Das muss auch erstmal einer nachmachen: Doppelrespekt für’s Gegangenwerden.

Heute also wieder Arbeit. Nützt ja nix. Muss ja. Und sonst so.

Als ich ankomme, guckt mich die doofe Kollegin mit großen Plüschiaugen an und meint, ich solle gegen zehn mal zum Chef reinschauen. „Zum Alten?“, frage ich. – „Mhm.“, mehr kriegt sie nicht raus. – „Och, ich weiß schon, was der will… Dann geh‘ ich mal gleich, nech?“, sage ich, und denke aber: …bevor ich mir dieses Leidensbild hier noch länger angucken muss.

Ist doch wahr.

Drüben bietet man mir Tee an, aber ich verzichte wegen Magenmalesche und gucke mög- lichst aufgeweckt, aber nicht, zu.

Erstmal höfliches Geplauder: „Wieder gesund?“ – „Fast. Arbeitsfähig.“

Der Alte legt los: Jaaaa, man hätte sich ja schon vor einer Weile beraten, wie es denn mit unserer Abteilung… …Krise… …jetzt mal ehrlich… …Sparenmüssen… …brummbrumm… …etwas verkalkuliert… …schließlich sei es ja kein Gastrokonzept… …herumherum… …schrummschrumm… …er als Arbeitgeber… …nicht persönlich nehmen… …vom Wirt- schaftlichen her gesehen… …früher… …leiderleider…- kein neuer Vertrag im Februar.

Da werde ich wieder wach und versichere, dass ich, da ich ja pfiffig sei, mir das alles auch schon zusammengereimt hätte, es vom Kaufmännischen her sogar verstehen kön- ne, es selbstverständlich nicht persönlich nähme, da ich wüsste, dass man mit mir vollauf zufrieden sei. Und ich würd‘ schon was finden, weil ich ja schließlich ’ne patente Person sei.

Der Alte unübersehbar überrascht, aber angetan. Ich sei ihm durchaus auch als pfiffig aufgefallen, sogar eigentlich zu pfiffig für diese Position. (Abwinken meinerseits: „Hat mich aber nicht weiter gestört.“) Er sei mit mir, im Gegensatz zu meinen Vorgängerinnen, wirklich sehr zufrieden, da gäb’s kein Vertun. (Einwurf meinerseits: „Dann freu‘ ich mich schon auf ein schönes Arbeitszeugnis!“) Dann noch’n büschen Geplänkel, wirklich sehr schade, aber so sei es nun mal, da kann man nichts… er führe solche Gespräche übri- gens höchst ungern, denn man wisse ja nie, ob das Gegenüber nicht plötzlich weinend rauslaufe und so. Ich: „Och, ich bin ja froh, dass das nu‘ alles raus ist, sonst hätte ich hier bald mal angefragt. Ich hab‘ lieber, wenn man offen sagt, was Ambach ist und die Leber rausrückt“ (oder so ähnlich).

Also tatsächlich Erleichterung und irgendwie Augenhöhe auf beiden Seiten des Tisches und dann noch viel Glück und, na, zwei Monate sind’s ja noch und dennwollwamalwieder.

Ich gut gelaunt wieder rüber in „unser“ Gebäude. Und der Kollegin Augen…, man glaubt’s beinahe nicht, sind fast noch plüschiger geworden. (Kann man denn Belladonnatropfen noch immer frei in Apotheken kriegen?)

Ich sollte nun also mal kräftig was vorleiden, wollte aber nicht, weil tatsächlich eher gute Laune. Angeblich wisse sie die ganze Sache auch erst seit Montag. (Klar, deswegen soll ich ihr seit zwei Wochen schon dauernd zeigen, wie sie mit dem Computer auch mal allein klar kommt. Dafür hat sie sich im letzten Dreivierteljahr ansonsten ungefähr 3’n’halb Minuten lang interessiert.) Ewig lang nervt sie mich, sie werde mich sooo vermissen! („Mhm.“) Was sie denn alleine dann hier…! („Mhm.“) Es sei doch so eine irre gute Zeit gewesen! („Mhm.“) Es täte ihr so wahnsinnig leid! („Jup.“)

Nach zwei Stunden hatte ich es endlich geschafft, sie auf’s Wetter und auf eine Fernseh- sendung mit Ina Müller umzuschwenken. (Die ich allerdings gar nicht gesehen habe. Aber sie schon. Also, die Kollegin. Frau Müller sicher später auch noch mal.) Das war aber fast ebenso unangenehm wie das Kündigungsgeschwafel, weil die Kollegin eine mittelbe- rühmte Sängerin, die wohl da mit aufgetreten ist, fortwährend als „Yvonne Knatterfeld“ titulierte und sowas kann ich nicht leiden, wenn jemand über 10 ist. Zum Glück klingelte auch noch ab und zu das Telefon.

