Heute sind mal wieder zwei Fragen dran, eine
von Freundin T. und eine von kulturniprogram:
Freundin T. hatte ja gleich mehrere Fragen gestellt.
Hier nun derer die zweite:
„Wieso wird lange vor der Ernte ein Streifen des Feldes abgemäht?“
Antwort:
Öh, ja. Darüber denke ich auch schon die ganze Zeit nach. So hier mitten in Hannover… Felder? Wattn für Felder? Da musste ich bei ihr direkt noch mal nach-
fragen, was sie damit genau meint.
Freundin T. wohnt ländlich und hat beobachtet, dass die Bauern vor der Ernte schon mal einen Streifen Feldes wegmähen. Das bedeutet übrigens nicht, dass sie da Schafe hin-
stellen und die motzen dann die Halme ein Stück weiter.
Ja, nu. Ich wusste nun auch nicht, hatte auch keine richtige Idee. Vielleicht testen die, ob das Korn trocken genug ist zum Ernten und Dreschen? Aber das wird wohl auch bei Nicht-Kornfeldern gemacht. T. selber meinte, es hätte vielleicht was mit Schädlingen zu tun. Also habe ich aus lauter Daffke mal ins Netz geguckt, ohne Hoffnung, da was zu finden. Ich fand aber doch: eine textstarrende Landwirtschaftsseite, die ungefähr 12m lang runterzuscrollen ging, bevor ich folgenden Tipp fand:
„(…) Pflegen sie Ihre Feldränder.
Durch das Abmähen oder Mulchen der Feldränder kann das Einwandern vor allem von Un-
gräsern in die Felder verhindert werden. Auch Krankheiten werden durch das Abmähen der Feldränder bekämpft, (…)“
Aha, Freundin T. hatte also Recht. Da hätte sie mich ja eigentlich gar nicht fragen müssen. Ungräser, soso. Man kann sich die Einwanderungswellen der Ungräser ja gar nicht plastisch genug vorstellen! Bestimmt ist das in Wirklichkeit ein enormer Andrang, mit Sack und Pack. Und wenn man nicht aufpasst, witschen sie über die grüne Grenze, und dann hat man den Salat. Und wohin bringen sie dann wohl die rechtzeitig abgemähten Ungräser? Werden die kurzentschlossen zum Feldrand zuückgeflogen?
Dass man durch das Abmähen Krankheiten bekämpfen kann, wusste ich natürlich. Denn wenn ich Erkältung hab’, gehe ich immer mähen, und irgendwann ist die Nase wieder frei. Aber das weiß ja nun jeder. Wenn man also einen abgemähten Feldstreifen sieht, weiß man: Entweder „Einwanderungsstopp“ oder sogar „Bauer wieder gesund“. Da kann man dann ja eigentlich gleich mal vorbeigehen und gratulieren. Vielleicht wird man ja auf ein Stückchen Pflaumenkuchen eingeladen…
Liebe T., Danke auch für diese Frage. Nun weißt Du also, was Du eigentlich sowieso schon wusstest. Und das Tolle ist: Ich weiß es jetzt auch. Und ein paar Andere.
Mäh! Mäh! Määäh!
Deine Theobromina
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Zum Pflaumenkuchen passt jetzt aber gut noch die Frage von kulturniprogram. Er fragt mal rein so interessehalber aus seiner Schweiz heraus:
„wieso schmeckt kaffee besser, wenn man statt kaffeepulver einen teebeutel verwendet?“
Antwort:
Knifflig.
Also, der Umkehrschluss funktioniert schon mal nicht. Tee schmeckt nicht besser, wenn man Kaffeepulver verwendet. Ich hab’s versucht. Dafür schmeckt Hühnerbrühe ebenfalls besser, wenn man statt Brühwürfel einen Teebeutel reintut. Auch alle 3-Minuten-Terrinen schmecken besser, wenn man das heiße Wasser stattdessen über ’nen Teebeutel giesst.
Bei Kakao funktioniert’s nicht ganz. Da bleibt’s bei: Unentschieden. Heiße Milch mit Teebeutel aufgekocht = genauso lecker wie mit Kakao. Beide vertragen gut zusätzliche Würzung mit fast allen Gewürzen, außer Salz und Pommesgewürz.
Oder begreife ich vielleicht die Frage falsch? Geht es wirklich nur um den Teebeutel? Soll ich den leerfieseln und dann in den Kaffeefilter legen? Schmeckt immer noch besser, als wenn ich Kaffeepulver verwende. Und weil da ja jetzt noch die Teekrümel nackt herumlie-
gen, empfehle ich, die auch gleich noch dazuzuschmeißen. Das ist vielleicht lecker!
Ich glaube einfach: Fast alles schmeckt irgendwie besser, wenn man einen Teebeutel reinhängt. Vielleicht ist das die Erklärung…
Danke Dir für diese etwas-spät-aber-doch-eingetrudelte Frage, kulturniprogram.
Viele Grüße und ein herzliches: „Rock on!“
Von der Theobromine
also ich muss sagen, mein Tee schmeckt ohne Beutel und nur mit etwas Schoki Cappu Pulver auch ganz hervorragend. Zu der Würze die da nich reinpasst, kannste noch acic-ophtal-Senf hinzufügen. Aber den soll man ja auch mit dem unteren Bindehautsack aufbrühen, nicht mit Teebeutel.
Trödelige Morgengrüsse aus Marburg!
O.K., ich habe natürlich vergessen zu schreiben, dass auch alles, wo man irgendwas mit Schoki reinhängt oder -löffelt, gleich viel besser schmeckt. 😉 Wahrscheinlich sogar acic-ophtal-Senf, wenn es ja nun sein muss…
Verbummelte Mittagsgrüße nach Marburg!
Deine beiden Antworten lesen sich einmal wieder schokoladig fein, liebe Theobromina. Und gelernt habe ich auch etwas, dass ich nämlich zur Pflege meiner Feldern einen breiten Randstreifen mähen soll. Jetzt brauche ich nur noch die Felder und einen, der das Mähen für mich übernimmt, derweil ich mir eine kräftige Hühnerbrühe aus einem Teebeutel bereite.
Du musst nur auf zwei Dinge achten, mein Lieber: Der Randstreifen darf nicht breiter als das eigentliche Feld sein, und das Huhn muss beruhigt werden, bevor man es in den Beutel steckt, – sonst strampelt es zu sehr…