Küchensofagedanken am Morgen (Teil 10) – Schweigend genießen

TheobrominenfuesseEigentlich, wenn man’s genau nimmt, sollte hier heute gar kein Text neben dem Foto ste-
hen. Aber noch eigentlicher spreche ich ja nicht, weil ich das, das ich sagen will, schließ-
lich schreibe. Und die Zeiten, in denen ich beim Schreiben noch mitsprechen musste, sind zum Glück ungefähr 30 Jahre her. Weil das Schreiben aber nun mal eine Form des Sagens ist, kann man wiederum auch nicht richtig behaupten, dass ich heute schweige. – Sei’s drum.

Es geht also ums Schweigen. Schweigen ist eigentlich ganz einfach. Man muss nur mal eben den Mund halten. Dennoch fällt es vielen Menschen immer schwerer. Sie haben das Bedürfnis, sich immer und überall mitzuteilen. (Manche führen sogar ständig Selbstge-
spräche, – aber das ist ein ganz anderes Thema.) Es soll ja beispielsweise überall und ständig telefoniert werden, aus dem Fernseher heraus teilen uns ebenfalls dauernd Leute ihre privaten Ansichten mit. Und wenn sie nicht im Fernseher sind, dann bloggen sie viel-
leicht. Entschuldigung, aber: Ist doch wahr. Klar, man will ja auch irgendwohin mit den ganzen Eindrücken, die man so aufnimmt.

Hingegen ein Freund von mir ist ein ziemlicher Schweiger. Seine Antworten bestehen oft aus Einwortsätzen. Es macht ihm nichts aus, Pausen entstehen zu lassen, da bleibt er ganz er selbst. Eigentlich spricht er nur, wenn er auch wirklich was zu sagen hat. Oder wenn seine extrem redefreudige Frau mal ein Päuschen macht. (Oder aber, wenn er ziem-
lich betrunken ist. Das ist allerdings auch wieder ein ganz anderes Thema. Und außerdem versteht man das, was er dann sagt, sowieso nicht. Zum Glück ist ihm das aber ganz egal.) Er und seine Frau passen erstaunlich gut zusammen. Ihn stört’s nicht, dass sie viel redet. Sie mag’s, wenn er schweigt.

Ich weiß eigentlich erst seit Kurzem, dass ich auch gern mal schweige. Früher war mir das gar nicht so aufgefallen. Ich dachte nämlich immer, dass ich eher gern überall meinen Senf dazu gebe. Vielleicht hat das mit dem Gelegentlichgernschweigen aber auch gerade erst angefangen, das weiß ich nicht so genau. Eine Freundin von mir könnte jetzt protes-
tieren und sagen: „Aber so bist Du doch, seit ich Dich kenne!“, und das sind immerhin gute 12 Jahre.

Es gab nämlich zwischen uns ziemlich häufig folgende Situation: Wir gehen spazieren, die Sonne scheint, das Gras ist grün, der Himmel blau, und vielleicht sind da auch Blüm-
chen irgendwo. Vermutlich rauscht auch ein Bach oder ein Baum, und es piepen Vögel. Aber davon höre ich kaum was, weil die Freundin die ganze Zeit (und immer wieder von vorn) aufzählt, was sie sieht: „Hach…! Guck’ mal, wie blau der Himmel ist! Und wie toll die Sonne scheint! Ist das schön! Und da ist ein Baum! Und da ist noch ein Baum! Und da ist noch…“ Jaja, wahrscheinlich sind wir im Wald.

O.k., ich gebe zu, ich habe jetzt ein bisschen übertrieben, wir führen häufig auch gute Ge-
spräche über Dinge, die uns gerade beschäftigen, – sie wird es mir hoffentlich nachsehen. Aber garantiert sagt sie irgendwann noch: „Hör’ mal: die Amseln (die Meisen, der Bach, usw.)! Ist das schön!!!“ Schon oft habe ich zu ihr gesagt: „Ja-ha, ist ja gut jetzt! Ich bin doch auch hier und sehe das alles!“ Und ich würde das auch alles hören, wenn… Hält sie mich vielleicht für tumb? Wir könnten doch auch mal ein paar Minuten nicht sprechen und die Umgebung einfach wirken lassen. Aber es will unbedingt aus ihr heraus, da kann man wohl nichts machen.

