Selbstredend nach vorheriger Herunterwerfung desselben, bei der die Abbrechung eines wichtigen Gewindes im Innern vonstatten geht. Wasser tritt nun aus, wo es nicht soll. Hm.
Somit: Herbeiholung des Werkzeugs, im Besonderen des Schraubendrehersortiments- köfferchens. Leider (wie immer beim Öffnen) kurze Ärgerung über die Unvollständigkeit der darin einsortierten Geräte. Eines fehlt unübersehbar und seit Jahren, wegen damals zu gutmütiger Ausleihung durch die Verfasserin an Einen, der ihr mehr als oft vorbetete, dass er selbst gar kein Werkszeug nie mehr verleihe, natürlich wegen nicht erfolgter Wiederbekommung von einer bestimmten ihm vergangenheitsgefühlsbezüglichen Person. Leider ging mir die Lernung aus den Fehlern Anderer völlig ab, seither u.a. auch ebenjener Schrauber. Tscha. Jedoch nach gewohnt erfolgter Grummelung: Unverzügliche Beginnung des Auseinanderstemmens des abgekühlten Heißeisens.
Keinerlei Probleme, nur einige wenige äußerliche Schrammen. Nach Ausfindigmachung des impertinenten Bröckelgewindes, Neubefestigung desselben mittels Sekundenkleber. Und dann: Warten. Warten. Warten… Nach Warten: Professioneller Wackel- und Ruckeltest ergibt berechtigte Hoffnung auf Klappung der Reparatur, also folgt sorgfältige Rückversetzung des Ganzen in ein Ganzes. Auch hierbei: Keinerlei Probleme. Auch keine Reste. Also Werkzeugwegräumung sowie Tatortbereinigung.
Kurz darauf: Leises, nicht beschreibbares Geräusch, welches Erkenntnisgewinn folgender Art einspielt: Gewinde wieder ab. Nützt nix. Bleibt kaputt. Fazit: Bügelzweckmäßige Erhitzung weiterhin tadellos möglich, exzessive Dampfung jedoch hiermit endgültig gestorben…
Also, in den letzten Tagen war mir teilweise so warm, dass ich vor lauter Schwitzerei meine eigenen Gedanken kaum hören, geschweige denn mitteilen konnte. Trotzdem freu‘ ich mich, dass so richtig Sommer ist! Heute scheint’s mir aber etwas kühler, und dann kann ich ja gleich mal erzählen, worüber ich mich neulich echt geärgert habe.
Und zwar:
Im Fernseher lief, während ich gerade einen prima Brief auf dem netböökchen schrieb, so ein komischer Produkttest zum Thema „Vibro Plate“. Ich hab‘ da aber nur mit halbem Ohr hingehört. Die Vorstellung von stark brummendem Geschirr lockte mich erstmal nicht und sowieso wollte sich mir der Sinn leise hüpfender Speisen nicht direkt erschließen. Man muss ja nun auch nicht mehr unbedingt jeden Trend mitmachen…
Irgendwann bekam ich aber doch mit, dass es wohl um ein Trainingsgerät ging, dass den Turner spürbar erschüttert und ihm so die Kalorien gründlich raussiebt oder so. Der Test bezog sich nun auf die Frage, ob man sowas für zuhause haben muss oder lieber ins Studio geht, um sich da mal nach Strich und Faden verbrummen zu lassen. Eins der beiden Testfrolleins, das sich das Bestellgerät für Zuhause aufbauen sollte, hatte wohl Schwierigkeiten mit dem Zusammenstecken der mehr als 3 Teile und sprach dann allen Ernstes, und jetzt kommt’s:
„Da muss man beim Aufbau aber echt einen Mann dabei haben, der sich mit diesen ganzen Schrauben auskennt und so. – Für Frauen ist das eher nix.“
Leider hatte ich an dieser Stelle doch kurz mal aufgeschaut und hingehört,– 1A-Haarsträubung war die Folge.
Ja, sind wir denn vielleicht 40 Jahre im Kreisel rumgefahren? „Neenee, schon schön, so’n Kreisel, hier bleibe ich noch ein-zwei Generatiönchen…“ Liegt das Sichauskennen mit Schrauben vielleicht neuerdings in den Genen, auf den Chromosomen verankert? Und wurden dafür Kippdübel benutzt? Und wieso glaube ich das nicht? Vielleicht, weil ich mich selbst mit Schrauben auskenne? Bin ich deshalb ein Mannweib? Und sind Männer, die des Schraubens unkundig sind, überhaupt richtige Kerle? Ach, und womit sind die Gren- zen zwischen den Geschlechtern eigentlich befestigt?
Seit ewigen Zeiten schon (hey, ich bin immerhin über 40!) fasziniert mich die Vorstellung, mal für 24 Stunden ein Mann sein zu können. Nein, nicht so mit Schnurrbart ankleben und verkleiden. Solche Versuche gibt’s schon zur Genüge, und die zeigen höchstens an, wie unterschiedlich die Umgebung reagiert. Sicher interessant, aber nicht ganz, was ich mei- ne. Nein, auch Prägungen, Denkweise und besonders körperliche Empfindungen würde ich gern mal ausprobieren. Tatsächlich hatte ich schon zweidreimal interessante Träume dazu, die ich aber garantiert nicht hier ausbreiten werde… – Na, so viel kann ich ja ruhig verraten: Es ging natürlich hauptsächlich darum, ob Männer wirklich nicht so schnell frieren, Rasieren echt so eine Plage ist und wie sich Klimmzüge so anfühlen. (Das ist jetzt zwar schamlos gelogen, ich gebe jedoch unumwunden zu, dass mir das völlig schnuppe ist.)