Später, als die Kollegin schon weg war, kam dann auch noch mal der jüngere Chef rüber, um noch mal nach mir zu sehen. Das fand ich sehr nett, muss ich sagen. Für einen Chef kann ich ihn nämlich gut leiden, weil man mit ihm ganz burschikos reden kann, ohne dass er sich herabgesetzt fühlt. Außerdem hatte ich schon im Sommer mitgekriegt, dass er mich offenbar auch schätzt.

Er war jedenfalls genauso überrascht, dass ich alles so mit Fassung trage. Die Frage, was ich denn sonst machen soll, beantwortete er bloß mit „Naja!“ Und dann erklärte er mir auch noch mal den ganzen Sums von weiter oben, dass er mit mir total zufrieden sei, er hätte auch überlegt, ob man mich nicht woanders und so… Und ich bekäme aber ein tolles Zeugnis! Ich war schon knapp davor, ihn zu trösten, konnte mich aber gerade noch zusammennehmen.

Am schönsten war aber, als er sagte, man sähe im Übrigen in der Geschäftsleitung sehr genau, dass die Kollegin ohne mich sicher ordentlich ins Eiern kommen wird. Computer- mäßig wisse sie ja recht wenig Bescheid, und vom Organisatorischen her ahne man auch reichlich, was ich da in letzter Zeit alles aufgefangen hätte. Er habe lange auch überlegt, ob man mich in eine andere Abteilung (ich pass‘ aber in keine andere Abteilung), oder aber mich lieber behalten und sie… „Gott bewahre!“, rufe ich schnell, „Das hatte ich ja nun schon länger mal gesagt, dass ich das gar nicht so gerne hätte.“ (Deren beknackten Job möchte ich nämlich nicht geschenkt und wenn sie mir bündelweise Euroscheine hin- terher werfen!) Aber falls mal was Passenderes frei würde, könnten sie mich gern anrufen. Er: „Das sowieso!“

Jedenfalls, auch dieses Gespräch endete mit Erleichterung darüber, dass nun alles offen gesagt und keiner sauer ist und man übereinkommt, die letzten zwei Monate noch wie gehabt und anständig rumzukriegen.

Und ich glaube fast, beide Chefs haben hinterher heimlich gedacht: Die Frau G., die hat so Körperteile, die man bei Damen normalerweise eher nicht findet.

70 thoughts on “Das muss auch erstmal einer nachmachen: Doppelrespekt für’s Gegangenwerden.

  1. :)) Da fällt mir nix mehr ein. Ich lese Deine Texte so gerne.. so flüssig und lustig… irgendwie Pink Blog aber ohne Pink. Und ich will gar nicht sagen, dass mir das jetzt leid tut für Dich und ohne Job und was jetzt und so… hört sich zu gut an oben. Das wird ist schon.

    • Na, ich bin ja wirklich erleichtert, dass nun alles klar ist. Die Spekulationen der letzten Wochen haben mich doch ziemlich angestrengt. Und wahrscheinlich ist dieser „Erleichterungsplopp“ jetzt im Text gelandet. *g*

      Und wie’s weitergeht, sehen wir: wenn’s weitergeht. ;D

        • Ich hab‘ Dir die letzten paar Einträge unter den tag „job“ mal freigeschaltet (das Wesentliche findest Du in denen „für Freunde“).

