Mobilfunk-Randale!

Also, wir hatten am Wochenende eine zweitägige Großveranstaltung bei der Arbeit, die uns inkl. Vorbereitung wochenlang auf Trab gehalten hat. – Bin ich vielleicht froh, dass die jetzt endlich durch ist!

Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse dieses Wochenendes ist, dass Außendienstler wirklich die allerdämlichsten Handyklingeltöne haben. Noch dämlichere als die pubertie- renden Jungs vom Spielplatz gegenüber, – und das will was heißen! Ich weiß das jetzt deswegen genau, weil ebendiese ADs ihre Handys in mein Büro legen, während sie sich um ihre Kunden kümmern müssen. Und ADs haben ihre Handys natürlich auch immer ordentlich laut eingestellt, weil die Herren meistens selber schon so geräuschig sind (wenn sie zum Beispiel über ihre 80er-Jahre-Witze lachen müssen) und dabei natürlich nicht mitkriegen würden, wenn ihr Telefon nur mittellaut losrumpeln würde.

Man kann sich jetzt mal kurz vorstellen, wie das ist, wenn die Bromine im Büro zu tele- fonieren versucht und vielleicht gerade eine Kundin wegen einer Veranstaltung dran hat. Und dann bekommen mehrere Außendienstler parallel einen Anruf. Da die Handys alle auf der Fensterbank ausgelegt sind, meint man die Scheibe deutlich vibrieren zu sehen. Ich vermute ja, meine Gesprächspartnerin hat gedacht, ich rufe vom Rummel aus an und hocke in einem Disco-Autoscooter, während nebenan ein Riesenkarussell hupt, sirent und trötet und Leute brüllen. (Sirenen ist ja das, was eine Sirene so macht, wenn sie sich nicht gerade die Frisur durchforkelt.)

Ein bisschen peinlich ist das schon.
Ich hab‘ dann später mal ein bisschen überlegt, was mir denn wohl der liebste Klingelton wäre. Es gibt ja schließlich so schöne Geräusche, die man da drauf installieren könnte…

Zum Feierabend hin wusst‘ ich’s dann:
Das hübsche Rauschen einer sich langsam auflösenden Sprudel-Kopfschmerztablette.

29 thoughts on “Mobilfunk-Randale!

    • Also, besonders in Kombination zerren die an den Nerven… Einer hat z.B. das „Axel F.-Theme“ von Faltermeyer(?), der nächste so einen Shakira-Discoknaller, der Dritte ein enervierendes Düdelfudelpiepsgedröhn… Und alles natürlich in voller Höchstlaustärke!

      Und dazu hat meine Kollegin so ein prinzessinnenmäßiges Glöckchengeriesel, also sowas, was man in Filmen sieht, wenn jemand was zaubert. Das höre ich alle zwei Meter, wenn sie ’ne sms bekommt.

      • Ich bemitleide Dich :yes:
        Das würde mich auch voll ankotzen. Schlimm finde ich das auch in der Strapazenbahn, wenn dort viele Handy klingeln und die Leute dann auch noch so laut sprechen dass es sich anhört, als würden alle Insassen der Bahn sich anbrüllen … Es sollte viel mehr Handyverbote geben :yes:
        Ich bin froh, wenn ich mal mein Handy weit weglegen kann und mich nienmand nervt.
        Liebe Grüße
        Dein Andi (der sein letztes Handy mit Wucht absichtlich auf den Betonboden geschmissen hat)

        • Naja, zum Glück war das nur während der zwei Tage der Veranstaltung. Jetzt ist himmlische Ruhe, denn ich bin ganz allein im Büro, weil die Kollegin Urlaub hat. Da höre ich höchstens mal die Mäuse im Keller husten. 😉

          (Mein Handy hab‘ ich bisher nur aus Versehen runtergeschmissen, aber was nicht ist, kann ja noch werden…)

          Liebe Zurückgrüße, Theo

  1. Pfarrer haben oft irgendwelche Kirchenlieder als Klingelton, als ob sie damit allen beweisen könnten, wie fromm und kirchlich sie sind.

    Ich finde es ja äußerst unpassend, wenn die liebe Frau anruft und dann „Wenn ich einmal soll scheiden…“ aus dem Handy piepst.

    Ganz abgesehen davon, dass sich Bach, Paul Gerhardt, Zinzendorf und alle anderen wohl im Grab umdrehen würden, wenn sie wüssten, was da mit ihrer Musik gemacht wird…

    • Oder ganz ironisch „Highway to hell“ von AC/DC… 😉

      Ich versteh‘ auch nicht, wieso man nicht einfach einen ganz normalen, leisen „Düdeldiedüdel“-Ton haben kann. (So wie ich!) Zuhause stört’s einen doch auch nicht, wenn das Telefon nur „normal“ klingelt.

      • zuhause klingelt aber auch nur EIN Telefon (oder der Papagei, der sich vor lauter Langeweile sämtliche Klingeltöne sämtlicher Handies aller Menschen des Stadtteils zusammen mit den Fabriksirenen, Busbremsen und Hupkonzerte angewöhnt hat). Da weiss man a), was man hat und b) meist, wo man’s findet 😉

        Sprudeltablette als Hängelton (öh das Kürzel bleibt jetzt) wirkt übrigens erst mit 2×250 Watt richtig.

