Zum Bleispiel.

Vorgestern, lass es so gegen halb zwölf gewesen sein, hab’ ich mir aus Blei einen Elefan- ten gegossen. Ich würde jetzt gern behaupten: in Echtgröße, aber das würde natürlich gar nicht stimmen. Deswegen hab ich’s im Maßstab, äh, 1:78,3 gemacht. Ich finde, der ist trotzdem ganz gut erkennen (von vorn, Stirn und ein Ohr und ein schnörkeliger Stoßzahn). Und weil noch Blei übrig war, entstand noch ein kleiner Kumpel dazu. Ich glaube, es ist ein Kiwi oder so.

BleielefantWas das bedeutet, weiß ich aber nicht genau.

Die den Bleigießkartönchen beigelegten Deutungslisten schweigen sich ja sogar über die herkömmlichsten Figuren leider aus. Wahrscheinlich vermutet man in diesen Deu- tungslistenredaktionen, dass man sich das ja wohl denken kann, was ein Elefant für das neue Jahr bedeutet!

Dafür stehen aber so Sachen drin, wie: „Quitte – Vorsicht bei süßen Früchtchen“. – Also, den möchte ich gern mal sehen, der eine Quitte gießt…Allerdings, wenn, dann weiß ich auch, wieso man da Vorsicht walten las- sen sollte: Quitten sind ja steinhart, man sollte also lieber nicht reinbeißen, wenn einem die Schneidezähne lieb sind. Und in die Bleiernen sowieso schon mal gar nicht. Der Hinweis ist hier eben doch ganz hilfreich.

Bei „Orange“ steht übrigens: „Ein süßes Früchtchen winkt“. Das wird dann wohl die vorher gegossene Quitte sein… Wie man die Orange von der Quitte unterscheiden kann, steht leider nicht dabei, aber ein gutes Onlinelexikon hilft da sicher weiter.

Wer will, kann aber auch was Anderes als Obst gießen, z.B. Gemüse: „Gurke – Hüte Dich vor Brillenschlangen“. Nanu? Vermutlich stammt dieser Tipp noch aus den Zeiten der großen Brillenschlangengurkenplage. („Bis zum Brustbein standen wir in den uns durch dicke Gläser anglotzenden Viechern! Schrecklich war das!!!“)

Besser geht’s dem, der es schafft, einen „Lippenstift“ zu gießen. So Einen erwarten näm- lich „Sinnliche Stunden“. (Wie viele Singles haben wohl in der Sylvesternacht versucht, Lippenstifte zu gießen? Hm.) Außerdem muss man noch schwer aufpassen, sich nicht knapp zu vergießen. Wer einen „Uhu“ gießt, dessen „Rat wird geschätzt“, was schön ist. Wer aber nur eine „Eule“ schafft, für den heißt’s „Gute Nacht“. Vermutlich muss er ohne Abendbrot sofort ins Bett, und zwar alleine.

Ich habe mir jetzt überlegt, dass mein Elefant sicher „Stärke“ bedeutet. Der indische Ele- fantengott Ganesha steht immerhin für den guten Beginn einer Unternehmung, er soll dabei beschützen und steht zudem für Weisheit und Intelligenz. Also, ich wette, die Inder kennen sich mit Elefanten sowieso viel besser aus als ich, und all’ das kann man doch schließlich am Jahresanfang super gebrauchen.

Und der Kiwi steht sicher für Vitamine, mit denen man sich dafür gut eindecken sollte. Da fällt mir prompt ein, dass ich ja noch süße Früchtchen einkaufen muss…

15 thoughts on “Zum Bleispiel.

  1. vielleicht ist das auch der teich zur ente, die du gegossen hast? – obwohl ich natürlich einsehe, dass sich ein elefantiöser einstieg ins neue jahr besser anhört als die assoziationen, die der vermeintliche teich so hervorzurufen vermag… ;D

    ein glückliches, gesundes und zufriedenes neues jahr wünsche ich dir!! 😀

  2. Mich haste jedenfalls wieder schön zum Kichern gebracht – danke für Deine lustigen Anekdoten das ganze Jahr hindurch und bitte immer so weiter und alles Gute natürlich auch für Dich, meine Allergutste!!! Deine Annemikki

    • Dich, liebe Annemikki, bringe ich ja fast am allerallerliebsten zum Kichern! 😉 Dann werd‘ ich mir also auch in Zukunft Mühe geben…

      Dir wünsch‘ ich ebenfalls ein ganz feines, sonnenstrahlenwarmes, wohlfühliges Jahr mit immer mal Zeit, um wieder eine liebenswert-lustige Episode Deines herrlichen Fortsetzungsromans zu bloggen!

      Ferndrückung von der Bromine!