Das ist ähnlich wie mit dem Publikum eines Feuerwerks. Überall wird „Oooooooooh!“ und „schööööön!“ gerufen und fleißig kommentiert, oder sogar gefachsimpelt. Wozu nur? Mir schmälert es das Vergnügen, wenn gleich alles so abgehandelt wird. Ich finde Feuerwerke fast immer ergreifend und möchte dieses Ergriffenwerden gern genießen können. Ein eifri-
ger Kommentator in meiner Nähe wirkt dann auf mich schon mal so wie eine Praline, die mittenmal eine Leberwurstfüllung hat. Wieso drängt der mir seine Gefühlsäußerungen auf? Dass er Feuerwerk schön findet, kann ich mir doch denken, sonst wäre er schließlich zu-
hause geblieben! Vielleicht sollte auch lieber ich zuhause bleiben, aber da gibt’s so selten Feuerwerk. Eigentlich sogar nie. Die Decken sind zu niedrig. Aus diesem Grund suche ich mir, wenn ich ein Feuerwerk besuche (und es möglich ist), einen Platz abseits, von wo ich es vielleicht nicht ganz so gut sehen kann, aber dann wenigstens in Ruhe.

Aber ich bleibe jetzt mal beim Spazierengehen, weil das so ein schönes Beispiel ist. Und schön ist eben auch, wenn man mal gemeinsam ein Stückchen schweigend gehen kann, in einem guten Rhythmus. (Ich hatte nämlich vor langer Zeit mal einen Freund, der blieb immerzu stehen, wenn er einen Gedanken ausformulieren wollte. Das hat mich ganz be-
kloppt gemacht. Irgendwann verlor er meine Hand aus seiner, weil ich einfach weiter ging. Aber das ist nun wirklich ein ganz anderes Thema.)

Vielleicht bin ich einfach zu oft allein spazieren gegangen. Das mache ich nämlich schon seit vielen Jahren. Auch, weil das Gehen mir den Kopf sortiert, ohne dass ich viel dazu tun muss. Dabei beobachte ich und lausche. Es werden Pflanzen beschnuppert, angefasst. Ich mache den Kopf frei, nehme Eindrücke, Bilder, Geräusche auf. Und dabei schieben sich heimlich innere Dinge zurecht. Und wenn ich in Begleitung gehe, dann genieße ich das alles ebenfalls, und dazu das Zusammensein, ein gutes Gespräch. Wenn ich aller-
dings immerzu sagen soll, wie schön ich nun alles um uns finde, komme ich kaum zum Genießen. Und das lässt sich zwar nicht auf alle, aber doch auf viele Situationen über-
tragen.

Irgendwer hat mir mal erklärt, dass, wenn man ein Gefühl eilig herauslässt, dann ist es: draußen. Und eben nicht mehr drinnen. Ich finde das eigentlich ganz treffend, denn man-
che Gefühle behalte ich wirklich ganz gern erstmal ein bisschen drinnen. Und wenn man sich ein bisschen kennt und mag, dann teilt man eine schöne Stimmung doch auch mal ein paar Minuten ohne Worte…

36 thoughts on “Küchensofagedanken am Morgen (Teil 10) – Schweigend genießen

  1. So einen kenn ich auch. Entweder er sagt „nichts.“ oder er sagt nichts. Wie gesagt: Der Gentlemen genießt und schweigt.

    Ich finde schreiben ist doch ein bisschen was anderes. Dann kann de „Zuhörer“ selbst entscheiden ob er lesen will was du zu sagen hast oder nicht. Beim Sprechen kann er sich ja schlecht die Ohren zuhalten.
    Das ist irgendwie eleganter und unaufdringlicher.)