        Hübsches Authentifizierungsbuchstabenkürzel hab ich übrigens gerade einzugeben: „hnnta“. Na denn…

        • Na, das wäre ja NOCH schöner, wenn da auch noch mehrere rumklingeln würden! Nee, danke. Ich gebe zu, ich hab‘ am liebsten, wenn gar nix klingelt oder hängelt. Das einzige, was ich ganz gern hab‘, ist das leise, kurze Klingelchen, wenn ich eine sms bekomme. So zweidreimal die Woche.

          Sprudeltablette mit 2×250 Watt lässt sicher ein bis ans Lebensende reichendes Erfrischungsgefühl zurück. 😉

  2. *leises Wellenrauschen* hallo theo,*flüster* das mit den Handys, das muss so sein. *BRÜLL* WIR AD`S HAM SONST NIX WORAUF WIR SONST STOLZ SEIN KÖNNTEN! NIMM UNS JETZT NICHT AUCH NOCH DEN KLINGELTON 😉

    Mir geht das auch auf die Nerven – ich kann dich gut verstehen. Wenn ich im Büro telefoniere und irgendwo explodiert im Hintergrund ein Handy, ist es kurzfristig aus mit der Seriosität.
    Liebe Grüße, Andy

    • Ja, also, vor Allem versteht man ja sein eigenes Wort nicht mehr und hockt da erstmal wie paralysiert! Ich bin schon manchmal auf den Flur gerannt, um ein Gespräch fortsetzen zu können!

      Und wenn ich frage, warum die ihre kleinen Monster nicht am Leib tragen, heißt es tatsächlich: „Och, das stört beim Kundengespräch.“ – Grmbl.

      Übrigens haben ADs ja außerdem noch ihre AUTOS, über die sie dann auch die ganze Zeit reden. Was meinste, wie die geguckt haben, als ich mal erzählt habe, dass ich Carsharing mache! Solche mitleidigen Blicke habe ich bisher fast noch nie bekommen. (Eigentlich wäre das ein perfekter Moment gewesen, um eine schöne Spendenbox rauszuholen. ;))

      Lieben Zurückgruß, Theo

  3. Bei uns in der Agentur haben sämtliche Festnetzanschlüsse den gleichen Klingelton. (sauclever, ich weiß)
    Was dann im Falle eines Klingelns zum „Heiterem Anruferaten“ führt. Vor allem, wenn man mal gerade nicht an seinem Platz sitzt und das rote Lämpchen nicht sehen kann.
    Szene aus dem Leben:

    Telefon: *bömmelbömmellöm*
    Willi: „Bin ich das?“
    Hotte: „Nö, das ist bei Claudi:“
    Willi: Klasse, ich hock‘ hier nämlich gerade unter dem Tisch und verlege ein WLAN-Kabel.
    Mike: „Hey, das ist doch bei dir.“
    Willi: *wildesdurchsbürogerenne*
    Anruf: ist weg,
    Willi: Krabbelt wieder unter den Tisch…
    Anruf: Schlägt zwischenzeitlich in der Zentrale auf und wird wieder durchgestellt.
    Telefon: *bömmelbömmellöm*

    usw…

    In meiner alten Firma hatte jeder so ein rumtragefähiges Telefon… das waren noch Zeiten. Da konnte man auch unter dem Tisch telefonieren.

    • Ja, unter’m Tisch telefonier‘ ich auch (fast) am liebsten.

      Ansonsten scheint mir ein einheitlicher Klingelton ziemlich Kommunikationsfördernd zu sein. 😉 In meiner alten Agentur war das ähnlich, da „versteckte“ der Chef eins der beiden Tragbaren gern mehrmals täglich aus Schusseligkeit. Einmal haben wir’s zum Beispiel im Regal HINTER den Softwarebüchern wiedergefunden! Bis wir das hatten, kommunizierten wir aber auch ganz ordentlich:

      „Das muss hier irgendwo sein!“
      „Isses aber nicht!“
      „Ich hab’s hier hingelegt!“
      „Dann läge es ja da!“
      „Dann hast Du’s weggelegt!“
      „Pah!“
      „Ich rufs jetzt mal mit dem Handy an…“
      „Wieder mal…“

  4. Das haste aber wieder schön geschrieben mit dem Lieblingsgeräusch. Mein Handy hat auch einen sehr speziellen Klingelton: Das abgehetzte Hecheln oder Schnaufen meines Rottweilers, das sich anhört, als käme gerade ein großer schöner Hund um die Ecke auf einen zugerast. Hat schon zu leichten Irritationen geführt…

    • Das passt zu Dir! Du enttäuschst mich einfach nie, liebe Annemikki. :)) Gut, dass Du mich vorwarnst: Sollten wir uns mal treffen, brauch ich nicht zusammenzucken, wenn Dein Telefon plötzlich losschauft.

      (Mir zuckt gerade peinigend durch’s Hirn, dass ich mich auf Deine letzte PN gar nicht mehr gemeldet hatte, obwohl ich da doch machen wollte! Also hier offiziell und in aller Öffentlichkeit: Liebe Annemikki, sollten Dich Deine Wege bald mal wieder Richtung Hannover führen, dann bitte ich herzlichst um Besuchung!)

      • ICH DANKE DIR VON HERZEN! Und sobald ich mein Patenkindchen in Hannover besuchen fahre, melde ich mich zum Besuch bei Dir an. Herzliche Grüße von Deiner Annemikki, die ihre erste „eigene“ Kastanie in der Hosentasche gegen die miese Herbstlaune immer schön reibt. Ich hatte nämlich einen Kastanienbaum vor einigen Jahren gepflanzt, nun trägt er zum ersten Mal, und nun trage ich nach Deinen „Anweisungen“ eine Kastanie in der Tasche…

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