Was gestern schön war. (17)

– Dass das Durchhalten bei R. Willemsens Buch nun doch im letzten Drittel belohnt wird mit einem Text über Herrn Karasek, der mir aber sowas von aus der Seele spricht! (Ich muss wohl nicht extra dazusagen, dass Herr K. darin nicht besonders gut wegkommt…) Ich hab‘ ja sowieso noch nie verstanden, wieso der Hellmuth soviel in den Medien herum- werkeln darf, für mich war der immer bloß so was wie eine Beilage, die man nicht mag und möglichst weit auf den Tellerand rausschiebt.

– Dass es nicht so heiß war wie vorgestern. Hätte ich nachmittags auf dem Nachhause- weg eine Pizza auf der flachen Hand getragen, wäre die zuhause durch gewesen.

– Dass der junge Kollege, mit dem ich manchmal Zug fahre, und der vor kurzem einen fiesen Unfall mit seinem Auge hatte (den er mir dann auch noch lang und breit mit allen Details so plastisch nacherzählte, dass ich wirklich fast umgekippt wäre) inzwischen schon wieder ganz fröhlich aus der Wäsche guckt. Letzte Woche hatte er nämlich noch Angst, auf dem Auge erblindet zu sein. Diese Woche hatte er aber schon wieder 70% Sehleistung drauf.

Und ich war so richtig froh und erleichtert für ihn, dass ich ihn am liebsten vor Begeisterung mal gedrückt hätte. – Wenn er nicht so komisch geguckt hätte…

– Ach so. Und dass mir sowas noch auffällt:Zwischen_wem
(Übrigens sogar ohne Brille.)

9 thoughts on “Was gestern schön war. (17)

  1. das brillenlose Leben (Monozahl, ach wie heisst das noch mal)

    ich versuch mir gerade vorzustellen, wie etwas zwischen dem Leben steht.

    SINGULAR! (Sorry für die Lautstärke, hat mich so gefreut, dass das Wort nach 2 Minuten doch mal auftaucht)

    Unangenehme Sachen mit Augen drin sind immer n Grund für Daumendrücken. Oder n Grund für Weglaufen falls die Sachen wegen der Augen hinter einem her rennen können.

    • Also, ich hab‘ zurzeit das Gefühl, ziemlich genau zu wissen, wie das ist, wenn was zwischen dem Leben herumsteht. Das fühlt sich an, als würde man eigentlich dauernd irgendwo gegensemmeln oder gegen eine unsichtbare Schaumstoffwand anrennen. Merkwürdig, eben. Einen Anruf und eine Laser-OP hab‘ ich allerdings noch nicht gesehen. Kann aber an meinen Augen liegen…

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