Heute fiel mir ein Buch wieder in die Hände, das ich vor Jahren mal auf dem Flohmarkt für drei Mark erstanden hatte. Es lag dann lange als Klolektüre im Badezimmer herum, was dazu führte, dass Besucher oft ziemlich lange im Bad brauchten und dieses dann oft unter lustigen Verrenkungen wieder verließen.
Das hier ist das tolle Verrenk-Buch:
Immer, wenn ich es in die Hand nehme, freue ich mich darüber, dass ich ’79 noch zu jung war für die Disco. Ist doch toll, wenn das Freuen so einfach geht. Und sei es nur, weil man einer Zeit grad’ noch von der Schippe gesprungen ist.
Damals bereitete man sich nämlich wirklich noch zuhause aufs Wochen-
ende vor. Da wurden noch Tanzschritte und Drehungen vor dem Spiegel geübt! Und Schnurrbärte getrimmt! Jawoll. Travolta war ganz groß und alles war voller BeeGees.
Jedenfalls hat sich in dieser Vergang-
enheit wohl jemand mal hoffnungsvoll dieses Büchlein gekauft, um dann am Samstag auf der Tanzfläche richtig loslegen zu können. Womöglich zur Damenbeeindruckung. Bestimmt funktioniert das auch heute noch! Daher will ich mal nicht so sein und mal reingucken lassen. Die Tanzfigu-
ren haben dufte Namen und sind auch ganz leicht nach zu machen. In dem Buch sind nämlich prima Beschreibungen und Bilder drin.
Das hier ist z.B. nicht „Herr Ober, noch ein Getränk!“, sondern der „Shake mit Lasso-
Arm“. Na, steht ja auch dran. Das ist bestimmt leicht nachzutanzen. Leg’ doch schon mal was Schmissiges auf! Ich vermute mal, der Lasso-Arm ist der obere, denn im Beitext steht: „Die linke Hand schwingt das Lasso, die rechte hält die Zügel des Pferdes.“
Das Pferd ist grad’ Getränke holen.
Die Drei hier gucken inzwischen, wo es bleibt. Sie heißen „Shake“, „Frug“ und „Surf“ und haben wohl Durst. Frug will wohl sogar eine Kutsche anhalten, um den Fahrer nach dem Pferd zu fragen. Das kann jetzt natürlich dauern…
Ihr habt also genug Zeit, das Lassoschwingen zu üben. Und wenn ihr das drauf habt, geht’s weiter. Ich muss jetzt los zum Friseur, hab’ Termin für’ne Dauerwelle.
Mein Gott, was hätte sich meine Generation an Ärger mit dem anderen Geschlecht gespart, hätten wir seinerzeit auch so dufte Lehrbücher gehabt.
Gibts noch mehr Bilder? *bettel*
lg
albert
http://www.albert-knorr.com
Heute nicht mehr, Albert. Inzwischen immer schön den Lasso-Arm üben, nech? Ich komm‘ dann nach’m Frisör noch mal gucken…
Gruß, Theobromina 😉
Was man doch alles schönes auf Flohmärkten bekommt. Freunde von uns haben vom Flohmarkt eine tolle LP „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, die ich inzwischen noch ab und zu auf anderen Flohmärkten gesehen habe. Die LP ist einfach nur unglaublich und mit besten deutschen Trinkliedern der 70er gefüllt. Also der 1870er. Auf dem Cover ist eine Horde Kegelvereins-Mitglieder (?) abgebildet, die sich gerade zuprosten. Das allein ist schon so schräg, das wir das Bild bei Partys regelmäßig nachstellen und fotografieren.
Mensch, da bringst Du mich auf ’ne Idee, Doc! Ich hab‘ im Keller noch so ein Elaborat, das muss ich mal suchen und dann bloggen. Auch ’ne feine Platte. Mehr verrat‘ ich noch nicht… 😉
Ich freu mich schon. 😀
*lach* Ich habe mal irgendwann eine Doku über Jugendkulturen gesehen. Da gab es dann in der 1970er-Folge Live-Mitschnitte aus Tanzschulen, in denen die Teenies Tanzen à la John Travolta übten. Herrlich!
Ja! Das habe ich auch gesehen und gestern wieder dran gedacht. Also, wenn wir dasselbe meinen. Diese beiden Ruhrgebiets-Brüder, die sich alle Travolta-Bewegungen reingeschafft hatten und am Wochenende richtig auf die Piste gehauen haben? :))
Genau die Sendung! Wunderbares Zeitzeugnis.
Also… ich muss mich outen… ich liebe diesen Tanzstil…
*Lassoarm schwenk*
Gott, ich wette, den Ausdruck krieg ich nie wieder aus dem Kopf…
Na, dann warte mal ab, da kommen nämlich noch mehr! 😉
Kriegt man auch wirklich keinen Bandscheibenvorfall? Dann versuche ich „Shake mit Lasso-Arm“. Diesen hübschen Bewegungsablauf würde ich gern auf freier Wildbahn sehen. Es muss doch nicht immer chinesisches Schattenboxen sein, oder?