    • Genau. Und wenn’s zuviel Text ist, kann er sich schließlich die Augen zuhalten. 😉

      Was den Freund angeht, ich mag ihn sehr, und komme auch mit seinem Schweigen normalerweise sehr gut klar. Nur Telefonieren tu‘ ich lieber mit seiner Frau, das fluppt doch irgendwie besser…

      • haha, ja sich übers Telefon anschweigen ist irgendwie nicht so der Bringer.

        Ich mag schweigsame Männer auch eher als Labertaschen, die in Wirklichkeit ja doch nichts zu sagen haben und nur Staub aufwühlen.

        Was ich ja auch toll finde ist wenn einer anruft und dann irgendwie nichts zu sagen hat. Er ruft an und du musst ihn dann irgendwie unterhalten…

        • Manchmal kann auch das Schweigen am Telefon ganz schön sein, ist aber eher selten. Mir ist übrigens kürzlich aufgefallen, dass es über’s Handy viel schwieriger ist, die normalen Gesprächspausen vernünfig einzubauen. Normalerweise sind beide so hektisch, dass man sich ständig gegenseitig ins Wort fällt oder auch gleichzeitig weiterspricht. „Was?!?“ dürfte wohl das am häufigsten gesprochene Wort am Handy sein.

          Ich mag schon auch gern Männer (und Frauen), mit denen ich viel reden kann. Nur das unbedingt-Stille-überbrückende Reden finde ich zuweilen echt anstrengend.

          Und wenn mir ein Telefonat mal zu langpausig wird, sage ich einfach: „Jetzt weiß ich nix mehr zu erzählen“ und verabschiede mich. 😉

          • hihi.) ja das stimmt. mich hat mal mein exfreund nach einem Jahr keinen Kontakt angerufen und einfach gar nichts gesagt. nur geatmet. und ich hab trotzdem erkannt, dass es er war, am schweigen.) das war geil.

            das ist auch mal eine taktik.) ich will immer nicht unhöflich sein. aber eigentlich telefoniere ich kaum. schon gar nicht mit handy. das ist mir dann immer zu doof.^^

          • Hallo Theobromina, das kann ich mir bei meinem Pap gar nicht leisten. Da muß ich mit „Ja sicher!“ „Hmmm!“ und ähnlichen Lauten reagieren, sonst fragt er mitten im Satz: „Biste iwwerhaupt noch da?!“ oder „Petra, hallo?!“

  2. Hm und hmm, hmm. Hm.

    Geteilte Freud‘ ist doppelt Freude
    Sei hochbeseligt oder leide:
    Das Herz bedarf ein zweites Herz.
    Geteilte Freud‘ ist doppelt Freude,
    Geteilter Schmerz ist halber Schmerz.

    Wir Leute im Rheinland gehören zu denen, die gern Begeisterung teilen. Es ist auch nicht so, dass sie uns schwindet, wenn wir sie mitgeteilt haben. Vielleicht geht das auf römischen Einfluss zurück. Cicero sagt: “Et secundas res splendidiores facit amicitia et adversas partiens communicansque leviores.”
    Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück. Seneca: “Nullius boni sine socio iucunda possessio est” Ohne Genossen ist kein Glücksbesitz erfreulich.

    Ich bin also nicht ganz deiner Meinung, meine Liebe. Natürlich schätze ich auch das gemeinsame Schweigen. Doch es gilt auch hier: „Der goldene Mittelweg.“ (Horaz)

    • Ich bin auch sehr für die (mit-)geteilten inneren Bewegungen, mein lieber Jules, so ist’s ja nun auch nicht. 😉 Doch es ist wie mit allen guten Dingen: Auf die Dosis kommt es an (kann’s leider nicht auf lateinisch sagen). Ich mag begeisterungsfähige Menschen, bin ja selbst (trotz meiner eher nördlichen Herkunft *g*) einer. So begeistert mich zuweilen eben das stille Sammeln von Eindrücken. Wenn ich vorgesagt bekomme, was ich einsammeln soll, macht’s mir nicht so viel Spaß. Ich will doch gern selbst entdecken. Manchmal möchte mein Blick z.B. gerade ganz woanders verweilen und kann es dann nicht. Und manchmal intensiviert das geteilte Schweigen sogar den Genuss. Manche trauen sich’s nur nicht richtig.