          In dem Laden bin ich seit Februar und die Aufgabe ist wie für mich gemacht. Aber die Abteilung besteht nur aus dieser selbstsüchtigen, intriganten Kuh und mir (und ein paar Aushilfen). Und ich bin fast bekloppt geworden, weil ich mich jetzt fast ein Jahr abgeschuftet und gegen die Kuh gewehrt habe. Aus finanziellen Gründen wird jetzt die Leistung runtergefahren, so dass die „Kollegin“ in Zukunft alles allein machen kann. Wird sie aber nicht schaffen, weil sich jetzt zeigen wird, was sie alles nicht kann und wo sie die ganze Zeit getrickst hat. Ich geb‘ der Sache noch ein halbes Jahr…

          • So, hab mich mal durch die Job-Freundeseinträge durchgelesen und nun versteh ich vieles besser.
            ABER, da stimmt was nicht hier!
            Da sind einige Einträge für mich in der Vorschau sichtbar und wenn ich die dann anklicke, seh ich die nicht. Das ist auch völlig in Ordnung, so mach ich das bei mir ja auch. Nicht alles ist für alle lesbar, man hat ja Freunde und GUTE Freunde, ist ja wie im echten Leben da draussen auch.
            Aber dass die in der Vorschau (immer nur paar Sätze) lesbar für alle Freunde sind, ist nicht richtig und dürfte SO nicht sein. Hatte ich mit CC auch schon mal.
            Guck da mal nach, bitte. Und wenn du möchtest, sag ich dir die Überschriften zu den Einträgen, die ich meine. 😉

          • Hm, komisch. Also ich hatte Dir unter dem tag „job“ die letzten 6 oder 7 Einträge freigeknipst, der erste davon ist vom 10. Juli. Die solltest Du alle lesen können. Falls das nicht der Fall ist, kannst mir wirklich mal ’nen Tipp gebe, wo es z.B. nicht klappt, dann mecker‘ ich das mal an. Allerdings kümmert sich um die Sache mit der FL anscheinend auch keiner bisher…

            Jedenfalls danke, dass Du mich drauf aufmerksam gemacht hast. Totte hat neulich auch schon mal gemeint, meine neuesten Einträge würden ihm oft gar nicht in der Liste angezeigt. Vielleicht spare ich da mal auf’ne Sammelklage oder so. 😉

          • Nee, die hatte ich tatsächlich nicht freigeschaltet, weil ich nicht zu weit zurückgehen und Dir so viel Text zumuten wollte. Da muss ich echt mal anfragen beim Team, was die dazu sagen. – Vielen Dank für’s Aufmerksamsein, liebe lilith!

          • Ich hab‘ denen jetzt alles erklärt, geschickt, Blaubeerina in die FL genommen und ihr alles so geschaltet wie Dir. Jetzt warten wir mal ab. Was mich fast mehr mopst, ist diese Sache mit der FL-Sortierung, die ich vor Wochen angemeckert hatte. Da habe ich auch noch mal nachgefragt, kriege aber keine Antwort. Sowas find‘ ich ausgesproche unhöflich und stieselig. Wahrscheinlich ist das jetzt eben so und fertig. 🙁

          • Hatte ich auch schon mal und als ich nachgefragt habe (allerdings in einem neuen Eintrag) hat man mich zackzack abserviert und die Kommentarfunktion zu diesem neuen Eintrag geschlossen. :>

            Nix da, ich bleib am Ball, weil mir diese Funktion sehr wichtig ist!

      • Übrigens ist die „Kollegin“ (so kann man sie ja eigentlich kaum nennen) die letzten Wochen mit ein bisschen Glück auch zahmer. Schon weil sie noch was von Dir lernen will. 😉

        • Ganz gut ist auch, dass sie bald umzieht. Deswegen hat sie sich im Dezember schon jede Menge freier Tage eingetragen. Es ist hauptsächlich der Januar, den ich noch mit ihr überstehen muss. Aber der wird… – Hua!

          • Das mit den Beinen fänd‘ ich auch zu drastisch (eins oder ein halbes würde ja schon… :>>). Vielleicht ergibt sich ja für Januar auch noch irgendwas, was die letzten Wochen erleichtert. (Ich spekuliere bspw. darauf, etwas Neues zu finden und dann per Absprache etwas früher raus zu gehen oder so.)

