Medizinische Vorbeugung.

Ich trag’ ja im Winter meistens Strumpfhosen drunter, weil mir das sonst zu kalt wird. Ich weiß, dass das Viele jetzt lieber gar nicht so genau wissen wollten, besonders die Herren nicht.

Denn Frauen in schwarzen Baumwollstrumpfhosen sind auf der „supersexy“- Skala irgend- wo zwischen dem eingelegten Obst und der alten Skiausrüstung. Im Keller, nämlich. Das ist mir aber egal. Draußen muss ich ja normalerweise nicht sexy sein, jedenfalls nicht im Winter. Und deswegen: Strumpi. Dieses ausgesprochen schöne Wort habe ich übrigens von Freundin S., bei der es allerdings meistens in der kritischen Frage auftaucht: „Haste mal wieder Strumpi unter? – Wo die doch so auftragen!“

Find’ ich übrigens gar nicht. Außerdem schadet so ein bisschen Auftrag meiner Figur nicht im Mindesten. Sollen doch die Anderen frieren und Blasenkatarrhe kriegen! Da seh’ ich lieber dick aus.

Jedenfalls, gestern hatte ich die Strumpfhose schon an, als ich feststellte, dass ich links ein Zehenloch drin hatte. Erst wollte ich trotzdem so los, aber nachher drückt mich der Rand beim Laufen, und dann gehe ich komisch, und dann raunen die Leute hinter mir auf der Straße: „Guck’ mal, die Dicke, die geht aber komisch!“, und das wollte ich dann lieber doch nicht.

Also hab’ ich mein Handarbeitskörbchen mit Nadel und Faden geholt (mich bald gefreut, dass ich es immer noch schaffe, ohne Brille zackzack einzufädeln) und in den Sessel gesetzt, um die Lochzunähung direkt am Fuß vorzunehmen. Nein, ich habe mich nicht gestochen! Aber die Schere vergessen.

Und dann war ich sehr zufrieden, dass niemand mit einer Kamera in zufälliger Nähe war. Weil ich nämlich vornüber gebeugt durchs Wohnzimmer humpeln musste, den Faden noch am Fuß, die Nadel dazu auf Knöchelhöhe in der Hand, damit ich da nicht etwa aus Versehen reintrete. Und natürlich lag die Schere dann ausnahmsweise nicht da, wo ich sie normalerweise hinlege, sondern im Irgendwo der fernen Küche.

Ich überlege jetzt neuerdings, was eigentlich ungesünder ist: Blasenverkühlung oder Hexenschuß.

27 thoughts on “Medizinische Vorbeugung.

  1. Wunderbar, wie du die medizinische Verbeugung schilderst. Eine tolle Szene. Sollte ich die Schere verkramt haben, beglückwünsche ich mich noch nachträglich. Leider muss ich dir in einer Sache widersprechen: Dick siehst du auch mit Strumpfhose nicht aus.

    Lieben Gruß und schönen Sonntag ohne Verrenkungen,
    Dein Jules

    • Vielen Dank, mein Lieber. 😉

      Nein, das mit der Schere war ich leider selber, die lag dann unter Zeitungen auf dem Küchentisch. Gut, dass ich sie nicht oben auf den Schrank gelegt hatte…

  2. Dachte schon, da gibts `nen Videolink dazu. ;-))
    Es soll ja auch Männer geben,
    die (heimlich) Feinstrumpfhosen drunter tragen.. 😉

    Wurde wirklich mal Zeit
    für `ne Aktualisierung, Frollein Theo Bromina! 😉

    • Das mit der Aktualisierung ist wirklich so’ne Sache. Da ich ja einen neuen Jopp angetreten habe, fehlt mir die Zeit an allen Ecken und Enden. Morgens bin ich fast immer in Eile und abends dann völlig k.o. (Und nachts heule ich in die Kissen, weil ich kaum noch zum Bloggen komme…)

  3. Bei der Zunge sind Strumpfhosen völlig marginal…

    Sorry!

    Ich finde Strumpfhosen grundsätzlich sexy, weil sie durch ihr inniges Anliegen auch Leute mit schlechter Abi-Note in Mathe zur Kurvendiskussion anregen.

    Sorry!

    Ich schneide ja die Löcher in den Socken eher immer raus…

    Sorry!

    Schönen Sonntag!

    • Rausschneiden ist ’ne Idee. Vielleicht gibt’s da Weiterverwendungsmöglichkeiten. Muss mich mal nach einer Sockenlochrecyclingannahmestelle umgucken. Ich sehe da z.B. gehöriges Potential in der Einkaufsnetzindustrie.

      Sexy finde ich persönlich nur Feinstrumpfhosen; den Baumwolldingern haftet ja eher das Etikett „praktisch und funktional“ an. Mancher fühlt sich auch an seine Kindergartenzeit erinnert, als bis in die Kniekehlen runtergerutschte Strumpis immer wieder die Bewegungsfähigkeit erheblich einschränkten. 😉

      • Ich hatte geahnt, dass Dir das mit dem raus Schneiden gefallen würde!