      Es ist doch klar, dass man mal sagt: „Ach, schön, wie die Sonne heute scheint!“ Aber man muss es ja nicht gleich im Viertelstunden-Abstand tun. Und wenn Du’s nicht schon geschrieben hättest, hätte ich’s getan: Der goldene Mittelweg ist hier oft gut. Auf dem lässt sich’s sicher prima spazieren.

    • … ích denke mal, es ging dir hauptsächlich um die störenden einflüsse beim sich finden können, **auch** neben anderen oder **auch** während eines gesprächs oder spazierganges…

      … ich werde jetzt nicht schreiben, dass ich „aufgesaugt“ schreiben wollte, es würde stören…. 😉

      • Naja, wer eine Diskussion über’s Schweigen in Gang setzen möchte, kann und sollte sich dann sich über vermeintliche „Störungen“ ohnehin nicht beschweren, lieber Jenne. 😉

        Und ja, Du hast es erfasst. Ich neige dazu, meinem Gegenüber oder Nebendran in diesem Moment eine größere Priorität einzuräumen als mir selbst, und dann bin ich von meinen eigenen Betrachtungen ganz abgelenkt, weil ich den Blickwinkel ständig hin- und herwechsle. Lieber hätte ich dann manchmal einen Wechsel zwischen Zweierschnattern und Schweigen. Ich möchte ja beileibe nicht für ein Redeverbot werben! Nur für Erholungspausen und die Vernachlässigung von „Füll“gespräch.

        So ungefähr…

        • …. (zehn minuten später…)

          …. „füllgespräche“ ist ein treffendes wort, liebe theoweisswassiewilline!

          ich rede auch im übrigen gern und viel, aber dennoch mag ich die ruhe und mögliche gedankenalleingänge, die ich mir selber auch immer wieder kredenze. im übrigen kann man gesprächssucht bzw. augenblicke der gesprächsunlust sehr gut an augen und körperhaltung des gegenüber erkennen, habe ich festgestellt. das rettete mich bisher immer vor dem obligatorischen „schnauze jetzt“ 🙂

          …. (fünfzehn minuten später….)

          doch, ein schöner park, hier 😉

          • Da, lieber Jenne, gibt’s im Ganzen gar kein Vertun: Wir sind uns einig! 😀

            Und Körpersprache schweigt nie, das ist ein gutes Stichwort! Ich red‘ auch oftgernviel, aber wenn gerade nicht, dann sage ich damit trotzdem, wie mir ist. Und ich versuch’s auch meistens, wenn ich kann, beim Anderen zu „hören“. Und trotzdem hab‘ ich schon manches „Klappe, jetzt!“ vernommen. Das ist aber zum Glück immer länger her… 😉

          • 🙂 wenn wir so weiter üben, werden wir noch die perfekten gesprächsgeradenochabbrecher… 😉

            und *plapper*: da fällt mir eben eine amateur-ska-band aus meiner heimat ein: „hauptschulabbrecher“ nennen sie sich… und nur gut, dass sie es vermeintlich taten, denn ihre musik ist gut und konnte nicht früh genug die selbstgebauten bühnen in hiesiger gegend zieren……und laaangsaaaaam ausblend….. 😉

            einen schönen abend noch, liebe theobromine!

            (mich ruft der garten, der darf immer reden, mit vielen stimmchen)

          • …üb, üb, üb… 😉

            Ein vernünfiger Bandname ist ja nun mal die halbe Gage, lieber Jenne. Das weiß ich noch aus alten Zeiten, in denen ich in Bands mit total langweiligen Namen gesungen hab. 😀

            Eine schönen Dienstag mit ebenfalls ordentlich Gartengeräuschen (Gefiepe, Gepiepe und bald auch wieder Blätterwispern) wünscht Dir die Theobromine

          • uppss? gesungen, liebe theocarusomina? gibt es hier den blog-tonknopf irgendwo?

