Versprochen.

Neulich mal sagte Axel Schulz aus meinem Fernseher heraus: „Nackte Leute find‘ ick schrecklich!“ Und ich muss sagen, da geht’s mir ganz genauso. Ich find die nämlich auch schrecklich, – aber bloß, wenn sie Axel Schulz sind. Dann finde ich sie allerdings angezo- gen genauso schrecklich. Außer vielleicht, sie ziehen sich vielleicht eine schöne, große Holzkiste aus dicken Brettern oder sogar ein Haus drüber.

Jetzt warte ich natürlich auf das Kamerateam, wo ich das mal reinsagen kann. Ist doch sowieso schon egal, wer was irgendwo raus- oder reinsagt. Im Zuge dessen könnte ich immerhin gleich noch ausschweifende Überlegungen anstellen über des Schulzens pfif- fige Berufswahl: Nacktleuteablehner, der aber selbst seinen Arbeitsalltag in Unterhosen ausübt. Oder ausgeübt hat. Heute ist er ja nicht mehr für’s Leutehauen bekannt, sondern eher dafür, dass er Mützen trägt, die wohl irgendwie aus Papptellern gemacht sind. Ich finde durchaus, das da aber mal wirklich zusammenkommt, was zusammengehört. Aber mich fragt ja immer keiner. Wahrscheinlich rede ich nicht kraus genug.

Vor ein paar Tagen behauptete zum Beispiel auch jemand, eine Geschäftsfrau wolle „ein zweites Standbein aufmachen“. Ich vermutete Chirurgisches und knipste schnell einen anderen Sender rein. Doch klingt’s überall gleich. Herr Hefner soll ja auch schon wieder irgendsowas gefeiert haben, und dabei „scharrten“ sich angeblich heiße Häschen um ihn. Na, da brauchte er sicher neue Auslegeware hinterher, aber der hat’s ja… Also, glaub‘ ich. Geld für Klamotten gibt er ja nun seit vielen, vielen Jahren nicht mehr aus, weil er lieber im Schlafanzug herumgespenstert. Das ist also quasi dem seine Arbeitskleidung, dabei schläft er sicher gar nicht so viel, schon allein wegen der Scharrgeräusche.

Eventuell gewöhne ich mir das Fernsehen doch mal eines Tages ab, weil mir das mitt- lerweile alles zu sehr an den Nerven zerrt, mir deshalb die Nägel brennen und ich immer seltener guter Hoffnung bin, dass Redewendungen und ihre Uhrsprünge überhaupt noch irgendwas bedeuten…

17 thoughts on “Versprochen.

  1. Hihi, witzig. Damit könnte man Bände füllen. Eine von mir geschätzte und gern frequentierte Mac-Seite ist auf der technischer Seite deutlich versierter, als bei Redewendungen und dazugehörigen Bildern: „Diese Woche drückte sich das Who-is-who der Technologie-Industrie bei der Interviewreihe “AllThingsD” die Klinke in die Hand. “ Die Vorstellung, dass sich ein Nachschlagewerk selbst die Klinke in die Hand drückt, hat mich schon amüsiert und ich lies es am Freitag direkt auch alle wissen.

    Interessiert aber niemanden so wirklich, weil das eigentlich Gemeinte ja auch so verstanden wird. Und das geht dann soweit, bis man irriert reagiert, wenn jemand mal eine Redewendung korrekt benutzt. 😀

    • Naja, es gibt ja immerhin Handbücher! Vielleicht… 😉

      Ich stelle schon manchmal irritiertes Augenflackern fest, wenn ich sage: „In jedem Fall…“ (den kennen wir ja gut *gg*) oder: „Mir brennt was auf den Nägeln.“ Neulich habe ich gehört, dass Jemandem was „auf der Zunge“ brannte. *seufz* Inzwischen erscheint mir sowas manchmal nur noch als grobe Richtungsvorgabe, wie was ungefähr gemeint sein soll.