            Übrigens hat Madame gestern eine ganze Weile aus meinem MD-Viren-verseuchten Becherchen getrunken, bis ich sie auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht hab‘. Wenn sie Pech hat, weiß sie spätestens morgen, dass ich garantiert nicht simuliert habe. (Ich glaube, dass sie das nämlich glaubt.)

          • Siehste! Ge-nau das sag‘ ich auch immer! :>>

            Mal sehen, ob das Becherchen gewirkt hat, gestern war ich ja allein auf Arbeit, erfahre es also erst nächste Woche…

          • Soll sie’s mir ruhig nachweisen! Dann muss sie zugeben, dass ich nicht simuliert habe. 😉 Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass sie das glaubt, sowas ist immer ihre erste Annahme. Sie hat uns mal unter Lachen erzählt, dass sie ihre Tochter trotz Schmerzen im Fuß gezwungen hat, eine lange Wanderung mitzumachen. Später stellte sich dann aber raus, dass da irgendwas gebrochen war…

  2. Du trägst es mit Fassung und Humor – dass ist das Beste, was du aus der Situation machen kannst.

    Und du behältst deinen lakonischen Stil, der mich immer wieder an Wolf Haas erinnert (unbedingt lesen, bald hast du Zeit dazu).

    • Stimmt, Haas blitzt da raus. (Vermutlich, psssst…, weil ich ihn schon gelesen habe. Also, fast alles.)

      Fassung und Humor braucht man ja eh‘ von früh bis spät im Leben. Da hatte ich Beides zum Glück schon quasi griffbereit. Und wer weiß? Vielleicht erinnert man sich meiner wirklich mal eines Tages oder ich kann einen Kontakt gebrauchen.

  3. Der Satz „Ich war schon knapp davor, ihn zu trösten, konnte mich aber gerade noch zusammennehmen“ hat mich ja irgendwie ungehauen…

    Wenn ich das so lese (und es ist ja auch noch gut geschrieben!), dann frage ich mich erst zum 345. Mal, wie und warum ich „für so was“ fit gemacht werden oder mich gar selber fit machen soll…

    • Das ist eben meine etwas zu stark ausgeprägte Empathie, ein typisches Frauenproblem (wegen der Kinderhabereimöglichkeit und deren Folgen). Man kriegt es aber mit etwas Lakonie ganz gut in den Griff. 😉

      • Großer Gott: dass Du das so „ausgeprägt traditionell“ siehst, überrascht mich; andererseits ist wohl echt was dran, weil Frauen sich „Beheimatung“ sich irgendwie selber machen können, weil sie ja nun mal nach wie vor die Lebensmacherinnen sind; Männer brauchen Frauen, um zu „landen“ (das ist spekulativ-hypothetisch, aber zu 67,985% ernst gemeint)…

        So weit der Klugschiss zum Tage, heute wieder in ansprechendem Fossilgrün, muahaha…

        • Naja, ausgeprägt traditionell würd‘ ich das eher nicht nennen. Aber ich bin ja schon relativ bekannt dafür, dass ich durchaus Unterschiede sehe im Tun und Lassen von Männern und Frauen. Also, was sich z.B. an Eigenschaften so als überwiegend typisch zuordnen lässt. Gleichmacherei ist nicht meins, ich mag die Unterschiede. Und ich bin dabei durchaus manchmal „kerliger“ als viele Männer, die ich kenne. Aber je älter ich werde, umso klarer wird mir auch, dass die Unterschiede oft unüberbrückbar sind. Und leider bin ich noch nicht alt genug, sie nicht überbrücken zu wollen. Muss ich wohl noch was warten… 😉

          Ich mag nur nicht, wenn diese Unterschiede dafür hergenommen werden, dass man auch unterschiedliche Rechte einräumen möchte. Da wird gern ein bisschen herumverwechselt, aber das ist ein anderes Thema…

          • Hm. – Ich weiß, ehrlich gesagt, bei diesem Thema, oder halt eben bei dem Thema, nämlich Männer und Frauen und die Folgen, von Anfang (der „Beschäftigung“ mit dem Thema) an nicht genau, was „aufgesetzt“ und was authentisch oder so ist; ich muss immer an die Episode bei Woody Allen denken, in der die Frau sich bei ihrem Mann beschwert, dass alle ihre befreundeten Paare Probleme hätten, nur sie nicht: und schon haben sie ein Problem; womöglich ist diese meine Sichtweise oder Einstellung oder wie auch immer man das nennen will, bereits Ausdruck von Nivellierung und Gleichmacherei; ich traue mir gerade bei diesem Thema selbst nicht über den Weg, in Klammern „das Unbewusste“…

            Deinen letzten Satz würde ich aber in jedem Fall unterschreiben!