            als unstimme des jahres habe ich immer ehrfurcht vor stimmbändern, welche gefallen.
            interessant interessant… und dabei dacht ich, bei „clowns und helden“ waren nur männliche goldkehlchen… 😉 joke.

            was man doch so alles erfährt, wenn man das gespräch übt übt übt. das immer wieder überrasch-blogländle… schönis!

            welcher art war deine wichtigste erfahrung aus jener zeit, da du es doch offensichtlich dann ließest, deine stimme an lauschige ohren zu lehnen?! interessant interessant…

            ich wünsche dir erst mal einen schönen abend, wenn er sich auch nieselig zeigt. dies sei ein guter grund, den alten notenständer abzustauben?… wo… war er …doch ..gleich……

            grätings, jenne

          • Naja, lieber Jenne, ich hab‘ halt kein anderes Instrument als „Hals“ jemals gekonnt. Klavier wär‘ auch schön gewesen… 😉

            Im Ernst, die Geschichte geht so: ich hab‘ schon immer unheimlich gern gesungen, und dann ergab sich’s, dass ich eine Freundin hatte, deren Mann Keyboards spielte. Und der hatte mich nun singen hören und wusste eine rockige Band, die eine Sängerin suchte. So kam das, und hat dann echt viel Spaß gemacht. Wir haben sogar auf der 100-Jahr-Feier der Polygram gespielt, darauf bin ich ganz schön stolz! Leider war die Combo der reinste Kindergarten, was die Kommunikationsfähigkeit anging, deswegen bin irgendwann entnervt gegangen. Einzweimal war ich auch Gastsängerin in anderen Bands, so zur Verstärkung. Danach hab‘ ich’s in einer eher souligen Band versucht, aber das war mir zu weichgespült. 😉 Außerdem sollte ich da immer improvisieren, und das liegt mir irgendwie nicht so.

            Heute singe ich nur noch zuhause, zu meinen Lieblingsplatten. Das ist stressfreier und reicht mir völlig… Einen Tonknopf wird’s hier also wohl nie geben. Da verpasst Du aber wirklich nix. Nach fast 10 Jahren bin ich ohnehin aus der Übung. :))

            Einen schönen Abend wünsch ich Dir noch, ob nun mit Melodien oder ohne…

            Theosummina

          • hi, liebe theorockina!

            lausch… die zufälle spielen im leben doch mitunter sonderbare wegbereiter. jedoch ist es so immer spannend. und die jette aus halle, welche ja meine exnichte, was schon wieder eine andere geschichte, wobei man hier auch recht gut die schachtelsätze, ja wie denn nun….

            also sie spielt in einer band schon vier jahre, die heisst „sowas“, das macht sich recht gut, man höre nur die möglichen slogan: wer spielt den sowas! oder sowas kann ich auch! oder wir wollten einen schönen abend, und dann spielt ihr sowas!

            sie gibt immer fein bericht von den geschehnissen hinter der bühne und im proberaum. und so merkt man doch, dass das zarte band der zwischenmenschlichkeit, des wortlos verstehens, gerade im musikalischen sinne dabei das a und o ist. ich mag es, diese feinen fäden zwischen den bandmitgliedern zu beobachten,zu spüren. daher mag ich auch proberäume. jedoch hat der tag leider nur schon wieder nur 24 stunden und somit bleibts beim beobachten und lauschen.

            eine interessante geschichte zum thema liefert im übrigen „keine lieder über liebe “ mit makkatsch und vogel. das besondere an diesem streifen: 1. er kommt fast ohne drehbuch aus, ist improvisation pur, und 2. jürgen vogel hat zur vorbereitung des films tatsächlich eine band gegründet und einen weile mit ihr getourt, sogar nach der filmpremiere, zuletzt 2007, die „hansen-band“

            http://www.hansenband.de/

            viele grüsse auch nach hannover, jenne

            ach, jetzt lese ich´s erst: theosummina! :)) na da werden die nachbarn doch wohl nix gegen haben 😉

  3. Schweigen is so ne Art Leute-nicht-am-Fell-zauseln.

    Wenn Pferde (auch die in Hannover) sich an der Kruppe beknabbern, dann wird der geistige Input im gleichen Gehirnteil abgearbeitet, wie wenn zwei Schimpansen sich den Pansen fransen, oder eben, Menschen miteinander babbeln. Oder ein Mensch mit einem andern babbelt der den Babbel hält und dafür den Babbel von dem andern erhält (aber das is nun ein ganz anderer Film).