    • …und ich hab‘ mir schon ordentlich viel Krauses zurechtüberlegt, – die reinste Naturlockenpracht! Wenn das gesendet wird, wird das die Gesellschaft revolutionieren.

  2. :)) Na da gäben sich aber die Fernsehteams die Klinken mit der Tür in’s Haus, wenn Axel Schulz einmal nackt auf Hefners Uhr sprünge! (Während eine tapfere Frau, auf ihren zwei offenen Beinen stehend, ihren Geschäften nachgeht…)

    • „Die Klinken mit der Tür ins Haus geben“ finde ich fabelhaft! :)) Da sollten die Kameraleute sich am besten mal gleich selbst dabei filmen, das wäre spannender als so manches. Wie z.B. Heidi Klum, die Donnerstag in der Live-Show zu ihren Kandidatinnen sagte: „Rennt los, und schnappt euch irgendwer aus dem Publikum!“

  3. Sich das Fernsehen abzugewöhnen ist ganz einfach. Wir praktizieren das seit Jahren. Ausnahme: Autorennen (DTM + F1) sowie Freitags-Kabarett in Bayern3. „Axel Schulz“ kenn ich gar nicht …

  4. … womöglich musste Herr Schulz es zu häufig erleben, dass Leute mit ohne nichts drunter vor dem Fernseher saßen, während er darinnen Medien werktätig zu Gange war…

    (… äh… ja… – nein, es geht ohne die Schwester, danke…)

    Ich bin bereit, eidessichlich zu verstattern, dass ich meinen Eintrag betr. Medien erst nach der Lektüre dieses des Deinigen Beitrags diesbezüglich postete (oder so ähnlich)!!!

    Das mit dem Standbein verstehe ich so, dass viele Geschäftsfrauen vom vielen Sitzen Wasser haben – und da muss dann eventuellst das Messer ran, wenn die Herz stützenden Smilies nix mehr bringen und so…

    Igitt! – Ich bin Unterschicht, sorry!

    Häff fann!

    PS: DVD im Laufwerk ist auch viel besser – da kann man zwischendurch 12, 23 Kaffees kochen und alles so was…

    • Wahnsinn! Habe ich mich rein gelegt! Aber echt! Ich habe meinen Beitrag vor der Lektüre… Muahaha!

      (… mir glaubt eh‘ kein Mensch mehr – das wollte ich nur der Vollständigkeit halber anmerken… hüstel…)

      • Ich möcht ja nicht wissen, wieviele Leute mir hier nackich ins Blog gucken… 😉

        Ja, da haste Dir witzigerweise ins offene Knie geschossen, lieber Dino. Aber ich weiß ja, was gemeint ist und bin überzeugt, dass Manches eben manchmal so in der Luft hängt und des Abpflückens harrt.

        …’n schicken Sonntag noch, gell?

        • Muahahaha! Das sind Phantasien! Gesundes Selbstbewußtsein! Da wäre ich überhaupt nicht drauf gekommen… Manchmal, wenn ich so ins Internet kieke (ich kieke denn immer so mitte Oogen im Kopp), habe ich nicht mal mehr oder noch nicht die Augen richtig offen…

          (… man kennt das… irgendwas sticht im Auge… – ach, der Löffel in der Kaffeetasse…)

          Das hast Du wieder köstlichst formuliert! Das sind so die wahren kleinen Freuden des Mannes im fortgeschrittenem Alter, hüstel! … „harrt des Abpflückens“… usw.

          Das ist nicht nur ironisch gemeint: ein gewisses Behagen ist durchaus meinerseits… – Die Leute, die Sprache gar nicht als Material auch zum Spielen wahrnehmen, wissen gar nicht, wie arm sie dran sind (um mal einen ernsthaften Aspekt in mein Geplausche zu bringen).

          Häff fann, Frau Theo!

          Das Fossil

Schreibe einen Kommentar zu Schauzeit Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)