, ich schneide mir sorgfältig ein Brötchen auf und waide es gewissenhaft aus, indem ich das weiche Zeug herausarbeite.
S. beguckt sich das grimmig, schnappt: „Machst’n da!?!“
Ich (ruhig): „Ich höhl das aus und dann male ich in die Höhle gleich auch noch kleine Mammuts und so rein…“
Für einen Moment habe ich sie mundtot gemacht. Ich greife nach dem Lachs.

S.: „Der Lachs bleibt zu! Sonst muss ich brechen!“
I.: „Dann brich doch. Da lang.“
Ich mache den Lachs auf, lege mir ein Scheibchen auf’s Brötchen, greife nach einem Plastiktöpfchen. (…chenchenchen. Gruß an M.chen!)
S.: „Was wird’n das jetzt? Sssn das für’n Zeug?“
I.: „Das ist Farmersalat und kommt jetzt aufen Lachs. Lecker!“
S.: „Pharmasalat?“
I.: „Genau.“
Beide gleichzeitig: „Gibt’s da auch was von Ratio*arm???“

(…to be natürlich continued)

Die Ludolfs – Bitte lieb haben!

Kennt das einer? Diese 4 Brüder, die eine Autoverwertung betreiben?
Ich bin ganz verliebt in die!

Wer’s nicht kennt:
Vier Herren, wie aus einem schrägen Comic entklettert, die in einem total verranzten selbst gemachten Miniuniversum vergnügt ihrem Tagwerk nachgehen.
Alles total speckig und museal. Die Brüder, obwohl sehr unterschiedlich im Charakter, haben gemeinsam, dass sie einfach aus Jux für immer 12 Jahre alt geblieben sind.

Da ist Horst-Günther, das Mensch gewordene Phlegma. Seine Energie reicht grade, um das Telefon zu bedienen, das Gehörte weiter zu sagen, zu rauchen und gelegentlich „na ja!“ zu sagen. Für Mimik hat er wohl keine Verwendung.

Uwe, mit Ako-Pads-Frisur, ist ein raubeiniger Filou und hat es sehr mit den Damen. Ohne zu merken, dass sie ihn am liebsten ignorieren. Aber egal. Dann grade! Und er ist der einzige der Brüder, der manchmal auch ein bisschen was Gemeines hat, wenn er z.B. den armen Männi beschummelt.

Manfred, auch „Mamfrett“ oder „Männi“ genannt, ist ein die Natur liebender, sanfter Mensch.
Wenn er sich sehr ärgern muss über seine Brüder, schimpft er stellvertretend ein paar Gartenzwerge aus. Diesen psychologischen Trick hat er irgendwo aufgeschnappt und folgt ihm gewissenhaft. Seine schlimmsten Schimpfworte sind: „Knülch!“ und „Strolch!“, beides mit dem „ch“ hinten in der Kehle. Ein Feinmotoriker, der mit kindlichem Ernst lustige Pläne ausheckt, die er dann aufgeregt in die Tat umsetzt.
Er faltet gern im Stehen die Hände vor der Brust.

Der König ist aber Peter. Er ist das Superhirn. Er hat ein „Haufensystem“ für die ausgebauten Autoteile ersonnen und die Lage jedes einzelnen Teiles im Hirn abgespeichert. Wenn er’s mal nicht ganz genau weiß, geht er gucken. Trotz gewaltiger Leibesfülle klettert er dann munter auf seinen Schrottbergen herum, findet manches und freut sich. Ansonsten muckelt er auf seinem Bürostuhl und „relaxt“ gemütlich herum.
Mittags macht er dann Essen für alle, und das ist nix für schwache Nerven. Peter aber ist von sich begeistert und seine Brüder ebenso. „Fantastisch! Herrlich!“ „Genau, Peda!“

Die Folgen handeln eigentlich immer davon, dass einer (meistens Männi oder Peter) eine Idee hat zu einem Rennen, einem „Test“, oder einfach dazu, wie man die anderen verkohlen könnte. Dann geht’s los.
Und das Schöne: Alles echt. Liebenswert, rührend, lustig und hinterher möchte man duschen.

Aber guckt selbst. Früher mal auf dem WDR, laufen die Folgen jetzt auf DMAX.
Mittwochs 20:15. Sonntags Doppelfolge 19:15 – 21:15.

Werkstatterinnerungen II

Wir sitzen beim Frühstück, beobachten dabei eine kleine Babyamsel, die aufgeplustert auf einem dünnen Ast versucht, die Balance zu halten. Plötzlich kackt sie und fällt vor Schreck vom Ast. Ich sage: „Kenn‘ ich. Das ist der Rückstoß. Passiert mir auch manchmal.“

Messe. Wir stellen ein Kunstobjekt aus, das „Ice block“ heißt. Ein ca. 15-jähriger kommt vorbei, fasst das Ding an und fragt: „Issas echt?“
Ich: „Echt was?!?“
Er: „Weiß ICH doch nicht!“
Ich will zurück ins Sanatorium.

Eine weitere Skulptur heißt „Timeless“. Eine Art Zifferblatt ohne Zeiger. Ständig fragen mich Leute, wie die Uhr funktioniert. Nach einer Weile gewöhne ich mir an, zu sagen: „Keine Ahnung. Ich bin Handwerkerin. Ich kann die Uhr nicht lesen.“

Germanysnexttopmodel III

Anni hat gestern zugegeben, dass sie früher geklaut hat! Und die senden das auch noch. Wohin ist es mit unserer Gesellschaft nur gekommen. Eine alte Klaue wird womöglich Germandingsmodel.
Aber die für mich wichtigste Botschaft war gestern natürlich: „Der Handetasche moos labendisch sain!“ Bloß nicht. (Ich mal mir das grade aus: Womöglich nörgelt die dann die ganze Zeit rum. „Menno, sind wir bald da? Ich kannich mehr. Isses noch weit? Dein Schlüssel piekst so… Ich will mal wieder auf die andere Seite!“)
Gerührt hat mich wieder Mandy, die sich mit ihrem sympathischen Phlegma gestern abgeschossen hat: Alle Mädchen sollten Peyman ja nun die Meinung geigen und sparten nicht mit: „Arschloch!“, „Du Asi!“, „Du hast doch überhaupt keine Ahnung!“
Und Mandy? Muss sich das Lachen verbeißen und sagt etwas lauter als leise: „Isch kann disch ganisch leidön…“

Fuhrgewerkt

Bin heute darauf aufmerksam gemacht worden, dass man mich nicht abonnieren kann. Das das einer will! Aber bitte sehr: Nach erfolgreichem Herumfuhrwerken in den mir noch recht böhmischen Einstellungen ist es nun machbar.

Hoffe auch in Zukunft technischen Anfragen gerecht zu werden + begrüße den netten Anfrager als 1. Abonnenten. Willkommen!