Doch nichts konnte mich davon abhalten, am nächsten Tag zum „High-noon“ am Witten- bergplatz parat zu stehen, von wo Prinz Rupi mich zu einer wunderbaren Überraschung entführte. Er machte es zunächst ein kleines bisschen spannend, doch dann mittenmal standen wir vor dem doch ziemlich berühmten Geschäft der Familie Hamann, ihres Zei- chens Schokoladenfabrikanten, und mir bisher nur aus Netz und Fernsehen bekannt (vor allem für ihre feine Borkenschokolade). Rupi hatte uns sogar telefonisch angekündigt und um Besichtigung der Produktionsstätten gefragt! Und so durfte die Bromine mal gleich hinter den Tresen flitschen und von dort aus, an Packtischen und Lagerregalen vorbei, die Zauberküche betreten. Allein der Duft dort versetzte uns natürlich in Hochlaune.
Dann wurde interviewt, ein bisschen gezeigt und so Manches erklärt, während ich mit gla- sigem Blick versuchte, alles zu erfassen. Und überall stand und lag feine Bitterschokolade und lockte. Darüber vergass ich fast das Fotografieren, aber einzwei Bilder habe ich dann doch mitgenommen:
Links die fast 100 Jahre alte Schoko-Borken-Maschine mit ihren Granitwalzen. Die temperierte Schokomasse kommt in den Trichter, läuft über die kühlen Walzen und wird, wenn sie gerade so anzuziehen beginnt, auf der Rückseite mit einer Art Schablineal abgetragen. Rechts daneben alte Gussformen für Mokkaböhnchen und jugendstilige Pralinen.
Und natürlich konnte ich nicht mit leeren Händen zurückkommen, hier mal ein nicht mehr ganz aktuelles Bildchen vom Pegelstand der Beute:
Marzipankonfekt, Orangenplättchen, Marzipanbruch. (Und Ihr könnt ja mal raten, ob in der Schachtel noch was drin ist. *g*)
Mit ordentlich Süßhunger verließen wir diesen Schauplatz und steuerten als Nächstes „nibs cacao“ an, ein schmales Ladenlokal, in dem ich, Rupis gutem Beispiel folgend, eine „Spanische Schokolade“ bestellte und einen Becher sämigen, dunklen und heißen Para- dies-Trunks bekam, begleitet von zwei frittierten und süßen Gebäckstängelchen namens „Churros“ zum Stippen… Ich werde sofort eines der spanischen Lokale in meinem Viertel zwingen, das auf die Karte zu nehmen. – Carambös lecker!
Dermaßen angeregt, plauderten wir lebhaft und kletterten von Hölz- auf Stöckchen, bis die Zeit auch schon viel zu schnell vorbeigehuscht war und ich noch formvollendet zum Bahn- hof Zoo chauffiert wurde, um die Bahn nach des Katers‘ Moabit zu besteigen.
An der Birkenstraße nahm er mich auch gleich strahlend in Empfang und ab gings in ein gemütliches Café, in dem sogar Nichtkindern rotweiße Pommes serviert werden, die aber nicht mal von zwei schon ziemlich Erwachsenen aufessbar sind. Viel zu viel… Und im Milchkaffee hätte man seinen Freischwimmer machen können, wenn man denn in dem ganzen Milchschaum noch gesehen hätte, wo man langschwimmt. Da wir nun schon in Moabit waren, erwähnte ich, dass ich sogar ein paar Jahre in der Stephanstraße gewach- sen sei (ca. 1968-1973), Murr rief umgehend: „Na, das ist doch hier gleich!“ und schon standen wir vor dem Haus der Nummer 11. Seit damals war ich nicht mehr dort gewesen und erkannte auch erstmal nichts wieder, bis Murr alle Klingeln auf dem Brettchen durch hatte und tatsächlich Einer den Summer drückte.
„Reklame!“ miaute er, als sich die Gegensprech doch noch rührte, aber das war, ehrlich gesagt, total gelogen!
Das Hinterhaus war mir dann auch gleich viel vertrauter und ich meinte sogar, mich an manches zu erinnern. Zum Beispiel daran, wie ich mal als wohl 4-jährige Steppkine nach „Juh jork“ abhauen wollte, mal eben in einen Bus gestiegen und später von amüsierter Pullezei wieder zuhause abgeliefert worden war.
Nun, dann lernte ich noch schnell die freundliche Murreliebste und einen felligen, schüch- tern-neugierigen Oskar kennen, bevor es dann noch auf zwei kühle, henkellose Biere in ein kleines, sympathisches Lokal ging, wo die Bromine unter diesem Alkoholeinfluss noch um feinste technische Ausgebufftheiten erleichtert und dann allerfreundlichst zur Bahn geleitet wurde, bevor das Väterchen zuhause anfing, sich zu sorgen.