  3. Schön, daß Du Dir so einen glücksbringenden Elephanten gegossen hast; wenn das Photo davon entwickelt ist, mußt Du es aber auch mal veröffentlichen.

    Der Pfifferling auf dem obigen Bild ist ja aber auch eine wahre Pracht – nur: sollte man beim Pfifferling-Gießen nicht ebenso wie bei der Ernte echter Schwammerln darauf achten, daß das Erntegut vom Mycel getrennt wird?

    Am schönsten aber an Deinem Bildchen erscheint mir das Osterhäschen, das so putzig nach dem Guß-Artefakt herüberschnuppert und somit schon an Silvester die Phantasie in das Frühjahr (ent-)führt…

    • Siehste, und weil ich weder Pfifferlinge noch andere Pilze verspeise, gieße ich mir die gleich aus Blei, damit sie hier nicht vergammeln und nachher noch das Riechen anfangen! 😉

      Das Riechhäschen hingegen habe ich versucht auszupellen, in der Hoffnung, es wär‘ Schokolade drin… 🙁 – Muss ich wohl doch bis Ostern warten und erstmal die Pralinenschachtel von Weihnachten leeren. (Dauert aber nicht mehr lang, sind nur noch 2 „Überlebende“ drin.)

  4. *gg* ich liess es soeben gegen halb zwölf gewesen sein, jedoch hielt der zauber nur bis zum flüchtigen blick auf den bildschirm unten rechts :>> …

    du hast zwei wunderbar erkennbare tierchen gegossen, liebe theo. keiner würde darin quitte oder orange vermuten. das elfenbein ist dem jugendstil abgekupfert, und dies, obwohl reineweg blei im spiel war, wie ich vermute!!! 🙂 das lippenstiftgiessen ist jedoch ziemlich schwierig, besonders am abnehmbaren deckelchen und dem herausschraubbaren eigentlichen stift scheitern die meisten…

    staunerliche grüsse, jenne 😉

    • Ich würde dem, der’s Lippenstiftgießen hartnäckig versucht, ohnehin lieber raten, diese Stunden doch gleich in irgendeiner Form „sinnlich“ zu verbringen, statt frustriert zwischen einer Wasserschüssel, einer Kerze und einem Blechlöffel zu hocken. ;D

      Vor Allem: Nachher gelingt’s, amn schraubt ihn auf… – und dann ist’s die falsche Farbe! Da ärgert man sich doch nur! 😉

      • :)) fatal, fatal, liebe Theo! da gibt es wirklich besseres!

        ich wünsche dir alles, was besser ist, als zwischen kerze, schüssel und blechlöffel falsche farben zu entdecken…

        und das ist ne menge 😉

        :wave: jenne

          • Klingeling – „ja?!“ – „guten tach, ich bin die menge, ich suche den kleinsten gemeinsamen teiler“ :))

            …. wenn sich daraus nicht ein gutes haustürgespräch entwickelt, liebe theo! viel spass auf dem rad. und vorsicht: es ist glatt, jedenfalls bei uns. da kann jede menge passieren 😉

            *daumendrück und glückwünsch* jenne

          • :)) „Aha, soso. Wartense mal, ich hätte vielleicht noch einen Zweiteiler im Kleiderschrank. Muss ich mal eben gucken. Ach, oder darf’s vielleicht ein Fernsehmehrteiler sein? Da liegt ja noch ein Stapel Videocassetten…“ 😉

            Puh, ja, glatt isses hier aber auch! Und fast nix geräumt… Gestern durfte ich feststellen, dass es doof ist, sich mit dem Fahrrad durch knallhart vereiste Fahrrillen zu schlängeln. Dabei hätte es mich zweimal fast geschrägt. Aber dank Deiner Daumendrückung… ;D Heute bleibt das Fahrrad jedenfalls im Stall! (In der Straßenbahn frieren einem wenigstens auch nicht die Öhrchen ab. Wär‘ doch schade drum. Und sieht ja auch nicht aus, so ohne.)

          • *schweissvonderstirnwisch*, na dann hat sich das daumendrücken doch gelohnt! :yes:
            hier ist es wärmebezogen noch verhalten: nur -15 grädchen, in leiptsch, nur 50 km weiter sollen es wohl gestern -25 gewesen sein! uff, brrrrr!

            hat jemand ne tasse glysantin?! 😉

            … ich werde mir fotos aus der sommerzeit anschauen…

            tschö*) , liebe eisfee! grüss kay und gerda recht lieb ;D

            *) abschiedswort einiger hier eingeborener

          • Brrrr! Ich muss gleich doch wieder auf’s Rad, es hilft nix. Kay und Gerda können dagegen schön im Warmen bleiben und kriegen sogar eine heiße Schokolade gegen Eissplitter im Gebälk. :))

            Schon-beim-Gedanken-an-Draußen-vorgeschüttelte-Grüße von der Theo.

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