Liebe Kastanienbewegerinnen und -beweger, …

… noch ist ja Sommer, zurzeit sogar mal recht angenehm, doch die Zeichen kündigen bereits zaghaft den Herbst an. Will sagen: Neulich ist mir die erste, klitzewinzige Kastanie über’n Weg gelaufen.

Natürlich ist das Quatsch, denn sie lag eigentlich halb unter einer Brombeerhecke, halb in Brennnesseln, und ein tapferer Recke hat sie mir am langen Arm hervorgeangelt. Aber es dauert nun nicht mehr lang, bis sie ihre dickeren Schwestern herpfeift, und dann geht sie wieder los: Die phänomenale, internationale, lichtbewahrende, über-den-Herbst/Winter-wärmelnde Kastanienbewegung. Und weil es zum jeweiligen Starteintrag oft ungefähr solche Kommentare gab: „Das ist ja mal ’ne hübsche Idee, da würd‘ ich ja gern mitmachen, aber jetzt finde ich doch nie und nimmer mehr eine Kastanie!“, hier eben also mal diese kleine „Vormerkerei“. Wem somit jetzt in den nächsten Tagen und Wochen eine Kastanie vor die Füße rollt, der kann sie vorbereitend einsammeln und steht, wenn’s bald losgeht, gut da.

Hier noch mal eben die Idee, sowie die Regeln in Kürze (Ausführlicheres findet sich in den älteren Einträgen dazu):

Idee:
Da ich zum Herbst hin immer ein bisschen schwermütig und melancholisch werde, weil ich die Dunkelheit und ungemütliche Kälte, die sich dann für ein halbes Jahr einstellen, nicht besonders mag, fing ich vor vielen Jahren mal an, mir jeweils die erste Kastanie des Jahres in die Jacken-/Manteltasche zu stecken. Sie sollte mich einfach daran erinnern, dass es irgendwann auch wieder hell und warm werden wird. Also blieb sie einige Monate und tröstete mich als Handschmeichlerin, bis endlich der Frühling wieder auftauchte, ich sie wieder in die Freiheit werfen konnte und mit ihr die dunklen Tage und mumpeligen Stimmungslagen. Nachdem ich diese Geschichte vor einigen Jahren hier erzählt hatte, gab’s zu meiner freudigen Verwunderung nicht wenige, die mitmachen wollten und es entstand die jährliche Kastanienbewegung. – Wie geht die nun?

Regeln:
Im Herbst rufe ich also hier den Start aus. Wer mitmachen möchte, braucht bloß eine frisch gefundene Kastanie, schreibt einen kleinen Blogeintrag (möglichst mit Bildchen der kleinen Runden) und verlinkt darin freundlicherweise hierher zum Startartikel. Wer keinen Blog hat, kommentiert einfach unter dem Startartikel. Ich nehme dann alle Teilnehmer (samt Verlinkungen) in meine Liste auf.

Dann tragen wir die Kastanie bis zum Frühjahr in unseren Jacken- und Manteltaschen herum, wo sie uns z.B. bei besonders zugigem Fieswetter daran erinnert, dass wir erstens nicht alleine sind, und zweitens es bald ein gemeinsames Aufatmen gibt. Wenn es dann deutlich Frühling wird, rufe ich hier einen festen Termin an einem Wochenende aus, an dem wir gemeinsam (jeder an seinem Ort, Grüppchenbildung ist jedoch sehr erwünscht und hat’s auch schon gegeben!) die Kastanie mit Schmackes weit fort in die freie Wildbahn zurück werfen.

Jetzt wundern sich vielleicht welche, weil hier bisher nix vom KaterMurr stand, dem ich die Bewegung vor zwei Jahren angetragen hatte und der sie wirklich liebevoll betreut und umgesetzt hat, wofür ich ihm zutiefst dankbar bin. Damals brauchte ich dringend Abstand von blog.de und hatte mich auch bereits innerlich verabschiedet. Nur die Bewegung sollte eben nicht eingehen, und der liebe Murrekater machte und tat, illustrierte, bastelte und kümmerte sich rührend, für und für!

Na, und mittlerweile kommen zwei Dinge zusammen: Er hat inzwischen zu meinem großen Bedauern verflixt wenig Zeit zum Bloggen, was furchtbar schade ist, und ich habe so langsam wieder Lust, mich hier öfter zu zeigen. Und darum ist die Kastanienbewegung nun wieder zurückgewandert an den Ursprungsort, so ist das.

KaterMurr, wir danken Dir herzlich für’s Hochhalten der Kastanie!

Das musste unbedingt gesagt werden. – Na, und Ihr geht Euch mal schön umgucken, denn zum Startschuss kann es jetzt nicht mehr so lang sein! Ich habe übrigens wispern hören, dass man Kastanien besonders oft unter Kastanien findet, – wenn Ihr wisst, was ich meine…