    Irgendwelche Höhlenheiniforscher wollten das darauf schieben, dass die Höhlenfrauen beim Höhlenblumenbeetejäten die Kinderchen irgendwo inne Höhle liegenlassen müssen weil sie kein Fell haben wo die Kinder sich reinkletten können, und damit die Kinderchen wissen, Mama is da auch wenn sie nicht zu ertasten is, labert Höhlenfrau halt nen Sackzement in ihre Höhlentagetes.

    Und kommt abends der Höhlenmann mit dem Höhlenmammut nach Hause, dann babbelt die weiter, bis er ihr die Keule übern Kopp zieht weil sie labert und nich krault. Die gleichen Höhlenheiniforscher haben nämlich auch vermutet, dass der Mann immer nur eine Gehirnhälfte an hat weil er entweder Babbeln oder Zuppen tut, und die Frau beide Gehirne angeschaltet hat, weil sie wegen der Kinderbeschreierei synchronzupfbabbeln können muss, und das macht den Mann ganz fuchtig, weil der sich sagt, wer babbelt, sündigt nich.

    Dazu würde auch das männliche Stehnbleiben, Satzerfinden passen 😉 und ich halt’s für ausgemacht chauvinistischen Schmonz.

    So, und darauf ess ich jetzt noch eins von deinen ISM Feuerbonbons, da darf ich nich bei reden weil das dann jedesmal ne Stichflamme vor den Monitor gibt…

    Schönen Restsonntag!

    • Kann schon gut sein, dass das Reden geistige Fellpflege darstellt. Woher auch immer… 😉 Aber ich find‘, es gibt doch viele Arten, zu schweigen. Ein eisiges Schweigen ist leicht von einem gelächelten Schweigen zu unterscheiden (mit Übung sogar am Telefon).

      Was ich mir gelegentlich wünsche, ist ja bloß, nicht überfordert zu werden mit Information, die ich gerade für überflüssig halte (von 14x „Ach, ist das schön!“ könnte eventuell ja ruhig mal eins weggelassen werden, ohne dass die Aussage verfälscht wird), und mit Reaktionserwartung, die an mich gestellt wird („Findste nicht auch 14x, dass das schön ist?“).

      Wenn ich dann stattdessen jemandem ein bisschen an der Kruppe knabbern muss, ist mir das eventuell fast lieber. ;D

      • „Findste nicht auch 14x, dass das schön ist?“

        Ey das fänd ich mal ne extrem coole Ansage :)) würde ein mathematisches Verständnis für das Grundproblem beweisen.

        „Mönsch mir ist grad 13x langweilig.“
        „Wie sehr liebst du mich?“
        „Gefühlte 27.“
        „Mist, ich dachte 28,6. Nun muss ich mir überlegen wie ich mit dieser 1,6 Minderung umgehe. Frustfaktor 5.“

        • So was Ähnliches gab’s in Ansätzen ja schon beim ollen Orwell: „Doppeltplusgut“ oder so. 😉
          Ich hab‘ jetzt jedenfalls 3,7x Hunger und koche mir jetzt so um 98-112 Nudeln (1 Topf, aber vieleviele kleine Wasserdings), die mir mit Soße bestimmt fast 47x mal besser schmecken als ohne. Und danach werde ich eine 15er-Packung Toffiffi sauber Reihe für Reihe abäsen, – als Nachtisch. Vorläufige Hochrechnung.

    • Liebe Jule, vielen Dank für dieses schöne Zitat. Vieles lässt sich ohne Worte aufnehmen und auch sagen. Und dann gibt’s auch noch die beredte Pause…

      Das war vernünftig! 😉 Der virtuelle Fuß verträgt ja die Kühle etwas besser.

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