          • Och, was nun zuerst da war, Huhn oder Ei, darüber denk‘ ich nicht soviel nach (hab‘ ich früher zuviel gemacht). Mir geht’s inzwischen immer darum: wie geht’s von hier aus weiter. Was ham ‚wer zur Verfügung und wie wollen wir das nutzen?

            Sonst analysiert man sich ins Quadrat. Und wer mag schon quadratisch sein… 😉

          • Hm. – Ich leide an den Folgen einer Überdosis Anna Lyse, ei weiß…

            Ist doch aber (war?) die mit „Ritter Sport“ fest verwachsene Floskel: „Quadratisch, praktisch, gut“?

            Was aber mich betrifft (ich rede so selten über mich), so bin ich das hiermit grüßende

            Fossil

          • Ja, das ist die. (Übrigens ist R*tter eine der Firmen, die darauf achten, kein genmanipuliertes Sojalezitin zu verwenden. So man das denn heutzutage überhaupt noch ausschließen kann…)

          • Gütiger Himmel (schön wäre es, wenn der gütig wäre, harhar)! – Also „Soja“ habe ich schon mal gehört, chchch…

            Im Ernst stelle ich mir das so vor: die vielen 68er sind oft mehr oder weniger angekommen oder gar richtig „gelandet“ (siehe „Die fetten Jahre„: ein Hammerfilm in jeder Hinsicht; ich hätte nicht gedacht, dass solche Filme überhaupt gemacht werden), infolgedessen aber von den ursprünglichen Ideen und Idealen usw.dennoch und trotzdem was „eingesickert“ in die Gesellschaft, und sei es „nur“ Mülltrennung usw.; ich finde, diese „kleinen Beiträge“, um die auch die großen Konzerne nicht drum rum kommen, haben letztendlich denn doch was Gutes…

            Ach. – Es fühlosofiert schon wieder,

            Das Fossil

          • Ja, es gibt deutliche Spuren im Alltag. Aber wenn die 68er gewusst hätten, wieviel auf der Strecke bleiben würde von ihren Ideen, dann hätten sie sicher’ne Menge Elan verloren unterwegs. Gestern hieß es wieder im Fernseher, dass die Kernkraft jetzt tatsächlich verlängert wird. Da könnte ich vor Wut heulend ins Sofakissen beißen!

          • Ja, das meine ich… Ich meine, ich war ja nicht dabei (im nächsten Leben werde ich Eis-Verkäufer in Woodstock, hoho), aber irgendwie – alles Haschen nach Wind…

            Trotzdem Schönen Sonntag!

          • Ich habe einen Stollen gegraben*… – jetzt habe ich wieder was durcheinander gebracht, deucht mich!

            Außerdem muss ich jetzt erst einmal wieder etwas zu Mittag machen – diese animalische Bedürfnisse finde ich echt stressig…

            * Und ich hoffe, in Down under raus zu kommen, hihihi…

          • Ohooo! Und bist auf’ne Marzipanmine gestoßen? Reich! Reich! Er ist reich!!!

            Ich liiiieeebe animalische Bedürfnisse! :>> Die bewahren einen vor’m Abheben.

          • Nö, nüscht reich: ich würde das Marzipan ja gleich weg löffeln, muahaha; ich weiß ehrlich immer noch nicht, ob das Lübecker oder das Königsberger Marzipan besser ist; weitere Forschungsarbeiten werden an adäquatem Orte publiziert…

  4. Auch wenn Du es bewundernswert lakonisch nimmst, es bleibt ein schaler Nachgeschmack. Du hat Dir den Allerwertesten aufgerissen und die höher bezahlte Meinung bestätigt Dir auch seine Wertschätzung. Schön. Was hast Du davon ? Aber auch: Was hat die Firma davon, wenn man aus geschäftspolitischen Erwägungen für gute, innovative Kräfte keinen Platz findet ? So wird datt nie watt mit de deutsche Landens.
    Dir drück ich aber ganz fest die Daumen und hoffe sehr, dass es für Dich jetzt leichter wird, etwas Neues zu finden.
    Stürmische Grüsse aus dem grauen Pott.

