Fressen, Rauchen, Saufen

Der Auftrag, der mich zurzeit von zuhause und vom Bloggen abhält, schneckt sich so voran. Wenn ich dann dort in der Agentur den Rechner ausmache, möchte ich am liebsten auf gar nichts mehr gucken und mich durch pure Gedankenkraft nach Hause transportieren.
Heute aber fuhr ich mit der Bahn, und die hätte ich ohne Gucken gar nicht gleich gefunden. In der Bahn sitzend schloss ich dann aber doch die Augen für einen Moment. Als ich sie wieder öffnete, erblickte ich ein Phänomen, das ich bestimmt schon einige Jahre nicht mehr so erblickt hatte und auch noch direkt vor mir.
Das „*rsch-frisst-Hose“-Phänomen.
Auf, natürlich, Augenhöhe. Wie praktisch.

Eigentlich war das ja eher eine Erscheinung der 80er Jahre, in denen man Hosen trug, deren Bund bis zur Taille hoch ging. Wurden die Hüften dann runder, frass der Pöter langsam die Hose auf. Ich bin ja alt genug, mich da noch dran erinnern zu können.
Jedenfalls stand die Dame mit ihrer halbaufgefressenen Kehrseite direkt vor meiner Nase, was mich zwar irgendwie amüsierte, ich mir aber nicht gewünscht hatte.
Ich hatte mir ja gewünscht, nach Hause getransportiert zu werden.
Zum Glück fand das gleichzeitig trotzdem statt.

Zuhause angekommen, hörte ich gleich, dass mein Nachbar Besuch hat.
Er ist Sozialpädagoge und hört auf den wohl dazu passendsten Namen der Welt: Friedhelm.

Er spielt Wanderklampfe (schlecht) und singt neuerdings dazu (schlecht). Recht oft bekommt er Besuch von Sozialpädagoginnen, die dann mit ihm zusammen singen. Die Heutige hat sogar Klanghölzchen mitgebracht!
Sie singen eine deutsche Version von (Take these) „Broken wings“.
Leider kann ich das nicht aufnehmen und bloggen, aber der deutsche Text geht ungefähr so: „Also nimm! … (jetzt schnell gehudelt)deine gebrochen Flügeeeel! … Und lern’ zu Fliegen… und frei zu saahaaahaaain!“
Dazu Gitarrengeschrabbel und arhythmisches Klanggehölze.

Wenn ich noch Rauchen würde, würde ich jetzt erst mal eine rauchen.
Ich rauch‘ aber nur sehr selten und nur noch, wenn ich ziemlich viel getrunken habe.
Also müsste ich jetzt erstmal trinken, um dann rauchen zu können!
Ich habe zwar alles im Haus, will aber jetzt nicht beim Reinkommen schon eine Pulle Rotwein öffnen. Den habe ich mir für bessere Anlässe eingelagert.

Aber ich muss ja gar nicht unbedingt rauchen, weil ich ja noch diesen tollen Beipackzettel habe! Der wird mir die Laune wieder gut machen. Er war mal einer Packung Tabak „bei“ gepackt, die in einer flachen Blechdose daher kam. (Es war wohl irgendeine Sonderedition.) Die Blechdose hatte eine Art rundes Plexidurchguckfenster, das wohl an eine Kameralinse erinnern sollte. Das war mir schnurz, aber die Dose war praktisch.

Die Übersetzer waren entweder Besitzer eines duften Übersetzungsprogramms oder hatten auch laute Nachbarn und waren besoffen, um das auszuhalten.

Tabak

9 thoughts on “Fressen, Rauchen, Saufen

  1. Heissa Kathrein, das „Arsch-frisst-Hose-Bild“, jetzt sind wir quitt, verehrte Theobromina. Der Rest des Textes ist allerdings mal wieder „lesenslecker“ und die Dose ist ulkig.

    Schönes Wochenende
    Dein Trithemius

  2. Du meinst, wegen der Fliege? Stimmt, das entspricht in etwa dem Gegenwert. 😉

    Ich seh‘ Dich in meiner Vorstellung durch Aachen laufen und bei jeder Gelegenheit „Heissa Kathrein!“ ausrufen…

    Möge Dein Wochenende auch ein Schönes sein!
    – D.

  3. Jawoll. Lesenslecker. Ich bekomme aber auch gar keine Chance zu bereuen, dieses Wörtchen seinerzeit getagged zu haben. Gut so.

    (Oder wie es die Javaanse-Strategen ausdrücken würden:
    Erlich: is gut. Schon vile Fans!

  4. ach so, ja. noch eine bemerkung zu d-ring. auch beim lesen merkt man das du schon als kindlein auf deiner schreibmaschine rumgehackt hast bis sie auseinanderviel! 😉

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