Mitgefangen, mitgehangen. (Na gut. 7 kleine Geheimnisse.)

Der Spruch gehört, glaub‘ ich, auch mit zu denen, die am häufigsten falsch zitiert werden. Obwohl man da eigentlich nicht viel verkehrt dran machen kann, wird er häufig genau das: Verkehrt. Ständig höre ich, dass Leute sagen. „Mitgehangen, mitgefangen!“ Eventuell ist das so eine Sache, die sich im Laufe der Zeit auch in der Bedeutung wandelt. Schließlich wird heutzutage niemand mehr aus Versehen mit aufgeknüpft, bloß weil er bei der Ver- haftung eines Schwerverbrechers (Schwarzfahrer z.B.) zufällig in der Nähe herumstand.

Heute assoziiert man wohl eher Zwei, die irgendwo verdächtig abhängen, vielleicht an einer Straßenecke oder so, und da ist man natürlich schnell mal einkassiert. Eventuell stellen sich manche auch vor, dass ein Flüchtender irgendwo auf einem Hinterhof unglück- lich hängen bleibt und deshalb die wilde Verfolgung plötzlich stoppt und das war’s dann.

Watt weiß ich! Darum geht’s eigentlich auch nicht.
Mir fiel nur dieser Spruch ein, weil’s mich erwischt hat.

Das nette Rebhuhn von nebenan hat mich zu einem Stöckchen aufgefordert und ich, die eigentlich bei diesen Dingern normalerweise nicht mittut, hatte sowas wie ein Déja vu. Jetzt könnte ich es mir einfach machen und es einfach bei dem belassen, was ich da schon mal geschrieben hatte, aber das wäre ja auch irgendwie doof.

Also, mal überlegen, welche sieben ungemein geheime Dinge über mich noch öffentlich gemacht werden könnten. Hmmm…

– Ich kann nicht auf zwei Fingern pfeifen. Schade, manchmal könnte man’s brauchen. (Ich weiß aber theoretisch, wie’s geht! Ihr müsst mir das jetzt nicht alle schreiben…)

– Neulich hab‘ ich eine M*lka gegessen, die ich mir auch noch selbst gekauft hatte. (Gott, ist das peinlich!)

– Der Haargummi-Tick: Da ich meistens Zopf trage, benutze ich jeden Tag Haargummis. Und die müssen(!) immer farblich zu den Klamotten passen! (Man kann sich also denken, dass ich eine ziemliche Sammlung habe.)

– Mit Trinkgläsern bin ich auch pingelig, die sollten blitzen. Ich geh‘ auch als Besucherin schon mal zur Spüle und wasche ein Glas noch mal richtig ab, bevor ich es mir füllen lasse. (Besonders bei Sektgläsern. Wenn die nicht picobello sind, dann perlt’s nämlich auch nicht. Und grade auf das Perlen kann man immer mal so schön versonnen drauf- schauen.)

– Ich mag, wenn Männer sich von meinem Humor weder irritieren noch einschüchtern lassen. (Leider gibt’s das seltener als man denkt.)

– Ich habe schon Leute beinahe wahnsinnig gemacht (huhu, Freundin S.!), weil ich wäh- rend des Gesprächs immerzu irgendwas fummle oder falte. Bierflaschentiketten z.B., Sektkorkendrahtkörbchen oder Bonbonpapierchen. (Das führt gelegentlich dazu, dass man’s mir aus den Händen reißt und mit „Schluß jetzt! Ich kann da nicht mehr länger hingucken!“ über die Schulter wirft.)

– Ich war schon Schauwerbegestalterin, Servicemamsell, Verkäuferin, Kunststoffwerkerin (Acrylglas), Sanierungsplanerin, DTP-und Grafik-Elli und jetzt mach‘ ich „Alleskönnerin“. (Ich könnte, mit der entsprechenden finanziellen Grundversorgung, aber sofort aufhören zu arbeiten, um mehr zu schreiben und zu werkeln und solche Sachen. Leider will die Lotto- zentrale den allgemeinnützigen Aspekt darin nicht recht anerkennen.)

So. Wer mag, kann ja jetzt auch mal…

37 thoughts on “Mitgefangen, mitgehangen. (Na gut. 7 kleine Geheimnisse.)

  1. Oh, schon wieder Gemeinsamkeiten! Die Futzelei beim Reden (ich fiesel auch immer die Etiketten vom Bier, wenn ich ausgehe…), Pfeifen, Gläsertick (mit den Bubbelperlen kann man sich weghypnotisieren wenn die Party langweilig ist oder es nichts zu essen gibt, so wie bei mir am Samstag…). Aber M*lka kaufen? Das ist schon unerhört, das hätte ich nicht von dir gedacht. Pfui!

    • Ja, stocher‘ noch in der Wunde! Ich schäm‘ mich ja schon… Dabei wollte ich bloß wissen, wie diese Mousse-Nummer da schmeckt. Es war also ein waghalsiger Selbstversuch zum Wohle der Allgemeinheit! Ergebnis: kann man ruhig sein lassen.

