Ach…, Journalist sein!

Als etwas größeres Kind wollte ich mal eine Weile Journalistin werden. Eigentlich schade, dass das nicht geklappt hat, denn als Journalist ist man ja immerzu dran an den aller- spannendsten Sachen und an pulserfrischender Action! Was so ein Artikel wie dieser deutlich vor Augen führt:
Doenersause
Ich vermute, in der Redaktion hieß es: „Mach‘ mir 28 Zeilen voll, aber zackich!“ Naja, und dann hat er/sie das eben ge- macht…

Koalitionverhandlungen! Phhh, mir doch egal… Hauptsache, ich kriege detailliert berichtet, was in Bremer Fitzelfleisch- bratereien so los ist!

Zunächst fällt das hübsche Wort Rangelei auf. Für Klopperei hat es vermutlich nicht gereicht, da war ja wohl der vollgeschmierte Tresen dazwischen, aber Rangelei kann man ja schon hinschreiben, wenn Einer dem An- deren ziemlich unangenehm den Zeigefinger in die Schulter piekt.

Außerdem erfährt man, dass es in Bremer Kindergärten offenbar schon länger nicht vermittelt wird, dass man sich nicht mit Sachen beschmeißt. Schon gar nicht mit Essen. Und wenn, dann trifft man doch wenigstens! Aber vielleicht ist da auch bloß mal ’ne Brille fällig. Gut, dass die Polizei schlichten konnte.

Ich frage mich allerdings, ob die sowieso in der Gegend waren, oder ob wirklich einer angerufen hat: „Kommsema schnell! Das ist dringend! Der Wirt hier bewirft mich mit ge- fährlicher Soße!“ Leider erfährt man ja nicht, wieviel Hektopascal Scoville die Soße nun hatte. – Aber: Soßenopfer wird mal eben mein Lieblingswort der Woche.

29 thoughts on “Ach…, Journalist sein!

  1. Soßenopfer ist wirklich grossartig. :))

    Ich wollte auch mal Journalistin werden, aber mich hat auch keiner genommen. Das haben se jetzt davon. Wir rächen uns gnadenlos via Blog, da dürfen wir nämlich schreiben, wie wir wollen !

    • Genau. Und über was wir wollen. Die Journaille soll bleiben, wo sie will! Papieropfer, die!
      (Also dieser hat mir jetzt echt leid getan. Kein Wunder, dass da kein Kürzel dabei steht…)

  2. :)) Ich frag mich auch, wie das gelaufen ist. Kelle Dönersauce ins Gesicht – Fleischdöner daneben und DANN schlichtete schon die Polizei? Die sind echt schnell… was war zwischenzeitlich? DAS wäre doch ein journalisticher Höhepunkt…

    • Vielleicht hat der Gastfreund den Döner ja in Zeitlupe geworfen? Oder die Herren Beamten standen gerade daneben und hatten selbst die Backen voll. Irgendso’n Leckeressen-Kritiker aus Berlin hat mal behauptet, wer die besten Frittenbuden sucht, muss nur den Polizisten nachfahren, die treffen sich da irgendwann. ;D

  3. Ich hätts ja in einem französischen Edelrestaurant den Eifelturm bleidigend und daraufhin mit einem Baguette geschlagen werdend irgendwie stilvoller gefunden! „La victima du souce“ oder so. 😀

    • Ein Ex von mir hat mit seinem besten Freund mal beinahe den Rausschmiss aus’ner WG riskiert, weil die sich mit besoffenem Kopp in der Küche eine Mehl-Wasser-Schlacht geliefert haben. Muss wohl brüllend komisch gewesen sein, – aber die Küche sah aus! :))

  4. „Soßenopfer“ ist bestimmt auch so ein Wort, dass es nur ein einziges Mal im Internet auf der ganzen Welt gibt, nämlich genau hier… Also gratuliere ich zu Platz Eins auf der Suchmaschinen-Finde-Liste; andere müssen für solche Ranking-Optimierung viel Geld bezahlen…

  5. 1560 zeichen döner mit alles
    ist heute der 1.april?? jetzt mal im ernst…
    entnommen der hamburger morgenpost vom 17.10.2009

    Polizei stellt scharfe Soße sicher
    VON JAN/DPA
    Der Streit um eine Serviette in einem Bremer Döner-Imbiss endete in einer handfesten Auseinandersetz…

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