        Und Du hast natürlich Recht: auch mich erinnert das an diese furchtbaren Zeiten, da ich als Vorschulbübchen (ach, war ich süß: heute ja nun nicht wirklich mehr!) diese kratzenden Teile über meine spacken Gestelle ziehen musste: ich entwickle beinahe noch heute allergische Reaktionen…

        Ich war nicht im Kindergarten… Die Defizite sind bleibend… Uhuhu!

        Nein, ich will kein Mitgefühl – ich will Schokolade!!!

        LG

        Der Dino

        • Genau! Und denn bis unter’de Achseln hochgezurrt! :))
          Das mach‘ ich heute aber nicht mehr so…

          Noch besser: Mitgefühl UND Schokolade. Und Likör. Meine Empfehlung.

          Auch LG & empfehle mich, die Theo.

          • Es ist in der Tat immer sehr unangenehm, wenn die Hosen unter den Achseln klemmen…

            Und dann diese Pullover! Igitt! Ich kriege heute noch Gänsehaut (ich laufe auch, im Ernst, im Winter nur mit T-Shirts rum, wann und wo immer es geht!)

            Nee, nee, nee: „Mitgefühl UND Schokolade. Und Likör“ – dat wird zu viel!

            Likör sowieso nich‘: ich meide alles Promillige erstmal, weil ich doch da am 17.01. oder so ein bisschen Randale gemacht habe.

            Habe Sie Spaß!

            Der G.

          • Likör ist doch kein Alkohol, sondern eher Pflaster. Aber gut, es geht zur Not auch ohne. Aber eine Zartbitter gehört wirklich in jede Hauspotheke, damit man Sonntags nicht umme Tanke schleichen muss und dann mit so einem lila Fettzuckerbatzen nach Hause kommen muss.

            Selber Spaß, ey! 😉

          • Hä-ähm. – Ich habe ja gar nicht erst ’ne Apotheke!

            Zartbitter? – Laufen doch genug Frauen in der Welt rum: alle zartbitter!

            Kchch…

  4. ich finde blasenentzündung schlimmer, vor allem chronische, die ist ja schlecht wieder in den griff zu bekommen, hexenschuss dagegen ist kein problem, nur in der walpurgisnacht bissle nett mit den hexen quatschen und du hasts wieder im griff ;D

    • Walpurgisnacht ist doch aber erst Ende April, oder? 😉 Muss ich dann solange wie ein Geodreieck rumlaufen? (Nein, ist nur Spaß, ich kann ja wieder aufrecht gehen.)

      Bei Blasenproblemen empfehle ich übrigens ganz ernsthaft Cranberryextraktkapseln. Die gibt’s billig zu kaufen (Discounter) und helfen prima.

  5. das hätte mir auch passieren können !

    Und mal ehrlich , so unsexy finde ich schwarze Strumpfhosen jetzt auch wieder nicht. Schöner Rock und coole Schuhe dazu, dann sieht das doch klasse aus.

    • Det stümmt! Dann müssen die aber wirklich blickdicht sein…

      Allerdings sieht man da auch nicht diese merkwürdige Partie um den Poppo herum, wo sich komische Nähte wie auf ’nem Volksfest tummeln. :))

  6. Warum haste den Faden nicht einfach abgebissen? Mach ich immer, wenn die drei Scheren und 200 Skalpellklingen, 4 scharfen Messer und der Wetzstein mal wieder irgendwo ANDERS Party feiern…

    ausserdem hab ich mir tatsächlich mal ins Knie genäht. Als ich noch dachte, es wäre cool, die bunte Hose der Körperform angeschmiegt, quasi passgenau und bedarfsgerecht, zu flicken.

    • Autschi!!! Meine Mutter hat sich übrigens mal das Bein gebügelt, weil sie den Rock schon anhatte…

      Yogamäßig hätte ich das Abbeißen schon gekonnt, aber es war guter, schwrzer Zwirn, den kriege ich mit meiner Kauleiste nicht… :))

      • Hoffentlich war das kein Synthetikrock, der dann aus dem Bein nicht wieder raus geht…

        ich nage sogar Zahnseide durch wenn’s sein muss. Aber das dann nicht mit dem eigenen Hinterfuß im Gesicht.

          • Ich kannte mal einen, der hatte für seine Playback-Show nen total scharfen schwarzen Body mit Bauchausschnitt, wo man dann „Sixpack gucken“ konnte. Das sah verboten gut aus, und echt so als wär’s beabsichtigt gewesen.

            Zustandegekommen war das, weil „Mama den neu gekauften Body vorm Auftritt noch schnell waschen und dann bügeln“ *schmurks, Kunstfaser* … und dann eben das Loch flugs symmetrisch schnitt und säumte. Da kriegt der Begriff „Bügelbrettbauch“ ne vollkommen neue Bedeutung…

          • Siehste! Missgeschicke bringen doch oft die dollsten Ideen hervor… (Müsste mir auch mal wieder passieren. Bei mir kommt dann doch bloß wieder Trubel raus.)

          • (aber eben ein Trubel, den deine große Fangemeinde gerne liest! Es kommt nämlich eigentlich gar nicht so sehr drauf an, was passiert, sondern wie es dargestellt wird.)

          • (klar – allerdings streitet die Fangemeinde noch zu welchem Landkreis sie gehört- Es gibt da 301 verschiedene Meinungen; Freudenstadt ist mir auf jeden Fall lieber als Haßberge)

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