*Mozzarella! – Rette mich!*

Ich war einkaufen, weil ich morgen Besuch bekomme, der sich hier für ein paar Tage mög-
lichst wohl fühlen soll. Und da will man ja auch was anbieten können, – vielleicht mal ein rustikales Knäckebrot zum Beispiel, oder ein paar weiße Gummikäsebällchen, die so heißen wie eine ganz mies gelaunte Italo-Heldin (aber zum Glück kein bisschen danach schmecken). Ach so: ich finde übrigens,„rustikales Knäckebrot“ zu sagen, klingt doch ei-
gentlich fast genauso, wie es zu essen, oder?

Beim Einkaufen widerfuhr mir jedenfalls gar großes Glück. Oft ist es ja so, dass man etwas lange sucht und sucht und sucht und doch erfolglos bleibt. Und wenn man die Suche schon wieder aufgegeben hat, dann findet man plötzlich! So ging es mir vor der Eistruhe. Da lag plötzlich das Kokoseis drin, das ich immerzu versuchte, zu kaufen, aber nirgends fand. Ich musste erstmal ein bisschen zwinkern, aber es war wirklich da. Am liebsten hätte ich es ein bisschen ans Herz gedrückt vor Freude, aber da wär’ es sicher gleich geschmolzen. Jetzt liegt es gemütlich in meinem Eisfach und freut sich bestimmt schon auf seine Vernaschung. Ich auch.

Im diesem Eisfach wird’s übrigens bald eng werden, denn ich habe mir zwecks Selbstbe-
schenkung eine Eismaschine ersteigert, derer Ankunft ich dieser Tage harre. Verdammt, der Postmann soll mir endlich meine Maschine bringen! Ich will die tollsten Eissorten erfinden, zusammenrühren und dann unschuldigen Besuchern vorsetzen!

Heute-feiernStattdessen bringt er mir einen Brief von der bahn. Darin heißt es, dass sie heute (wo auch immer) meinen Geburtstag feiern! Jetzt überlege ich ernsthaft, ob ich vielleicht mal bei der bahn anrufen soll, um sie erstens darauf hinzuweisen, dass es ja noch gar nicht soweit ist, und zweitens zu fragen, wo die Party denn dann stattfindet, damit ich bis übermorgen noch ein paar Leute organisieren und zum Mitfeiern vorbei kommen kann. Dazu finden sich nämlich keine Anhaltspunkte in dem Schreiben.

„Wünschen Sie sich was!“ herrscht mich die bahnpost stattdessen an. Ich soll dazu auf eine ihrer Webseiten gehen und mir dort Geburtstagswunschpunkte erspielen, indem ich virtuelle Luftballons aufblase. Sowas mache ich aber gar nicht erst, denn davon wird mir virtuell schwindelig. Die Punkte könnte ich dann aber theoretisch gleich dort für einen Wunsch eintauschen.

Also, mein Wunsch wäre ja, dass…, – ah, hat schon geklappt!

Ich glaub’, es hat gerade geklingelt…

19 thoughts on “*Mozzarella! – Rette mich!*

  1. Ähem. Also ich möchte mich hiermit untertänigst als „unschuldiger Besucher“ anbiedern. Ich habe langjährige internationale Erfahrung in der „Vernaschung“ (danke für dieses Wort) auch obskurster Eissorten und schrecke vor praktisch keiner Darreichungsform, ob jetzt Becher, Waffel oder aufgeschnittene Ananas zurück. Gerne auch mit Alkohol und/oder kleingeschnippelten Exoten (also Obst, keine Reptilien!)

    • Na, dann gebe ich rechtzeitig Bescheid. Übrigens war das gestern noch nicht der Paketmann, nur ein doofes Klingelmäuschen… Ich warte also immer noch auf das Wundergerät.

      By the way: Irgendwelche Allergien?
      Magst Du Knoblauch? Cayennepfeffer? Hühnchenleber? Kapern? Tintenfisch? ;D

      • Ich habe keine bekannten Allergien und esse fast alles, bevorzuge allerdings Lebewesen die im Laufe der Evolution Wirbel ausgebildet haben. „Hähnchenleber-Sorbet“ klingt allerdings nur bedingt lecker, aber mit genügend Cayennepfeffer sollte das nur ein laterales Problem sein. Und Kapern können geil sein.

  2. Ich bin mir sehr sicher dass das Wohlfühlen deines Besuches nicht von Mozarella oder rustikalem was auch immer abhängt …

    Nur dein selbstgekochtes Halawa solltest du ihm nicht vorsetzten und probieren lassen *lach*

    🙂

    Lachen musste ich auch über die verfrühte Gratulation.
    Als ich gestern Abend in den Bus stieg meinte der mir sehr lange und gut bekannte Fahrer:
    Sorry, doch wünsch ich dir nachträglich alles Gute!
    Ich hab erst mal über meine Schulter geschaut ob da vielleicht noch jemand hinter mir steht …

    Lieben Gruß nach Hannover,
    Jule

    • Wieso, liebe Jule? Halawa ist doch sehr lecker und man kann es ohne weiteres als Bonbon essen, wenn es mal zu fest gerät. Inzwischen ist aber auch gar nichts mehr da. ;D

      Na, den Besucher hole ich in einer Stunde vom Bahnhof ab, mal sehen, wie wohl’s ihm dann ist…
      Und vielleicht hat der Busfahrer ja auch was anderes gemeint: Weihnachten oder Neujahr oder so…

      Lieben Gruß zurück!
      Deine Theo

  3. Wunschpunkte ???
    Jetzt weiß ich woher ich Dich kenne .. Du bist das Sams.
    Wohl aber eine neue Gattung, ein Baldhalbprivatisiertes Sams. Also dann leg ich mal mit meinem Wünschen los, bevor das Herr Taschenbier macht. Als erstes wünsch ich Dir ne Eismaschine, orginell nicht wahr ?

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