Irgendwie hab ich das Gefühl, als hätte das Jahr 2012 bei mir noch mal so richtig auf die Tube gedrückt, um auch wirklich den letzten Rest rauszuquetschen. Die letzten beiden Monate habe ich im Dauerlauf genommen. Allerdings einem, bei dem man klobige Astronautenschuhe mit dicken Bleisohlen trägt. – Einarbeitung, stressige Weinproben, turbulentes Weihnachtsgeschäft, und zwischen den Jahren auch noch schnell einen 3-tägigen Sondernoteinsatz in einer Filiale in einer anderen Stadt. Das hieß jeden Tag: Rocken, Rocken, Rocken! Und zwischendrin: Packen, Packen, Packen. Und natürlich: Zug fahr’n, Zug fahr’n, Zug fahr’n.
Weihnachten selbst fand in diesem Wust immerhin in aller Ruhe in Duisburg statt. Gut Essen, Luftschnappen und Platt-wie’n-Käfer-auffe-Couch-liegen muss ja schließlich auch mal kurz sein.
Zuende ging das Jahr gestern dann mit:
– Morgens bei der Post endlich(!) die lieben Weihnachtsgaben aus Berlin abholen, die dort seit über 1 Woche auf mich warteten.
– Vormittags arbeiten.
– Nachmittags Champagner trinken.
– Abends krank werden und um halb zwölf mit Halsweh ins Bett gehen.
Vom Bett aus konnte man einige der Raketen übrigens sehr schön sehen. Ab viertel nach fiel ich jedoch in den (eigentlich so gedachten) Heilungsschlaf, um heute morgen das neue Jahr mit Rabenstimme zu begrüßen. Trotzdem bin ich frohgemut. In diesem Jahr steckt meine Lieblingszahl, die 3, also wird’s wohl schon irgendwie werden.
Aus dem alten Jahr nehme ich noch schnell mit: Die Erkenntnis, dass es nicht immer so aus dem Wald zurückschallt, wie man hinein ruft. In manche Wälder kann man nämlich noch so nett-fragend reinrufen, da wird offenbar fast jeder Ton sofort verschluckt. Muss wohl am ruppigen Unterholz liegen. Also konzentrier‘ ich mich doch lieber auf die sonnenbeschienenen, grünen Fleckchen, wo’s nettes Miteinander und entzückendes Vogelpiepen gibt. Und das soll dann auch mein diesjähriger Vorsatz sein.
– Darauf einen Hustentee!