Dass Männer und Frauen aber tatsächlich unterschiedlich ticken, erlebe ich wirklich jeden Tag. Nur war mir nie so recht klar, wieso eigentlich. Hat das was mit der Erziehung zu tun? Mit den zugewiesen Rollen? Man muss da ja mit solchen Überlegungen auch ein bisschen vorsichtig sein, sonst sitzt man plötzlich mit Frau Herrman in einem Boot und fährt zurück in die 50er Jahre! (Petticoats stehen mir nicht.) Oder man findet sich im Büh- nenprogramm von Herrn Barth wieder und muss zuhören oder einparken (wie war das noch mal?) und solche Sachen. Ich glaube übrigens, so sieht die Hölle aus.
Jahrelang habe ich mir verboten, Pink und Rosa zu mögen, nur wegen solcher massen- kompatiblen Fußhupen. Inzwischen habe ich irgendwann mal eine günstige Gelegenheit genutzt, mich selbst zur Seite zu nehmen und mal dahingehend zu beruhigen, dass ich Herrn Barth vermutlich niemals persönlich begegnen werde, um mir abgenudelte Schuh- kauf- und Handtaschenwitze anhören zu müssen. Seither steh‘ ich auch öffentlich zu meiner Pinkschwäche. Beispielsweise habe ich erst neulich einen hübschen pinkfarbenen Schlüsselhaken in Hasenform formvollendet und natürlich selbst an die Wand gedübelt. Vorher hatte ich da nämlich jahrelang bloß einen dicken, mal eben in die Wand gedon- nerten Nagel gehabt.
Im März gab’s zur Männer-/Frauenfrage einen wirklich interessanten Hinweis, da las ich mittenmal einen Artikel im St*rn, und zwar ein Interview mit Balian Buschbaum, der nach einer Geschlechtsangleichung auch äußerlich zum Mann wurde, nachdem er als Yvonne Buschbaum jahrelang ziemlich Erfolge als Leichtathletin eingefahren hatte. Das nur zur Erklärung, der spannende Teil (also, für mich) kommt noch: Im Interview gab Buschbaum u.a. an, wie er miterlebte, dass sich sein Denken verändert hatte mit der Gabe von Testo- steron und so. (Das Davor beschreibt er übrigens als „östrogenbehaftete Gedanken“.)
(…) Chaotisch, aber vielschichtig und empfindsam. Seit ich mir Testosteron spritzen lasse, verstehe ich die Frauen mit jedem Tag ein bisschen weniger. Es haben sich viele Türen in meinem Kopf geschlossen. Das empfinde ich als großes Glück, denn mein Leben ist es jetzt viel einfacher. Es gibt nur noch ja oder nein.(…)
(…) Sie meinen also, Männer sind einfacher gestrickt als Frauen? – Männer sind eben tendenziell eher klar und nüchtern strukturiert. Wir sind direkter und sagen, was wir denken. Frauen dagegen flattern Tausend Kolibris durch den Kopf. Sie kommunizieren dadurch viel mehr und machen oft Tausend Dinge zur selben Zeit. Multitasking. Für Männer ist das oft nicht zu schaffen. Wir haben oft wenig Verständnis dafür.(…)
(…) Wie ticken Frauen wirklich? – Frauen zweifeln mehr. An sich. An der Umwelt. Wie sie wahrgenommen werden. Wenn sie scheitern, ist es ein persönliches Versagen. Deshalb spielen sie bei Entscheidungsfindungen alle erdenklichen Möglichkeiten durch. In ihnen herrscht bisweilen ein großes Ungleichgewicht. Aber genau das macht auch die geniale Seite der Frau aus. Für mich ist klar: Östrogen macht Zweifel. (…)
Quelle: Stern 10/2010
So, und nu‘ kommst Du!
Das find‘ ich mal wirklich ’nen Augenzeugenbericht, und der deckt sich auch ganz gut mit meinen jahrelangen Vermutungen zum Thema. Ich meine, ich kenne natürlich Männer, die Entscheidungen ungefähr so scheuen wie pinke Handtaschen; – und Frauen, bei denen so eine Entscheiderei zackzack geht. Aber dass Frauen oft viel mehr zweifeln und dabei ver- suchen, alle Eventualitäten vorher mitzubedenken, kommt mir sehr bekannt vor. Genau deswegen kriegen wir aber auch gern so viel gewuppt, vermute ich. Allerdings ist ja auch bekannt, dass jeder alle möglichen Sorten Hormone in sich zirkulieren hat, sowohl männ- liche als auch weibliche. Das lohnt sich jedenfalls vielleicht doch mal, zu beobachten. – Und zwar nur zum besseren Verständnis untereinander, und nicht, nicht um da womöglich dran rumzudoktern!
Wenn ich dübel‘, mach‘ ich das trotzdem nicht mit Testosteron, da bin ich mir sehr sicher. Das ist nämlich ein ganz anderes Paar Schuhe. – Die Farbe weiß ich jetzt aber nicht…