Ach, ja, fast vergessen: Vielen Dank für die feine Präsentation!
Meinste, Disco-Tänze-Üben auf Morgentau im Stadtpark? Schöne Vorstellung! Ich würde es allerdings bevorzugen, das in Städten zu machen, in denen man mich nicht kennt. Weiß nicht, wie es Dir damit geht… Vielleicht sogar lieber auf dem Land. In einem Maisfeld. Kurz vor der Ernte.
(Allerdings wird man dort nicht so schnell gefunden, wenn die Bandscheibe knirscht. Erst, wenn der Bauer kommt. :)))
:)) Die Idee mit dem Maisfeld ist prima. Bin heute an einigen vorbeigekommen. Der Mais steht hoch. Wenn darin eine Kompanie Discotänzer den Shake mit Lassoarm geübt hätten, – sie wären kaum zu sehen gewesen.
Na, das hätte aber ordentlich geraschelt!!! So’n Geräusch hätte ich gerne auf Band… :))
Guck mal
http://www.blog.de/htsrv/trackback3.php/2808187/3cf59
Funktioniert nicht?
http://abcypsilon777.blog.de/2007/08/14/abendbummel_online_feldforschung~2808187
Nee, leider. Bisher nicht. Hab‘ aber Deinen Eintrag gerade schon gelesen, lieber Jules, und mich sehr über den Link gefreut!!! Hoffentlich finden Deine Leser den Bezug, denn der verbirgt sich ja hier unten. Übrigens muss ich mal nachgucken, wie die Tanzfigur auf Deinem Foto heißt. 😉
Ah, der untere link tut’s.
owai, und ich dachte zuerst, die Leute wären alle verrenkt aus deinem Badezimmer gekommen weil sie auf der Suche nach Papier interessante Erfahrungen mit Schnittmustern ähem… aber DAS is ja wundervoll 😀
Häkeltierchen hat leider zu kurze Arme um diese Figuren nachzutanzen.
Ich hab das in der Dieter Thomas Heck ZDF Hitparade immer GELIEBT wenn die singenden Plasteklamotten mit ihren Leutchen drin ROLLER DISCO machten! Wooooow! Licht aus – SPOT AN!
Und heute: kleben sich die Leute Katzenhaare in den Schritt oder versuchen auszusehen wie ICEs auf Rollschuhen und nennen das Musical.
Wahrlich, die Disco-Zeit hatte mehr Kultur. Und kam mit viel weniger Strom aus als unsere heutigen Spektakel.
Shakin‘ Stevens‘ Stereoanlage im Wohnzimmer hatte zum Beispiel nur dreitausend Watt! Damals waren sogar die Stars echt bescheiden.
Wow! Du hattest Kontakt mit Shakin‘ Stevens‘ Stereoanlage?
(Kannst Du „Shakin‘ Stevens‘ Stereoanlage“ bitte Donnerstag dreimal schenll hintereinander in der Sendung sagen? :)))
Pssst: Das mit SPOT AN! war „Disco“ mit dem unsäglichen Ilja Richter…
Will mal sehen, ob ich noch eine Tanzfigur für’s Häkeltierchen finde. 😉
ou stimmt. Ischias Richter… wie konnte ich nur soooo famos daneben liegen… muss an meinem ausgerasteten Sprachmodul liegen.
Nee das Vergnügen, Shakin‘ Stevens‘ Stereoanlage persönlich kennen zu lernen, hatte ich leider nicht. Ich hatte nur das Vergnügen, Shakin‘ Stevens‘ größte Verehrerin (Schuhgröße 41, ne Seltenheit damals) persönlich kennenzulernen. Die ist aber später bei den Mathe-Hausaufgaben zu Roger Whitacker gewechselt. Und Roger Whitakers Stereoanlage kenn ich nich.
Häkeltierchen könnte „Bananaflip“ tanzen. Ist das in deinem wundervollen Buch drinne? 🙂
(Na, haste Dich zwangsausloggen lassen? Passiert ja seit dem Relaunch öfter.)
Whitaker ist doch der mit: „Abschied ist ein schweres Schaf“, gell? (Muss zugeben, der Umdreher ist leider nicht von mir…) Also, da hätte ich keine einzige Matheaufgabe mehr zu lösen vermocht.
„Bananaflip“ ist leider nicht drin, weder mit Mandelstiften noch ohne, aber ich bleibe dran. 😉
Komm hol das Lasso raus , wir spielen Cowboy und Indianer ….
da hat der An(i)matuer der letzen Firmenparty also bei Dir auf dem Klo gesessen und solch wilde Ideen gehabt… 😉
hey, ich bin ein fan!
ich böte eintausend
so du es verkaufen wölltest!
aber nur cent
keep on dancin´!
Danke für das „Wow“, android, aber Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dieses seltene Stück Kulturgeschichte für’n Zehner rausrücke? 😉
Eigentlich rücke ich es sogar gar nicht raus, denn es hat mir und den Meinen schon so viel Spaß gemacht, dass es sich damit längst den Status der Unverkäuflichkeit erworben hat.
Lassoschwingende Grüße!
Theobromina