    • Ja, klar. Nüchtern betrachtet ist es das alte Spiel. 😉

      Aber da ich vorbereitet war und eigentlich ja froh bin, da wegzukommen (und selber lieber nicht kündigen wollte ohne neuen Job), kann ich die ganze Sache leichter nehmen. Das ganze Jahr 2009 ist wirklich beschissen für mich gelaufen, und ich setze meine Kraft jetzt lieber für neue Ziele ein. (Außerdem habe ich mir vorgenommen, noch das eine oder andere Sprüchlein aufzusagen, bevor ich dann Ende Januar aus der Tür gehe.)

      Natürlich sind auch meine Gefühle gemischt, aber ich gehe da jetzt auch auf meine Art raus, gerade und aufrecht. Und ich sehe, dass das richtig ist, was mir widerum ganz schöne Energie gibt. Ich bin nicht so vermessen, zu glauben, dass die Geschäftsleitung meinetwegen länger als drei Sekunden nachdenkt. Falls es doch so ist, möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.

      Danke Dir für’s Daumen drücken und so. 😀

      Ganz lieben Wochenendgruß, Theo

      • Es ist auffällig, für wieviele das Jahr 2009 beschissen gelaufen ist. Ich mach auch drei Kreuzzeichen, wenn Silvester ist. ( Damit das neue Jahr besser beginnt, haben wir als gutes Omen gestern beschlossen, Silvester nach HH zu fahren und 2010 mit Rollinchen und Ehemann zu begrüßen. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen)

        Ich finde es auf jeden Fall bewundernswert, dass Du es so durchziehen kannst. Ich würd das auch so machen. Das Wichtigste wäre für mich jetzt auch, dass ich mich gut im Spiegel ansehen kann dabei. Sicher wirst Du es mit dieser Haltung auch wesentlich leichter haben bei der Jobsuche.
        Erstmal ein genussvolles Wochenende !

        • Oh Gott, ja. Über Silvester müsste man auch mal langsam nachdenken. *weia* Eventuell habe ich da aber schon ’ne zaghafte Idee…

          Ja, das Sich-im-Spiegel-angucken-können wird mir auch immer wichtiger mit den Jahren. Da ich keine Familie zu versorgen habe, kann ich da natürlich auch freier agieren. In Zeiten wie diesen bin ich dann ganz froh, keine Kinder zu haben, wegen derer ich mir dann Sorgen machen müsste. Gegangen ist es immer irgendwie, darauf verlasse ich mich einfach.

          Lieben Sonntagabendgruß!

  5. Ah jetzt is es raus! Wiedermal ungeheuer humorig und auf den Punkt formuliert, auch wenn der Anlass wenig zum Lachen gemahnt. Wünsch Dir, dass sich in den nächsten Wochen (am liebsten Tagen) ein Job auftut, der alle Deine Vorstellungen perfekt erfüllt.
    Drück Dich.

    • Danke liebe Mokkasin. 😀

      Ja, ich finde, ich habe jetzt mal’ne gute Zeit verdient! Vielleicht kann ich ja mal an irgendso’nem kosmischen Hebelchen rütteln…

      Drück‘ Dich auch, Theo

  6. Herrlich! :)) Nirgendwo ist Gegangenwerden so lustig, stylisch und würdevoll wie bei dir. Und jetzt drück ich dir mal ganz feste daß du mit deinem aber sooo tollen Arbeitszeugnis eine wunderbare Stelle findest, wo du eine wunderbare Nummer Zwei abgeben kannst!

    • Ich hatte auch noch nie so gute Laune dabei! :)) Doch! Einmal, aber das ist ’ne andere Geschichte… (Da ist allerdings mein Abgang nicht beschrieben, sehe ich gerade.)