Hach.
(Teil 3 untendrunter, eins weiter…)
Na das sind ja spannendste Abenteuer, die du da erlebt hast! Den Schokoladen muss ick mir auch mal genauer ankieken, juter Tipp.
Und du gloobstet nich. Aber ick hab tatsächlich (neben so einigen anderen Moabiter Straßen) auch mal die Stephanstraße bewohnt. Und weeßte wat? Nummer 10.
Und trotzdem ist die Welt groß.
Irre, was? Anscheinend haben fast alle netten Damen des Miniversums dort mal gelebt, denn auch die Liebste des Katers Murr wohnte dort einige Zeit, allerdings ein Stückchen die Straße runter.
Was die Schoko angeht, haben’s mir besonders das Marzipan und die Orangenplättchen angetan, die sind köstlich!
Jeder braucht sein süßes Geheimnis, Theobromissima!
PS. Leider kann ich kein Foto von meiner fetten Schoko-Beute beisteuern, denn der Zustand, in dem sie sich mittlerweile befindet na, ich halt mal lieber meine Klappe.
Und immer eine Handbreit Vorrat im Schränkchen. Sicher ist sicher!
Ich muss auch bald schon wieder los, mir geht hier der Stoff aus…
Call your local dealer! 😉
Ich glaub‘, spätestens Montag zieht’s mich schon wieder in die Stadt, in diese Kaschemmen, die da „Süße Verführung“ und ähnlich heißen…
– Daß die Firma einst ihrer Zeit weit voraus war, erkennt man schon am Mittelbild des Schokotriptychons: es erinnert doch sehr an das Cockpit eines Flugzeugs.
– Der Marzipan“bruch“ sieht irgendwie schnittig aus…
– Na klar: wenn in Hollywood die Rollos runtergelassen sind, bleibt als Alternative immer noch „Ju Jork“. :))
Also, wenn ich Pilotin wäre, würden am Cockpit jedenfalls auch Schokoreste kleben!
Marzipan, Baby. Geschnitten, nicht gebrochen. ;D (Ich glaub‘, das waren Osterei-Reste, aber superlecker und saftig!)
Nachdem ich da weg bin, gab’s vermutlich kaum noch Stoff für gute Drehbücher!
Ach was – ich muss ja gar nicht nach Big B – so herrlich um die Ecke, wie Du das beschreibst, kann ich da gar nichts erleben…
Da ich ein bisschen wirr bin, kann ich mir so Assoziationen erlauben: hat der entfernte Verwandte der Theobromidae was mit Evelyn Hamann zu tun? Und daher die „Fach-Kenntnisse“ des Prof. von Bülow betreffs, chch, Schokoriegelfabrikant Ernst Drögel?
(… ich meine ja nur…)
Klotz-Riegel, meinste? :)) Das ist eine meiner Lieblingsszenen (natürlich)! „Das… Das Braune…!“ Hihi.
Nein, damit und ihr hat man bestimmt nichts zu tun. Da quietscht übrigens auch nix beim Reinbeißen, höchstens der Beißer selbst, aber vor Wonne.
… das habe ich mich gestern auch gefragt (ich habe die Filme von Prof. von Bülow auch schon mehrfach, boah, rein gezogen, und schmeiße mich jedes Mal wieder unter den Tisch: es gibt einfach nichts Vergleichbares auf dem, boah, Markt), ob da nicht in der, boah, Post-Produktion „nach gequietscht“ wurde…
Im Übrigen: „Krawehl, krawehl!“
Klar ist das nachgequietscht! Aber schön.
„Männer haben ja immer was!“ ist ein Satz, der hier übrigens zum Alltagsgebrauch gehört. Hö.
„Musenhain im Ginsterdunst…“ 😉
… das is‘ ’n Graphomane.. 22 Gedichte… 8 Balladen („aus der frühen Schaffensperiode“)… Sonetten-Sammlung „12 Monate“… drei Kapitel aus dem Roman „Pädokles“… „und zum Schluss ein Trauerspiel in drei Akten, mit dem Titel ‚Goethe in Halberstadt'“… „Dann haben wir Gelegenheit, miteinander zu sprechen!“
So macht man das! Dat is‘ ’n Output!!!
Stimmt (mit den Männern!)! … ich muss mich bisschen hin legen… ich habe so Ziehen unweit des Zwerchfelles…
Liegen Sie wohl! Ich vermute, auf quietschender Ledercouch…
… nee, Couch is‘ nich’… zu abgelegen… (…chch…)
😉
… der war gut, oder, der war gut, boah…
War er. Kommste jetzt wieder raus? :wave:
…Öhm… ich bin draußen… gucke…
Raus zum Spielen, ey! 😉
Und rein in’n Blog, wenn man so will. Doof, ohne Dich in der FL. Möh.