      Und das mit den Haargummis? Haben wir das auch gemeinsam?

  2. Nun denn, ich bin seltener als man denkt ;).
    Ich persönliche liiiieeebe deinen Humor. Von einschüchtern kann da eigentlich keine Rede sein.
    Naja, alles andere finde ich auch furchtbar 😀

    LG Andi

  3. ich wußte, daß du eher stock-unaffin bist, hatte aber eben auch gehofft, daß dieses stöckchen noch ok ist :)… danke für die aufklärung mit dem spruch, ich hab’s auch immer falsch gemacht. klingt aber SEHR überzeugend.

    den vorigen eintrag zu diesem stock kannte ich noch gar nicht – man kann ja auch nicht immer alles nachlesen, aber vielleicht sollte ich mal.

    • Du, ich hab‘ hier inzwischen so viel auf Lager, da weiß manchmal selbst nicht mehr, dass ich da schon drüber geschrieben hab‘.

      Das Stöckchen hab‘ ich aufgenommen, weil Du mich so nett gefragt hast, und jetzt lass‘ ich’s eben wieder für zwei Jahre. 😉

    • Solang’s nicht ganze Staubflöckchen sind… 😉

      Meines Wissens entstehen die Perlen an den winzigen Poren im Glas. Was jedenfalls absolut perlungsfeindlich ist, sind Spülireste und leiser Fettfilm. (Und was ich auch nicht gern mag, ist, wenn jemand seine Geschirrtücher mit ordentlich Weichspüler wäscht und nach dem Weingläserpolieren der Wein z.B. nach „wilder Exotik“ duftet und nicht nach sich selbst.)

  4. Oh, und ich warte auf den Tag, wo der Plusquamperfekt als legitimer Ersatz für den Imperfekt anerkannt wird.

    „Und was hast du gestern Abend gemacht?“
    „Ich war im Kino gewesen.“

    Aaaargh!!!

    • Schöner Bericht, gefällt mir. 😀

      Aber ich muss Dich enttäuschen, ich mag ja gerade M*lka nicht. Mir ist die viel zu süß, viel zu Molkenpulver, viel zu Sojalezithin, Vanillin und Haselnusspaste. Meine Lieblinge heißen Fe*dora, Hach*z, Coppenn*ur, Valrh*na und Leys*effer… (Ach, ich könnte ewig so weitermachen.) Auch mit L*ndt bin ich gar nicht zu begeistern, die tun so unheimlich edel, sind’s dabei aber gar nicht. Bei diesem Thema steigt regelmäßig mein Blutdruck. :))

  5. noch n paar Geheimnisse:

    ich kann auch nich ohne Finger auf zwei Fingern pfeifen. Und wenn ich auf der Pfeife finger, krieg ich den Erfolg gleich als Durchschlag.

    Das Geknurpsel mit Papierken ist hier auch ne „anerkannte Krankheit“ – läuft unter dem Decknamen „Mülltrennung“ 😉

    • Ich hatte mal ab und zu Bilder gemacht von den bepulten Bierpullen und verknispelten Schokopapierchen. Sollte’ne Serie werden, aber die Bilder sind z.T. sowas von unscharf, dass man die eigentlich nicht nehmen kann. Muss vom Bier kommen, vielleicht mag meine Kamera keinen Hopfen…

      (Irgendwann poste ich das aber noch mal.)

  6. Vielen dank für’s (Mit-)Teilen! Ich mag solche Sammlungen privater Eigenheiten.

    Und den Haargummitick habe ich auch!
    Ist bei meinem Kleidungsstil aber wesentlich unkomplizierter, sie zum Outfit passen zu lassen, ich brauch nur schwarze 😉

    • Hallo BlackLily, schön, dass Du mal wieder reinschaust! 😀

      Ich überleg‘ ja tatsächlich, mal demnächst zum Friseur zu gehen, um mir dort eine dieser berühmten „Frisuren“ machen zu lassen. Eventuell kann ich den Haargummi-Tick dann ablegen. Muss ich mir bloß’n Ersatz suchen…

      • Oha! Eine Frisur, ja? So etwas hatte ich noch nie… Das Ergebnis wirst du uns dann ja hoffentlich bebildert zur Verfügung stellen!

        Reinschauen tu ich natürlich öfter mal, bin aber meist sprachlos…

        • Gestern bin ich schon am Sallong vorbeigegangen und hab‘ mal reingeschmult. Die sehen alle unheimlich cool und tätowiert aus da, und ich will ja ’ne ziemlich klassische Frisur. Jetzt hab‘ ich schon wieder muffe, dass ich hinterher komplett neue Garderobe brauche und dann mit meinen 41 Jahren’n büschen peinlich rüberkomme. Aber ich weiß, dass die da gut schneiden… Na, gucknwama.

          Foto? Kommt erstmal auf’s Ergebnis an. Vielleicht brauch‘ ich auch ’ne große Mütze.

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