      Ja, das wär’s jetzt echt mal: eine schöne Nummer Zwei für eine richtig gute Nummer Eins zu sein! *mitdrück’*

  7. Wäre ja schön gewesen, wenn’s noch schön geworden wäre, aber so ist es ja auch gut – wenigstens hast Du jetzt (fristge-)rechte Gewißheit. Und die ganzen Vermutungen haben ein Ende…

    (Stecke z. Zt. selber in dieser Hoffnungs-Achterbahn: „Wir schätzenbrauchenwollen Sie!“ – aber keine Entscheidung ist ja auch irgendwie eine …)

    Jedenfalls wünsche ich Dir bald eine SuperStelle (- obwohl: doofe Kolleg/inn/en gibt’s wohl überall …), damit Dir ein Januar an der Seite dieser Truttsche erspart bleibt. :wave:

    • So doofe Kolleginnen gibt’s zum Glück nicht überall! Ich komme sonst immer mit allen gut aus, aber an der hab‘ ich mich echt abgearbeitet.

      Kleines Beispiel?
      Ich erzähle ihr, dass ich wegen meiner anhaltenden und elenden Magenkrämpfe seit einer Woche kaum was Essen kann und deswegen noch mal 2 Kilo abgenommen habe. Da sagt die tatsächlich unter Kichern: „Ach toll, 2 Kilo! Ich hätt‘ auch gern 2-3 Kilo weniger!“ Und ganz offenbar hat sie keine Ahnung, was an so einer Aussage nicht so ganz passend ist.

      Ja, es ist schon alles ganz gut so. Es hätte zwar eigentlich anders sein sollen, aber das ist ja oft so im Leben. Jetzt muss sich nur noch die richtige Tür öffnen (und das möglichst bald), damit es weitergehen kann. (Wenn das allein durch festes Wünschen ginge, stünde sie schon torweit offen.)

      Dir wünsche ich das natürlich auch, lieber Kater. Also drücken wir uns mal gegenseitig die Tatzen, was? :wave:

  8. Also, ganz kurz:
    Der Blog ist für mich ja schon lange (aus beruflichen und lebensumständlichen Gründen) abgehakt, aber ich lasse mich immer noch ab und zu hinreissen, Deine persönlichen Einträge zu lesen, wenn ich den Hinweis im e-mail-Account finde. Nie habe ich es bereut. Wie Du schreibst, ist mit das Unterhaltsamste.
    Mach Dein Ding und Du wirst sehen, dass alles gut wird (oder eh längst schon ist).
    Beste Grüße vom Indogermanen

  9. Habe es gerade erst gelesen und drücke Dich ganz dolle und freu mich, dass Du dann wieder mehr Zeit zum Schreiben hast, hihi, nee nee, Du schreibst ja auch so fleißig ( ganz im Gegensatz zu mir ). Aber es ist ja wirklich besser, man weiß, woran man ist. Am schlimmsten ist ein diffuses Gefühl, eine Unsicherheit, die man nicht übersetzen kann in reale Fakten. Die hast Du nun, und wie der allererste Spruch bei meiner allerersten Ehe in der Kirche lautete: UND WO EIN WEG ZU ENDE GEHT – DA FÄNGT EIN NEUER AN. Den fand mein damaliger Mann erst sehr gut, nach zwölf Jahren dann nicht mehr so, aber Du hast ja schon einige Wege hinter Dir, und jeder bringt zumindest Erfahrung für Dich und schaue Berichte für uns. Deine Annemikki

    • Danke, liebe Annemikki, für Deinen Zuspruch. 😀
      Ja, ich bin wirklich erleichtert, dass nun alles sichtbar auf dem Tisch liegt und ich bei der Arbeit auch frei reden kann. Inzwischen spricht es sich auch überall herum und ich bekomme von Allen sehr nette Dinge gesagt. Die werden mich noch ordentlich vermissen! (Zumal sie von der Kollegin sicher nicht so aufmerksam und liebevoll betüdelt werden.)

      Und übrigens hoffe ich auch, dass ich was Neues finde, was nicht so anstrengend und zermürbend ist, so dass ich vielleicht wieder mehr Kopp für’s Bloggen habe. Keine Ahnung, wieso und woher, aber ich bin total zuversichtlich, dass bald was ganz Gutes klappt.

      Und von Dir würd‘ ich auch gern mal wieder was neues lesen!!! Hm?

      Liebste Grüße, Deine Theo

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