Tutschkastn

Freundin T. war mal so sehr erkältet, dass sie das Wort „Tuschkasten“ nicht mehr ordent-
lich aussprechen konnte und stattdessen eben „Tutschkastn“ sagte. Seither testet sie mithilfe dieses Wortes den Härtegrad ihrer Erkältung.

Tropfenfänger

Ich kann zwar noch „Tuschkasten“ sagen, aber nur mit Mühe, denn mein Kopf steckt in einer Art Pappkarton, in dem es komisch braust. Die Glieder wollen auch nicht so, alles ist einen Tick zu hell und am liebsten möchte ich mir sowas hier unter die Nase binden.

Mach’ ich aber nicht. Wie sähe das denn aus! Stattdessen tu’ ich so, als sei das ganz normal, dass ich alle 5 Minuten niese und mein Taschentuchstapel wohl ein Loch hat.

So ein Tropfenfänger ist eines dieser lustigen kleinen Teile, denen man heute kaum noch begegnet, die einen aber un-
mittelbar in der Zeit zurückschießen können, in die Küche von Oma zum Beispiel. Diesen hier habe ich im vorigen Jahr im Set mit fünf weiteren bei einer Haushaltsauflösung bekommen. Noch original verpackt. Sofort hatte ich den Inhalt der Küchenschublade meiner Oma vor Augen und den Geruch ihres Kellers in der Nase. Dort in den Regalen standen lange Reihen von Einmachgläsern mit Kirschen, Mirabellen, Bohnen und Möhrchen. Außerdem lagerten dort Äpfel und Kartoffeln, und es hingen auch immer ein paar Mettwürste da. Dabei stand eine Bierkiste. Ich bin damals total gerne in diesen Keller gegangen, um eine Flasche Bier oder ein paar Kartoffeln raufzuholen.

Ich mochte nämlich diesen speziellen Kellergeruch, den ich heute noch ganz selten mal irgendwo überraschend aufschnappe.
O.k., heute nun nicht. Heute riech’ ich ja leider überhaupt nichts.

GiraffeEin anderes Plastikding, dessen Sinn sich mir allerdings nie so ganz erschlossen hat, ist diese kleine Giraffe, die man wohl in Gläser tut, um bunte Drinks giraffiger zu machen. Ich trinke ja sowas nie, deswegen weiß ich nicht, wozu das gut ist. Die gute A. aus Berlin brachte mich neulich drauf. Sie weiß es nämlich auch nicht, vermutet aber, das Tier solle eventuell so eine Art Quirl darstellen.

Keine Ahnung, vielleicht sind Giraffen ja auch dafür be-
kannt, dass sie in freier Wildbahn gerne mal was im Vorbeigehen verquirlen. Ich kann mich ja nicht überall auskennen… A. und ich sprachen dann auch noch über diese kleinen Plastikäffchen, die früher ebenfalls an so Gläser und Eisbecher drangemacht wurden, und die man heute auch nicht mehr sieht. Leider habe ich dazu kein Bild gefunden, weil ich nicht recht wusste, wie ich die Dinger gooogeln soll…

Eigentlich sprachen wir aber über ein CD-Cover, von dem ihr Leben oder so abhängt, und das ich ihr gestalten soll.

Und deswegen muss ich jetzt auch mal weiter…

20 thoughts on “Tutschkastn

  1. Die Giraffen und sonstige Viecher stammen aus den Sechzigern und wurden in Cocktailgläser gesteckt. Aufgrund der verschiedenen Farben konnte jeder Süffel relativ leicht sein Glas wiederfinden.

    • Gesundheit! :)) Du also auch?

      Gebadet hab‘ ich. Bin aber immer noch erkältet. Wahrscheinlich, weil ich’s nicht geschafft habe, die Giraffe in die Wanne zu komplimentieren. Sie wollte nur draus trinken und hat dann kehrt gemacht.

  2. vielleicht hilft ja die Seite mit dem „Partypiekser aus 1963“ irgendwie weiter, was den ansteckbaren Plastikaffen betrifft… (an den ich mich auch noch dunkel erinnern kann. Aber damals gabs auch Eis-am-Stiel, und der Stiel war so’n durchsichtiges Plastiktier… oder so…)

    Bild davon
    gefunden bei koziol.de

      • Ab in´s Bettchen, Fernseher an, Fernbedienung in die Nähe, MEDITONSIN (homöopathisches Mittel, das mir immer hilft) bringen lassen und den Computer und ein schönes Buch in Greifnähe, das hilft ganz bestimmt.
        Manfred Krug hat die Variante II (aber nur, wenn Variante I nicht hilft!) in einem Film vor Jahren sehr eindrcksvoll demonstriert: Ab in´s Bettchen bleibt, aber dann eine Flasche Wodka auf´s Nachtschränkchen und ganz langsam austrinken, immer im Bett bleiben, bis man schön schwitzt, und ganz schnell ist die Erkältung weg. Viel Glück mit I oder II!!!

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